Warum darf man von einem Weltklima sprechen?
Alle reden über Klimawandel, aber fast keiner definiert genau, was er meint. Wie kann man sinnvoll von einem Weltklima reden, wenn doch die Wetterlage bereits in kleinsten Bereichen stark schwankt? Wenn man bereits Temperaturschwankungen von 20 Grad oder mehr hat, rein abhängig davon, wie viel Bäume an einer Stelle wachsen. Auch die Wolkenbildung kann hiervon beeinflusst sein: Es gibt ein Bild (finde es grad nicht) von einem abgeholzten Regenwald und da, wo der Wald noch intakt ist, sieht man ganz viele Wolken, daneben keine einzige.
Ich weiß, dass man ja nicht den Durchschnittstemperaturwert nimmt, sondern die Durchschnitts-Anomalie, aber das ergibt für mich immer noch keinen Sinn.
Vielleicht bin ich einfach doof, aber ich frage mich, ob sich diese Frage die ganzen Klimaaktivisten usw. schon mal gestellt haben oder ob man das einfach so hinnimmt? Für mich wär das die allererste Frage, noch vor der Frage, welchen Einfluss der Mensch hat. (Dessen Einfluss ich hiermit übrigens nicht leugnen will!)
9 Antworten
Das "Weltklima" ist ein abstrakter mathematisch bestimmter Mittelwert. Er ist als absolute Größe unsinnig und nicht aussagekräftig (Beispiel: "mittlerer Ernährungszustand" der Menschen der Erde. Man kann, um das Problem zu verdeutlichen, auch den "mittleren Ernährungszustand" von zwei Menschen bestimmen, von denen einer hungerte und der andere ein ganzes Grillhähnchen gegessen hat: beide müssten gesättigt sein, denn sie hätten ja -statistisch- je ein halbes Hähnchen gegessen). So ist es z.B. nichtssagend, den Mittelwert aus den gemessenen Klimafaktoren von z.B. Frankfurt/Main und La Paz zu errechnet. Die einzige Aussage, die "sinnvoll" ware, wäre die zeitliche Veränderung dieses Mittelwertes zu betrachten.
Wetter und Klima sind 2 verschieden Punkte.
Kurz gesagt Wetter ist global gesehen auf kleine Gebiete, das Klima betrifft am Ende den gesamten Planeten.
Ein einfaches Beispiel: in einer Region wo selten oder überhaupt nicht regnet, regnet es jetzt, weil die klimatischen Bedingungen sich auf Grund des Klimawandels verändert haben.
Dieser regen fehlt dann natürlich an anderen Stellen was auch wieder Auswirkungen hat.
Das mag alles regional wirken, hat am Ende aber wegen eben der Verschiebungen globale Auswirkungen.
Am besten liest du dich mal im internet auf das thema ein, eine ausführliche antwort würde hier jeden Rahmen sprengen.
Fakt ist das der gesamte Planet von der klimaveränderung betroffen ist, das merkt man z.b auch am Wetter in Deutschland was sich on den letzten Jahren doch deutlich verändert hat.
Eben weil das Wetter keine Konstante darstellt, bildet das Weltklima die Referenz, an der sich Veränderungen ablesen lassen. Dazu gehören neben der globalen Durchschnittstemperatur auch die Meerestemperaturen, die Meeresströmungen, die generellen Windströmungen (Jetstream) und die klimarelevanten großen Eisfelder in der Antarktis und auf Grönland.
Wetter kann sich nach der Großwetterlage entwickeln oder auch aus lokalen Ereignissen wie Gewitterzellen. Auch das Mikroklima kann durchaus lokale Auswirkungen haben. Nicht umsonst ist es in eiem Wald bei gleicher Wetterlage deutlich kühler als in einer Stadt.
Die globalen Temperaturen sind in den letzten 150 und noch einmal in den letzten 50 Jahren deutlich angestiegen. Dass mittlerweile das Nordpolarmeer im Sommerfastz eisfrei ist und die Gletscher in den Alpen unterhalb von 3.000 Höhenmetern drastisch geschrumpft sind, kann einfach nicht geleugnet werden. Was Der Lage eine gewisse Dramatik verleiht, sind die kurzen Zeiträume, in denen der Klimawandel erfolgt ist.
Abgesehen von großen Naturereignissen wie Mega-Vulkanausbrüchen oder großen Asteroid-Einschlägen dauert es meistens Jahrtausende, um die globalen Temperaturen so zu verändern. Die akuten Auswirkungen liegen darin, dass sich Wetterextreme wie Stürme, Dürren oder Überflutungen deutlich gehäuft haben. Solche dramatischen Ereigniosse hat es auch vor Zehntausenden Jahren schon gegeben, aber damals war die Erde kaum besiedelt uind Naturkatastrophen stellten für die Menschenkeine größere Herausforderung dar als wilde Tiere.
Warum darf man von einem Weltklima sprechen?
Weil es kein Gesetz gibt, welches einem das verbietet. Und weil es ja auch ein grundsätzliches "Weltklima" gibt.
Das es z.b. hier nicht durchgängig 400°C heiss ist auf der gesamten Erde und das wir keine Methan-gesättigte Atmosphäre haben sind zwei dieser Tatsachen die weltweit für das Klima gelten.
Und es können auch global die Temperaturen im Durchschnitt ansteigen, das wäre dann auch eine Änderung des Weltklimas.
Der Durchschnittswert in Deutschland, Europa und weltweit zeigt lediglich eine zusammengefasste Bilanz. Die Wetterwerte der Länder, Regionen und Gebieten kann aber höchst unterschiedlich ausfallen. Und genau bei regionalen Wetteraufzeichnungen über Jahrzehnte hinweg zeigen sich sich die Veränderungen deutlich und gerade diese Werte sind am zuverlässigsten.
Doch es werden meist die Landes- oder globalen Werte angepriesen, die zu wenig aussagen.