Warum gibt es mehrer Menscharten?

7 Antworten

Finde ich eine spannende Frage. Laut Theorie waren es Umwelteinflüsse und Schönheitsideale bei der Partnerwahl.
Ist vielleicht auch wie bei Hunderassen. Das Aussehen ist nicht unbedingt so gewollt, sondern das Resultat unterschiedlicher Eigenschaften.

Es gibt heute keine unterschiedlichen Menschenarten mehr. Ausnahmslos alle Menschen gehören der Unterart Homo sapiens sapiens an, dem anatomisch modernen Menschen. Er entwickelte sich vor etwa 315 000 Jahren in Afrika. Neben dem anatomisch modernen Menschen existierten früher noch einige weitere Entwicklungslinien des Menschen, nämlich Neanderthaler und Denisovaner, die mal als eigene Art, mal als Unterart des Homo sapiens geführt werden. Für letzteres spricht, dass anatomisch moderne Menschen, nachdem sie vor rund 125 000 Jahren aus Afrika ausgewandert waren, auf Neanderthaler und Denisovaner trafen und mit beiden Nachkommen zeugten. Spuren ihres Erbguts finden sich noch heute. So haben beispielsweise alle Nichtafrikaner etwa 1 bis 2 % Genvarianten in sich, die ursprünglich vom Neanderthaler kamen.

Insgesamt ist der Mensch jedoch eine genetisch extrem einheitliche Art. Rund 99.9 % der DNA zweier beliebiger Menschen sind gleich, srlbst dann, wenn sie von unterschiedlichen Kontinenten stammen. Zum Vergleich: bei unseren engsten Verwandten, den Schimpansen, ist die genetische Variabilität sogar innerhalb derselben Gruppe größer. Es ist deshalb nicht möglich, beim Menschen heute zwischen verschiedenen Arten oder Rassen zu unterscheiden. Auch morphologisch können wir trotz der phänotypischen Vielgestaltigkeit der Menschen keine verschiedenen Rassen unterscheiden, denn die Übergänge zwischen den Populationen sind immer fließend. Es gibt somit keine verschiedenen Menschenrassen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Es gibt seit dem Aussterben der letzten Neandertaler und Denisova-Menschen und dem Aussterben der archaischen Typen des Modernen Menschen, nur eine Menschenart: Homo sapiens sapiens. Innerhalb der Art gibt es ein natürliches Spektrum von individuellen Unterschieden.

Einzelne Populationen sind gewissermaßen Hybriden. Alle Völker nördlich der Sahara haben bis zu 3% Neandertalergene und viele davon haben Denisova-Spuren. Die Ureinwohner Australien und Neuguineas haben zusätzlich bis zu 6% Denisovagene. In Subsahara Afrika gibt es genetische Spuren einer sogenannten Geisterpopulation, zu der es noch keinen Fossilnachweis gibt.

Alle jüngeren Arten der Gattung Homo, mindestens zurück bis Homo erectus konnten fruchtbare Hybriden hervorbringen. Das Gleiche gilt auch für ältere Arten, die gleichzeitig miteinander gelebt haben. Deswegen ist Anthropologie so verdammt kompliziert. Das einzige, das nicht möglich ist, ist eine Rückkreuzung mit den anderen Entwicklungslinien der Hominiden, weil der Mensch ein Chromosom weniger hat. Vermutlich ging dieses Chromosom schon sehr früh während der Menschwerdung verloren. Vielleicht war dieses Ereignis auch der auslösende Faktor für die Trennung der Entwicklungslinien. Die sehr große genetische Ähnlichkeit zu Schimpansen zeigt dabei, dass nicht einfach ein Chromosom mit all seinen Genen verschwunden ist, sondern fast alle vorher vorhandenen Gene auf einer geringeren Anzahl Chromosome neu verteilt wurden.

Und damit es nicht zu einfach wird: Wir haben zu viele Gorillagene. Zu viele um nur aus der Entwicklungslinie zu stammen, die zu den Menschen und Schimpansen geführt hat. Man geht davon aus, dass diese Gene aus einem Hybridisierungsereignis zwischen Vorfahren der heutigen Gorillas und Vorfahren der heutigen Schimpansen stammen, lange Zeit nachdem sich diese Entwicklungslinien eigentlich schon getrennt hatten.

Vielleicht war es auch dieses Ereignis, das die Trennung der Entwicklungslinien von Mensch und Schimpanse ausgelöst hat. Es ist bisher nicht zu beweisen, weil DNA zu kurz haltbar ist. Fortschritte in der Paläogenetik können das vielleicht in Zukunft ändern.

eieiei2  15.04.2023, 19:20

Und noch eine Ergänzung, damit es nicht zu einfach wird: Der Knöchelgang der heutigen Gorillas und Schimpansen ist eine ziemlich junge Innovation. Und er ist 2x unabhängig entstanden. Die dazugehörige anatomische Anpassung des Handskeletts ist bei bekannten gemeinsamen Vorfahren von Gorilla und Schimpanse nicht vorhanden und sie ist auch bei gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Schimpanse (nach der Abspaltung der Gorillas) nicht vorhanden. Die letzten (bzw. sehr späten) gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Schimpanse waren dem aufrechten Gang deutlich näher als Schimpansen.

Auch Orang-Utans beherrschen den Knöchelgang nicht.

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Wir sind gleich

Wenn du Zebras anschaust, haben die auch alle andere Streifen, die sind bloß klüger sund halten sich nicht für das Mass der Dinge und erkennen andere Zebras als gleich

iqKleinerDrache  15.04.2023, 14:46

eigentlich sind es Pferde mit einer Anti.TseTes-Fliegen Mutation. Denn die TseTse Fliegen können hell-dunkel (also schwarz-weiß gestreift) in entfernung nicht sehen. Wegen der einfachen Facettenaugen verschwimmt das und sie sehen nichts dort wo sie dann hinfliegen und stechen könnten.

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eieiei2  15.04.2023, 18:49
@iqKleinerDrache

Wenn ich mich richtig erinnere, stehen Zebras den Eseln näher als den Pferden. Aber auch mit Eseln gibt es keine fruchtbaren Kreuzungen.

Nah verwandte Zebra Arten und Unterarten können sich aber fruchtbar kreuzen.

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Eine Rolle spielen natürlich Umwelteinflüsse. Aber mittlerweile geht man davon aus, dass die Anpassung damals sehr schnell vonstatten gegangen ist. Zu schnell, um nur auf Evolution zu basieren. Deswegen wird vermutet, dass der Homo sapiens sich mit den anderen Menschenarten (nicht -rassen) gepaart hat. Wir Europäer zum Beispiel sollen unsere helle Haut und unsere Haarstruktur wohl vom Neandertaler haben. Entsprechend sind dunkelhäutige Afrikaner die „Reinrassigen“ und wir Anderen die „dreckigen Mischwesen“.^^ #racismdebunked