Warum gibt es Tierpräperate aber bei Menschen geht es nicht?

7 Antworten

Weil Tiere sehen ja dann so aus.

Hast du dir schon mal richtig alte Tierpräparate angesehen? Die sehen oft überhaupt nicht realistisch aus. Nebenbei bemerkt, es gibt ganz unterschiedliche Arten von Präparaten. In Alkohol eingelegte Präparate von Tieren sehen sehr wohl anders aus, allein die Farbe ändert sich mit der Zeit stark. Ich nehme an, du beziehst dich auf Dermoplastiken, also "ausgestopfte" Tiere, stimmt's?

Ein lebensechtes Tierpräparat herzustellen, ist echt eine Kunst für sich, die gelernt werden will und für die es viel Erfahrung braucht. Allein die Auswahl der richtigen Kunstaugen macht schon extrem viel aus.

Im Lauf der Jahrhunderte haben sich die verwendeten Materialien und Techniken stark verändert. Die früher verwendeten Materialien zum Füllen (z. B. Holzwolle) haben dazu geführt, dass die Präparate sich oft verzogen haben und heute sehen die Plastiken dementsprechend karikaturenhaft aus und scheinen völlig unrealistische Grimassen zu schnitzen. Hinzu kommt, dass die früheren Präparatoren oft gar nicht wussten, wie die natürliche Körperhaltung eines Tieres aussieht, sondern gingen vom toten Tier aus. Nur wenige haben sich die Mühe gemacht, die Körperhaltung im Zoo an lebenden Tieren zu studieren und noch weniger haben sie im Freiland studiert. Das betrifft nicht nur die Tierpräparatoren, sondern z. B. auch Tiermaler wie Wilhelm Kuhnert oder den Bildhauer Anton Büschelberger - die waren nur so gut, weil sie bei den lebenden Tieren so genau hingesehen haben.

Heute bestehen die Körper von Dermoplastiken aus Kunststoffen, die sich nicht verformen können. Und beim Modellieren wird sehr auf natürliche Körperhaltung geachtet. Das lässt die Tiere erst so lebensrealistisch wirken.

Hier kann man sich mal anschauen, wie ein Tier hetzutage präpariert wird:

https://www.youtube.com/watch?v=I3taY_LbPwU

Menschen könn(t)en natürlich auch lebensecht präpariert werden. Man denke da nur etwa an die Körperweltenausstellungen von Gunther von Hagens. Aus Pietätsgründen wird darauf aber meist verzichtet.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Das habe ich mich auch schon gefragt. An sich dürfte es doch gar kein Problem sein, Menschen auszustopfen. Ich denke, aus Moralgründen wird es nicht gemacht.


tiere sehen hinterher auch nicht so aus wie vorher.

und den rest ohne die haut muss man dann ja trotzdem bestatten. stelle ich mir etwas eklig vor.

zum präparieren braucht man ja nur die haut.


Ballantines312  21.11.2024, 23:11

Stimmt auch. Bei Tieren ist das meist mit Fell, Federn oder Schuppen stabiler und kaschiert viel bei dem Prozess.

Die Organe/Fleisch ja hast recht, das, wird entsorgt..

Hab mich noch nie damit beschäftigt.

pony  21.11.2024, 23:13
@Ballantines312

ein ausgestopfter mensch würde aussehen wie frankensteins monster. wegen der nähte.

Ballantines312  21.11.2024, 23:23
@pony

Nachdem ich nachgedacht habe, hatte ich gleich Bilder im Kopf. Stimmt.

Aber konservieren kann man Mensch auch und da gibt's gute Beispiele. Lenin? Müsste mal nachschauen.

Ist natürlich ein anderer Vorgang.

Naja funktionieren würde das bestimmt auch bei Menschen, allerdings wäre es ethisch doch fragwürdig, sich seine tote Oma ins Wohnzimmer zu stellen


Kaenguruh  21.11.2024, 22:58

Ich hatte hier in diesem Forum auch die Frage schon gestellt, ob ich mich nach meinem Tode ausstopfen und in meine Stammkneipe positionieren lassen darf.

Dies wurde leider verneint, mit dem Hinweis, dass ein Bestattungsgebot besteht. Irgendwie schade!

michi57319  22.11.2024, 00:39
@Kaenguruh

Und dann wechselt der Kneipenwirt. Der neue sagt der/die Olle muss weg. Zersägen und in den Restmüll? Verbrennen? Oder doch auf den Sperrmüll. 🤔

Weiterzudenken ist ja schon mal wirklich erheiternd 😁

Natürlich gibt es auch menschliche Präparate. Irgendwelche Labore sind voll davon.

Ein herausragendes Beispiel von sowas sind die sogenannten "Körperwelten" .

Diese Ausstellung habe ich übrigens besucht, war sehr interessant.


Jassy1603  21.11.2024, 22:54

Stimmt, da war ich in Zürich auch schon. Dort konnte ich mitunter solch ein Präparat bestaunen.