War das Leben Früher Besser?

25 Antworten

Mein Vater sagt immer früher war alles einfacher, weil man nicht so viel zu entscheiden hatte.

Man hat bei der Telekom die Wahl zwischen dem grünen, dem roten und dem schwarzen Festnetz-Kabel-Hörer-Telefon gehabt und fertig. 

Heute wählt man aus tausend Anbietern mit tausend Verträgen zu tausend Smartphones aus, die Menge an Entscheidungen ist explodiert.

Das Beispiel findet sich in jedem Lebensbereich wieder. Kein Wunder dass wir gestresst sind, gefühlt ständig hinterherhinken und überfordert sind.

Das ist aber nur ein Aspekt der Sache. Einige andere Dinge sind dafür einfacher geworden. Ich glaube zwar, das Leben ist besser als im Mittelalter, aber nicht besser oder schlechter als vor 30 Jahren... nur anders. 

Der einzige Grund warum wir nicht längst ausgestorben sind ist unsere Fähigkeit, Dinge zu erschaffen und für uns zu nutzen. Trotzdem bin ich der festen Überzeugung, dass die MODERNE Technik der größte Feind des Menschen ist, weil wir hoffnungslos abhängig von ihr sind. Wäre das Internet plötzlich weg, stünde die Welt still und das ist nur eins von zig Beispielen. Früher hat man sich auf das Beständige verlassen. Heute verlässt man sich auf das Flüchtige. Ja, früher war nicht alles, aber vieles besser.

Ja, ich finde die Technik hat unser Leben sehr verändert. Als ich im Teenageralter war gab es noch keine handys. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Dabei ist das noch gar nicht sooo lange her. Daran sieht man sehr stark wie sich die Zeit verändert hat. Ich musste meine Verabredungen noch übers ganz normale Telefon mit Wählscheibe tätigen. Und wenn man dann zum Treffpunkt kam und derjenige war noch nicht da konnte man nur warten. Dann musste man selbst entscheiden, wie lange warte ich, ab wann hat es keinen Sinn mehr, weil anscheinend dem anderen irgendwas dazwischen gekommen ist. Da finde ich das heute mit den Handys schon sehr viel angenehmer. Trotzdem finde ich nicht alles an der Technik gut. Dass viele Leute ständig auf ihr Handy gaffen, richtig süchtig danach sind, ständig in irgendwelchen Netzwerken unterwegs sind und sogar wenn Freunde/ Partner dabei sind ständig am Handy rummachen finde ich schlimm. Das ist die negative Kehrseite der Medaille. Früher hat man sich viel mehr mit anderen Dingen beschäftigt. Die Phantasie war viel mehr gefordert. Deshalb kann man aber nicht sagen früher war es besser. Teilaspekte waren früher besser und andere sind es heute. Das Internet bietet tolle Möglichkeiten. Die hatte ich als Schülerin nicht. Man kann praktisch alles nachlesen und recherchieren, das war früher unsagbar komplizierter. Aber irgendwie finde ich war es früher "romantischer". Mir fällt jetzt kein anderer Begriff dafür ein, aber es war irgendwie nostalgischer als heute, nicht alles so automatisiert, man lebte mehr im Moment im hier und jetzt, in der realen Welt und wenn man davon fliehen wollte dann war die Phantasie gefragt.

Hallo!

Ich bin in den 90ern/frühen 2000ern und damit noch ohne Internet, ohne Handys und ohne ständige Erreichbarkeit aufgewachsen bzw. das waren teure Artikel & nix für die breite Masse --------> und wenn ich zurückblicke vermisse ich nichts. Es war eine durchaus geruhsame Zeit, aber andererseits würde ich nicht sagen sie sei besser gewesen als die aktuelle Zeit..!

Damals war nicht alles besser.. es gab schon genügend Kriminalität.. genauso Sexualdelikte, nur wurde das damals einmal pro Monat bei Eduard Zimmermann im "Aktenzeichen XY" gezeigt und nicht in jedem semi-seriösen Klatschblatt und TV-Magazin schamlos aufgewärmt als gäbe es kein Morgen mehr. Im Gegenteil.. die Kriminalitätsrate war damals höher, Denunziantentum untereinander war sehr stark verbreitet & die Stimmung war m.E. eher feindseliger und verkrampfter als heute. Leute aus dem Nachbarhaus, die einen freundlich grüßten, verpfiffen einen anonym bei der "Neuen Heimat" (Wohnbaugenossenschaft), weil man nach 20 Uhr geduscht hat oder die Kehrwoche nicht 120-prozentig ausgeführt wurde. Man machte sich gegenseitig hinterrücks klein ohne den Mumm zu haben, sich gegenseitig anzusprechen. Freundlicher war der Umgangston früher nicht sondern eher rauer. So habe ich das aus meiner Kindheit tlw. noch in Erinnerung, damals redete man oft nicht mit- sondern über- oder hintereinander.

Auch in den 80ern/90ern war die Welt nicht so lässig & "in Ordnung", wie sie einem heute als "die guten alten Zeiten" zu sein scheinen.. in Sachen Verbrechen braucht man sich wiegesagt nur mal alte "Aktenzeichen XY" Folgen bei YouTube anzusehen, außerdem gab es auch gesellschaftliche und politische Probleme zuhauf. Stichwort Nachwendezeit mit Arbeitslosigkeit und VEB ABwicklung in den frühen 90ern, Stichwort "kalter Krieg" in den 80ern und atomare Aufrüstung, Lockerbie, Ramstein (Flugplatzunglück), was auch immer noch! Das waren grob auch die Themen der "Tagesschau" mit Wilhelm Wieben am Mikro und die Themen, über die sich mein Opa am Abendessentisch Sorgen machte oder über die in von ihm abonnierten "Spiegel" und "Focus" Heften ("Focus" ab 1993... Lesezirkel war Opas Passion^^) berichtet wurde.

Die 80er und 90er sind nicht nur kultige Filme auf VHS Videokassetten von "Telerent" und BTX Bildschirmtext (hatte mein Opa damals) oder musikalische Classics, sondern auch durchaus eine Zeit mit ernsthaften Problemen. Klar, auch mir kommen sie i.wie gemütlicher vor, aber der Zeitgeist war damals noch nicht so schnelllebig wie heute.. "besser" waren die 90er trotzdem nicht so wirklich, auch wenn sie sicherlich ihr gutes hatten & man sich dadran noch heute orientieren kann!

Ich sage mal, dass eine jede Zeit ihr Gutes hat. Gerade Medizin & Technik haben seit damals durchaus Fortschritte gemacht. Ich bin keiner, der jede Mode mitmacht, habe bis heute kein Smartphone & fahre einen uralten Benz mit Kurbelfenstern.. aber einen MP3-Player und einen PC mit Internet sowie einen DVD Player habe ich auch. Man muss mMn immer das richtige für sich entdecken!

Ich sage es dir mal so, ich bin 21 und lebe in Deutschland und ich habe dass auch mitgemacht. Den Wandel wie man ihn nennt. Und irgendwann ist mir was aufgefallen, dass ich mich nicht verändern brauch. Für mich und wie für dich gibt es bestimmt Sachen die wichtiger sind als die Technik. Und es ist sicher was dran dass früher einige Sachen besser waren. Ich glaube durch die Globalisierung sind wir unter Druck. Wodurch jeder immer mehr auf sich selber achtet. Also ich denke früher war das mehr ein Gemeinschaftsleben. Ich glaube von 1945 bis 1990 ging es den Leuten nicht so schlecht. Auch in der DDR, da hatten fast alle Arbeit. In der Zukunft denke ich werden die Menschen sich immer mehr entfremden. Ich denke auch die Leute haben früher auch ihre Arbeit gemacht und dort war das ein Arbeiten ohne solche Sorgen wie heute. Ich hoffe dass die Menschen irgendwann erkennen das Entschleunigung ein besserer Weg ist.