Wandel von Kommunismus zu AfD?
Hallöchen
Ein Freund (17 Jahre alt) von mir war noch vor einem Jahr recht überzeugter Kommunist. Jetzt zeigt sich in den letzten Wochen eine klare AfD-Haltung…
Wie kann ein Mensch so schnell einen Sinneswandel von Radikal links nach radikal rechts bestreiten?
Würd mich freuen, wenn ihr mal drauflosratet und eure Meinung hier preisgebt🤗
6 Antworten
Mit einer totalitären Geisteshaltung ist diese "Veränderung" eigentlich eher klein.
Das würde man wissen, wenn man Marx und Engels wirklich gelesen hätte und nicht nur substanzlos damit angibt.
Habe ich das? Weil ich "wie ich" schrieb?
Man würde auch wissen, dass sie Kommunisnus und Sozialismus als Synonym verwendet haben, man würde auch wissen, dass im Manifest ein Plan für die ersten Schritte der Diktatur des Proletariats vorgelegt wurde, man würde aber vor allem wissen, dass deine Antwort Schwachsinn ist.
Du schriebst etwas von einer "totalitären Geschichtshaltung" und dann behauptest du, man wüsste mit der "Diktatur des Proletariats", dass deine Antwort kein Schwachsinn sei. Nur dadurch, dass Marx den historischen Materialismus begründet hat, wird deine Antwort widerlegt.
Wir leben in verrückten Zeiten. Da muss man sich nicht wundern, dass auch immer mehr Menschen verrückt werden.
Nun es gibt in der AfD - so wie in anderen nationalen Parteien in Europa - Strömungen die deutlich sozial-etatistischer bis antikapitalistisch sind. Damit meine ich sowohl rechtsextreme/völkische Strömungen als auch das klassische ( für Europa zumindest klassische) nationalkonservative/identitäre Spektrum.
Dort werden teilweise die Theorien von Marx aber auch vor allem Gramsci durchaus mit in die Ideen und den Diskurs mit einbezogen.
Und auch der nationalkonservative Vordenker und Autor de Benoist wird in beiden Lagern berücksichtigt - welcher teilweise auch sozialistischen Vordenkern die Stange hält.
Das Thema ist also nicht komplett Abseits aller Zugehörigkeit und viele Kommunisten sind ziemlich kritisch was Globalismus und solche, marktbasierten Entwicklungen der EU z.B. angeht.
NUR: ist die AfD keine kommunistische und an sich auch keine sozialistische Partei. Ob man als Kommie da so happy wird?
Gilt halt auch zu beachten, dass in der AfD an der Spitze i.d.R. wirtschaftlich liberale bis Neoliberale sitzen und hinter den Kulissen die Partei nicht einfach nur von normalen Nationalisten geleitet wird die man mit anderen Parteien in Europa vergleichen kann, sondern von rechtsextremen die teilweise sogar Kontakte in die Nazi-Szene haben.
Auf der anderen Seite sucht man oft mit 17 auch noch seine politische Richtung.
Dass Ideen von Marx einbezogen werden, bestreite ich aber ganz entschieden! Ich wüsste keine einzige Idee von Marx, die man in einem rechten Rahmen vertreten könnte. Marx ging es um die Befreiung der Menschheit vor den Sachzwängen des Kapitalismus und der damit einhergehenden Entfremdung des Menschen von sich selber. Das taucht in den Programmatiken rechter Parteien nicht mal ansatzweise auf.
Nun der Punkt liegt ja darin, dass das Konzept von zb ,,Neue Rechte " ( unabhängig davon ob man die extremen Teile davon nimmt ) oder die klassischen wie David Engels, de Benoist o.ä - die reine Trennlinie zwischen links und rechts aufzuweichen und den Fokus weg von der reinen Marktbestimmung und Wachstumsgesellschaft der klassischen rechten ( Liberalos, LibCons, NeoLibs, NeoCons, PaläoLibs, PaläoCons usw ).
Wenn wir bei der eigentlichen, politikwissenschaftlichen Definition von links und rechts ( also der ökonomischen und sozioökonomischen Definition) dann ist das tatsächlich nicht möglich. Nur geht es eben hierbei ja nicht darum Marx in rechte Politik einzubinden, sondern die Perspektive u.a auf die Kritik von Marx am bestehenden System zu richten.
Einige Ansätze im Bezug auf Kritik an Konsumgesellschaft, fehlendem Kollektiv und Entfremdung von sich selbst ( egal ob bezüglich Kultur, Nation, Abendland etc ) lassen sich auch hier nebeneinander stellen.
Auch wenn die Intentionen und die Wege dann schließlich auseinander gehen. Aber um genau den Punkt geht es: den Denkansatz.
Das betreite ich. Im Übrigen hat Marx weder die Konsumgesellschaft noch das "fehlende Kollektiv" kritisiert. Und sein Entfremdungsbegriff hat nichts mit bürgerlichem Kulturpessimismus oder rechter Verherrlichung vorkapitalistischer Verhältnisse zu tun, sondern ist untrennbar mit der Kritik der Lohnarbeit verbunden. Davon habe ich bei Rechten noch nie gehört.
Er wird warscheinlich schlicht und einfach ein Mensch sein, der Keine eigene Meinung hat. Bis vorletzes Jahr waren die Grünen hip und angesagt, inzwischen merken immer mehr, was das für gefährliche Versager sind. Die öffentliche Meinung dreht isch und damit auch die Meinung deines Freundes.
Wenn er gemerkt hat, dass die AfD mehr zu seiner Meinung passt kann das passieren.
Was ist am Kommunismus totalitär? Jetzt wirst du mir Beispiele von realsozialistischen Ländern nennen, die aber nicht kommunistisch waren.