Strom aus Holz?

6 Antworten

Für private Kleinkraftwerke lohnt sich das nie, und Geld kannst du sicher keins machen. Höchstens die Freude, eigenen Strom zu haben.

Denn der Hauptertrag ist Wärme. Strom macht je nach Feuerungstechnik nur 10-20% aus (=elektrischer Wirkungsgrad). Der grosse Rest wäre Verlustwärme.

Das lohnt sich höchstens dann, wenn man die Wärme ohnehin benötigt (dauernd, nicht nur im Winter, also für Prozesswärme oder zum Heizen von Häusern oder Warmwasser), wobei dann der Strom nur ein Nebenprodukt ist.

Ein industrielles Grosskraftwerk (Holzgaskraftwerk) hingegen nutzt weitere Prozesse als die reine Verbrennung des Holzes und kommt so auf einen elektrischen Wirkungsgrad von immerhin 30-35%.

Das Holz ist teuer, und DU bekommst sehr wenig Strom und viel Wärme.

Nur wenn Du die Wärme brauchst und deswegen das Holz kaufst, dann kannst Du mit dem Kraftwerk zusätzlich etwas Strom machen um einen kleinen Teil der Kosten für das Holz wieder zu bekommen.

Cn7794 
Fragesteller
 23.11.2023, 11:23

Ich wollte etwas Bambus anpflanzen,da dieses ja wächst wie verrückt und nur im Winter verfeuern😅

Desweiteren soll Bambus den selben Brennwert wie Eiche haben 🤔

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Commodore64  23.11.2023, 23:29
@Cn7794

Mein kleiner Ofen verfeuert sehr viel Holz pro Tag wenn ich den richtig laufen lasse. Da hast Du Deinen Bambus in wenigen Tagen weg. Und was machst DU dann den Rest des Jahres?

Du musst mal überlegen, wo die Energie überhaupt her kommt! Die kommt von Sonnenlicht. Ein kleiner Teil des Sonnenlichtes das die Pflanzen abbekommen wandeln die in chemische Energie um die beim verbrennen wieder frei wird. Solarzellen haben da einen höheren Wirkungsgrad!

Der tolle an Pflanzen ist, dass die sich über große Flächen selbst reproduzieren können, also kann man die als "Selbstwachsende Solarzellen" betrachten. So ein Feld mit Nutzpflanzen hat dann natürlich eine riesige Fläche ohne extreme Anschalffungskosten. Und die gesammelte Sonnenenergie kann man dann zu einem kleinen Teil durch verbrennen der Pflanzen bzw. deren Öl nutzbar machen.

Wenn Du ein paar Quadratmeter Bambus anbaust, ist das weniger Energie als wenn Du da Solarzellen hin stellst. Und die Solarzellen machen direkt Strom daraus, das verbrennen nur Wärme die man dann in Strom umwandeln muss.

Eine derzeitige gute Solarzelle bringt 24% Effizienz. Das verbrennen und verstromen schafft maximal genau so viel, allerdings haben die Pflanzen nicht 100% der Sonnenenergie gespeichert so dass man als egal was man macht beim verbrennen unter der Solarzelle liegt - außer natürlich man kann die Abwärme die beim verstromen von Pflanzenmaterial entsteht gut brauchen.

Kohlekraftwerke schaffen etwa 40% Wirkungsgrad, aber das gelingt nur mit sehr hohem technischen Aufwand und klappt erst ab einer gewissen Größe. Bald kommen aber auch Solarzellen auf den Markt die 30% oder mehr schaffen werden. Da hinkt man den technischen Möglichkeiten des Verbrennens nicht so weit hinter her. Bedenkt man die "Verschwendung" an Energie die die Pflanze zum Leben braucht und dass die nur einen Teil des Sonnenlichtes nutzen kann, dann ist man mit Solarzellen deutlich besser dran!

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BerndBauer3  24.11.2023, 12:28
@Cn7794

Bambus wächst wie verückt. Vor allem in die Länge. Aber was du davon erntest, ist nicht viel. Es hat wenig Gewicht. Die sind ja auch hohl. Da brauchst du wahrscheinlich 5000m², um ein Haus zu heizen.

Ich denke, das man den auch nur schwer ernten, und zerkleinern kann.

Bei uns wird vereinzelt Miscathus (Chinaschilf) angebaut. Der wird im Januar, Februar, März bei trockenem Wetter mit einem Maishäcksler geerntet, und dann als Hackschnitzel verbrannt.

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Commodore64  24.11.2023, 22:03
@BerndBauer3

Richtig.

Der Bambus kann nicht mehr Energie enthalten als er durch Sonnenlicht chemisch erzeugt hat.

Energie kann man halt weder erschaffen noch vernichten, nur umwandeln. Auch Materie ist physikalisch gesehen nur eine Form der Energie, daher kann man Materie zu Energie umwandeln (und theoretisch umgekehrt) was man bei Atomkraft nutzt.

Also kann Bambus nicht besser sein als z.B. eine gute Solarzelle.

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Ich kenne das Verfahren jetzt nicht genau, aber ich weiß, dass z. B. nach dem 2. Weltkrieg viele Traktoren und Maschinen mit Holzgas angetrieben wurden. Holz wurde also durch irgendeinen Prozess zu Gas umgewandelt, um es dann als Treibstoff zu verwenden. So ähnlich müsste auch der Stromgenerator funktionieren.

Vor kurzem las ich: 1 Paket Kaminholz = 3,50 €. Hochgerechnet auf 1 m³ wären das 350 € gewesen.

Wir beschaffen Brennholz (Hartholz) ofenfertig für rund 40 € je m³. Das ist schon supergünstig. Wie viel Strom man damit erzeugen könnte, weiß ich nicht, aber wir können auf jeden Fall unsere Heizkosten mit dem Holzofen deutlich senken.

Silo123  23.11.2023, 17:06
Wir beschaffen Brennholz (Hartholz) ofenfertig für rund 40 € je m³.

Wie schafft man das???

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bwhoch2  23.11.2023, 17:25
@Silo123

Das ist eine Bezugsquelle, die wir geheim halten, denn sonst würden wir bald selbst nichts mehr bekommen.

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Silo123  23.11.2023, 17:39
@bwhoch2

Schade! Ich würde da auch sofort zuschlagen.

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bwhoch2  23.11.2023, 17:43
@Silo123

Dann muss man sich mal umsehen. Manchmal findet man Kleinanzeigen, wo jemand zu viel Holzvorrat oder -einschlag los werden muss. Manchmal findet sich ein Baum den man fällen darf und am besten ist es sicher, eine Freundschaft zu einem Waldbesitzer zu pflegen, dem man dann bei der Waldarbeit hilft und der dann was abfallen lässt als Lohn.

Holz heizt 2x, wie es so schön heißt: Beim Hacken, bzw. ofengerecht zubereiten und beim Einheizen.

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Silo123  23.11.2023, 18:09
@bwhoch2

Naja, Du schriebst ja ofenfertig ( oben)

Ansonsten säge und hacke ich ja auch- aus Kostengründen. Aber mit der letzten Holzlieferung war ich noch nicht fertig, als ich stürzte und seitdem mehr oder weniger bettlägrig bin.(Wirbelbruch mit schwerer Intercostalneuralgie )Kann an mehr als einzelnen Tagen nicht mal kurz aufstehen. Und nichtmal das Abdecken des Holzes durch andere klappte- das Holz gammelt jetzt vor sich hin. Die Plane liegt wild im Hof......

Freundschaft zum Waldbesitzer habe ich noch nicht.

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bwhoch2  23.11.2023, 18:10
@Silo123

Ooh jeeh! Das tut mir leid. Ja, Holzarbeit ist auch noch gefährlich. Oder ist es gar nicht bei der Holzarbeit passiert?

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Silo123  23.11.2023, 18:23
@bwhoch2

Nein, hat mit der Holzarbeit gar nichts zu tun. Bin über das Staubsaugerkabel gestürzt. Staubsaugen ist verdammt gefährlich (-;

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bwhoch2  23.11.2023, 18:30
@Silo123

Ooh ja! Hausarbeit ist das gefährlichste überhaupt. Allen voran die Staubsauger und dann gleich die Hausfrauenleitern.

Dann lieber Holz hacken.

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Hallo, dann verlinkt mir das doch bitte mal, dann schau ich mir das selbst mal an.

Rein vom Gefühl her würde ich sagen, dass der Verbrauch an Holz so groß sein würde, dass das schon wieder Unfug ist.

Man könnte sicher durch Verbennen von Holz Wasserdampf erzeugen, der Wiederum eine Maschine antreibt, die Strom produziert. Aber wozu der Aufwand? Kochen kannst du mit dem Verbrennen von Holz und Wärme gibt das auch. Dafür brauchst du dann keinen Strom.

Technisch kann man natürlich jeden Unfug treiben, um damit sinnlos Geld kaputt zu machen. Das benötigte Holz für den privaten Strombedarf könntest Du wohl nicht bezahlen.

"Und wieviel Geld denkt ihr kann man damit kaputt machen ?"

Jede Menge!!!