Sollte ich mich mit 16 völlig selbst finanzieren müssen?
Mein Vater hat jetzt eine neue Regelung aufgestellt, und ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll. Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen?
Ich bin W16 Jahre alt und bekomme ab sofort im Monat 60€, von welchen meine Handyrechnung schon abgezogen wurde. Mit diesem Geld soll ich mir ab sofort Kleidung, Hygieneprodukte und Schulmaterialen selbst beschaffen. Dazu zählt auch die "Grundausstattung" im Übergang zu den wärmeren Jahreszeiten.
Da ich von letztem Jahr im Sommer einige Centimeter gewachsen bin, muss relativ viel für den Sommer gekauft werden, sodass ich bei den Grund-Kleidungsstücken bei circa 150€-200€ liege, mit allem drum und dran. Ich habe jedoch die besagten 60€ nur zur Verfügung, sodass es mehrere Monate dauern wird, bis ich die Kleidung, die ich eben jetzt benötige, habe. Durch diverse Ausgaben für die anderen zwei Punkte [Schule, Hygiene] bleibt bei mir 30€ zur Verfügung für Kleidung [wir lesen bald einige Lektüren, Konstruieren in Mathe, Hygieneprodukte für die Periode, etc.].
Ich habe versucht, mit meinem Vater darüber zu sprechen, jedoch meint er ich übertreibe und müsste lernen mit Geld umzugehen, dem ich zustimme, jedoch ist das recht schwierig vor allem mit dieser Zahl an Geld.
Als ich gemeint habe, dass ich vielleicht einen Aushilfejob mache, wie zum Beispiel Zeitung austragen oder Kellnern, sagte er, dass er mir die 60€ dann nicht mehr bezahlt und ich dann die übrigen Sachen, wie Mittagessen in der Schule, von dem Arbeitsgeld bezahlen müsste.
Das Unterhaltsgeld, welches er von meiner Mutter bekommt, gibt er für den Sohn seiner Freundin aus. Besagte Freundin meint ebenfalls, dass ich übertreibe und nur mit Geld umgehen müsse.
Meiner Meinung nach wäre die Situation kein Problem, wenn ich zumindest die Grundausstattung für den Sommer bekommen würde, Dinge, die ich nicht brauche aber haben will, bezahle ich gerne selbst.
Wie seht ihr das?
9 Antworten
Eigentlich eine gute Idee. Bloss ist der Betrag etwas knapp (nicht unmöglich, aber halt eben etwas knapp).
Wenn du dir dann zusätzlich noch das eine oder andere dazu verdienst und er dann sagt, er würde die 60 Euro dafür streichen, dann halte ich es für doch etwas arg streng.
Gleichzeitig gehe ich davon aus, dass er sicher auch der Meinung ist, dass du dich um die Schule udn die Ausbildung kümmern sollst - was auf der anderen Seite halt ebenauch wieder bedeutet, dass du eben NICHT ausschliesslich selbständig für dein finanzielles Wohl sorgen kannst.
Vresuch doch mal in einem ersten Schritt, deine Ausgaben tatsächlich etwas zu kontrollieren und führe darüber etwas Buch. Heisst: Schreib dir auf, WAS du genau kaufst und ob es dabei halt eher die teureren Produkte sind oder du hier und da auch mal auf "Gut & Günstig" zurück greifst. Auch bei den Kleidern: Muss da Quicksilver drauf stehen oder gehen auch mal ein paar Oberteile von H&M? Damit hättest du später dann etwas in der Hand, was du deinem Vater vorlegen kannst, um zu zeigen, dass die 60 Euro halt wirklich ziemlich tief angesiedelt wurden. Oder du machst einen Deal, mit welchem du irgendwie auf den 60 Euro bleibst, jedoch die Schulmaterialien zusätzlich bezahlt bekommst. Ich finde, dass man das Bildungsmaterial vom Taschengeld ruhig ausschliessen darf, sofern es finanziell drin liegt.
Im Grundsatz finde ich das richtig, nur ist der Betrag zu gering bemessen.
Wenn deine Mutter Unterhalt leistet, soll sie auch darauf dringen, dass diese Geldleistung ausschließlich DIR zugute kommt. Natürlich deinen Anteil der Unterkunftskosten kann dein Vater einbehalten.
In welche Höhe KANN deine Mutter denn überhaupt Unterhalt zahlen? Oft ist das ja tatsächlich nur ein symbolischer Wert, der wirklich ankommt.
Das wären dann 580 € nur für deine Person. Da dürfte er dir keine Abstriche machen, wenn du selbst einen Minijob findest. Du bist nicht verpflichtet, für IHN und SEINEN Sohn, mit aufzukommen.
muss relativ viel für den Sommer gekauft werden,
Ich denke nicht, dass der komplette Kleiderschrank neu bestückt werden muss- mit 16 dürften es wirklich nur ein paar cm sein.
60€ find dich okay... du brauchst nicht jeden Monat Geld für die Schule und Hygieneartikel für den Monat ist auch nicht so teuer.
Das Unterhaltsgeld, welches er von meiner Mutter bekommt, gibt er für den Sohn seiner Freundin aus.
Mit dem Unterhalt wird dein Anteil an Miete, Strom, Internet, Versicherungen etc finanziert.
Da bleibt sicher nicht viel für den besagten Sohn.
Danke für den Kommentar!
Aufgrund von Schwierigkeiten mit meiner Mutter bin ich vor zwei Jahren zu meinem Vater gezogen, bei welchem ich eine Ausstattung hatte. Die Sommerklamotten stammen von vor zwei Jahren, letztes Jahr haben sie noch relativ gut gepasst, dieses Jahr wird es allerding etwas knapp.
Der Unterhalt, den meine Mutter bezahlt, nutzt mein Vater nicht für die Miete, zumindest sagte er mir das. Für Strom/Miete/Wasser/Essen/Trinken benutzt er das Kindergeld. Von den 330€ Unterhalt meiner Mutter bleiben also normalerweise noch circa 250 Euro übrig, da er das irgendwie so regelt, meinte er. Die 250 Euro werden dann jedoch nicht in mich sondern den besagten Sohn investiert, dessen Mutter selbst Unterhalt zur Verfügung steht, welches sie auch völlig für ihn nutzt.
Ich finanziere mich gerne selbst, jedoch ist meiner Ansicht nach das Geld zumindest in dem Übergangsmonat, wo eben neue Kleidung wirklich notwendig ist, schwierig zu meistern. Die Hygieneprodukte für die Periode fallen also auch diesen und nächsten und die darauffolgenden Monate an, die Lektüren in den Sprach-Fächern sind Arbeits-bedingt notwendig.
Die 60€ reichen mir aus, wenn ich eben nicht neue Sommer-Klamotten brauchen würde.
Dann zieh die Sachen an und mach eine Modenschau- zeig deinem Vater, dass die Klamotten zu klein sind.
An sich ist es verständlich was dein Vater sagt, aber da es nicht um "ich hab Lust auf was Neues", sondern um NOTWENDIGE Anschaffungen geht, ist das Geld zu gering bemessen.
Ich würde sagen schreib am Besten eine Liste mit allen anfallenden Kosten. Sortiert nach Hygieneartikel, Schulbedarf, Kleidung und Vergnügen. Schreib auf was wie viel kostet und wie viel das im Monat ergibt. So sieht er das du verantwortungsbewusst mit Geld umgehst und er kann nachvollziehen weshalb es wo eng wird.
Danke für deinen Kommentar.
Meine Mutter leistet 330€ Unterhalt, das Kindegeld, was mein Vater bekommt, beträgt 250€