Sollte es eine Grenze für die Anzahl an Kinder die eine Person haben darf, geben?
Die Frage, ob es eine Begrenzung für die Anzahl der Kinder geben sollte, scheint ein hochumstrittenes und komplexes Thema zu sein. Ich frage mich, ob es auf beiden Seiten gültige Argumente gibt, die wir berücksichtigen sollten. Könnte es sein, dass eine Begrenzung wichtige Überlegungen zu persönlichen Freiheiten, Umweltschutz und sozialer Fürsorge aufwirft? Es handelt sich um ein sensibles Thema, das tief verwurzelte Überzeugungen und Werte betrifft, daher könnte die Erkundung verschiedener Perspektiven zu einem bedeutungsvolleren Gespräch führen.
Ich weiß dass eine Überbevölkerung bedeutende Herausforderungen für die Ressourcen des Planeten darstellt. Befürworter der Idee behaupten, dass unbegrenztes Bevölkerungswachstum Probleme wie Armut verschärft, das Gesundheitssystem belastet und zur Umweltverschmutzung beiträgt. Könnte die Festlegung einer Begrenzung für die Anzahl der Kinder, die einzelne Personen haben können, eine mögliche Lösung sein, um nachhaltiges Leben zu fördern und die Lebensqualität insgesamt zu verbessern?
Das Ergebnis basiert auf 60 Abstimmungen
32 Antworten
Moralisch ein extrem heikles Thema und ebenfalls auch aus verfassungsrechtlicher Hinsicht. In Deutschland, dürfte eine Begrenzung verfassungswidrig sein. In Artikel 6 Absatz 1 des Grundgesetzes (GG) für die Bundesrepublik Deutschland (BRD), steht, dass Jeder das Recht auf Ehe und Familie hat. Eine Begrenzung der Anzahl der Kinder, ist in diesem Artikel des Grundgesetzes nicht vorgesehen, sodass dies durch ein einfaches Bundesgesetz nicht möglich wäre. Hierzu, würde es vorab einer entsprechenden Abänderung des Grundgesetzes bedürfen, was gemäß des Artikels 79 Absatz 2 GG nur mit einer Mehrheit von zwei Dritteln im Bundestag und zwei Dritteln der Stimmen des Bundesrates, erfolgen kann. Selbst, dann, wenn der Artikel 6 Absatz 1 GG entsprechend abgeändert werden würde, könnte die Verfassungsmäßigkeit der Begrenzung letztendlich immer noch an Artikel 1 Absatz 1 GG, der unantastbaren Würde des Menschen, scheitern. Das Grundgesetz versteht den einzelnen Menschen nämlich zurecht als ein Individiuum und wenn ein Mensch der Auffassung ist, er braucht fünf Kinder um ein menschenwürdiges Leben zu haben, dann ist das so. Auch die internationalen Menschenrechte der vereinten Nationen, beinhalten das Recht auf Ehe und Familie, ohne Begrenzung der Anzahl der Kinder.
Mfg
Die Ein-Kind-Politik in der VR China fand ich immer falsch, da Einzelkinder keine gute Grundlage für eine Gesellschaft sind.
Aber eine Zwei-Kind-Politik kann ich sofort und voll unterstützen. Mehr Kinder braucht nämlich KEINE Familie. Und damit könnte man sogar einen Bevölkerungsstand auf einem gleichmässigen Niveau einfrieren, da die beiden Eltrn ja irgendwann sterben werden, wenn die Kinder (hoffentlich) noch am Leben sind.
Solange es das Grundgesetz bzw. die Grundrechte gibt, sicher nicht. Denn solches wäre ein Eingriff in höchst persönliche Angelegenheiten der Menschen. Was in China möglich war, hat mit dem autoritären System zu tun. In einer Demokratie wäre sowas undenkbar:
...denn das wäre ein massiver Eingriff in die Grundrechte und praktisch auch nicht umsetzbar.Zudem ist die Überbevölkerung global gesehen ein stets wachsendes Problem, aber betrifft in der Regel andere Regionen als Mitteleuropa.
Für mich ist das in erster Linie eine ethische Fragestellung, die Gesellschaftspolitisch individuell "nach Länder" und deren Möglichkeit -seine Einwohner zu versorgen - beantwortet werden sollte.
Auch sind weltweite Vergleiche nicht gut bei diesem Thema, da uns die eine Millarde Menschen in China "nicht helfen" , d.h. nicht unsere Linienbusse fahren können, nicht unsere Einwohner in Krankenhäuser pflegen und Operieren können und auch nicht in deutschen Werken irgendetwas zusammenschrauben oder herstellen können.
D.h., ob irgendwo auf der Welt eine Überbevölkerung herscht oder nicht, hat für uns - rein volkswirtschaftlich betrachtet - keine Vor- aber auch keine Nachteile.
Fakten : In Deutschland geht der Trend der Einwohnerzahlen nicht nach oben,sondern wird trotz Zuwanderungen die nächsten Jahrzehnte nach unten gehen.
So hat das statistische Bundesamt ermittelt, das 2070 höchstwahrscheinlich nur noch 82,6mil. Menschen in Deutschland leben werden . Heute sind es 83,2 .
Somit werden wir Deutsche voraussichtlich ( wenn wir so weitermachen wie bisher ) so ganz grob ~ 0,9% weniger Einwohner im Jahr 2070 haben.
D.h. alles rund um das Thema "Nachwuchs" und "Fachkräftemangel" wird noch weiter zunehmen.
Aus rein deutscher Sicht dürfte also nicht dagegen sprechen, wenn die durchschnittliche Frau auch weiterhin 1,58 Kinder in Deutschland zur Welt bringt. Tendenziell dürfte der Schnitt sogar gerne noch leicht steigen, wenn wir der Prognose des Statistischen Bundesamtes etwas entgegenwirken wollen.
In anderen Ländern ( China , Indien , ...viele Länder Afrikas ) sehe ich es persönlich jedoch anders.
Hier herscht zum Teil eine hohe Kindersterblichkeit, viel Elend und viele Familien/Mütter können kaum ihr ~ 9 Kinder ernähren. Hier wäre es "vernünftig" , wenn die Geburten mehr reguliert werden würden . Regulieren heisst nicht unbedingt "verbieten" , aber man kann ja auch mit einfachen Mitteln etwas entgegenwirken. ( mehr Aufklärung, Verhütung subventionieren, Steuererleichterung für Familien mit weniger Kindern etc. )
Auch spielen die Ressourcen eine große Rolle .
Genau so wenig uns die oben genannten 1 Millarde Chinesen etwas nützen, hilft es auch nicht den durstigen und hungrigen Menschen in Niger oder Nigeria, das wir einen großen Wasserüberschuss haben und unseren Getreideüberschuss den Schweinen und Kühen zum Fressen geben.