Studium viel unpersönlicher als Schule?
Bei sogut wie allen Leuten die ich kenne, war es so dass sie dort hin gegangen sind und wieder gegangen sind, also ihr Ding dort gemacht haben. Egal ob Uni oder Hochschule.
Ist das wirklich so dort, dass fast jeder dort sein Ding macht, alleine sitzt etc? Und wie viele sind immer so bei den Vorlesungen? Gibt es eine Anwesenheitsheitspflicht, wie in der Schule? Kann man auch während der Vorlesung gehen, wenn es einem zB nicht gut geht?
danke schonmal für jede Antwort
4 Antworten
Hallo,
ich denke, das kommt auf den Studiengang, auf die Studenten und vielleicht auch auf die Uni an.
Von naturwissenschaftlich geprägten Studiengängen weiß ich, dass die Studenten oft Gruppen bilden und gemeinsam lernen. In meinen Vorlesungen/Seminaren saß ich immer zusammen mit meinen Freunden. Aber das kann jeder selber entscheiden. Wie viele Studenten an der Vorlesung teilnehmen, ist unterschiedlich. Es kann sein, dass man zu zehnt, oder mit hundert Personen im Hörsaal sitzt.
Vorlesungen sind freiwillig, man muss nicht erscheinen. Was störend ist, ist wenn Leute während der Veranstaltung kommen und gehen. Geht es einem wirklich schlecht, sollte man gleich weg bleiben, anstatt zu stören.
Bei Vorlesungen gibt es normalerweise keine Anwesenheitspflicht.
Es ist jedem Studenten selbst überlassen, wenn er sich den Vorlesungsstoff andereitig aneignen will.
Hauptsache, man besteht die Klausuren/Prüfungen am Ende jedes Semesters.
Bei Seminaren, Übungen, oder so... kann Anwesenheitspflicht bestehen.
Wieviele in der Vorlesung sitzen, das hängt ab vom Studienfach. In manchen Fächern sitzen nur 10 Studenten, in vielen Vorlsungen sitzen mehrere Hunderte Studenten - wie in einem großen Kino-Saal.
Wenn man kein Eigenbrötler ist, lernt man normalerweise schnell andere Kommillitonen kennen und setzt sich dann auch oft in der Vorlesung mit denen zusammen.
Grundsätzlich ist Studieren deutlich schwieriger, anspruchsvoller und arbeitsintensiver als Schule.
Die hohen Abbrecherquoten an deutschen Unis sind ein deutliches Anzeichen dafür, dass viele Schüler/Abiturienten das Studium falsch einschätzen und die Anforderungen unterschätzen.
In Deutschland bricht im Schnitt jeder 3. Student sein Studium ab. Schade.
Die hohen Abbrecherquoten liegen vor allem daran, dass die Ansprüche der Gymnasien immer mehr sinken und immer mehr Deppen glauben mit dem Abi die Hochschulreife erlangt zu haben.
Schon in der Oberstufe beginnt die Entfremdung.
Die Wahlfreiheit bei so vielen Fächern führt dazu, dass
- man sich kaum noch sieht
- dafür aber teils von 8 bis 18 Uhr irgendetwas in der Schule hat.
Wir hatten früher einen klaren Plan in der Oberstufe und wer zu Beispiel an einer Ingenieursschule studierte, hatte dies auch.
Erst an einer Uni musste man eigenverantwortlich klarkommen.
Heute gibt es halt überall die Wahlfreiheit bei gleichzeitigem Qualitätsverlust der Studenten.
An der Hochschule bist du einer von 40.000 zum Beispiel.
In den Massenfächern nur noch einer von 2.000 zum Beispiel.
Vorteile hast du, wenn du am Studienort wohnst und auch sonst noch kontaktfreudig bist.
Ansonsten lernst du eine gewissen Einsamkeit kennen. Du wirst Einzelkämpfer und musst da durch.
Aber auch im Beruf wird man Macher brauchen und keine Pimpels mit Depressionen und Sozialphobie.
Ja, das Studium ist viel unpersönlicher als die Schule. Dort werden Erwachsene (entschuldige bitte, Volljährige, das ist ein Unterschied) unterrichtet, die ihre eigenen Entscheidungen treffen sollen. Vorlesungen sind Angebote, um den Stoff vorzustellen. Wenn du diese Angebote nicht wahrnehmen möchtest steht es dir frei, dir den Stoff anders anzueignen. Üblicherweise herrscht an einer Uni nur für Seminare und Praktika Anwesenheitspflicht.
Wie du mit den Mitstudentinnen und -studenten klar kommst ist deine Angelegenheit. Schließlich bist du erwachsen (äh, sorry, volljährig). Du kannst sie ignorieren, mit ihnen reden, mit ihnen lernen oder Übungsaufgaben machen, mit ihnen die Nächte durch feiern usw, ganz wie es dir beliebt.
Kurz, im Studium musst du Verantwortung für dich selbst ergreifen, keiner sagt dir mehr was du wie zu tun hast.
Also kann man auch mittendrin gehen in einer Vorlesung, wenn es einem nicht gut geht, irgendwas passiert ist bei Einem freund etc?
Ja klar. Am Anfang des Studiums mit meist hunderten Studentinnen und Studenten im Hörsaal fällt das gar nicht auf. Gegen Ende des Studiums, in Spezialisierungsfächern in denen manchmal nur 20 oder weniger Leute sitzen schon eher, aber selbst da zuckt der Dozent meist nicht mit der Wimper.
Nette Differenzierung.
Aber du hast es auf den Kopf getroffen.
Wir vom 2. Bildungswegweg merkten schon den Reifeunterschied zu den "Kiddies". obwohl ich auch erst 22 war.
Oberstufe war ja noch Schule. Die Fragen waren ja jetzt zur Hochschule/ Uni. Könntest du noch diese Fragen beantworten falls du studiert hast