Stimmt dieses Klischee über Studenten? Wie empfindet ihr das?
Hallo
Also ich selbst bin auch Student (habe aber viel Erfahrung mit verschiedenen Berufen, weil ich sehr viel zeit in meinem leben gearbeitet habe) aber teilweise finde ich das sehr fragwürdig welche Sicht auf die Welt viele Studenten (vor allem Studentinnen) so auf die Welt haben.
Im Durchschnitt in etwa so:
- hat noch nie im Leben irgendwo gearbeitet
- wählt Grün oder KPÖ oder Rot
- bekommt vom Herrn Vater (oder vom Staat falls die Eltern nicht viel verdienen) im Monat 800€
- geht jede Woche ein oder zwei mal saufen
- Vertritt die Meinung dass Frauen überall benachteiligt sind
- regt sich darüber auf dass unser System "zu unsozial" ist
- blickt auf "normale Leute" wie zB Arbeiter, Verkäufer usw. herab
- fühlt sich besser weil er/sie studiert
- hat keine Ahnung davon wie ungut das Berufsleben teilweise ist
- befürwortet CO2 Steuern (ohne selbst wegen dem Job auf ein Auto angewiesen zu sein)
- möchte die Welt verbessern und fordert dafür Steuererhöhungen
Natürlich trifft das nicht auf alle zu, aber auf viele. Nach meiner Erfahrung sind es wie gesagt eher die Mädels die viele von diesen Punkten erfüllen.
Interessanterweise sind Studenten mit südländischen Wurzeln da eher anders, die arbeiten großteils neben dem Studium.
Aber ja, viele Studenten sind in meinen Augen echt nicht viel anders als so verwöhnte Kinder.
Ich selbst studiere wie gesagt auch, derzeit bin ich nicht auf Erwerbsarbeit angewiesen da ich mit Kryptowährungen (die ich mit selbst erarbeiteten Geld gekauft habe) einige tausend Euro gewinn gemacht habe und damit für die nächsten Jahre locker auskomme. Jedenfalls habe ich schon in vielen Unternehmen gearbeitet.
Dass ich Kryptowährungen gehandelt habe erwähne ich anderen Studenten gegenüber natürlich nicht, den Kryptowährungen sind ja wie man weiß das reine böse und wer sie nutzt ist ein böser geldgieriger Kapitalist (Geld ist generell böse, außer in Form von Sozialleistungen/Studienbeihilfe ist es ganz und gar nicht böse wie man weiß)
Es wird ja gerne von vielen linken das Bild der "Studentin die wegen ihrem Geschlecht im Studium benachteiligt wird" gemalt, was ich fragwürdig finde wenn man bedenkt dass vorallem viele Studentinnen nicht arbeiten (müssen) und sich voll und ganz aufs Studium konzentrieren können.
Wie seht ihr das alles?
8 Antworten
Immer diese ich vs "der Durchschnitt" Fragen, hast du denn Belege für diese Behauptungen ?
hat noch nie im Leben irgendwo gearbeitet
Welche Berufserfahrung soll ein 18 Jähriger denn groß aufweisen ?
Ich habe einen dualen Bachelor gemacht, da hat logischerweise jeder nebenbei gearbeitet. Aber auch an meiner jetztigen Uni ist mein Eindruck, dass der Großteil der Studenten (ob als Werkstudent, Hiwi am Fachbereich, oder irgendwo als Aushilfe) arbeitet. Wobei letzterer Bereich durch Corona natürlich eingebrochen ist - das kann man den Studenten aber wohl schlecht vorwerfen.
Zuletzt gibt es natürlich sehr zeitintensive Studiengänge (mitunter mit irgendwelchen Laboren) wie Medizin oder Jura, neben denen man kaum Zeit für Arbeit hat.
oder vom Staat falls die Eltern nicht viel verdienen
Ist ja auch gut so. In der Zeit sollst du dich auf dein Studium konzentrieren. Außerdem ist es ja lediglich ein Kredit, von daher verstehe ich deine Kritik nicht.
wählt Grün oder KPÖ oder Rot
Mal abseits der sozialen Studiengänge, sehe ich auch eine große Fraktion an FDP Wählern.
Vertritt die Meinung dass Frauen überall benachteiligt sind
Weil es in vielen Bereichen halt so ist ?
Der Rest sind haltlose Stereotypen, auf die man nicht genauer eingehen muss. Natürlich gibt es Säufer, arrogante Studenten, Streber, und super Linke (all das findest du in der Altersklasse aber auch außerhalb der Uni). Aber der Großteil sind ganz normale Menschen mit einem differenzierten Weltbild.
Danke für diesen sinnvollen Beitrag. Klischeedenken, egal in welchem Gesellschaftsbereich ist einfach nur eindimensional gedacht, oder besser gar nicht gedacht.
"Welche Berufserfahrung soll ein 18 Jähriger denn groß aufweisen ?"
Ich habe ab 15 jeden Sommer gearbeitet.
"Wobei letzterer Bereich durch Corona natürlich eingebrochen ist - das kann man den Studenten aber wohl schlecht vorwerfen."
Ja da hast du Recht, aber viele haben vor Corona auch nix gearbeitet, diese faulen säcke.
"Ist ja auch gut so. In der Zeit sollst du dich auf dein Studium konzentrieren. Außerdem ist es ja lediglich ein Kredit, von daher verstehe ich deine Kritik nicht."
Bei euch in Deutschland ist es ja glaube ich so dass man die Hälfte zurück zahlen muss.
Bei uns in Österreich gibt es eine Studienbeihilfe von der die Bezieher keinen Cent zurück zahlen müssen.
"Mal abseits der sozialen Studiengänge, sehe ich auch eine große Fraktion an FDP Wählern."
Bei uns gibt es auch viele NEOS Wähler (meine Wenigkeit zB)
"Weil es in vielen Bereichen halt so ist ?"
Ja natürlich stimmt es teilweise. Aber es ist eine genauso verkürzte und einseitige Sichtweise wie wenn man sagt dass Männer überall benachteiligt werden.
In manchen Bereichen haben es Männer schwerer und in anderen haben es Frauen schwerer. Aber es ist sicher nicht so einseitig wie immer dargestellt.
"Natürlich gibt es Säufer, arrogante Studenten, Streber, und super Linke (all das findest du in der Altersklasse aber auch außerhalb der Uni)."
Säufer gibt es überall das stimmt, aber die anderen Punkte treffen schon eher auf Studenten zu als auf normale Leute.
Deine "Klischees" treffen aus meiner Sicht nicht zu. Ich wüsste auch nicht, wie dies bei aktuell rund 3 Millionen Studenten möglich sein sollte, selbst wenn du (warum auch immer) nur von weiblichen Studenten sprichst.
Für mich persönlich trifft beispielsweise jeweils eher das Gegenteil zu.
hat noch nie im Leben irgendwo gearbeitet
Täglich 16 Stunden auf der Wiesn sind wohl Arbeit. 70 Stunden-Wochen während der Pandemie im Lebensmitteleinzelhandel wohl auch. Das gilt auch für viele Freunde.
wählt Grün oder KPÖ oder Rot
22 Prozent der unter 25-jährigen haben bei der letzten Bundestagswahl FDP gewählt. Wie soll das zusammenpassen?
bekommt vom Herrn Vater (oder vom Staat falls die Eltern nicht viel verdienen) im Monat 800€
Wie gesagt, die meisten Kollegen arbeiten nebenher.
geht jede Woche ein oder zwei mal saufen
Nein, schon garnicht in den letzten 2 Jahren.
Vertritt die Meinung dass Frauen überall benachteiligt sind
Nein.
regt sich darüber auf dass unser System "zu unsozial" ist
Nein, wie gesagt, FDP.
blickt auf "normale Leute" wie zB Arbeiter, Verkäufer usw. herab
Das Gegenteil ist der Fall. Ich wüsste nicht, wie ahnungslos man für ein solches Denken sein müsste.
fühlt sich besser weil er/sie studiert
Selbstverständlich nein.
hat keine Ahnung davon wie ungut das Berufsleben teilweise ist
Viel zu pauschal.
befürwortet CO2 Steuern (ohne selbst wegen dem Job auf ein Auto angewiesen zu sein)
Persönlich ja, Steuern und Preise für endliche Ressourcen müssen steigen, Bedürftige entsprechend entlastet werden.
möchte die Welt verbessern und fordert dafür Steuererhöhungen
Ich kenne niemand, der sie verschlechtern möchte. Steuererhöhungen an der richtigen Stelle, ja.
So erlebe ich das. Das ist insgesamt aber genauso wertlos wie deine Vorurteile. Der Versuch, davon auf 3 Millionen Menschen zu schließen wäre absurd.
Wie kommst du darauf?
Sorry, es hätte "vor allem" heißen sollen, wie du es in deiner Frage schreibst.
Ok also die 22% die FDP wählen sind alles Studenten, ja das glaube ich auch....
Das ist natürlich nicht gesagt. Man kann aber davon ausgehen, dass der Anteil der FDP-Wähler unter den unter 25-jährigen Studenten nicht wesentlich geringer sein wird, als unter den unter 25-jährigen insgesamt.
Selbst wenn das so ist - wie gesagt nach meinem Eindruck sind unter den 25 Jährigen Studenten sicher mehr Linke als unter den 25 Jährigen Arbeitern - dann sind es dennoch nur 22%.
Ich nehme mal an AFD Wähler wird es kaum geben unter den Studenten. Und die CDU wählen großteils eher ältere Menschen.
Du kannst nicht leugnen dass es unter den Studenten überproportional viele Linke gibt.
Mag sein, die FDP hat im letzten Jahr bei jungen Wählern massiv zugelegt.
Gerade bei Wirtschaftlern kommen ihre Positionen natürlich an.
"Gerade bei Wirtschaftlern kommen ihre Positionen natürlich an."
Ja aber auch eher bei jungen Unternehmern/Selbstständigen die keine Lust haben vom Staat noch mehr ausgebeutet zu werden.
Bei den zahllosen Studenten die keine Arbeit haben und auf Staatskosten leben sind natürlich Parteien attraktiver die ihnen noch mehr Geld fürs nichts tun versprechen.
Das scheint jetzt einfach nur noch persönliche emotionale Agenda.
Ich halte nicht von derartigem Pauschalisieren.
Ich sehe das so:
Es ist völlig Wurscht, welches Klischee Aussenstehende Studenten unterstellen.
Viele der von Dir genannten "Klischees" treffen tlw. zu, so meine Erfahrung. Ich habe selbst studiert. Eine gewisse elitäre Haltung kann man bei vielen Studenten und -innen (ich gender nicht) durchaus beobachten. Dies ist aber auch ein gesellschaftliches Problem........sie sind so, weil Aussenstehende es erwarten.
Andererseits kann man, wenn man hinterfragt und zuhört, viele nette Leute unter den Studenten finden, die auch Sozialkompetenz zeigen können. Diese habe ich immer bevorzugt.
cheerio
"Eine gewisse elitäre Haltung kann man bei vielen Studenten und -innen (ich gender nicht) durchaus beobachten."
Das stimmt. Wobei so eine komische Mischung aus Elitär und egalitär.
"Dies ist aber auch ein gesellschaftliches Problem........sie sind so, weil Aussenstehende es erwarten."
Inwiefern?
"Andererseits kann man, wenn man hinterfragt und zuhört, viele nette Leute unter den Studenten finden, die auch Sozialkompetenz zeigen können. Diese habe ich immer bevorzugt."
Ja das stimmt natürlich auch, die meisten Studenten sind ja eh ganz umgängliche Leute die keinen Ärger machen, die keinen Streit suchen und die grundsätzlich sehr freundlich sind und auch sehr gebildet sind (naheliegenderweise). Dennoch, diese aufgelisteten Punkte finde ich oft dennoch sehr störend.
Ich habe jede Tag mit Studenten zu tun. Deine Einschätzung kann ich absolut nicht unterstützen. So gut wie keiner hat mehr Eltern, die einem das Geld vorne und hinten reinstopfen. Die Zeiten sind vorbei. Du erfüllst für mich eher das Klischee von einigen Studenten, die ich kenne: sich über andere aufregen, pauschalisierte Vorurteile und immer „ich bin ja nicht so“. Viele Studenten arbeiten hart und investieren ihr Geld oder sind nebenbei auch schon selbstständig. Du brauchst dir darauf also nichts einbilden. Studenten wie du gibt es mehr als die von dir beschriebenen.
ja die gibt es auch aber das sind 2% oder so.
Die meisten genießen halt ihre verlängerte Kindheit.
Die Klischees treffen in ihrer Gesamtheit wohl höchstens auf eine kleine (laute) Minderheit zu. Ich habe selbst zu mehreren Studenten Kontakt und ich glaube, keiner von denen erfüllt mehr als die Hälfte der Klischees aus deiner Liste.
Ich glaube, die Meinungsvielfalt unter den Studenten ist groß. Aber nicht jeder verkündet seine Meinungen öffentlich oder "geht dafür auf die Straße". Diese "leisen Meinungen" fallen dir deshalb vielleicht seltener auf.
Es gibt natürlich nicht nur die eine Sorte von Studenten
Dennoch gibt es überproportional viele die zu einem gewissen Grad so sind.
"nur von weiblichen Studenten sprichst."
Wie kommst du darauf?
"22 Prozent der unter 25-jährigen haben bei der letzten Bundestagswahl FDP gewählt. Wie soll das zusammenpassen?"
Ok also die 22% die FDP wählen sind alles Studenten, ja das glaube ich auch....
"Persönlich ja, Steuern und Preise für endliche Ressourcen müssen steigen, Bedürftige entsprechend entlastet werden."
Finde ich klasse, man gibt eh nur knapp das halbe Gehalt sofort in Form von Lohnnebenkosten sofort an den Staat ab. Da muss man auf jeden Fall wenn man was kauft nochmal ordentlich Steuern zahlen.
Immerhin kosten hunderttausende Beamte die täglich 8 stunden kaffee trinken auch viel Geld.