Warum behaupten so viele Leute, dass Landwirte Tierquäler wären?

16 Antworten

Hallo,

Sachliches zum Thema Kühe: Die letzten Milchviehskandale im Allgäu sagen genügend aus. In Ställen, eben auch Milchviehställen kommt massive Tierquälerei vor. Diese Fälle geschehen hinter verschlossenenen Türen, auf alleinliegenden Höfen, auf Transporten, Schlachthöfen und behördlich nicht entdeckt oder beanstandet. Ich dachte das wäre soweit in die Öffentlichkeit vorgedrungen. Naturgemäß gibt eine glückliche Kuh ihre Milch nur für ihr Kälbchen, alles andere ist nur industriell von und für den Menschen gemacht. Und das schreibe ich als Landwirtin, Agraringenieurin und zukünftige Veganerin.

Naja das kann man jetzt durchaus verschieden sehen. Es gibt halt solche und solche. In einer Mastanlage wird sich das mit den glücklichen Kühen wohl in Grenzen halten. In der Werbung wirst du sie sehr häufig treffen.

Ansonsten gibt es halt Verfahren in der Tierhaltung die sind grenzwertig oder darüber hinaus. Stichwort Kükenschreddern

Das habe ich noch nie gehört, es werden vegs oft solche Aussagen unterstellt aber live mitbekommen habe ich das noch nie.

Was mich zum Beispiel stört ist in den meisten Fällen die Definition von artgerecht, 12 Hühner auf 1 Quadratmeter zum Beispiel sieht für mich nicht so toll aus.

Ein Landwirt muss sich an das Tierschutzgesetz halten was Tierquälerei verbietet. Natürlich kann nicht alles überwacht werden und va wie mit den Tieren wirklich umgegangen wird. Es gibt mit Sicherheit schwarze Schafe. Aber die breite Masse hält sich dran, wenn was anderes rauskommt hätte der Betrieb keine Kunden mehr und müsst eschließen.

Jetzt nichts gegen die Vegetarierfraktion! Aber manche dieser Zeitgenossen neigen in meinen Augen doch etwas zu übetriebener Darstellung. Keine Frage, es ist nicht schön dass ein Tier zur Fleischgewinnung sterben muss. Das will ich nicht schön reden aber auch nicht dramatisieren.

Maisbaer78  27.04.2016, 01:58

Das will ich nicht schön reden aber auch nicht dramatisieren.

Naja was sollte an läppischen 800 Millionen Schlachtungen pro Jahr auch dramatisch sein, klar das die Veggiefanatiker da noch ein wenig nach oben schummeln müssen damit es polarisierend wirkt. 

3
ASmellOfRoses  27.04.2016, 19:11

Wenn es wenigstens "nur" das Sterben zur Fleischproduktion wäre, aber die meisten Tiere leiden ihr kurzes und erbärmliches Leben lang - auf Spaltenböden, an Ketten, in Kastenständen und dunklen, dreckigen Verschlägen etc...

Du kannst das gar nicht dramatisieren, denn dramatisch ist es allein für die Tiere, die es aushalten müssen !

Solltest dein diesbezügliches Weltbild dringend mal aktualisieren, indem du die Augen aufmachst - nicht böse gemeint, nur ehrlich...

4
Spezialwidde  27.04.2016, 20:34
@ASmellOfRoses

Das wiederum ist eine Sache die der Verbraucher in der Hand hat! Wer meint beim Discounter für 50 Cent 2 Kilo Hackfleisch kaufen zu müssen (oder zu können) dem muss klar sein dass das keine glücklichen Tiere waren! Ich lebe auf dem Land und weiß wie glückliche Tiere ohne Massentierhatung aussehen. Ich kann gerne mal auf den Balkon gehen und ein Foto von der Weide machen, da ziehen die Mütterküh enämlich ihre Kälbchen noch selber auf. Und nur solches Fleisch beziehe ich und bin auch bereit deutlich tiefer dafür in die Tasche zu greifen. Es muss auch nicht jeden Tag Fleisch sein. Ganz klar. Ich wehre mich aber wehemend gegen diese Hetztiraden!

1
Spezialwidde  27.04.2016, 20:45
@Spezialwidde

Mein Weltbild diesbezüglich ist übrigens nicht eingeschränkt, ich kenne die Landwirtschaft und deren Praktiken zimlich genau. Und kenne auch die Entwicklungen in den letzten Jahren in Bezug auf Tierschutz. Die größte Sauerei ist immer noch die Legehennenzucht aber lassen wir das...Was der Verbraucher will krigt er letztlich, Geiz ist eben geil.

2
Maisbaer78  28.04.2016, 02:08
@Spezialwidde

Das wiederum ist eine Sache die der Verbraucher in der Hand hat! Wer
meint beim Discounter für 50 Cent 2 Kilo Hackfleisch kaufen zu müssen
(oder zu können) dem muss klar sein dass das keine glücklichen Tiere
waren!

Naja auf die selbe Art und Weise argumentieren Waffen- und Munitionshersteller.

Sie drücken ja nicht ab, aber der Markt ist da und muss bedient werden. Es gibt eben immer welche, die keine Skrupel haben. Die Kunden haben nie gesagt, sie wollen billigeres Fleisch. Es wurde billiger angeboten und die Kunden schlugen zu. Klar, um sich über die Konsequenzen klar zu werden, braucht es ein Gewissen. Aber das existiert zumindest in Hinblick auf das Leben von Tieren auch nicht bei den betreffenden Landwirten.

Ein Viehzüchter lebt vom Tod, da geht kein Weg dran vorbei.

Ein Milchbauer davon, dass die Tiere bis zur Erschöpfung ausgelaugt werden um dann Mangels Leistung auch dem Schlachter vorgeführt zu werden.

Die Schuld des Verbrauchers ist lediglich die, sich auf dieses teufliche Angebot einzulassen. Gemacht haben es aber die Bauern die Ihre Absätze erhöhen wollten. Nun "müssen" Sie liefern, weil der übersättigte Markt ab jetzt die Preise diktiert. Späte Rache auf dem Rücken der Tiere.

Aber eben aus dem Grund werden ja Vegetarier erst zu solchen, zumindest die meisten. Weil der Bürger nicht bereit ist sich auch nur ein wenig einzuschränken, müssen eben Einige ganz verzichten.

Und dafür werden sie dann noch von allen Seiten angepisst.

3
ASmellOfRoses  28.04.2016, 08:34
@Spezialwidde

Spezialwidde: Ich sehe keine "Hetztiraden" - eher ein Heile-Welt-Wunschdenken...

Mutterkuhhaltung ist auf Fleisch"produktion" ausgerichtet und macht nur einen geringen Marktanteil aus !

Lobenswert, wenn du dieses Fleisch kaufst, aber du solltest nicht denken, dass Kühe in dieser Haltung weniger um ihre Halbwüchsigen trauern, wenn diese zum Schlachter gehen - im Gegenteil ist die Bindung dann noch stärker, grade bei Rindern ! 

4
Omnivore10  02.05.2016, 17:38
@Spezialwidde

Wer meint beim Discounter für 50 Cent 2 Kilo Hackfleisch kaufen zu müssen

Den Discounter zeigst du uns allen mal, wo das Kilo Hackfleisch nur 25cent kostet!

0
Maisbaer78  04.05.2016, 03:24
@Omnivore10


Den Discounter zeigst du uns allen mal, wo das Kilo Hackfleisch nur 25cent kostet!

du kritisierst da einen Glaubensgenossen von dir ^^, aber nur weiter so Omni. Go go go  Omi!!  ;)

Hast aber wirklich recht, für das Geld würde sich wohl auch kein Bauer mehr hinstellen und seine Tiere schlachten lassen, egal wie sehr er sie "liebt"

3

Fakt ist, dass Kühe, Schweine, Hühner häufig in winzig engen Boxen, Ställen eingesperrt sind und auch nicht raus dürfen. Das sind meist die Agrarbetriebe, welche die Tiere nicht als Tiere sehen, sondern nur als Produkt. Klar werden die Tiere später zu einem Produkt aber davor kann man diese wenigstens ordentlich behandeln.

Fest steht aber, dass es auch viele kleinere Bauern bzw. Landwirte gibt, die ihre Tiere auch draußen frei rumlaufen lassen, was nun mal gut für die Tiere ist. Diese Höfe findet man öfter in Dörfern usw..

Viele dieser kleineren Betriebe oft auch Familienbetriebe verschwinden zunehmend durch die großen Agrarunternehmen, welche viel günstiger Milch und Fleisch produzieren (auch in minderwertiger Qualität bzw. mit zu viel Chemikalien usw.) als die Kleineren. Die großen Betriebe haben ja eben auch viel mehr Geld und sind mehr Profitorientiert als die Kleineren, die das Geld eher fürs eigene Leben brauchen.