Stagniert der Ausbau der Stromnetze von Norn nach Süd in Deutschland nach wie vor komplett, oder gibt es wenigstens hoffnungsvolle Ansätze?
- Es könnte doch so schön sein: Die größere Umweltfreundlichkeit von Elektroautos gegenüber Verbrennern würde einen großen Satz machen, wenn, ja wenn, endlich überschüssiger nächtlicher Windstrom fürs Laden von E-Autos verwendet werden könnte.
- Das scheitert im Moment an den nötigen Stromleitungen von Nord (wo die meisten Windturbinen stehen) nach Süd (wo der meiste Strom gebraucht wird). Anwohner sperren sich mit Gerichtsverfahren gegen Hochspannungsleitungen, die über oder in der Nähe ihrer Grundstücke verlaufen (was den Wert ihrer Immobilien drastisch senken würde), und dem deutschen Staat sin die 5-fach so teuren unterirdischen Kabel zu teuer.
- So stagniert alles, den Windturbinen-Betreibern im Norden werden fürstliche Ausfallentschädigungen bezahlt wenn sie ihre Anlagen stilllegen müssen damit das Netz nicht überlastet wird, oder überschpüssiger Windstrom wird an der Strombörse praktisch verschenkt (wobei die Windparkbetreiber die volle Vergütung erhalten). Trotzdem werden weiter eifrig Offshore-Windparks gebaut, für Strom den man nicht in den Süden durchleiten kann.
- Das ist Deutschland.
2 Antworten
Hier kann man es nachlesen, fast alle Fragen werden beantwortet:
Wo steht der Netzausbau heute?
Seit 2022 hat sich der Ausbau enorm beschleunigt – sowohl bei den Genehmigungen als auch beim Bau. So wurden 2023 viermal so viele Trassenkilometer genehmigt wie 2021, 2024 werden es voraussichtlich noch einmal doppelt so viele sein.
Bereits im Bau befanden sich 2023 zudem doppelt so viele Trassenkilometer wie 2021. 2024 könnten es mit etwa 1500 Kilometern sogar fünfmal so viele werden – so viele wie noch nie.
Damit ist der Ausbau für die Übertragungsnetze weitgehend in dem Zeitplan, den die Bundesregierung 2022 mit der Eröffnungsbilanz vorgestellt hat. Nach derzeitigem Stand müssen für die Energiewende knapp 18.000 Kilometer Stromnetz ausgebaut oder verstärkt werden. Das deutsche Stromübertragungsnetz ist heute insgesamt etwa 35.000 Kilometer lang.
realfacepalm
28.10.2024, 14:37
@Panamacity3
... und unter dem Merkel'schen Rautenförmigen Stillstand und Rückschritt ist praktisch gar nichts passiert ausssr Abwarten, Nichtstun und großmäuligem geschwafel vonder Klimakanzlerin.
Jetzt soll die Ampel quasi mit Fingerschnipp 16 Jahre Versäumnisse aufholen?
Panamacity3
28.10.2024, 18:21
@realfacepalm
Und das hat was genau mit der Fragestellung zu tun? Sind 3 Jahre nur ein "Fingerschnipp"?
Nutzer, der sehr aktiv auf gutefrage ist
Ja, das ist leider so. Es fehlt an einem schlüssigen Gesamtkonzept und das macht die Energiewende unnötig teuer.
Lies doch einfach, was in dem Link der Bundesregierung steht:
"Nach derzeitigem Stand müssen für die Energiewende knapp 18.000 Kilometer Stromnetz ausgebaut oder verstärkt werden"
Zum Stichtag 31. Dezember 2023 waren 30 Projekte mit einer Gesamtlänge von 2.822 Kilometern fertiggestellt.
So wurden 2023 viermal so viele Trassenkilometer genehmigt wie 2021, 2024 werden es voraussichtlich noch einmal doppelt so viele sein.
Semantische Taschenspielertricks. Fakt ist gemäß Schaubild, dass lediglich 1.400 km überhaupt im Bau sind.