Stimmt Klischee vom unbeliebten Altenpfleger noch?
Ich bin nun Mitte 20. Man hört immer wieder, dass Altenpfleger unbeliebt sein. Dass sich die Leute darüber lustig machen, dass sie in ihrer Arbeit mit Körpersäften zu tun haben. Und dergleichen eben. Natürlich ist so eine diskriminierung schrecklich, vor allem da dieser Beruf wahnsinnig wichtig ist.
Aber nun zur eigentlichen Frage: Kann es sein dass ich da in der Gesellschaft wirklich etwas verändert hat? Also dass dieses Klische vom diskriminierten Altenpfleger nicht mehr stimmt, da die Menschen in der Hinsicht schlauer geworden sind. Denn ich habe mich in den letzten Jahren viel mit Leuten der jüngeren Generation unterhalten, und alle haben den Berufsstand hohen Respekt entgegengebracht. Natürlich berichten auch Leute von diskriminierung, aber diese stammen alle von einer älteren Generation oder datieren den Vorfall in eine Zeit vor 20 Jahren. Das wäre auch naheliegend, da sich die Welt noch nie so schnell verändert hat wie jetzt.
Aber ist das eine falsche Beobachtung von mir? Wie sind eure Erfahrungen?
11 Antworten
Grüß Dich SonnenPalast
Altenpflege ist eine hoch anspruchsvolle aber auch belastende Tätigkeit wie die Krankenpflege übrigens auch. Die Altenpflege war früher eher in einer Verwahranstalt tätig - satt, sauber, ruhig.
Das hat sich heute selbstverständlich geändert!
Aber immer noch ist es notwendig, vieles zu verbessern, mehr Personal, mehr Geld und vieles andere. Und ja, alte und auch kranke Menschen oder beides zusammen haben einen Stoffwechsel oder auch Wunden, müssen vielleicht auch erbrechen und müssen die getrunkene Flüssigkeit wieder ausscheiden. Und sie haben Stuhlgang. Und wenn sie sich selbst nicht helfen können, dann muss ihnen geholfen werden.
Die psychische Belastung ist hoch, weil sich alte Menschen und Kranke oft nicht adäquat verhalten, denn sie haben Ängste und manche sind geistig eingeschränkt, vergesslich, renitent, aggressiv, verwirrt und merkwürdig oder auch sehr lieb und willig. Aber das kann auch (sogar bei einer Person) innerhalb von Minuten oder Sekunden schwanken. (Demenz). Manche wollen auch nicht mehr leben. Und Gefühle können durchaus auch heftig sein und auch psychische Erkrankungen kommen vor. Diese Schwierigkeiten kommen im Film schon deutlich heraus. Und da muss man ausgebildet sein, viel Geduld und Empathie besitzen und man sollte dafür eine besondere Zusatzausbildung machen. (Integrative Validation heißt das: https://www.google.com/search?channel=trow5&client=firefox-b-d&q=Demenz+%2F%2F+Validation+Folge+01+%2F%2F+Altenpflege).
Hiernach wirst Du verstehen, was es mit diesem Beruf wirklich auf sich hat und der Respekt gegenüber den Pflegern und Pflegerinnen in der Alten,- und auch in der Krankenpflege absolut berechtigt ist. Mitleid mit den Hilfebdedürftigen ist nicht angebracht, aber Mitgefühl, das muss sein. Der Beruf macht was mit Dir und hilft die Persönlichkeit zu entwickeln die man in diesem Beruf dringend braucht. Man wächst innerlich sozusagen mit den Aufgaben und in diesem Beruf besonders.
Pflege: Wie geht es Menschen, die im Altenheim arbeiten? | 7 Tage | NDR DokuEin Altenpfleger muss stark sein für die Schwachen, zu denen die meisten von uns selbst einmal gehören werden. Doch wie ist es, jeden Tag mit der Vergänglichkeit des Lebens konfrontiert zu werden?
https://www.youtube.com/watch?v=Sk7WnrWVsDwHerzlichen Gruß
Rüdiger - Fachkrankenpfleger
Herzlichen Dank für den Stern! Der hat mich sehr gefreut. 😊
Der Beruf ist überaus wichtig, aber auch überaus anstrengend und wohl teils auch bedrückend. Das nimmt man mit nach Hause.
Jetzt kommt das Ping-Pong-Systeme.
Warum also sich in solchem Beruf anstrengen?
Mithin erlernen ihn zu wenig.
Zu wenig Interessenten? Dann nahmen wir halt, was kommt (betrifft eher Schulabschlussnoten).
Dass gerade diese Gruppe häufig sehr viel Zuwendung für i Patienten hat, wird von Außenstehenden gern übersehen. Wer selbst gepflegt wird, der schätzt meist seine Pfleger.
Diese angegebene Missachtung erfolgt m. E. eher von Leuten, die lieber mal einen sinnvollen Beruf erlernt und auch ausgeübt hätten.
Ich persönlich habe von derartigen Klischees nichts gehört! Ich habe eine sehr große Hochachtung vor Leuten die diesen Beruf ausüben, ich habe generell Respekt vor Menschen die etwas können was ich nicht kann. Ich persönlich könnte so einen Beruf nicht ausüben da ich das Leid anderer Menschen nicht sehen kann ohne selber dran kaputt zu gehen!
Jo, schon mitbekommen. Altenpfleger werden oft von Krankenpflegern gemobbt das Ihre Ausbildung unter deren Würde ist, no shit.
Von meiner Mutter (gelernte Krankenschwester) schon gehört von meiner Frau (auch Krankenschwester) und deren Freundin (altenpfleger) und Mann (auch krankenpfleger), ja das heißt Heutzutage Gesundheits und Krankenpfleger, i know.
Sind alle im Bereich aktiv (gewesen). und bekamen das auf Station mit das manche Kollegen da Reserviert sind/waren
Altenpfleger werden oft von Krankenpflegern gemobbt das Ihre Ausbildung unter deren Würde ist, no shit.
Menschen ohne Verstand gibt es überall. Die Regel ist das nicht.
Ich habe von diesem Klischee noch nie gehört, alle die ich kenne ziehen für die Pflegekräfte den Hut.
Wahrscheinlich liegt es daran, das heutzutage durch die Medien die uns zur Verfügung stehen, mal gesehen wird was das für ein Knüppel Job ist.
Früher gab es das nicht, da lief alles hinter verschlossener Tür und es wurde auch nicht viel darüber gesprochen.
Es hat sich auch viel verändert als die ersten Alltagsbegleiter und Betreuungs Assistenten in den Einrichtungen eingestellt wurden. Zu dem Zeitpunkt ist man etwas von dem „nur“ satt und sauber Prinzip abgewichen.
Von mir bekommst du schon mal einen ⭐️ für diese super gute Antwort.