Vater will mich zwingen zum Frauenarzt zu gehen, was tun?

SpookyBatwing  14.10.2024, 20:34

Und warum möchtest du nicht?

nelepotatochip 
Beitragsersteller
 14.10.2024, 22:43

Habe angst davor

daedag  14.10.2024, 21:00

Wie alt bist du?

10 Antworten

Und ich dachte bisher, es wäre schlimm, wenn einen der Vater davon unbedingt abhalten will.

Aber trotzdem, deine persönliche Entscheidung.

Sag ihm, dass du es nicht möchtest und er dich nicht dazu zwingen darf. Immerhin hast du das zu entscheiden. Da kann er gar nichts gegen machen.

LG😊


daedag  14.10.2024, 23:12

Doch, mit 13 Jahren tragen die Eltern noch die alleinige Verantwortung für die Gesundheit und die medizinische Versorgung ihrer Kinder und können diese dementsprechend tatsächlich zu einer ärztlichen Untersuchung oder Behandlung zwingen, wenn sie sinnvoll und notwendig erscheint, was hier offensichtlich gegeben ist.

Für die Einwilligungsfähigkeit in medizinische Eingriffe gibt es zwar kein starres, gesetzlich festgeschriebenes Alter, im Allgemeinen wird jedoch davon ausgegangen, dass Kinder unter 14 Jahren generell und unter 16 Jahren situationsabhängig nicht als einwilligungsfähig gelten, weil sie die Sinnhaftigkeit medizinischer Eingriffe und die Tragweite einer Entscheidung für oder gegen einen solchen nicht verstehen und daher keine vernünftige Entscheidung treffen können.

Ein Kind denkt nur "ist unangenehm/tut weh => will ich nicht" und interessiert sich herzlich wenig dafür, welche Folgen und Risiken es hat, wenn eine Untersuchung oder Behandlung unterbleibt. Stell dir mal vor, ein 6-jähriges Kind dürfte selber entscheiden, ob es eine schmerzhafte Spritze bekommen möchte, die eine gefährliche oder gar lebensbedrohliche Erkrankung heilt...

Deswegen kann sich ein Kind/Jugendlicher unter 14 Jahren weder eigenständig ohne Zustimmung der Eltern einer ärztlichen Untersuchung/Behandlung unterziehen noch eine solche ablehnen, wenn die Eltern darauf bestehen.

daedag  15.10.2024, 16:27
@Regenkatze883

Rechtlich nein. Natürlich wird man bei einer 13-jährigen vorrangig versuchen, mit ihr zu darüber zu diskutieren, sich ihre Argumente anzuhören und sie durch gut zureden davon zu überzeugen dass es nur zu ihrem Besten ist, anstatt sie wie ein kleines Kind zum Arzt hineinzutragen und festzuhalten, aber rechtlich betrachtet hat man mit 13 bei medizinischen Eingriffen grundsätzlich kein Mitspracherecht.

Mit 13 sind deine Eltern noch für deine Gesundheit verantwortlich und können dir dementsprechend auch vorschreiben, dich ärztlich untersuchen zu lassen, wenn sie das für nötig halten.

Du wirst dich dem Willen deines Vaters also beugen müssen. Es ist nur zu deinem Besten.


Waldmeister1234  15.10.2024, 18:05

Dies sehe ich nicht ganz so.

Mit dreizehn Jahren ist man noch überaus jung und ein Kind. Ich kenne einige Mädchen, die aufgrund gesundheitlicher Probleme (sehr schmerzhafte Periode und so weiter) schon mit zwölf oder dreizehn Jahre ihre erste gynäkologische Untersuchung hatten. Aufgrund ihres sehr jungen Alters waren sie mit der Situation völlig überfordert, verkrampften komplett und hatte überaus starke Schmerzen während der Untersuchung.

Noch nach vielen Jahren sind für diese Mädchen Untersuchungen jedes Mal ein Horror und Graus.

Sicherlich macht es Sinn, dass man mal nachschaut, ob sich alles richtig entwickelt hat und die Gynäkologin bei uns meint, dass man dies forcieren muss, da sich sonst die meisten jungen Damen nie untersuchen lassen würden. Es ist eben nicht angenehm, dass man sich ausziehen, auf den Untersuchungsstuhl steigen und sich im Intimbereich untersuchen lassen muss.

Es macht aber einen Unterschied, ob die erste Untersuchung beim Frauenarzt mit dreizehn oder siebzehn Jahren passiert. In diesen vier Jahren sind die meisten Mädchen viel reifer und abgeklärter geworden und können eine Untersuchung wohl besser bewältigen.

Wahrscheinlich ist es so, dass die Fragestellerin ihre erste Periode bekommen hat, was mit 13 Jahren gar nicht so unwahrscheinlich ist und der Vater irgendwo gelesen hat, dass man dann zum Frauenarzt muss. Aber die Periode ist keine Krankheit. Der Vater soll die Fragestellerin am Besten in Ruhe lassen. Nicht, dass nach dem ersten Schock gleich auch noch der zweite folgt.

daedag  16.10.2024, 17:11
@Waldmeister1234

Zur Sinnhaftigkeit/Notwendigkeit einer gynäkologischen Untersuchung mit 13 kann ich mich nicht äußern, da ich von diesem Themengebiet absolut keine Ahnung habe.

Ich habe mich mit meiner Antwort lediglich auf die rechtliche Situation bezogen, und da sieht es so aus, dass Kinder unter 14 Jahren generell als nicht einwilligungsfähig gelten und dementsprechend bei medizinischen Untersuchungen und Behandlungen grundsätzlich kein Mitspracherecht haben, sprich sie können sich weder ohne Zustimmung der Eltern einem medizinischen Eingriff unterziehen noch einen solchen ablehnen, wenn die Eltern es wünschen und der Arzt es für sinnvoll erachtet.

Ich denke mal, wenn die Untersuchung, wie du schreibst, in dem Alter nicht notwendig ist, wird der Gynäkologe dies dem Vater auch mitteilen oder einfach nur ein Gespräch mit dem Mädchen führen, eventuell mit einer oberflächlichen, schmerzfreien Untersuchung, also einen Blick darauf werfen ob äußerlich alles in Ordnung scheint. Er wird das Mädchen sicherlich nicht zur Duldung einer gynäkologischen Untersuchung zwingen, wenn sie es partout nicht möchte. Aber hingehen und zumindest mal ein Gespräch mit dem Arzt führen kann ja nicht schaden, denke ich mir.

Hallo nelepotatochip,

Ich kann gut verstehen, dass der erste Besuch in einer gynäkologischen Praxis beängstigend für dich ist; immerhin soll dort der intimste Körperbereich untersucht werden, den man sich vorstellen kann. Der Gedanke allein stellt in ersten Moment alle Nackenhaare auf.

Der Wohlfühlfaktor steht und fällt, neben der fachlichen Kompetenz mit dem Fachpersonal sowie der Mentalität des gesamten Praxis-Teams.

Viele Praxen bieten Kennenlernstunden an. Solange keine akute Situation vorliegt, wird dann einfach erstmal miteinander gesprochen. Du kannst auch eine enge Vertrauensperson mitnehmen, die dich begleitet und dir ein zusätzliches Sicherheitgefühl geben kann.

Über die Sinnhaftigkeit der regelmäßigen Vorsorge brauchen wir sicher nicht diskutieren. Es geht wahrscheinlich eher um die unwohlige Erst-Situation an sich. Es macht also Sinn, mir den Vorsorgebesuchen zu beginnen, ehe ein Problem vorhanden ist, damit du dich langsam mit dem Ablauf und der Untersuchung anfreunden kannst.

Der erste Besuch ist ei fast allen ein wahnsinnig aufregendes Ereignis. Zelebriere es mit bester Vertrauensperson und frag das Fachpersonal über alles mögliche bzgl. deiner Gedanken und Sorgen aus.Das könnt ihr auch bei der Terminbesprechung schon anmerken.

Es fehlt um deine weibliche Gesundheit, die ich dir wirklich von Herzen wünsche. Dieser medizinische Bereich dreht sich nur um dich und dein Wohl.

Alles Gute für dich.

Mit lieben Grüßen, MaMaStef 💜

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du musst ja nicht hingehen, selbst wenn er einen Termin macht. Und wenn du doch hingehst, entscheidest DU was gemacht wird, also ob überhaupt eine Untersuchung stattfindet oder nur ein Gespräch. IdR wird eh beim ersten FA-Besuch nur miteinander geredet.

Mein Rat wäre, dass du dich erstmal mit deinem Vater zusammen setzt und in Ruhe (nicht emotional, das ist wichtig) fragst, was konkret er befürchtet. Endometriose? Zysten? Gebärmutterhalskrebs? Hast du häufiger Geschlechtskrankheiten durch Stress oä?

Ansonsten wüsste ich nicht, was man befürchten könnte. Und auch diese Sachen sind sehr unwahrscheinlich. Meistens wird ja eher wegen der Impfung oder wegen Verhütungsmitteln auf einen FA-Besuch gedrängt.