Überfordert mit Angstagressionskatze?
Hallo zusammen,
ich habe ein Problem mit meiner Katze und bin sehr verzweifelt.
Toffee ca 4 J., und Honig ca 1 J., sind seit ca. 6 Monaten bei mir eingezogen. Ich habe Sie aus dem nahegelegenen Tierheim. Anfangs waren beide schüchtern und ängstlich, Honig taute allerdings schnell auf und war zutraulich wie sie es auch im Tierheim schon zeigte. Toffee ist da etwas schwieriger, ohne Zweifel war das im Tierheim fast klar, sie hatte vermutlich vorher schon Angstprobleme bevor Sie im Notzwinger saß, die Pfleger meinten jedoch sie würde nach einiger Zeit schon auftauen. Es vergingen ein paar Wochen und Toffee versteckte sich zwar nicht mehr den ganzen Tag und man konnte sie streicheln, wenn sie auf ihrem Sofa saß. Sie zeigt ausschließlich durch Fauchen wenn sie etwas nicht will/wollte und ich respektierte das.
Ich kann mich erinnern, eine ganz kurze Zeit in der sie zutraulicher wurde, da hatte sie sich zu uns aufs Sofa gelegt, bzw wir durften dazu sitzen oder sie erkundete wer da saß.
Ein unvorhergesehener Zwischenfall vor 2 Monaten, jedoch, hat die Lage vermutlich verschlimmert. Toffee bekam leider eine Blasenentzündung und musste zum Tierarzt. Dieser Tag war vermutlich der verhängnisvolle. Die scheue Katze musste in die Transportbox. Nur wie? Ich bat meine Eltern zu Hilfe und mein Vater erklärte sich bereit sie einzufangen und in die Box zu setzen. So einfach war das aber leider nicht und die Katze drehte völlig am Rad, biss meinen Vater blutig bis auf den Knochen in die Hand. Er kam durch Adrenalin sehr in Rage, wurde lauter und packte die Katze in einer Geschwindigkeit in die Box, so schnell konnte ich nicht schauen.
Sie war natürlich während dem TA-Besuch schwer verängstigt und kam aus dem Zittern und Fauchen nicht mehr raus. Zu meinem Erstaunen jedoch, kam sie zuhause relativ schnell aus ihrer Box und ich ließ sie dann erstmal in dem Raum in dem ich sie raus lies zufrieden, dass sie zur Ruhe kommen konnte. Eine Weile danach schien es dann, als wäre sie bald wieder die alte (davor schon kaum zutrauliche), doch leider zeigte sich dann, dass sie sich fast nur noch auf dem „sicheren“ Sofa aufhält und bei jeder noch so kleinen "Bedrohung" faucht oder sich scheu wegduckt obwohl ich oder mein Partner uns nur im Hellen nähern und mit freundlichen Worten auf sie zugehen. Doch sei es nun ich, die wie schon von Anfang an die Blumen mit Hilfe eines kleinen Schemels gießen muss, oder ein Kissen das neben ihr liegt, zurecht rücke oder ihr ein neues Spielzeug mit Katzenminze zum Schnuppern hinhalte: Sie rennt davon und faucht präventiv. Oder sei es der Nachbarhund der grad die Treppen hoch kommt oder mein Partner. Hört sie das, ist sie weg. Kommt einer von uns "unverhofft und unerwartet" um z. B. eine Ecke, schießt die Katze davon.
Gestresst und verzweifelt und auch tatsächlich ängstlich über ihr Verhalten und mit meiner Geduld und Rücksicht am Ende (man fühlt sich dann auch irgendwann eingeschränkt von der Katze) als ich dann letzte Woche ein Kissen vom Boden aufheben wollte und sie direkt wieder fauchte, „legte“ ich das Kissen auf die Katze. So, nun hatte ich das Vertrauen das sie mir gegenüber hatte also auch zerbrochen.
Nur beim füttern kommt sie und markiert mit ihrem Köpfchen ausgiebig mine Hand und auch Berührungen sind kein Problem.
Inzwischen bin ich dennoch ratlos und würde sie am liebsten ins Tierheim zurück geben, da ich glaube, dass sie weder mir wieder vertrauen wird, noch dass sie jemals in meiner Wohnung in der das mit der Transportbox war, jemals wieder glücklich sein wird. Ins Bad z.B. wo wir sie dafür fingen, ist sie nie wieder gegangen seitdem und sie hält sich ausschließlich im hintersten Teil der Wohnuhng möglichst weit weg von uns Menschen, auf.
Ich kann verstehen, wenn nun manche vielleicht erbost sind über mein Verhalten, aber ich bin nach dieser Zeit der Rücksicht wirklich am Ende. Tatsächlich würde ich sie gerne abgeben, aber vielleicht nicht unbedingt ins Tierheim da ich mir für sie wirklich nichts sehnlicher wünsche, als in gute Hände zu kommen die vielleicht noch mehr Geduld haben als ich, die mit der Katze eine Therapie machen würden (ich kann mir das Stand jetzt, leider nicht leisten, ich habe für Katze Honig schon über 2000 E ausgegeben für Ihre FIP Behandlung). Habt ihr einen Rat oder eine Anlaufstelle oder wo man nachfragen kann wer solche Tiere nehmen würde?
Liebe Grüße an Alle
Nat
4 Antworten
Hi,
Wenn sie sich in den Raum wohlfühlt wo die Couch ist, so schau das ihr ihr diesen Schutzraum gewährt. Nehme dir täglich 3 feste Zeiten vor wo du dir eine mindestens eine halbe stunde Zeit nimmst und in den Raum gehst und dich schlicht da aufhältst, bevorzugt liegend oder sitzend auf den Boden , weil das am wenigsten Angst einjagt, nimm dir ein Buch mit und Leckerchen, lese ihr was vor, lege ihr ab und an Leckerchen hin. Mehr gar nicht erst versuchen, sie soll nur die Gelegenheit bekommen dich genau beobachten zu können, deine Stimme zu hören und für ihr Mut mit lecker belohnt zu werden, man kann es auch mit Baldrian oder Katzengras probieren, um die Motivation in deine Richtung zu schauen zu unterstützen. Ich würde halt versuchen durch Beständigkeit ihr Sicherheit zu geben und durch die Möglichkeit sich selber anzunähern. Das kann man konditionieren indem jeder Blick, jede Bewegung in deine Richtung mit Leckerchen belohnt wird, ggf muss man etwas suchen bis man was findet was die Katze nicht ignorieren Kann.
Denn abgeben wird schwer, die meisten Heime sind voll , auch muss hier ja schon beachtet werden das FIP Katzen ja ansteckend sind und nicht in gesunde Gruppen integriert werden sollten.
Ich kann dich sehr gut verstehen und mich auch in deine Lage versetzen. Man leidet ja irgendwie auch mit der Katze mit.
Wie verstehen sich die beiden Katzen denn untereinander ? Faucht sie die andere auch an ?
Ich habe bei meinen Katzen damals Feliwey eingesetzt.
Aber aus einem anderem Grund.
Feliwey sind Stecker für die Steckdose. Dieses Mittel dient zur Beruhigung bei Katzen gegen Stress.
Das ist völlig ungefährlich für den Menschen.,
Bei unserer Lilly hat es sehr gut geholfen.
Das Mittel bekommt man in jeder Zoohandlung oder im Internet.
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Probier es mal aus, bevor Du sie wieder abgibst.
Viel Glück.
Der Altersunterschied zwischen den beiden ist auch ziemlich groß. Ältere Katzen wollen meist ihre Ruhe. Das kann auch noch oben drauf kommen. Toffee will ihre Ruhe.
Wende dich am besten erst einmal an das Tierheim, aus dem du die Katze hast. Vielleicht können die dir weiterhelfen.
Die Katze braucht erstmal Zeit sich von dem Stress zu erholen.
natürlich ist das mit Arbeit und auch Aufwand und Rücksicht verbunden aber das muss man eingehen wenn man sich ein Tier anschafft.
es direkt wieder abgeben nur weil es nicht direkt klappt finde ich dem Tier gegenüber nicht fair.
es gibt verschiedene Möglichkeiten wie man eine Katze besser eingewöhnen kann dazu gibt es viele Beiträge im Internet, das würde ich mal testen. Bei meiner Katze hat nach dem Umzug ein spray geholfen was online empfohlen wurde für die Eingewöhnung. Testet sowas eventuell mal.
Danke für dein Verständnis. Ja ich leide total darunter und es tut mir schon leid allein für den Gedanken, ob ich doch aufgebe...
Auch nicht sehr gut obwohl man mir im Tierheim sagte, doch doch die mögen sich. Ich wünschte die Große würde sich wehren, es stellte sich allerdings heraus, dass Honig überaus dominant geworden ist bzw noch sehr gerne spielen will. Jedes mal wenn Honig kommt rennt die andere entweder sofort davon, oder duckt sich und legt die Ohren an, oder schmeißt sich auf den Boden, bereit zum Abwehren.
Da tuts mir für beide leid. Die junge die spielen möchte und die Große, die am liebsten von allen und allem ihre Ruhe möchte.
Okay das schau ich mir mal an, danke für deine Hilfe!