Sollten deutsche Politiker mit Menschen ohne Legitimation reden?
Hey liebe Gf.net-Community!
Mich würde mal eure Meinung dazu interessieren, ob und inwieweit deutsche Politiker mit Aktivisten oder Machthabern reden sollten, die nicht ausreichend nachvollziehbar legitimiert sind.
Aktuelles Beispiel sind natürlich die Besuche von Baerbock in Ruanda und Pistorius in Niger (beides Militärdiktaturen) oder potentielle Gespräche mit der Hamas. Auf nationaler Ebene meine ich z.B. Menschen die illegale Straßenblockaden durchführen wie die Klimakleber oder die Bauern momentan.
Sollte man das Gespräch suchen oder wie zu Zeiten von Helmut Schmidt den kontakt meiden?
LG, freue mich auf eure Antworten! :)
Seit wann ist Ruanda eine Militäridiktatur? Hab ich was verpasst?
Naja eine Miliz aus Uganda, die meines Wissens nach vom derzeitigen Präsidenten Ruandas mit angeführt wurde, ist 1990 in Ruanda einmarschiert und hat die Macht übernommen.
2 Antworten
Natürlich sollte man mit solchen Personen als Politiker reden und das ist auch gut so.
Das ist natürlich eine Frage auf die es keine einfache oder eindeutig richtige / falsche Antwort gibt. Ich seh es so:
Im Inland sollte man sich nicht erpressbar machen und Straftäter welche ein Gespräch erpressen wollen auf keinen Fall empfangen. Denn Deutschland hat, zumindest bei mir, den Anspruch ein Rechtsstaat zu sein in dem Gesetzte und Regeln für alle gelten sollen und Politiker sollten diesen Anspruch durch ihre arbeit und durch ihr verhalten auch aktiv fördern. Lässt sich ein Politiker zu einem Gespräch erpressen, lässt er in dem Moment das "Recht des Stärkeren" gelten was einem Rechtsstaat widerspricht, im schlimmsten Fall schadet.
Im Ausland wiederum hat man ja keine Möglichkeit und auch keine Legitimation das dortige Rechtssystem oder politische System zu beeinflussen. Dort muss man eben mit den Realitäten arbeiten die eben vorherrschen. Dort kann es durchaus zielführend sein sich mit einem Diktator zu treffen um mit diesem über z.B. humanitäre Verbesserungen zu diskutieren. Dem Rechtsstaat vor Ort wird damit ja nicht geschadet, den gibt es ja ohnehin nicht mehr.