Studienwahl - nach Interesse oder Einkommen/Jobsicherheit?
Angenommen, diese Aspekte lassen sich nicht vereinen - wofür sollte man sich entscheiden?
Es ist so, dass ich mich sehr für Philosophie, Literatur und Sprache interessiere und gerne etwas in diese Richtung studieren würde (am liebsten Philosophie). Mir ist natürlich klar, dass man damit nicht reich wird und nicht unbedingt eine sichere Zukunft hat. Vermutlich werde ich mich trotzdem dafür entscheiden, weil mir mein persönliches Interesse und die eigene Bereicherung einfach wichtiger sind. Trotzdem würde ich gern eure Meinungen dazu auch hören - mehr aus Interesse als dass ich mich bei meiner Entscheidung ernsthaft an gutefrage orientieren würde.
Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen
7 Antworten
Eine bestmögliche Kombination aus Interesse und Berufsaussichten ist anzustreben.
Eins von beiden allein - ohne das andere - ist wenig sinnvoll.
► Ein Studium, für das man sich nicht interessiert, macht keinen Sinn und man wird das Studium wahrscheinlich gar nicht erfolgreich schaffen.
► Ein Studienfach ohne Berufsperspektiven macht - meiner Ansicht nach - genau so wenig Sinn. Was nutzt ein erfolgreich abgeschlossenes "Traum-Studium", wenn man anschließend seinen Lebensunterhalt als Taxifahrer, Kellner oder im Callcenter verdienen muss...
Bei der Berufswahl auch die Job-Aussichten zu berücksichtigen, bedeutet ja nicht, dass man sich von seinen "brotlosen" Interessen trennen muss. Das Leben besteht aus wesentlich mehr als nur Arbeit ;-)
Bei deinen Interessen (Philosophie, Literatur und Sprache) würde ich dir empfehlen, diese eher in dem Bereich Hobby und Freizeit anzusiedeln und für den Lebensunterhalt einen Beruf anzustreben, in dem du relativ sicher einen Job finden und ein relativ sicheres Gehalt verdienen wirst.
Viel Erfolg!
Ich würde das studieren wo ich auf jeden Fall mit einem Job rechnen kann.
Schwierige Frage, denn sie verleitet zu falsch-schwarzweißen Antworten.
- INTERESSE muss das oberste Kriterium sein, denn ohne Interesse, Begabung, Talent wird es nichts. Man muss für ein Thema brennen, es wirklich lieben, gut finden, voll dahinterstehen.
- Auf der anderen Seite rate ich trotzdem strikt davon ab, Fächer zu studieren, in denen die Jobaussichten miserabel sind. Kunstgeschichte oder Germanistik kann man eben nur studieren, wenn es eher Hobby ist und man eh reicht erbt. Oder als Taxifahrer später glücklich wäre...
- Das Einkommen halte ich für vergleichsweise unwichtig. In den meisten vollwertigen akademischen Jobs verdient man sehr gut. Da ist es albern, sein Lebensglück gegen etwas mehr Gehalt zu verkaufen.
Man kann nur das studieren, wofür man sich voll einsetzen möchte und die Voraussetzungen dafür hat. Du solltest in deinen Zielen zu unterscheiden versuchen zwischen einem Studium und einer Berufsausbildung. Das wird leider immer wieder unterlassen und führt zu eigenartigen Vorstellungen über so manchen Studiengang. Versuche also schon vor dem Studium möglichst viel über deinen Wünschen entsprechende Arbeitsformen zu erfahren. Lass dich beraten, ob du als Selbstständiger oder Angestellter oder gar als Beamter arbeiten könntest.
Wenn du einen Job hast den du nicht liebst oder an dem du kein Interesse hast wird es dir schwer fallen dir dabei Mühe zu geben.