Warum bilden sich manche auf ihre Bildung regelrecht etwas ein?

8 Antworten

Menschen sind halt unterschiedlich erzogen, sie machen unterschiedliche Erfahrungen und bekommen unterschiedliche Werte vermittelt. Es gibt eben auch tatsächlich Leute, die in dem Glauben aufwachsen, höhere Bildung sei eine Selbstverständlichkeit und man müsse sich nur entsprechend anstrengen. Speziell in Familien, in denen höhere Bildung eine Art Standard ist. Andere wiederum wissen, dass viele Faktoren eine Rolle spielen, ohne, dass man selbst etwas dafür kann oder geleistet hat, nicht zuletzt die physiologischen (Intelligenz) und hereditären (sozialer Hintergrund), um in der Ausbildung und auch in der beruflichen Karriere Erfolg zu haben und sind etwas nachsichtiger mit jenen, die dieses Glück nicht hatten.

Das hat wohl weniger etwas mit Bildung oder Status zu tun sondern ist einfach der Charakter der Menschen.

So wie es Leute gibt dich sich ein teures Auto kaufen und denken dann würde jeder sie bewundern oder Leute die sich teure Klamotten kaufen und denken sie wären dann der King gibt es halt auch Leute die sich geil finden nur weil sie nen akademischen Titel haben, sich den Dr. an das Klingelschild schreiben oder halt eine bestimmte berufliche Stellung haben.

In jeder Schicht finden sich angenehmere und unangenehmere Menschen. Nur weil man gebildet ist oder fachlich gut, heißt es noch lange nicht dass man auch menschlich besonders toll sein muss. Ich kann solche Menschen nicht ernst nehmen.

Ohne Leute, die das in der Praxis umsetzen, was die Herren Professoren sich da so alles ausdenken, wären die rein gar nichts. Sind unangenehme Zeitgenossen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Auch wenn ich selbst laut Gutefrage-Test eine "Professor-Persönlichkeit" aufweise : Stolz darf man m.E. zwar durchaus auf Bildung sein, zumal diese allgemein in den Schulen immer weniger Stellenwert zugewiesen bekommt. Aber gegenüber anderen sollte man dann nicht versuchen, eine große und unsachliche Distanz aufzubauen, sondern eher bemüht sein, durch Weitergabe von Wissen bzw. Kompetenzen diese Distanz zu verringern, zumal das dem Bildungsauftrag von Lehrpersonen entspricht. Dies kann man dann wirklich als Erfolg verbuchen, aber eben nicht mit dem negativen Beigeschmack der Abgehobenheit, die offenbar manche benötigen, um ihr Ego zu stärken.

Zum Thema "Thomas Mann" : Wenn ich an die Lektüre von "Doktor Faustus" denke, hatte ich tatsächlich ebenfalls den Eindruck gewonnen, als ob der Verfasser mit musiktheoretischen Exkursen sowie einer Fülle an Fremdwörtern über den Lesern stehen wollte. Ich habe das Buch damals nicht zuende gelesen.......

Auf Bildung kann man sich was einbilden. Es ist harte Arbeit und es macht sich bezahlt.

Aber trotzdem braucht man es nicht heraushängen lassen. Bescheidenheit ist mein Motto.