Warum gibt es mehr Transfrauen als Transmänner, obwohl Frauen in vielen Bereichen nicht gleichberechtigt sind?

9 Antworten

Erst mal: Trans-Leute entscheiden sich nicht dafür, Trans zu sein. Sie können nichts dagegen bzw. dafür tun.

Du redest ja von einer Statistik über die eigentlichen Operationen, nicht über die Anzahl der Transpersonen. Ich vermute (reine Spekulation), dass es mehr mtf Operationen gibt, da sie "einfacher" sind. Mit dem medizinischen kenne ich mich zwar nicht aus, aber es liegt doch auf der Hand, dass eine komplette Nachbildung des männlichen Glieds komplizierter ist, als die Genitaloperation beim mtf.

Außerdem werden diese Operationen ja gemacht, weil die Transpersonen sich mit ihrem weiblich, bzw. männlich gezeichneten Körper nicht wohl fühlen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es noch schlimmer ist, einen Penis und Hoden zu haben und eine Frau zu sein, als als Mann weibliche Geschlechtsteile zu haben. Einfach, weil da dann "mehr" ist, was man nicht will.

Ich hoffe, das war halbwegs verständlich erklärt.

Trans ist halt keine freie Wahl, so wie du auch nicht wählst homosexuell zu sein. Trans ist man oder eben nicht und macht das in der Regel nicht aus irgendwelchen Vorteilsgründen. Therapie, OPs und gerade bei Transfrauen mit schlechtem Passing folgend die Diskriminierung und Ausgrenzung, das macht man nicht wenn man sich als Mann wohlfühlt und nur Bock auf einen Frauenparkplatz hat.

Jeden Tag im Spiegel eine Frau zu sehen wenn man sich nicht so fühlt, dürfte für die wenigsten ein erstrebenswerte Gedanke sein.

Hallo,

"Geschlechtsumwandlungen" gibt es nicht. Da kommt niemand mit einem Zauberstab und niemand wacht am nächsten Morgen verwandelt auf.

Was du meinst sind wahrscheinlich Genital-OPs. Die sind nur ein Teil von einer Vielzahl von Behandlungen die trans* Personen machen lassen können. Aber niemand muss eine OP machen. Ob Trans* Personen sich für oder gegen OPs entscheiden macht sie nicht mehr oder weniger trans.

Die Wartelisten für Untenrum-OPs sind lang. Monate, Jahre - Das machen nicht so viele Kliniken in Deutschland. Auch unterscheiden sich die Eingriffe je nach Ausgangsmaterial und Ziel doch drastisch. Mitunter wird aufgrund dieser Unterschiede zwischen den Eingriffen und deren Ergebnis einfach anders abgewogen und sich nicht für den Eingriff entschieden.

Du triffst mehr trans Frauen? Vielleicht erkennst du die trans Männer nur nicht.

Es geht beim Trans-Sein nicht um Privilegien. Keine trans Frau denkt sich in einer patriarchalischen, oft misogynen und sicher transfeindlichen Gesellschaft, dass das irgendwelche Privilegien bringen würde.

Das komische Bild von Männlichkeit das du malst ist halt deins. Das kannst du behalten oder wirfst es weg. Das riecht schon mächtig oll.

Trans-Sein ist keine Sache für die man sich entscheidet.

Man sucht es sich nicht aus, transgender zu sein. Jemand, der transgender ist, macht die Transition nicht, um irgendwelche "Privilegien" zu bekommen, sondern um mehr mit sich selber im Reinen zu sein und sich selber besser akzeptieren zu können.

Mal ein ganz anderer Gedanke:
Rein genetisch werden üblicherweise mehr männliche als weibliche Wesen geboren (etwa 52:48 %) - vielleicht gleicht sich die Natur durch die Hintertür aus?

Heino678 
Fragesteller
 01.06.2022, 16:32

Glaubst du echt, dass man innerlich als Frau auf die Welt kommen kann? Die Erziehung, Gesellschaft, Erfahrungen, sexuellen Interessen etc. spielen da doch auch nicht unwesentlich rein. Würde jetzt nicht sagen, dass jemand der sich im anderen Geschlecht sieht auch unter anderen Umständen genauso entschieden hätte

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HugoHustensaft  01.06.2022, 16:35
@Heino678

Es zählt zu den großen Rätseln der Wissenschaft, warum jemand "trans" wird oder ob der das nicht vielleicht doch schon ab Geburt ist - es gibt jedenfalls massenhaft Berichte von Betroffenen, dass die das schon ab frühester Kindheit wussten/spürten, und da spielt Erziehung und alles andere noch keine entscheidende Rolle.

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Heino678 
Fragesteller
 01.06.2022, 16:33

Aber klar kann man da auch eine andere Anschauung vertreten

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