Warum behauptet manche Antisemitismus kommt meistens von Muslimen?

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Früher waren Christen die schlimmsten Judenfeinde, heute sind es die Muslime. Schau dir Untersuchungen an (S. 6) oder beachte, wie radikale Muslime Juden in Europa vertreiben, etwa aus Frankreich, Holland und mehr und mehr auch Deutschland (ab 1:15):

Jeder redet über den Antisemitismus von Rechts. Wir hier sind in den sechs Jahren noch nie von Nazis oder Rechten angegriffen worden. Wir werden immer von Muslimen bedrängt, bespuckt. "Ihr Scheiß Juden, warum steht ihr hier?", das hören wir eigentlich ständig, das ist schon normal.
Andreas Müller, Initiator "Mahnwache für Israel und gegen Antisemitismus"
Bodesurry  15.07.2022, 19:45
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Mazyek, hat die antisemitischen Übergriffe in mehreren Städten scharf verurteilt. Mehrere Innenminister bekräftigten, null Toleranz bei derartigen Ausschreitungen zu zeigen.
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat zur Gewalt gegen Synagogen in Deutschland und antisemitische Übergriffe in mehreren Städten deutliche Worte der Kritik geäußert: "Wer unter dem Vorwand von Kritik an Israel Synagogen und Juden angreift, hat jedes Recht auf Solidarität verwirkt", sagte der Vorsitzende, Aiman Mazyek, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Die "widerlichen Attacken auf unsere jüdischen Mitbürger" in den vergangenen Tagen verurteile er entschieden. Wer Rassismus beklage, selbst aber antisemitischen Hass verbreite, verliere alle Glaubwürdigkeit, so Mazyek.

https://www.tagesschau.de/inland/zentralrat-der-muslime-nahost-konflikt-101.html

 

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In Deutschland ist man täglich mit allen Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit konfrontiert.

Antisemitische Straftaten gehören schon fast zum traurigen Alltag. Jüdische Einrichtungen sind häufig auf einen dauerhaften Schutz durch die Polizei angewiesen. Nicht erst nach den Terroranschlägen von Paris leben viele Juden in Deutschland mit einer gewachsenen Sorge vor Anschlägen und Angriffen. Auseinandersetzungen im Nahostkonflikt zwischen Israelis und Palästinensern werden auch mit Gewalt auf deutsche Straßen ausgetragen. Der Knackpunkt beim Behandeln, also das informieren über den Nahostkonflikt ist es, der den Umgang mit der Emotionalität insbesondere das Vermitteln der Komplexität und der unterschiedlichen Perspektiven notwendig macht.

Ich betone aber auch gleich, das es eine Fehlannahme ist, das gerade muslimisch sozialisierte Schüler oder Erwachsene besonders antisemitisch sind.

Nach Beendigung des zweiten Weltkrieges und der viel späteren Öffnung von Archiven ehemaliger Oststaaten, sorgten diese Unterlagen zu detaillierteren Erkenntnissen über die Vernichtungsmaschinerie. Trotz dieser Fakten funktionieren in Teilen der deutschen Bevölkerung noch immer Verhamlosungs- und Verdrängungsmechanismen, die zugunsten eines Schlussstriches eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ausblenden wollen. Eine Minderheit allerdings gibt sich damit nicht zufrieden, sie verharmlost nicht nur durch Aufrechnung mit anderen Verbrechen, sondern stellt den Genozid an den Juden insgesamt in Frage, ein nicht nur deutsches Problem, sondern weltweit anzutreffen.

Bei der deutschen Bevölkerung ist der Antisemitismus auf anderer Art ein Problem, hier fließt die Geschichtsverdrehung ein. Mitte der 90er Jahre schien der Revisionismus an einem Tiefpunkt angekommen zu sein, einige Postillen der Leugner-Szene wurden eingestellt und ein zunehmender Dissens im Kreis der Revisionisten beklagt. Zuvor hatte die Holocaust-Leugnung besonders in den 70er und 80er Jahren Konjunktur, blieb aber im kleinen Feld von Alt- und Neonazis begrenzt. Erst die Einführung des Internets verhalf den Revisionisten zu einem erneuten Erfolg, bisher unbekannte Möglichkeiten, nämlich ihre Propaganda ungehindert auch international zu verbreiten und damit ihre Thesen auch bei jungen Leuten wieder attraktiv zu machen. Diese Seiten beschäftigen sich überwiegend damit den Holocaust zu leugnen , Zahlenspiele zu betreiben und über die Nichtexistenz von Gaskammern zu berichten.

Grundsätzlich ist hier immer eine These vertreten: "Ist es schon Antisemitismus wenn man die Geschichte des Holocaust hinterfragt?" Eine typische Frage die auf Wissenschaftlichkeit hinweisen soll. Fragen werden nicht aus seriösen, allenfalls aus pseudowissenschaftlichen Gründen und immer mit der Prämisse, der Mord an den Juden habe so nicht stattgefunden, gestellt. Diese Theorien verhelfen dem Antisemitismus zu einer politischen Funktion, die an Bedeutung gewinnt, das Ressentiments speist sich aus der Weigerung, die nationalsozialistische Judenverfolgung anzuerkennen ("Schuldfrage"). Auch das Thema "Finanzjudentum" ist heute immer noch eine weit verbreitetes Thema.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus
Rakey269  15.07.2022, 14:51

Erinnert sei an Causa Gil Ofarim, wo er allen Support der Bevölkerung bekam. Das zeigt, dass DE seinen Antisemitismus gesellschaftlich überwunden hat. Dass es Ausreißer gibt, kann man nicht ändern. Die wird’s immer geben. Zudem sagen die Juden in Europa selbst, dass der muslimische Antisemitimus am gefährlichsten ist. Ein einfacher Blick nach Frankreich, die schon seit längerem mit Migration zu tun haben, sollte da noch aufschlussreicher sein.

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tanztrainer1  16.07.2022, 22:21

Das kann ich bestätigen. Hatte früher schon mal einen türkischen Chef samt türkischen Kollegen und jetzt wieder. Und noch nie gab's irgendwelche blöden Sprüche, obwohl die über meine Wurzeln Bescheid wissen. Außerdem engagiere ich mich in einem Helferkreis, von daher kenne ich relativ viele Muslime. Da kam bisher auch noch nichts vor.

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tanztrainer1  21.07.2022, 15:22
@tanztrainer1

Übrigens muss man sich nur die neueste PKS bezüglich der politisch und antisemitisch motivierten Straftaten ansehen, da sind immer noch Rechtsextreme ganz weit vorne.

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Antisemitismus entsteht immer da, wo viele jüdische MenschInnen leben. Bei den Aborigines in Australien gibt es keinen Antisemitismus, weil unter diesen keine Juden leben.

In Europa kam Antisemitismus immer in den Ländern am stärksten auf, in denen viele Juden lebten und wirkten.

In der muslimischen Welt kommt Antisemitismus vor allem seit 1948 auf, seit der Gründung des Judenstaates.

ErsterSchnee  15.07.2022, 13:21

Nein, Antisemitismus gibt es im Islam seit Mohammed.

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Plapparat  15.07.2022, 13:31
@ErsterSchnee

Das stimmt zwar, aber die moderne Form dieses Phänomens ist mehr ein spezifisches Ressentiment gegenüber dem Judenstaat und zwar aus zwei Gründen:

A) Israel ist ein demokratischer Rechtsstaat nach westlichem Muster. Mit dieser Staatsideologie „passt“ Israel sozusagen nicht in die es umgebende Welt muslimischer Staaten, in denen eher autoritäre Regierungsformen als die besseren empfunden werden.

B) Israels Politik schadet den einheimischen muslimischen Palästinensern und stellt aufgrund seiner nuklearen Rüstung auch eine Bedrohung dar für die muslimischen Länder, die über keine Kernwaffen verfügen. Da sind die Gründe für die antijüdischen Ressentiments vieler arabischer Menschen.

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Man kennt die Täter nicht immer, aber selbst der Zentralrat der Juden in DE hat beklagt, dass man alle Straftaten einfach den rechten Gruppen unterstellt, auch wenn Zweifel bestehen. Man weiss dass auch Muslime antisemitisch sind und die größte Nazigruppe in DE findet sich ohnehin und den Türken, die i.d.R. muslimisch sind.

Bodesurry  15.07.2022, 19:44
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Mazyek, hat die antisemitischen Übergriffe in mehreren Städten scharf verurteilt. Mehrere Innenminister bekräftigten, null Toleranz bei derartigen Ausschreitungen zu zeigen.
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat zur Gewalt gegen Synagogen in Deutschland und antisemitische Übergriffe in mehreren Städten deutliche Worte der Kritik geäußert: "Wer unter dem Vorwand von Kritik an Israel Synagogen und Juden angreift, hat jedes Recht auf Solidarität verwirkt", sagte der Vorsitzende, Aiman Mazyek, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Die "widerlichen Attacken auf unsere jüdischen Mitbürger" in den vergangenen Tagen verurteile er entschieden. Wer Rassismus beklage, selbst aber antisemitischen Hass verbreite, verliere alle Glaubwürdigkeit, so Mazyek.

https://www.tagesschau.de/inland/zentralrat-der-muslime-nahost-konflikt-101.html

 

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tanztrainer1  16.07.2022, 22:50

Das stimmt so auch nicht. Wenn es nicht zuzuordnen ist, wird das extra ausgewiesen und nicht einfach irgend einer Gruppe zugeordnet.

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Muslime haben, in der SS, Juden zu Tausenden umgebracht.

Im Auftrag Hitlers und des Propheten
Religiöser Hass ist auf dem Balkan nichts Neues: 1944 erwarb sich die muslimische SS-Division „Handschar“ in Bosnien einen fürchterlichen Ruf. Nicht umsonst hielt Hitler sie „für zuverlässig“.
https://www.welt.de/geschichte/article170586818/Im-Auftrag-Hitlers-und-des-Propheten.html

Der Grossmufti von Jerusalem Muhammad Amin al-Husaini unterstützte Hitler in dessen Plänen, die Juden zu vernichten. Er war im 2. Weltkrieg ein gern gesehener Gast der Nazis. Selber rief er in seinen Reden dazu auf, die Juden zu verfolgen.

Nach 1948 wurden die Juden fast völlig aus den arabischen Ländern vertrieben.

Die Vertreibung von Juden aus arabischen und islamischen Ländern (hebräisch יציאת יהודים ממדינות ערב Yetziat yehudim mi-medinot Aravarabisch التهجير الجماعي لليهود من الدول العربية والإسلامية at-tahdschīr al-Dschamāʻī lil-yahūd min ad-duwal al-ʻarabīya wal-islāmīya) umfasste sowohl Flucht als auch Vertreibung von 850.000 Juden hauptsächlich sephardischer Herkunft aus arabischen und islamisch geprägten Ländern von 1948 bis in die 1970er Jahre, die abgeschwächt bis heute anhalten. Dadurch erloschen teils Jahrtausende alte jüdische Gemeinden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vertreibung_von_Juden_aus_arabischen_und_islamischen_L%C3%A4ndern
„Mein Kampf“ auf den Bestsellerlisten
Der Verkaufserfolg von „Mein Kampf“ in der Türkei ist nicht neu. Die antisemitische Propagandaschrift war bereits in den Jahren 2004 und 2005 zum Bestseller geworden, als 13 Verlagshäuser die türkische Übersetzung beinahe zeitgleich herausgaben und sich gegenseitig im Preis unterboten. Einer dieser Verlage ist der Verlag Manifesto, er allein produzierte damals 30.000 Exemplare und verkaufte davon laut eigenen Angaben in nur einem Monat 20.000 Ausgaben.

https://taz.de/!5606574/