Verdoppelt eine Zelle in der Interphase ihren Chromosomensatz?

1 Antwort

Korrekt. Der Chromosomensatz bleibt 2n=46. Der Unterschied ist nur der, dass ein Chromosom dann aus zwei Chromatiden besteht und nicht aus einem. Es bleibt aber ein Chromosom.

Eine Verdopplung des Chromosomensatzes kann nur im Rahmen einer Polyploidisierung erfolgen. Das ist bei Pflanzen oft der Fall.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Granada3 
Beitragsersteller
 28.03.2025, 10:28

Übrigens: Zitat aus dem Wikipedia-Artikel "Nebenhoden":

"Neue Untersuchungen zeigen, dass beim Durchlaufen des Nebenhodens die Epigenetik der Spermien angepasst wird, abhängig vom aktuellen Befinden und physischen und geistigen Zustand des Trägers.[1]"

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Nebenhoden

Interessant, oder nicht?

Das beweist also, dass unser Geist, unser Wohlbefinden und unseren körperlicher Zustand vermutlich alles Möglich, also auch doe Proteinbiosynthese und vieles ehr beeinfluussen, also die Epigenetik dadurch beeinflusst wird und somit der reine Genotyp möglicherweise sogar sehr unwichtig ist und nicht viel determiniert.

Ich will gar ncht wissen, wie viele Behauptungen aus dem Bereich der Genetik oder Molekularbiologie sich nur auf rechnergestützte Modelle und maximal Statistiken berufen und somit nicht wirklich bewiesen sind, aber in alten Lehrbüchern als klare Fakten angegeben werden ...

Darwinist  28.03.2025, 11:00
@Granada3

Abgesehen davon, dass das mit der Ursprungsfrage rein gar nichts zu tun hat: Die Rolle der Epigenetik wird von vielen maßlos überschätzt.

Epigenetische Muster der Spermien werden in der Zygote gelöscht und entstehen dann individuell neu. Eine Vererbung epigenetischer Muster (und somit eine Beeinflussung des Phänotyps bei den Nachkommen) ist nicht belegt. Man hat bislang keinen molekularen Mechanismus entdeckt, wie die Löschungen der epigenetischen Muster von Spermium und Eizelle in der Zygote umgangen werden könnten. Es gibt allenfalls ein paar wenige demographische Daten, die auf eine mögliche Vererbung epigenetischer Muster hindeuten könnten.

Granada3 
Beitragsersteller
 28.03.2025, 11:19
@Darwinist

Wie ist das eigentlich: In der Prophase wird ja der Protein-Komplex, der die beiiden Schwesterchromatiden zusammenhält durch Phosphorylierung aufgelöst, nur am Zentromer nicht. Gleichzeitig kondensiert das Chromatin aber, wird also kompakter und dicheter in der Prophase.

Ist das kein Widerspruch? Von G2-Phase zu Prophase wird das Chromatin verdichtet, sodass man die Chromosomen im Lichtmikroskop in der Prophase erkennen kann und gleichzeitig, werden die Chromatiden voneinander weitestgehend getrennt durch die Auflösung des Protein-Komplexes, der die Schwesterchromatiden zusammenhält.

Kann ich mir das so vorstellen, dass zwar die Schwesterchromatiden sich verdichten, kondensieren, aber gleichzeitig voneinander getrennt werden teilweise, weil der Protein-Komplex, der sie nah beieinander hält (wie eine Klammer) sich auflöst?

Könnten die Chromosomen gar nicht erst in ihrer typischen X-Form in der Prophase erscheinend wenn sich der Protein-Komplex nicht auflösen würde? Weil die Chromosomen einfach den Platz brauchen, also mehr Platz zum Ausbreiten? Damit sich überhaupt kondensieren könen und sichtbar werden in der Prophase?

Darwinist  28.03.2025, 11:45
@Granada3

Kondensation funktioniert ja nicht nach dem Alles-oder-nichts-Prinzip. Es können auch einzelne Abschnitte dekondensiert werden (z. B. das Centromer) und andere nicht.

In der "Arbeitsform" der DNA sind ja auch nur die Bereiche dekondensiert, die gerade exprimiert werden (Euchtomatin), während Genbereiche, die nicht gebraucht werden, kondensiert vorliegen (Heterochromatin).