Sollte ein Vorgesetzter mehr verdienen?
Ich bin fachlich Vorgesetzter von 5 Personen. Jetzt haben wir einen neuen MA in der Abteilung bekommen, von dem auch ich fachliche Führungskraft bin als Teamleiter. Langfristig steht der Neue auf gleicher Lohnstufe mit mir. Aktuell bin ich aber noch eine Lohnstufe unter ihm weil ich mich die letzten 4 Jahre hocharbeiten musste, eine Lohnstufe nach der anderen. Der neue hat gleich die Endlohnstufe bekommen, weil man "ihm nix kürzen" kann aber er fängt bei 0 an und ich bin ihm weit voraus. Ich sehe hier eine gewisse Schieflage - berechtigt? Das eine ist dass er auf selber Lohnstufe wie ich stehe langfristig obwohl ich fachlich Vorgesetzter bin, das andere ist dass ich aktuell sogar eine Lohnstufe darunter bin.
10 Antworten
Wird halt auch von der Berufserfahrung abhängen, die der neue Mitarbeiter bereits in anderen Firmen angesammelt hat, oder nicht? Vielleicht hat der sich ja bereits in seiner letzten Anstellung jahrelang hoch gearbeitet und will ergo nicht hier wieder ganz unten anfangen.
Also wenn ich heute meinen Arbeitsplatz wechseln würde, wäre für mich das Einstiegsgehalt bei der neuen Firma auch Minimum das, was ich hier verdiene. Und da ist es mir ganz gleich, wer sich dort wie lange hocharbeiten muss, um soviel zu verdienen.
Dein Chef wird sich schon gut überlegt haben, ob dieser neue Mitarbeiter das Geld wert ist.
Wenn du mehr willst, verhandle mit deinem Chef oder such dir eine andere Firma, aber Neid geht garnicht.
Lohn sollte nach Können, Erfahrung und Output gezahlt werden. Einfach nur Vorgesetzer sein ist kein überzeugendes Argument für mich.
Wenn was schief läuft, wird der Vorgesetzte rasiert und nicht der welcher mehr kann oder Erfahrung hat. Also Verantwortung sollte definitiv bezahlt werden.
Interessant wäre an der Stelle, wer von euch die höhere Qualifikation vorweisen kann.
Grundsätzlich steht es dir frei, mit deinem Arbeitgeber in Gehaltsverhandlungen einzutreten.
Mein Schwager hat nie studiert und mußte sich mühsam hoch arbeiten. Von der Berufserfahrung kann keiner mit ihm mit halten. Da er den Überblick der kleinen Firma hat bekommt erauch mit wie andere eingestellt und eingestuft werden. Es kommt somit nicht selten vor, daß Uniabsolventen bei ihm eingestellt werden obwohl die noch keine Berufserfahrung haben und sich immer wieder Rat bei meiinem Schwager holen weil er Berufserfahrung hat aber dennoch mehr verdienen als mein Schwager, weil sie einen höheren Abschluß vor weisen können. Ist das fair?
Auch er empfindet das als unfair und hat öfters deswegen Diskussionen mit seinem Chef.
In der Arbeitswelt ist so manches unfair und verhandelbar.
Auch ich wurde mal in der Bank neu eingestellt und habe nach 3 Monaten feststellen müssen, daß ich als Prokurist deutlich mehr verdiene wie mein Chef der Direktor ist. Leider hat er das Spitz bekommen und dann fing das Mobbing seinerseits an. Das ich die Probezeit somit nicht überlebt habe war also kein Wunder.
Frei verhandelt ist immer noch ein Thema für sich. Da können die wildesten Konstellationen zustande kommen und wenn da jemand besser verhandelt muss man nicht alle anderen nachziehen.
Beim Tarifvertrag kann ich "ihm nix Kürzen" absolut nachvollziehen. Würdest du ja auch nicht wollen wenn du woanders hin kommst. Das du noch nicht am ende angekommen bist ist ja nicht seine schuld. Ich hätte aber eigentlich erwartet das Verantwortung berücksichtigt wird. Nen Teamleiterebonus oder was auch immer der drauf gerechnet wird und dich langfristig zumindest minimal über ihn bringt finanziell. Bei uns sind das glaube ich 250 € egal wo man im Tarifvertrag steht.