Verbstamm-Endung (Erklärung falsch)?
Ist die Erklärung hier nicht korrekt?
Bei der Personalendung von ich entfällt das "-e" wenn der Verbstamm auf "-l" endet.
z.B. "Ich segle" (bei dem Wort segeln)
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Aber was ist mit dem Verb "spielen" - da endet die Verbstamm-Endung auch auf "-l".
Und trotzdem heißt es dann "Ich spiele" und nicht "Ich spile"
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Ist hier ein Fehler in der Erklärung? Sind nicht Verben mit "-ln" in der Verbstamm-Endung gemeint?
Siehe: https://studyflix.de/deutsch/regelmasige-verben-3748
unter "Besonderheiten"
2 Antworten
entfällt das "-e" wenn der Verbstamm auf "-l" endet
Ja, die Formulierung ist etwas unglücklich (auf Deutsch: falsch), und die Regel (1. Pers. Sing. ohne -e) ist sowieso Quatsch. Nach der hieße es ja *„Ich segel“. Es gibt zwar solche Verben ohne -e (Ich bin/darf/kann/muss/soll/weiß/will ...), aber die sind allesamt hochgradig unregelmäßig. Und es gibt viele regelmäßige Verben, deren Stamm auf -l endet: beseelen, fallen, fehlen, holen, malen, spielen, spülen, wählen, zahlen ...
Ignoriere das einfach (aber Du kannst gern studyfix.de auf den Fehler hinweisen). „Segeln“ wird ja in der nächsten Regel (-eln) treffend behandelt. Diese und die folgende (-ern) könnte man in einer Regel zusammenfassen:
Wenn der Infinitiv nicht auf -en endet, dann wird die 1. Pers, Pl. ebenso gebildet, und manchmal (besonders bei -eln) kann in der 1. Pers. Sing. das letzte -e- im Wortstamm entfallen.
Dass die Infinitivendung -n (statt -en) offenbar nur bei Wortstämmen mit der unbetonten Endsilbe -el oder -er auftritt, hat sich vermutlich historisch ergeben. Im Mündlichen wird das letzte -e- im Infinitiv sehr gern verschluckt. Man muss wohl Nachrichtensprecher sein, um Wörter wie gehen, haben, reden oder sehen wirklich zweisilbig zu artikulieren. Und wenn der Wortstamm schon in einem unbetonten -el oder -er endet, hat sich dieses verschluckte -e- offenbar auch im Schriftlichen etabliert.
Falsch ist vielleicht unzutreffend, aber sehr umständlich und missverständlich formuliert, da sie für "segeln" und "sammeln" eine Trennung vornehmen, die es aber nicht gibt. Man könnte auch beide Aspekte unter "segeln" oder "sammeln" formulieren. Vielleicht haben sie es der Übersichtlichkeit wegen gemacht.
Bei "segeln" und "sammeln" ist der Verbstamm nicht "seg-" / "samm-", sondern "segel-" und "sammel-". Das heißt die Infinitivendung ist nur -n und nicht -ln oder -eln, wie man vielleicht auch interpretieren könnte.
Dein Beispiel "spielen" liegt das im Deutschen dominierende Schema Verbstamm + en vor. Der Verbstamm ist nicht "spie-", sondern "spiel" und die Endung ist -en. Durch diesen Unterschied werden die Verben auch in verschiedene Gruppen eingeteilt.
Übrigens ist die Form "ich segele" nicht falsch, sondern nur untypisch und selten.
Das ist dann eine Deutungssache. Sie schreiben erst, dass der Verbstamm um -el erweitert wird und gleich daneben schreiben sie, dass der (gesamte) Infinitiv auf -eln endet. Das ist beides korrekt, wenn man wohlwollend interpretiert, da sie nicht konkret schreiben, dass die Infinitivendung -eln ist.
Wenn man es streng interpretiert, könnte man es auch so interpretieren: Verbstamm segel + Endung -eln
Dann wäre es natürlich falsch. Meiner Meinung nach ist es aber nicht falsch, sondern missverständlich formuliert.
Bei den Verben, dessen Verbstamm mit l endet, fällt in der 1. Person Singular das "e" weg.
Wörter wie z.B.
- googeln; lächeln; klingeln; und sammeln
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Ist das korrekt?
Ja, das ist korrekt. Ich habe bereits in meiner Antwort geschrieben, dass der Verbstamm auf -l endet. Und ja, es ist die typische Konjugation, mit der Einschränkung, dass der Erhalt von -e KEINEN Fehler darstellt, sondern nur die seltene, aber erlaubte Variante ist.
In der Erklärung steht, dass "-eln" die Endung ist. Heißt diese Erklärung ist dann falsch?