Spazieren gehen mit Pferde Oma?

11 Antworten

Longieren mit Arthrose ist kritisch, dass sollte man sehr gut abwägen! Schadet mehr als es nutzt, auch wenn man es kann.

Zu deiner eigentlichen Frage: für mein Empfinden würde sich hier ein Knotenhalfter anbieten. Damit hat man das Pferd besser unter Kontrolle als mit Stallhalfter und ist aber doch vllt. angehmer als mit Trense.

Eine Gerte nehme ich persönlich immer mit, zur Sicherheit und da ich auch viel nach Tellington führe. Außerdem kam die auch schon das ein oder andere mal zum Einsatz um sich unliebsame Hunde vom Hals zu halten... :(

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
HeroHeel 
Fragesteller
 02.10.2018, 14:03

Bisher habe ich die Longe dazu genutzt, ihre Gänge zu begutachten und sie "aufzuwärmen"... von selbst bewegt sie sich auch auf der großen Koppel leider kaum. Jetzt mit dem Schub der Arthrose werde ich sie auch nicht mehr an die Longe nehmen.

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Ich bevorzuge Knotenhalfter und Bodenarbeitsstrick zum spazieren gehen. Da kann man sie trotzdem grasen lassen und hat doch noch "was in der Hand" falls es mal zu einer blöden Situation kommen sollte.

Mit Trense und Zügeln zu führen finde ich zum einen total unhandlich und zum anderen stört mich einfach das Gebiss. Nur am Stallhalfter wäre mir persönlich zu gefährlich, da können sie sich eben doch leichter los reißen. Führkette etc. wäre für mich auch keine Option, daher empfinde ich das Knoti für am besten geeignet.

Eine Gerte habe ich eigentlich nur bei den Jungen dabei, die dann halt doch mal eher versuchen zu drängeln - bei den älteren brauche ich die nicht mehr, da reicht ein bisschen am Seil zu wedeln damit sie weichen.

Was finde ich schon immer sinnvoll ist sind Handschuhe. Auch bei einem kleinen Schrecksprung zur Seite ziehen sie dir im blödsten Fall mal den Strick durch die Hand.

Mit meinem Oldie mit 26 und kaputten Beinen gehen wir inzwischen auch nur noch 2-3 mal die Woche ins Gelände spazieren. Den Rest der Zeit verbringt er auf seiner Koppel und darf einfach nur Pferd sein. Im Gelände achte ich darauf dass der Boden nicht allzu tief ist (bei matschigem Wetter bleiben wir dann eben auf geteerten/geschotterten Wegen) und es nicht zu steil bergab geht - da tut er sich schwer, stolpert dann viel usw. und das muss einfach nicht mehr sein. Zeitlich sind wir immer so zwischen 0,5 und 1,5 Std. unterwegs - je nach Wetter und Tagesform. Man kennt das eigene Pferdchen ja selbst doch sehr gut und merkt ja meistens schon beim Putzen wie er heute so drauf ist. Momentan ist er z.B. sehr matt und mit dem Fellwechsel beschäftigt, da machen wir dann eben an den schlechten Tagen etwas langsamer.

Eine Trense verwende ich vom Boden aus grundsätzlich nicht, es sei denn zur Bodenarbeit, wo der äußere Zügel über Genick oder Hals geführt ist und man am inneren auch nach oben einwirkt. Führen auf Trense war früher in meinem Reitunterricht dermaßen verboten, dass uns der Reitlehrer aus den nächsten drei Reitstunden gestrichen hat, wenn er uns dabei erwischt hat. Er wollte nicht, dass wir uns für's Reiten das Pferdemaul verderben und die Einwirkung, dass ein Pferd im Schreck noch voll eins auf die Lade bekommt, erzeugt auch sowas wie "oh je, ein LKW - und weh tut's auch noch!" - was passiert? Flucht. Wenn man mehr Einwirkung haben will als mit Führhalfter/Knotenhalfter, dann nimmt man einen Kappzaum, denn ist man selbst tiefer als das Pferd fasst man idealerweise oben auf der Nase, um Verwerfen gleich mal einzuschränken oder gar zu verhindern.

Das Grasen wäre dabei nicht das Problem. Ob sie das einfordern oder nicht, ist eine reine "Horsemanshipsache". Ich reite oft Pferde, deren Besitzer sich ärgern, dass die sich ständig im Wald und am Wegesrand bedienen. Bei mir kommt vielleicht mal ein Öhrchen, um zu fragen, drauf sag ich nein und dann kommt die Frage nie wieder. Und wenn ich eine Pause anordne, ist auch klar, wann die beendet wird, ohne dass wir lang diskutieren. Weil ich einfach auf die Fragen der Pferde achte und eine klare Antwort gebe. Dann wissen sie Bescheid. Das heißt jetzt nicht, dass ich grob am Zügel rupfe oder so. Wenn man auf ihre Fragen achtet, reicht es als Antwort, sie in die Gegenrichtung leicht zu stellen, also vom Gras weg. Wer das korrekt macht, macht es genau einmal und dann ist die Sache geklärt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Hi :)

Ich gehe idR mit dem normalen Halfter spazieren. Das reicht bei uns an möglicher Einwirkung und wenn mal was sein sollte, weiß ich, dass sie beim nächsten Grashalm stehen bleiben würde 😅😂

Da meine RB aber auch schon 26 ist und leider auch leichte Arthrose hat (zum Glück geht sie meistens klar 😇), gönne ich ihr bei Ausritten häufig Pausen und dann darf sie auch mal mit der Trense ein bisschen grasen.

An deiner Stelle würde ich es mal mit einem Knotenhalfter probieren, ist fürs Pferd angenehm zu tragen und du hast immer noch Kontrolle.

Achso : Einen wirklichen Aufbau haben meine Spaziergänge jetzt nicht. Wir gehen häufig einfach zum Bach und da darf sie dann planschen und trinken, oder ich mache unterwegs ein paar kleine "Übungen" wie Rückwärtsrichten, Schritt - Trab Übergänge usw :)

LG Lea

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo,

Habt ihr noch nie vom Boden aus gearbeitet? Spaziergänge sind doch ne tolle Abwechslung neben Reiten. Du kennst dein Pferd am besten und weißt wie sie drauf ist und wie sie auf was reagiert. Wenn ausreiten geklappt hat, dann klappt auch spazieren gehen - ist ja kaum was anderes.

Ich gehe mit Halfter und Strick raus. Ich persönlich (!) halte eigentlich nichts von Trensen. Zwischen meinem Buben und mir passt alles soweit ganz gut. Anfangs war er sehr schreckhaft und vertraute Menschen nur schwer, aber es wird zunehmend besser. Wir haben uns daher immer nur Stück für Stück vom Stall entfernt. Weiter weg nur mit seinen Kumpels und später ganz alleine.

Wenn du eine Trense nutzen möchtest, dann keinesfalls grasen lassen. Grashalme können sich um das Gebiss legen und das Pferd bekommt keine Luft mehr, gerät in Panik...

Mit freundlichen Grüßen

Vany