Vater redet mich dauernd klein, gibt mir das Gefühl nichts zu können?
Hallo guten Morgen.
Die Beziehung mit meinem Vater ist nicht wirklich eng. Es ist eine mehr platonische Beziehung. Nach der Trennung meiner Eltern, war ich 7 Jahre bei meiner Mutter und habe meinen Vater vllt. alle 3 Monate gesehen.
Nach der Trennung war die Beziehung sehr schlecht, da ich mit meiner Mutter ging und er mir das wohl auch nachsah.
Ich habe schon vor der Trennung an heftigen Depressionen und Angsstörungen gelitten, mit denen sich mein Vater nie beschäftigen wollte, da er der Meinung war sowas existiere nicht oder wäre keine richtige Krankheit.
Ich kam nach der Trennung in eine Klinik, machte Therapien und fühle mich heute besser, ich kann wieder leben, studiere jetzt. Aber auch wenn er es nicht so direkt sagt, hält mich mein Vater für schwach und suggeriert, dass ich zu nichts anstrengendem fähig wäre. Ich war durch die Therapien 2 Jahre Berufsunfähig und mein Werdegang hat sich dadurch nach hinten verschoben.
Ich bekomme immer zu hören, dass ich eine Ausbildung machen soll, weil das Studium zu schwer für mich ist und dass ich im Berufsalltag nicht bestehen kann, weil ich so fragil bin und das nicht aushalte. Er hält von Haus aus wenig vom Studieren.
Für ihn ist eine Ausbildung wertiger als ein Studium, weil man schneller Geld verdient.
Nun ja er denkt einfach ich werde es nie zu was bringen, wegen meiner Vorbelastung und lässt es mich auch richtig spüren. Das studieren fällt mir nicht leicht , aber ich will es und ich komme bis jetzt noch klar.
Aber ich will mich deshalb einfach schon garnicht mehr mit ihm treffen, weil jedesmal bekomme ich das zu hören. Es gibt mir das Gefühl unfähig zu sein und bringt meine Stimmung enorm nach unten.
Es ist das genaue Gegenteil von Aufbauen und Mut zu sprechen. Er merkt es selber nicht, was er macht. Er glaubt er schütze mich vor der "bösen harten Außenwelt" , wenn er mir sagt das packst du nicht mach lieber eine leichte Ausbildung.
Ja es ist eine Herausforderung für mich, aber ich möchte endlich aus meiner Krankheit ausbrechen und mich nicht damit abfinden und mich schonen vor dem was schwierig ist, ich will es zumindest versuchen.
Wenn ich dann nie "Zeit habe" , bin ich wieder die Böse, die sich entzieht.
Was würdet ihr machen in dieser Situation?
Wir haben noch nie über Gefühle und sowas geredet, da sind wir alle relativ kalt im Umgang. LG.
13 Antworten
Ich glaube, es führt kein Weg daran vorbei, ihm klipp und klar zu sagen, was seine Kritik bei dir bewirkt und du das natürlich nicht möchtest und dies natürlich auch ein Grund ist, warum du ihn seltener sehen möchtest. Das geht auch ohne die Offenbarung grosser Gefühle :)
Es liegt auch an ihm, loszulassen und dich dein Leben leben zu lassen wie du es willst.
Es gibt bestimmt auch andere Themen über die er mit dir sprechen kann.
Zeigst du eigentlich Interesse an seinem Leben? Fragst du ihn, was er macht, wie es ihm geht, wie es gesundheitlich um ihn steht, was er noch erreichen will usw.? Meine Erfahrung ist, das, wenn man da wirkliches Interesse zeigt, eine Eltern-Kind-Beziehung auf neue Beine gestellt werden kann.
Hm, sicher? Landwirte haben oftmals ein stark ausgeprägtes Freiheitsgefühl und fleissige Menschen nötigen mir schon Respekt ab. Was treibt ihn an, was begeistert IHN an seinem Dasein?
Wenn du Bildung willst und magst, warum nutzt du sie nicht? Warum reizt es dich als Gebildete nicht, Zugang zu seinem Leben zu finden?
Ist nicht böse gemeint :-)
Oftmals sind Menschen mit dem Hintergrund von psychischen Problemen zu sehr auf sich selbst fixiert aber ich finde, das es durchaus auch dir eine Menge bringen könnte, Zugang zu deinem Vater zu finden. Und wenn das Ergebnis ist, das er dir total egal ist dann hätte das wenigstens die Folge, das du sein Gerede ignorieren kannst und es dich auch nicht mehr berühren muss.
Ich würde ihm das alles mal in einem Brief schreiben. Ich würde ihm ganz genau schreiben, wie es mir geht und was sein Verhalten in mir auslöst. Ich würde ihm ganz klar zu verstehen geben, dass wenn er sein Verhalten, mir gegenüber, nicht selbstkritisch hinterfragt und massiv ändert, dass er mir gestohlen bleiben kann und er sich gar nicht mehr melden braucht.
Ein Vater sollte einen unterstützen und hinter einem stehen. Er sollte an einen glauben, Verständnis zeigen, einen ernst nehmen und Mut zu sprechen. Wenn ein Vater das nicht kann, braucht ihn kein Kind. Dann ist er als Vater überflüssig und man lebt besser ohne ihn.
nable dich komplett von ihm ab. ohne wenn und aber. zieh es durch.
er kann nicht verstehen welche leistungen du vollbracht hast und weiterhin vollbringst. überhaupt den willen zu haben und das studium durchzuziehen , ist in deiner situation eine unfassliche leistung! da er das nicht sehen und verstehen kann, verwehrt er dir andauernd, schon von kindesbeinen an, die bestätigung und anerkennung, die du dringend brauchst und dir auch immer gewünscht hast.
er hat es dir in der vergangenheit übel genommen, dass du mit deiner mutter geangen bist nach der trennung? entschuldige bitte, wie unreif ist dieser mensch denn???
er tut dir nicht gut. deinen beschreibungen zufolge wünschst du dir immer noch verständnis und zuspruch von ihm, den wirst du aber nie kriegen, da er kein verständnis an dieser stelle hat. er wird sich auch nicht entwickeln dahingehend , das musst du dir abschminken. trenne dich mit allen konsequenzen EGAL was er über dich denkt oder sagt, es MUSS sein, sonst hängst du ewig an dem alten kinderwunsch nach seiner bestätigung fest und kannst deinen erkrankungen nicht entkommen. es geht einfach nicht , wenn diese treffen immer wieder stattfinden, wenn es diesen kontakt weiterhin gibt. der ist stressig für dich, der ist wie gift.
werde dir darüber klar und geh deinen weg. ein teil in dir tut das ja schon. unterstütze den doch, so wie du eigentlich unterstützung von deinem vater erwartest, so solltest du DICH selbst unterstützen und nicht immer wieder hängen lassen ;)
Du hast es ziemlich genau auf den Punkt getroffen wie er ist. Ich glaube ich muss es wirklich alles mal ansprechen und wenn es nichts bringt dann werde ich wohl wirklich fern bleiben. Danke dir.
wenn du es für dein gewissen brauchst das alles mit ihm zu besprechen, dann tu das. vielleicht ziehst du dann mehr kraft daraus für dich mit ihm abzuschließen, wer weiß?
obwohl ich denke das wird ein kraftakt werden und evtl. nicht realisierbar sein, da du mit sicherheit in seiner nähe in verwirrung gerätst und ein teil in dir in den vordergrund tritt, der kindlich und unterlegen reagiert. ein teil, der paralysiert ist von dem ganzen verhalten deines vaters und dieser teil hat nicht die kraft ihm klar und stark die meinung zu geigen, nein, dieser teil ist abhängig von seiner zustimmung ..und die wirds so nicht geben. ein gespräch wird eher sehr schwierig werden :/
evtl. tuts ein brief?...
oder aber auch... gar nichts ihm gegenüber. nichts, das ihm eine weitere plattform bietet seine meinung einbringen zu können. einfach ein kompletter rückzug OHNE antworten für ihn, eben ein BRUCH.
ein bruch ist ein radikaler schutz FÜR dich. es ist ein harter einschnitt, ja, aber womöglich ist es das, was dir hilft. wer weiß?
überlege ganz in ruhe , aber ..verliere dich und deine bedürfnisse nicht aus den augen. das ist das wichtigste.
machte Therapien und fühle mich heute besser, ich kann wieder leben, studiere jetzt.
Perfekt!
Und nun solltest Du vielleicht noch mal drüber nachdenken, ob Dir nicht eine weitere Therapie gut tun würde - in der Du Deine absolut unberechtigten Schuldgefühle Deinem Vater gegenüber aufarbeitest!? Vielleicht erarbeitest Du Dir dabei auch so etwas wie "selbst wenn es die eigenen Eltern sind, ich lebe mein Leben und zwar genau so, wie ich das möchte"!
Du kannst doch nix dafür, dass Dein Vater andere Vorstellungen hat - egal zu welchem Thema. Es sind allein SEINE Vorstellungen!
Leider gibt es immer noch viel zu viele Menschen, für die nur Knochenbrüche oder Krebs eine echte Krankheit darstellen. Dein Vater kann einem eigentlich nur leid tun und Du natürlich auch, weil so ein Vater absolut kein Geschenk ist - für keinen!
Vielleicht ist ja genau aus diesem kaltherzigen Grund, die Ehe Deiner Eltern auseinander gegangen. Mit dieser Trennung hast Du aber auch nichts zu tun und auch nicht damit, dass Du danach bei Deiner Mutter gelebt hast. Man konnte Dich doch nicht zerteilen....... Kinder müssen Trennungen nur ausbaden :-(
Ja es ist eine Herausforderung für mich, aber ich möchte endlich aus meiner Krankheit ausbrechen und mich nicht damit abfinden und mich schonen vor dem was schwierig ist, ich will es zumindest versuchen.
Richtig! Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
Und denk mal drüber nach, ob Du den Nichtzuspruch Deines Vater wirklich noch brauchst! Mach Dich frei von Deinen Schuldgefühlen und tu genau das, was Du für richtig hälst!
Kannst ja auch einfach mal Deine Frage ausdrucken und ihm die zum Lesen geben und dann einfach mal abwarten was passiert. Vielleicht ist ihm sein Verhalten ja noch gar nicht aufgefallen und es wird höchste Zeit, dass ihm mal einer den Spiegel vors Gesicht hält!
Wir haben noch nie über Gefühle und sowas geredet, da sind wir alle relativ kalt im Umgang.
Was würdet ihr machen in dieser Situation?
Dann fang doch damit an und sprich über Deine Gefühle! Du bist inzwischen erwachsen und mir scheint, dass Du absolut in der Lage bist, die Dinge beim Namen zu nennen. Sag Du doch einfach, wie Du die Trennung damals empfunden hast und natürlich auch sein Verhalten von damals und heute empfindest. Er mutet Dir doch auch einiges an Äußerungen zu, dann wird er sicher auch Deine aushalten können.
Der Mensch besteht nun mal aus Körper und Geist - beides kann krank werden und Beides will auch im Leben gehegt und gepflegt werden!
Meine Erfahrung hat mich inzwischen auch gelehrt, "beim Therapeuten sitzen ganz oft die Falschen!" - und zwar sehr oft Menschen, die noch Gefühle haben und die, die darauf rum trampeln, sollten sich eigentlich dringend mal einer Therapie unterziehen!
Du packst Dein Studium! Ich wünsche Dir dafür alles erdenklich Gute! Und Du wirst es auch schaffen, Dich von Deinem Vater abzugrenzen! Wie Du nämlich schon sehr gut erkannt hast, dass seine Worte Dich nach unten ziehen und genau da willst Du doch nicht mehr hin - und genau so würde ich ihm das bei nächster Gelegenheit sagen!
Kopf hoch und nochmals alles alles Gute ;-)
Von Leuten, die einem nicht gut tun, hält man sich in der Regel FERN!
Und sorry, lasse ihn doch denken und reden, was er will!
Du musst ihm nichts beweisen!
Und wenn es schief geht, NA UND!
Mache das wozu DU Lust hast.
Wie sagte Udo: "Ich mach mein Ding ......."
Viel Erfolg, alles wird gut! 😉
Stimmt, mache ich eigentlich nicht, da sein Leben ehrlich gesast ziemlich langweilig ist aus meiner Perspektive. Ich sage das natürlich nicht, aber wir leben in zwei ganz unterschiedlichen Welten. Ich glaube, dass ist zusätzlich ein Grund für die Konflikte. Er ist Arbeiter kommt aus einer Bauernfamilie und hat nie mehr vom Leben gewollt, als in seinem Dorf auf dem Hof zu helfen. Das ist nicht meine Welt. Ich wollte Bildung und noch was von der Welt sehen. Also wir haben auch nichts worüber wir reden können, kaum Gemeinsamkeiten. Es passt wohl wirklich nicht zwischen uns.