Pferd ankommen lassen?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

das ist bei jeder Pferd-Besitzer-Kombination sehr unterschiedlich!

erstmal solltest du das Pferd in Ruhe kennen lernen und es dich als Freund erkennt:

also schnapp dir dein Lieblingsbuch, einen Strohballen und eine warme jacke/Decke und setzt dich am Tag der Ankunft oder am nächsten zu ihm vor die Box oder neben den Paddock/in den Paddock und lies mit sanfter Stimme aus dem Buch vor; achte NICHT auf das Tier!, lies gaaaanz ruhig weiter, kann ne Stunde dauern(!), vor allem, wenn es rundumzu viel zu gucken gibt. aber du liest einfach weiter.

irgendwann wird dein Pferd kommen und dich beobachten ggf beschnuppern, dann rede sanft mit ihm ohne es zu berühren

erst wenn es deine HAnd beschüffelt, kannst du es berühren: dann kraule es an den "Freundschafststellen" aller Pferde (Widerrist etc)

wenn es bei dir bleibt, mache ein wenig TTOUCH an HAls und Rücken ggf auch weiter auf der Kruppe

setzt dich wieder und warte ab

wenn es sich bei dir entspannt, hast du schon viuel gewonnen

lies auch:

http://tipps-fuer-pferdefan.jimdofree.com/

DAS empfehle ich all meinen neuen RB's...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Schofi06 
Fragesteller
 05.11.2020, 16:00

Dankeschön❤️

0

Ich habe bisher so ziemlich direkt geritten.

Ich habe bisher auch nur Turnier erfahrene Springpferde gekauft, ich würde schätzen so im Alter zwischen 7 und 12.

beim putzen lasse ich mir eh immer Zeit, man lernt sich kennen. Beim reiten kann ich dem Pferd einfach viel mehr Sicherheit vermitteln als wenn ich jetzt irgendetwas am Boden versuchen würde, deswegen geht es eigentlich ziemlich direkt in den Sattel. Auf die Wiese und/oder Paddock geht es auch recht direkt, erstmal mit unserem nettesten Pferd daneben, man muss ja keine hauruck actionen starten.

Was ich auch schonmal getan habe, sofern es möglich ist, ist dass Pferd erstmal 2-4 Wochen beim Vorbesitzer zu reiten, mich quasi dort den ersten Monat einzustallen. Training ist auf das Pferd zugeschnitten, man lernt sich in vertrauter Umgebung des Pferdes kennen, erstes Turnier in Betreuung des vorherigen Reiters/Trainers. Und dann zieht das Pferd erst mit mir in den heimischen Stall.

Ich mache das wo ich am sichersten bin, wo ich meine Sicherheit vermitteln kann, wo ich am besten mit dem Pferd kommunizieren kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Circa 20 Jahre Erfahrung, aktiv im Turniersport (LK 3)

So lange, wie es gebraucht hat. Mit ein bisschen Feingefühl merkt man, was man mit dem Pferd machen kann.

Putzen, Bodenarbeit, Arbeit an der Hand, Longieren, Spaziergänge etc. Bei mir war die Phase wohl so 2-3 Wochen, bis ich dann auch "mehr" verlangt habe.

Überhaupt nicht. Es wäre mir nicht eingefallen, da irgendwelchen Trara zu machen. Nur ausreiten wäre ich mit dem mir noch fremden Pferd natürlich nicht gegangen.

War allerdings Boxenhaltung. Wenn ein Pferd sich in einer Herde eingliedern darf, hat es damit natürlich zu Beginn erst mal Stress, den man individuell berücksichtigen muß.

Viel Zeit mit Putzen zu verbringen ist meiner Erfahrung immer der beste Beziehungsaufbau, den man machen kann. Führttraining und Longieren ist beiden meisten Pferden auch förderlich - wenn man von Anfang an dabei Souveränität besitzt. Habe mir da aber damals keine Gedanken gemacht.

Ganz unterschiedlich. Als ich damals mein erstes Pferd kaufte dauerte es gute vier Wochen bis sich die Nervosität etwas gesetzt hat. Bis ich einigermaßen gut Arbeiten konnte dauerte es gut zwei Monate. Er hatte allerdings mit mehreren Dingen zu kämpfen.

- Er stand vorher in einem ruhigen Stall, der doch erhöhte Trubel im neuen Stall hat ihm zu schaffen gemacht. Von einem sieben Pferdestall in einen 30 Pferdestall war doch was anderes

- Ich war ein komplett fremder Mensch für dieses Pferd, daher mußte ich ihn erstmal beweisen das er mir Vertrauen kann

- Dazu hatte er sehr hohem Magnesiummangel der erstmal in Griff bekommen mußte. Das hat die hohe Nervosität bei ihm noch begünstigt was sogar zur Kolik führte. Das war ein Hoch und tief bei ihm. Erst starke Nervosität dann Erschöpftheit, dann wieder Nervosität usw.

- Er wurde zwar zu einem super verlässlichen nervenstarken Pferd irgendwann, aber irgendwie hat er da am Anfang doch den (leider) schlechten Ruf eines Trakheners ziemlich unterstützt.

Meine anderen zwei Pferde + einem Pony holte ich direkt nach dem Kauf zu mir Nachhause. Da war halt Ruhe pur angesagt. Ich war eigentlich immer bei den Pferden konnte somit auch relativ schnell vertrauen gewinnen. Es dauerte keine zwei Wochen bis ich spazieren gehen konnte und Ruhe herrschte bereits nach zwei Tagen.

Bei Beritt oder Korrekturpferden kam es drauf an wo sie her kamen. Wie der Umgang mit dem Menschen möglich war. Im Durchschnitt waren es immer zwischen zwei und vier Wochen bis man mehr aktiv langsam zu arbeiten beginnen konnte. Dazu muß man sagen Beritt und Korrekturpferde stehen bei meiner Bekannten in einer separaten Stellung wo Ruhe herrscht und nur ihre Privatpferde stehen die von Haus aus bereits sehr ruhig im Stall sind. An den größeren Trubel wird sehr langsam dran gearbeitet.

Wielange also ein Pferd braucht, ist sehr Unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab. Aber lieber gibt man dem Pferd mehr Zeit als zuwenig. Erwartungen habe ich bei einem Neuankömmling noch nie gestellt, sondern hab das alles auf mich zukommen lassen und bin auch ganz individuell damit umgegangen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reite seid über 30 Jahren, bin selbst Pferdebesitzer