Wann meditiert ihr?
Und wie lange schon?
Habt ihr Tipps, wie man sich dazu motivieren kann? Also weil ich vergess das oft tagelang immer und wenn ich mal dran denke, schiebe ich das bloß auf.
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16 Antworten
Ich bin Soto-Zen-Buddhist und meditiere seit etwas mehr als 30 Jahren täglich morgens 90 Minuten. Hilfreich ist dabei eine regelmäßige Routine.
Zeitpunkt
Morgens nach dem Aufstehen ist der Geist noch nicht so aktiv und der Verstand hat das Hamsterrad noch nicht angeworfen, also kreisen weniger Gedanken.
Am Abend hätte der Geist viele Eindrücke des Tages zu verarbeiten und wäre entweder überreizt, oder müde. Daher empfehle ich morgendliche Meditation.
Aufstehen, kurz Gesicht waschen und dann hinsetzen - ohne zögern, denn wenn man zögert, findet man schnell Ausreden für sich selbst.
Zeitraum
Ich empfehle am Anfang 15 Minuten. Die meisten buddhistischen Gruppen die ich kenne, beginnen mit 25 Minuten. Meine nicht ganz ernste Erklärung für 15 Minuten:
- 5 Minuten ist der Geist chaotisch
- 5 Minuten braucht er zur Ruhe, oder ist müde
- 5 Minuten ist man wirklich meditativ
Wer also meint, mit einer Fünf-Minuten-Blitzmeditation sei es getan, irrt meiner Meinung nach. So schnell stellt sich der Geist nicht um.
Motivation
Extrem hilfreich für regelmäßige Meditationspraxis ist die Teilnahme an einer Gruppe, die sich zur gemeinsamen Übung trifft. Dann kann es auch später sein.
Dadurch hat man einen festen Termin im Kalender - "Donnerstag 19:00 Uhr" und diese Verpflichtung hält einen eher davon ab, lieber den Abendkrimi zu schauen.
Durch diesen regelmäßigen Termin ist man auch motivierter, alleine zuhause zu praktizieren und es wird zu einer positiven Teil des Alltagsroutine.
Sonstiges
Ein Lehrer korrigiert in der Gruppe die Haltungsfehler und das gemeinsame Sitzen schafft eine besondere Atmosphäre, die konzentrationsfördernd wirkt.
Wichtig ist nur, sich über den ideologischen Hintergrund zu informieren, damit man nicht an eine dubiose Psychogruppe gerät. Recherche vorab ist also wichtig.
Ich hoffe, die Antwort war hilfreich.
Hallo,
lange Zeit habe ich nicht meditieren wollen. Als ich es dann einmal in einem Coaching machen "musste", empfand ich es als durchaus sinnvoll.
Dabei benötige ich auch nur allerhöchstens 5 Minuten, eher weniger, bis ich meinen Puls und meine Gedanken heruntergefahren habe.
Meißten wende ich meine Methode kurz vor dem Schlafengehen an, oder auch öfters wenn ich mich kurz mit geschlossenen Augen zurücklehnen kann.
Wende es dann an, wenn ich es für sinnvoll erachte. Das sind dann vielleicht so 2 oder 3x die Woche.
Wenn du gut meditierst, willst du es auch wiedererleben. Daran muss man sich eigentlich nicht erinnern.
Vielleicht brauchst dus ja auch garnicht?
Sonst mal dir mal ein kleines Symbol auf den Handrücken, dass dich daran erinnern kann.
Du brauchst wahrscheinlich eine Gemeinschaft, um mit anderen gemeinsam zu meditieren. Es gibt verschiedene Angebote, nicht nur buddhistische, sondern auch christliche und solche ohne religiöse Bindung.
Menschen haben ein natürliches Bedürfnis, sich einer Gemeinschaft zugehörig zu fühlen. Wenn man etwas macht, was "die Anderen" nicht machen, wird man normalerweise bald damit aufhören. Das ist ganz normal. Oder siehst du das anders?
Ich gebe dir trotzdem noch einen youtube-Link zu einem beliebten Meditationslehrer. Bei seinem Angebot kann man jederzeit einsteigen, auch wenn es bereits vor 2 Monaten online ging. Das 7-Tage Meditations-Experiment
Und hier erklärt Peter warum morgens die günstigste Zeit ist. Ich habe es ausprobiert und stimme dem zu.
Im Moment sitze ich vormittags und Abends jeweils 15 Minuten. Angefangen habe ich vor etwa 11 Jahren mit 1x täglich 20 Minuten.
Mein Tipp, um gegen Widerstände anzukommen, ist es, diese Widerstände mit in die Meditation zu nehmen. Das heißt: mit meditativem Blick das Gefühl zu untersuchen, das Dich davon abhält, zu meditieren.
Und wie Enzylexikon schon sagte, ist es extrem hilfreich, in einer Gruppe und/oder mit eine:r Lehrer:in zu Meditieren. So etwas motiviert einen ungemein. Hätte ich nicht die meiste Zeit in einer Gruppe und unter fachkundiger Anleitung gesessen, hätte ich es wahrscheinlich schon längst aufgegeben.
Danke erstmal für die Tipps^^
mit meditativem Blick das Gefühl zu untersuchen, das Dich davon abhält, zu meditieren
Ich werde das mal ausprobieren, aber ich weiß nicht so ganz, wie ich das umsetzen soll. Also weil es geht doch eigentlich beim Meditieren (also so hab ich es verstanden) darum, die Gedanken quasi loszulassen und zu beobachten, aber nicht wirklich zu denken. Also das ist irgendwie der entspannenste Part für mich.
Aber wenn ich jetzt während der Meditation quasi darüber nachdenken soll, was mich davon abhält, dann ist das doch kein richtiges Meditieren oder?
Du sollst nicht darüber nachdenken, sondern darüber meditieren. Das heißt, das Gefühl in Dir spüren. Vielleicht hinspüren, wo im Körper es sitzt und wie es sich anfühlt.
Mir gehts genauso wie dir! Ich mach schon seit Jahren Autogenes Training, dh theoretisch mach ich es seit Jahren, praktisch eher sporadisch und meistens dann wenn ich es wirklich brauche. Sprich vor Stresssituationen. Es hilft wunderbar und ich nehm mir immer vor, es regelmäßig zu machen aber der innere Schweinehund mag nicht ...
Danke für die ausführliche Antwort (: