Stimmt ihr mir da zu?
Also wenn jemand sagt: ,,Ich bin nicht mehr sicher ob ich sie/ihn liebe''.
Dann bin ich immer der Meinung, dass man die Person aufjedenfall NICHT mehr liebt, denn sonst würde man sich die Frage erst gar nicht stellen.
Oder seht ihr das anders?
EDIT: Die Frage bezieht sich wenn man bereits in einer Beziehung mit der Person ist.
Das Ergebnis basiert auf 26 Abstimmungen
11 Antworten
Ja Zweifel kann man im Laufe des Lebens immer haben. Meistens sind sie unbegründet. Und alles geht seinen Weg wie bisher.
Die hektische Entscheidung sich sofort zu trennen ist vorschnell und meist unbedacht.
Wenn man jemanden richtig liebt, dann weiß man es. Wenn an den eigenen Gefühlen gezweifelt wird, ist es keine Liebe.
Über eine Person, die ich aufrichtig liebe, würde ich nicht so denken.
Nein, das sehe ich nicht so.
Bitte versuche klar zu unterscheiden zwischen
- "schwärmen für" (toll finden, interessiert sein an, gerne kennenlernen wollen, oft an den anderen denken)
- "verliebt sein in" (Aufregung, Euphorie, rosa-rote Phase, Herzklopfen, Fixiertsein auf die Person, Ausblenden schlechter Eigenschaften, Überhöhung guter Eigenschaften)
- "sich lieben" (hohe empfundene Wichtigkeit der anderen Person, oftmals verbunden mit tiefer Zuneigung, Geborgenheit, Nähe und Vertrautheit)
- "begehren" (sexuell erregend finden, gerne Sex haben wollen, ins Bett wollen)
Sehr viele Menschen verwechseln Verliebtheit mit Liebe und haben daher die falschen Erwartungen.
Verliebtheit vergeht nach einiger Zeit, seien es einige Wochen oder einige Monate. Verliebtheit ist ein Ausnahmezustand und dauert nicht ewig an.
Wäre die Frage nach Verliebtheit gewesen, wäre die Antwort klar: Wenn man es nicht spürt, dann ist man es nicht.
Aber deine Frage behandelt die Liebe und da kann man klar sagen: Die Person muss einem wichtig sein, viel bedeuten. Aber Liebe ist kein Gefühl, das man ständig spürt. Liebe ist die Wichtigkeit, die Bedeutung, oder was man bereit wäre, für den anderen zu tun.
Man darf nicht in sich rein horchen und denken, da spürt man Liebe als Gefühl wie Verliebtheit. Aber man darf in sich reinhorchen und schauen, welche Bedeutung der andere für einen hat. Wie schlimm es wäre, hätte man ihn nicht mehr. Was man für ihn tun würde. Wie wichtig er einem ist.
Ein anderer wichtiger Punkt ist, dass für Partnerschaften ganz generell gilt: Liebe allein genügt nicht.
Es muss gar nicht immer nur um Liebe gehen. Eine Partnerschaft muss vor allem auch bereichern, erfüllen, sich gut anfühlen. Sie muss unsere Bedürfnisse an Zweisamkeit erfüllen und man muss miteinander harmonieren.
Manchmal liebt man sich, aber ist einfach nicht kompatibel miteinander. Auch dann hat eine Partnerschaft keinen Zweck mehr.
Manchmal spürt man die Liebe vielleicht nicht so deutlich, aber man passt super zusammen, fühlt sich wohl zusammen, ist füreinander da, hat Spaß zusammen: Dann würde ich nicht über Liebe grübeln, sondern froh sein, dass es so gut läuft.
Es kann immer Situationen geben in denen man zweifelt, zB wenn man viele Probleme hat, sich häufig oder heftig streitet, wütend oder enttäuscht ist, unglücklich usw. Manchmal weiß man dann gar nicht mehr was man denkt und fühlt und das ist absolut menschlich.
Erst wenn die Zweifel länger bestehen oder die Beziehung gut läuft würde ich sagen, dass es keine Liebe mehr ist.
Dann gibt es auch noch mehrere Möglichkeiten, zB ist für die Person nicht “alles gut“, sie hat andere Probleme (die nichts mit der Beziehung zu tun haben), ist mit sich selbst unzufrieden oder unglücklich oder sie liebt den Partner nicht mehr.
Und wenn man sich nicht streitet und alles gut ist?