Umgang mit negativem Körperbild und Selbstwertgefühl?
Hallo ,
ich hoffe, ihr könnt mir bei einem sehr persönlichen Anliegen helfen. In letzter Zeit empfinde ich meinen Körper als äußerst unattraktiv und ekelhaft. Ich habe das Gefühl, dass ich trotz weniger Essens nicht abnehmen kann und immer dick bleibe, was mich sehr belastet. Ich finde meine Proportionen unansehnlich und fühle mich einfach, als würde ich aussehen wie ein Schwein. Nichts an mir scheint schön zu sein – weder mein Gesicht noch meine Haare und mein Körper ist daa ekelhafteste .
Ich kann mich schminken so viel ich will und bleibe trotzdem hässlich und altere sehr schnell.
Es ist soweit gekommen , dass ich schwere Depressionen davon bekommen habe .
Außerdem habe ich das Empfinden, dass andere Menschen mich ablehnen, weil ich mich so hässlich fühle und auch bin.
In der Vergangenheit habe ich versucht, diesen Schmerz durch Alkohol zu verdrängen, aber ich habe damit aufgehört und möchte das nicht wieder tun.
Deshalb suche ich nach Wegen, wie ich besser mit diesen negativen Gefühlen über meinen Körper umgehen kann. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht oder Tipps, wie ich lernen kann, meinen Körper positiver zu sehen?
Vielen Dank für eure Unterstützung!
Liebe Grüße
4 Antworten
Wie viel wiegst du den? Denke einfach, das Gott dich so gemacht wie du ist. Mach mal was für dich, dann hast du ein besseres Selbstwertgefühl. Vergleich dich nicht mit andere. Auf sowas achtet doch niemand. Wenn du schwäche zeigst wirst du ausgelacht.
Ich bin zum bespiel Dunkelhäutig und muss mir das jeden Monat als "Diss" anhören aber mich lässt das kalt. Mit schmincke machst du dich nicht attraktiv bei Männern.
Links rein rechts raus.
Hi, Murry hier:)
Ich bin leider kein Spezialist, aber ich denke du bräuchtest unbedingt eine Psychotherapie (und ebenfalls einen Besuch beim Psychologen). Mir ist es letztes Jahr auch wirklich mies gegangen und ich habe ebenso Körperdysmorphie (inklusive Gesicht). Wurde mit einer Depression diagnostiziert und bekam im Nachhinein eine zur Psychotherapie begleitende medikamentöse Behandlung. Das half mir wirklich wieder auf die Beine und mittlerweile habe ich ein gutes Body Image. Natürlich gibt es trotzdem noch auf und abs.. aber das Wichtige ist: Ich komme klar mit ihnen.
Ich weiß, dass das was du beschreibst ein unglaublich grausiges Gefühl ist und man sich so hoffnungslos und hilflos fühlt. Aber verlier dich nicht selbst. Ich bin mir sicher, dass du innerlich eine wunderschöne Person bist und dass du das nach außen ausstrahlen kannst. Sei dir bewusst, dass nicht jeder ausschauen kann wie ein Instagram Model! Ich hab eine größere Nase mit Buckel, aber mittlerweile find ich, dass diese so anmutig ausschaut:)
Außerdem: Abnehmen kann man immer (fall aber auf keinen Fall in die Magersucht und halt dich fern von den Skinny Influencern auf Social Media) und mit den Haaren kann man auch was machen!
Such dir Hilfe und tu dir was gutes. Besuch einen Friseur, dass hat mir immer einen confidence boost gegeben.
Alles Gute und viel Kraft, ich weiß, dass du aus dieser schwierigen Phase rauskommen wirst<3
Was ich auch noch erwähnen kann:
Sprich lieb zu dir. Wenn du immer nur negativ denkst, dann trainierst du deinem Gehirn dieses Denken an. Fange an mit kleinen Sachen, welche du an dir liebst! Bei mir waren es zum Beispiel meine Wimpern oder meine leichten Sommersprossen. Und mach das bitte täglich, du wirst so einen Unterschied sehen innerhalb von 2 Monaten (zumindest war es bei mir so)
Nochmals alles Gute🫶🏻
Es tut mir sehr leid, dass du solche Gefühle hast. Ich habe selbst oft Phasen in denen ich mich genau so fühle. Über die Jahre habe ich mir ein paar Methoden angeeignet, die mir ein wenig helfen. Als erstes bin ich jedem auf sozialen Netzwerken entfolgt, die in mir in irgendeiner Weise das Gefühl hervorbringen, dass ich hässlich bin. Viel mehr habe ich damit angefangen Menschen zu folgen, die ihren Körper so natürlich zeigen, wie sie sind, mit Dehnungsstreifen, Narben, Falten, Cellulite, Fett, Hautunreinheiten und alles anderem, denn das ist normal. Ich habe versucht meinen Kopf von diesem unnatürlichen Bild von einem Körper loszulösen, das in unserer Gesellschaft als Ideal gilt und überall zu sehen ist. Ich habe versucht mir bewusst zu machen, dass das alles normal ist. Ich denke mir dann einfach nur "Es ist nur Haut" oder "Es sind nur rote Punkte in meinem Gesicht". Es definiert mich als Mensch nicht.
Eine weitere Methode, um mich schön zu fühlen, war über Kleidung. Ich habe mir Kleidung gekauft, in denen ich mich wohl und selbstbewusst fühle. Manchmal kann man sich über neue Kleidung selbst definieren, jemand anderes sein und sich dann wieder schön finden. Das funktioniert bei mir fast immer.
Noch eine Methode von mir ist es, mich so zu behandeln und so von mir zu denken, wie ich jemanden behandel, der mir sehr wichtig ist. In meinem Fall denke ich dabei an meine Schwester. Wenn sie solche Sachen zu sich sagen würde, die ich mir selber sage, dann würde ich sie aufbauen, ihr sagen, wie schön sie ist und ihr sagen, dass sie sich nicht über ihr Aussehen definiert, man nicht immer "perfekt" aussehen muss oder irgendjemandem was beweisen muss, indem man gut aussieht. Ich behandel mich also, wie eine andere Person, mit Liebe, Verständnis und Empathie. Das gelingt mir mal mehr mal weniger, aber im großen Ganzen hat mir diese Denkweise in den letzen Jahren schon sehr geholfen, mich nicht so schlecht zu fühlen.
Und dann eine letzte Methode, die mir selbst aber auch noch sehr schwer fällt zu befolgen, ist der Gedanke, dass ich mehr bin als mein Aussehen. Ich denke es ist so schwer, diese Denkweise anzunehmen, weil wir nun Mal in einer Gesellschaft leben, in der das Aussehen fast als wertvoller angesehen wird als alles andere. Ich denke mir immer, jeder der jetzt schön ist wird irgendwann älter. Wir werden alle alt und bekommen Falten (auch wenn das meiner Meinung nach nichts hässliches ist, es wird nur so wahrgenommen). Alles was uns dann bleibt ist unser Wissen, unser Charakter. Das ist das was uns aus macht. Und zusätzlich habe ich irgendwann den Gedanken entwickelt, dass sich Charakter und Aussehen nicht trennen lässt. Menschen, die hilfsbereit, mitfühlend sind, tiefgreifende Gedanken und Ideen haben sind automatisch einfach schön. Die eigene Akzeptanz, Selbstbewusstsein, dein Auftreten und die Art, wie du dich verhältst macht meiner Meinung nach den größten Teil aus, wie andere dein äußeres wahrnehmen.
Ich hoffe das hilft dir ein wenig. Ich wünsche dir nur das Beste <3
Erstmal großen Respekt, dass du das offen kommunizierst. Versuche, dir deine "Makel" bewusst zu machen und dann einzustufen, wie wichtig sie für dich als individuellen Menschen sind. Wenn du dabei feststellst, dass z.B. Körpergewicht deine Gesundheit nicht schwer schädigt, sondern nur dein Metabild (wie du denkst, dass andere dich sehen), dann stelle es hinten an. Konzentriere dich auf dein eigenes Wohlbefinden und trenne die Meinung Anderer klar davon. Es wird immer Menschen geben, die über Mitmenschen lästern, deshalb ist ein stabiles Selbstwertgefühl sehr wichtig. Du hast mit Sicherheit auch viele gute Eigenschaften (z.B. selbstreflektiv), die du dir auch immer wieder bewusst machen darfst.
Gott segne dich, du bist wertvoll.
Ich gebe zu, mit schweren Depressionen würde es mir auch schwerfallen, irgendetwas an mir zu mögen. Das ist eine Notsituation und erfordert meistens ärztlichen Rat. Die Hemmungen, es einem Arzt zu sagen, kannst du überwinden. Du hast es jetzt schon auf gutefrage getan.