Warum gibt es in der Woiwodschaft Oppeln noch so viele Deutsche?

2 Antworten

Nach dem 2. Weltkrieg wurden sie häufig nicht vertrieben, weil sie katholisch waren und manchmal Bergleute. Sie waren polnischer als deusch, obwohl viele in den Abstimmungsgebieten 1920 für die Zugehoerigkeit zu Deutschland gestimmt haben. In Masuren war das anders, dort gab es viele evangelische Christen und deshalb waren Verteibungen nach 1945 in Masuren häufiger als in Schlesien.

Meine Familie stammt aus dem Gebiet um die Stadt Oppeln, darum kann ich viel dazu erzählen.

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Das Gebiet um Oberschlesien wurde schon zu Uhrzeiten, um 300 vor Christus von den Lugiern und Buren besiedelt. Diese verließen jedoch nach einiger Zeit wieder das Land. Im 8. Jahrhundert zogen Slawen, die späteren Polen, ins Land und vermischen sich mit den über gebliebenen germanischen Stämmen.

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Mit der hochmittelalterlichen Ostsiedlung zogen nun deutsche ins kaum erschlossene und vom Königreich Polen beherrschte Land. In Oberschlesien, dem östlichen Drittel von Schlesien, konnte sich aber eine polnische Minderheit um das Gebiet östlich von Ratibor halten.

Mit dem Aufstieg des Königreich Preußens setzte eine Germanisierung der polnischen Bevölkerung in den Provinzen Posen und Schlesien ein.

Nach dem ersten Weltkrieg kam Ostoberschlesien um die Stätte Kattowitz und Pleß dann an Polen, der Rest verblieb bei Deutschland.

Nach dem 2. Weltkrieg mußte Polen seine östlichen Gebiete, die heute Teil von der Ukraine, Belarus und Litauen sind, an die Sowjetunion abtreten, im Gegenzug sollte es dir deutschen Ostgebiete bekommen. So wurden rund 14 Millionen Menschen aus diesen Gebieten vertrieben, 2 Millionen starben und sehr viel Leid geschah.

So viel zur Geschichte.

In Oberschlesien konnten jedoch gut 60 Prozent der deutschen Bevölkerung (1,1 Millionen) in der Heimat bleiben, da man Arbeitskräfte für das Oberschlesische Industrierevier und die Landwirtschaft brauchte, die nicht auf die schnelle durch Polen ersetzt werden konnten. In den 70er und 80er Jahren wanderten die meisten jedoch in die BRD ab.

Heute leben noch rund 160.000 deutsche dort, überwiegend in den Landkreisen Oppeln und Groß Strehlitz sowie in der Stadt Oppeln selbst. Ein Teil dieser sind in der Landsmannschaft der Oberschlesier oder im SFK (Schlesischer Freundschaftkreis) organisiert und fördern Sprache und Kultur.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Kenntnis über Gesellschaft 👥 und aktuelle Ereignisse 🌍
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