Unfall Fahrerflucht als Geschädigter?
Moin,
als ich gestern früh meine Freundin in Hamburg zur Arbeit fuhr, ist bei einer zweispurigen Straße bei einer Kurve ein Auto von der rechten Seite in meiner Spur reingefahren und somit hat er (SUV) mein Kotflügel, meine Stoßstange und meine Felge mitgenommen. Man konnte ein lauten Knall hören, dabei hat sich sogar mein Auto bewegt und ich wäre beinah in die Leitplanke gefahren aber zum glück habe ich für Stabilität gesorgt. Sofort danach wurde die Straße grade und wir fuhren auf der selbe höhe. Wir haben Blickkontakt mit dem Fahrer des anderen Fahrzeugs aufgenommen genauso meine Freundin auch. Ich gleich leicht abgebremst und bin in seine Spur reingezogen, sodass ich ihm hinterher fahren kann, bis er eine Anhalte-Möglichkeit findet. Ich habe kurz Warnblinker angemacht und Lichthupe auch. Wir fuhren paar hundert Meter weiter und er hielt nicht an. Bei der nächsten Kreuzung ist er rechts abgebogen und auf der rechten Seite befand sich eine Bushaltestelle. Ich habe Blinker rechts angemacht und dachte er würde da reinfahren, doch er hat beschleunigt und fuhr weiter. Ich bin aber erstmal bei der Bushaltestelle stehen geblieben, weil ich ihn nicht durch die Stadt jagen wollte, vor allem nicht mit einer erhöhten Geschwindigkeit durch die Stadt. Danach habe ich mein Schaden festgestellt und mir seine Kennzeichen aufgeschrieben, weil ich sie mir gemerkt habe. So ich bin ein Fahrer seit 3-4 Jahren und bin schon durch ganz Europa mehrmals in den Urlaub gefahren und habe 200tkm Fahrerfahrung, aber sowas ist mir noch nie passiert und ich weiß es nicht ob ich richtig vorgegangen bin, außerdem bin ich noch ein Azubi und dank meiner Nebenbeschäftigung in der Selbstständigkeit und Ersparnisse konnte ich mir ein Neuwagen vor paar Monaten kaufen. Bin gestern Abend in eine Werkstatt und sie haben den Schaden grob auf 10-15 Tausend Euro geschätzt. Falls von Innen was beschädigt ist, sogar über 15 Tausend. Ich bin nach dem Unfall zur Polizei gegangen und habe das ganze gemeldet. Meine Freundin ist meine Zeugin gewesen. Wir haben die Kennzeichen der Polizei bekanntgegeben und haben sowohl den Fahrer auch das Fahrzeug beschrieben. Mein Wagen ist leider nur teil Kasko versichert, was vielleicht blöd war ihn Teil Kasko zu versichern. Hat einer Ahnung und kann mir detailliert sagen was auf mich vielleicht jetzt zukommt und wie kann ich noch handeln um mein Geld zu bekommen. Vielen Dank im Voraus.
5 Antworten
Mein Wagen ist leider nur teil Kasko versichert, was vielleicht blöd war ihn Teil Kasko zu versichern.
Neufahrzeuge immer VK bis der Wert des Fahrzeuges soweit gesunken ist, dass eine VK sich nicht mehr lohnt.
und wie kann ich noch handeln um mein Geld zu bekommen. Vielen Dank im Voraus.
Ohne Rechtsbeistand wirst du wohl nicht viel erreichen, daher ist es dir sehr zu empfehlen das ganze einem Anwalt zu übergeben. Ich würde an deiner Stelle auch nicht davon ausgehen das die Schuld zu 100% auf den Unfallgegner gelegt wird, prinzipiell gibt es eine 100%ige Schuldzuweisung nur in einem Bruchteil aller Unfälle. Meist wird eine Teilschuld mit angerechnet und kommt es auf 50/50 raus bleibt jeder auf seinem Schaden sitzen.
Aber das sind alles Punkte die du mit einem Anwalt klären solltest, der kann sich damit besser befassen. Aus der Ferne lässt sich da nicht viel dazu sagen und nur viel spekulieren.
bis der Wert des Fahrzeuges soweit gesunken ist, dass eine VK sich nicht mehr lohnt.
Kommt wohl auch auf die Versicherungssumme an..
Ich fahre einen Focus CC von 2008 und der Anteil Vollkasko mit 300€ Selbstbeteiligung ist nicht mal 100€ im Jahr... Kriege den also für kleines Geld wieder beschafft....
Das wird wohl eine sehr lange Geschichte werden. Ich gehe davon aus, dass der andere alles absteiten oder sagen wird, dass du ihm reingefahren bist. Dann werden sich auch die Versicherungen gegen Zahlungen wehren usw.
Ich würde gleich mal zu einem Anwalt gehen und mich beraten lassen.
Ohgott, vielen Dank. Echt blöd, sowas würde ich niemals machen.
Schritt 1: zur Polizei. Hast du gemacht. Sehr gut. Die kümmern sich um die strafrechtliche Seite.
Schritt 2: zum Anwalt. Der nimmt Kontakt zur Versicherung auf und kümmert sich um die Regulierung des Schadens. Sofern der Unfallgegner 100% zur Haftung gezogen wird, muss seine Versicherung auch den Anwalt zahlen.
Ich hatte mal Kontakt zu einem Anwalt aufgenommen. Der hat gesagt, er übernimmt das Mandat. Selbst wenn am Ende nur 50% seiner Kosten durch die gegnerische Versicherung bezahlt würden, würde er darauf verzichten, die restlichen 50% von mir einzuholen. Fragen kostet nichts.
Du hast ja das Kennzeichen. Damit fragst du beim Zentralruf der Autoversicherer nach der Versicherung und meldest dich dann bei der Versicherung, um deinen Schaden geltend zu machen.
Du kannst dir natürlich auch einen Anwalt nehmen. Sofern der Andere die volle Schuld bekommt, bezahlt seine Versicherung den.
Die Polizei kümmert sich in erster Linie um die strafrechtliche Verfolgung des Unerlaubten Entfernens vom Unfallort. Mit der (zivilrechtlichen) Schadensregulierung haben sie nichts zu tun. Die Versicherung wird aber vermutlich trotzdem Akteneinsicht beantragen.
Entschuldigt mich für die Rechtsschreibfehler, war eine lange Geschichte, die ich zusammenfasen musste.