War die Grenzöffnung der DDR geplant?

10 Antworten

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Geplant war es, freies Reisen zu ermöglichen. Nicht mehr und nicht weniger. Es sollten zwei deutsche Staaten bleiben. Das ging in die Hose. ☺️

ytimoyt 
Fragesteller
 26.07.2023, 07:36

Alles klar danke, genau da war ich unklar. Wobei das doch dann schwieriger geworden wäre denke ich...

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Superhasenmaus  26.07.2023, 07:43
@ytimoyt

Das weiß niemand so genau. Manchmal würde ich schon gerne am Rad der Geschichte drehen können um zu sehen, was anders gelaufen wäre oder würde. Aber nur mit der Option es wieder zurück zu drehen.

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Tatsächlich war das so nicht geplant. Zumindest nicht im Ergebnis. Es gab damals stark wachsende Proteste und man suchte nach einer Lösung. Eigentlich hätte diese Lösung und die Kommunikation dazu aber abgestimmt werden müssen, was es nicht war.

Sie haben damals einfach Mist gebaut. Und als es dann raus war, brachen regelrecht die Dämme.

Das alles fand übrigens zu einer Zeit der Schwäche statt. Die Sowjetunion war nahezu pleite und wollte sich umbauen und öffnen. Die Bürger der DDR waren extrem unzufrieden und es gab diverse Affären (Stichwort Parteibonzen). Man arbeitete in der SED und STASI längst gegeneinander, statt miteinander gegen das Volk.

ytimoyt 
Fragesteller
 26.07.2023, 07:38

Danke!

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KI Antwort!

Die Grenzöffnung der DDR am 9. November 1989 war nicht direkt geplant, sondern das Ergebnis einer Reihe von Ereignissen und politischem Druck, die zuvor stattgefunden hatten. Hier sind einige wichtige Punkte, die die Situation erklären:

  1. Flüchtlingsströme und Massenproteste: In den Wochen vor der Grenzöffnung waren Tausende von DDR-Bürgern über Ungarn nach Österreich geflohen oder hatten sich in den bundesdeutschen Botschaften in Prag und Warschau versammelt. Diese Flüchtlingsströme und die Massenproteste in der DDR hatten gezeigt, dass das DDR-Regime politisch instabil war und dass die Bevölkerung Veränderungen forderte. [0]
  2. Paneuropäisches Picknick und Geheimtreffen: Am 19. August 1989 öffnete Ungarn für einige Stunden seine Grenze zu Österreich beim sogenannten Paneuropäischen Picknick. Über 700 DDR-Bürger nutzten diese Gelegenheit, um nach Österreich zu fliehen. Wenige Tage später trafen sich der ungarische Ministerpräsident Miklos Németh, Bundeskanzler Helmut Kohl sowie die beiden Außenminister Hans-Dietrich Genscher und Gyula Horn auf Schloss Gymnich bei Bonn zu einem Geheimtreffen. Dabei erklärte sich Ungarn bereit, seine Grenze zu öffnen und die DDR-Flüchtlinge ziehen zu lassen. [2]
  3. Pressekonferenz von Günter Schabowski: Am Abend des 9. November 1989 hielt das DDR-Politbüromitglied Günter Schabowski eine Pressekonferenz, bei der es eigentlich um ein neues Wahlrecht und geplante Wirtschaftsreformen ging. Aufgrund eines Missverständnisses las Schabowski eine Passage vor, die besagte, dass Privatreisen ins Ausland ohne Vorliegen von Voraussetzungen beantragt werden könnten und dass die Genehmigungen kurzfristig erteilt würden. Diese Aussage wurde von den Medien als sofortige Grenzöffnung interpretiert, was zu einer Welle von Menschen führte, die zu den Grenzübergängen strömten und schließlich zur Öffnung der Mauer führte. [1]
  4. Druck der Straße und politischer Wandel: Die Massenproteste und Demonstrationen in der DDR erreichten am 9. Oktober 1989 einen Höhepunkt, als so viele Menschen wie nie zuvor gegen die SED-Regierung protestierten. Nach dem Rücktritt von Staats- und Parteichef Erich Honecker am 18. Oktober und der Amnestie für geflüchtete DDR-Bürger durch den Staatsrat der DDR wurden die Ereignisse beschleunigt und führten schließlich zur Grenzöffnung. [3]

Es ist wichtig anzumerken, dass die Grenzöffnung der DDR am 9. November 1989 nicht von langer Hand geplant war, sondern das Ergebnis eines politischen Umbruchs und einer Reihe von Ereignissen, die zuvor stattgefunden hatten. Die Missverständnisse bei der Pressekonferenz von Günter Schabowski trugen jedoch dazu bei, dass die Öffnung der Grenze unmittelbar erfolgte.

Ich glaube , dass es für Gorbatschow klar war, dass es zur Wiedervereinigung kommen muss. Die DDR war im Grunde pleite und Russland nicht gewillt in diesen maroden Staat Geld zu investieren.

Als sich Gorbatschow und Honnecker letztmalig trafen, dürfte bereits festgestanden haben, dass das Ende der DDR bevorsteht.

Bei der Rede von Schabowski am 9 November ging es eigentlich darum, dass es DDR Bürgern in Zukunft erlaubt sein soll, ins Ausland reisen zu dürfen. Erinnere mich noch daran, wie er damals einen Zettel mehrfach umdrehte und sagte zuerst das Wort "jetzt", korrigierte sich dann aber und sagte "unverzüglich".

Die Medien nahmen das "unverzüglich" dann sofort auch so auf , was dann den Massenansturm an die Grenze auslöste. So war das sicher nicht geplant

Diesen Massenansturm hätte man nur mit Gewalt aufhalten können. Doch dazu gab es offenbar keinen Befehl. Man liess die Massen ziehen.

Geplant war das schon, allerdings nicht so, wie es dann abgelaufen ist.