Sollte die Trophäenjagd in jedem Staat der Erde juristisch bestraft werden?

Natürlich, da man so Tierarten sinnlos ausrottet! 57%
Das halte ich für nicht so sinnvoll. 38%
Ich weiß nicht. 5%
Das halte ich für sinnvoll. 0%
Natürlich nicht, da man auch Ausstellungsstücke braucht! 0%

21 Stimmen

9 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
☑️ Andere Antwort
Sollte die Trophäenjagd in jedem Staat der Erde juristisch bestraft werden?

Dann definiere doch erst einmal bitte, was "Trophäenjagd" eigentlich sein soll.

Es gibt nämlich keine Jagd, die nur wegen der Trophäe durchgeführt wird. Weder hier in Deutschland noch in den anderen mir bekannten Ländern.

Hier mal etwas zum Thema Trophäenjagd: was-haltet-ihr-von-trophaeen-jagd#answer-370927604

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Jäger

Gutesau  02.02.2023, 20:30

natürlich kommen leute auf die Idee tiere wegen ihren Hörnern,Schädeln zu Jagen.

Waldmensch70  03.02.2023, 08:16
@Gutesau
natürlich kommen leute auf die Idee tiere wegen ihren Hörnern,Schädeln zu Jagen.

Das war aber nicht die Frage. Fakt ist, das es weder in Deutschland noch in vielen anderen mir bekannten Ländern die Trophäenjagd überhaupt (noch) gibt.

Lies auch meine ausführlichere Antwort hier in der Frage:

was-genau-ist-trophaeenjagd#answer-487917998

Waldmensch70  03.02.2023, 09:04
@Gutesau
llegal gibt‘s da in jedem land.

Dann ist es keine Jagd, sondern Wilderei. Außerdem geht das an der Frage vorbei.

Lies' nochmal die Frage: Da wird gefragt, ob man das für illegal erklären soll (sonst könnte es ja nicht "juristisch bestraft werden"). Wilderei IST aber bereits illegal...

Das halte ich für nicht so sinnvoll.

Es ist schon ziemlich schwer in vielen Staaten in Afrika seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Wenn man dann Tiere züchtet, die für andere als Trophäe interessant sind und die bereit sind dafür Geld zu zahlen, dann ist das eine Einnahmequelle für die dort wohnenden Menschen. Die können ja nicht von ihrer schönen Natur alleine leben.

Wenn du also was machen willst, dann gehe zu den europäischen Pelztierzüchtern. Da musst du nicht so weit laufen und kannst dadurch erst einmal vor deiner eigenen Haustür kehren.

Viel Spass dabei.

Woher ich das weiß:Hobby – Vielfältige Recherchen

eieiei2  29.01.2023, 11:43

Da züchtet eine wohlhabende Minderheit von Großgrundbesitzern Tiere, die von einer noch wohlhabenderen Minderheit mit Flinte abgeknallt werden.

Jede andere Form von Tourismus ist für Afrika besser als diese.

Und Trophäenjagd und Trophäenangeln gibt es durchaus auch in Deutschland. Man nennt es halt anders, aber wenn im Ergebnis die Tiere nicht gegessen, sondern präpariert werden, wird der eigentliche Zweck sichtbar.

alterzapp  29.01.2023, 11:51
@eieiei2

Hier gibt es einen ganzen Haufen an wohlhabenden Industrieunternehmern, die Sachen produzieren, die nur von einer wohlhabende Minderheit genutzt werden, um damit Sachen zu machen die keinerlei Nutzen für die Allgemeinheit erbringen. Und diese Unternehmen vergeben ihre Jobs an die Bevölkerung, die dann diese unnützen Sachen produzieren und davon aber ganz gut leben können.

Und in Afrika mag es sein, dass dies auch Tiere umfasst und das davon die Leute da leben. Also ist das gut, das es so etwas da gibt.

Alles andere ist Peta-Gequatsche.

eieiei2  29.01.2023, 12:33
@alterzapp

Es ist ein Unterschied, ob totes Material verarbeitet wird, oder Tiere zum einzigen Zweck der Schwanzverlängerung getötet werden.

Die Trophäenfarmen kommen mit wenig Personal aus. Ein erheblicher Teil der Einnahmen fließt direkt wieder ins Ausland. Die dafür genutzten Flächen stehen auch weder für ehrlichen Naturschutz, noch zur Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung.

Auch die Luxushotels, in denen die Kundschaft urlaubt, importiert große Teile ihrer Ausstattung aus dem Ausland.

Es bleibt viel zu wenig im Land, um hier mit einem wirtschaftlichen Vorteil zu argumentieren.

Ausgerechnet mir Peta-Gequatsche vorzuwerfen, empfinde ich als persönliche Beleidigung. Diesen Verein würde ich vor allen anderen verbieten.

Natürlich, da man so Tierarten sinnlos ausrottet!

Es hat mich schon immer angeekelt, tierische Trophäen, ausgestopfte Tiere, Geweihe an der Wand usw.

Aus Lust und Laune einfach mal ein Tier abzuschießen finde ich schrecklich. Ich habe da auch Bilder von toten Elefanten und Nashörnern im Kopf, die ihr Leben wegen des Horns/Stoßzähne lassen mussten.

Das Ganze dann auch noch als Sport zu bezeichnen setzt dem Ganzen die Krone auf, wie primitiv muß ein Hirn in der heutigen Zeit sein um nicht zu wissen das Tiere fühlende Wesen sind.

Das halte ich für nicht so sinnvoll.

Das ist ein rein theoretisches, gut gemeintes, praktisch aber völlig unrealistisches Konstrukt...

Außerdem wäre es in dieser Pauschalität nicht zielführend, weil auch nachhaltige Ansätze abgestraft werden... Ohne Nutzungsmöglichkeit wären solche Ansätze aber unattraktiv z. B. gegenüber Viehweiden...

...wäre also Teufel mit Belzebub ausgetrieben...

Das halte ich für nicht so sinnvoll.

Ob der Jäger ein Tier als Trophäe, aus Prinzip, für ein Photo, aus Neugier oder wegen dem Fleisch oder einer Kombination aus Gründen jagen will ist mir egal.

Wenn eine Tierart gefährdet und nicht gefährlich ist dann soll am besten jegliche bestandsschädigende Jagd verboten werden.

Wenn eine Tierart für Menschen gefährlich ist soll es dem jeweiligen Staat dort wo es auftaucht obliegen ob es ausgerottet wird.

Ich bin da also extremistisch eingestellt.


Douka 
Beitragsersteller
 09.04.2023, 07:49

Ja, allerdings weist jede im Ökosystem vorkommende Spezies eine ökologische Funktion auf. Entfernt man nun eine Art, in dem man sie aussterben lässt, oder ausrottet, sterben kurze Zeit später auch zahlreiche andere Arten, die zuvor in ökologischen Wechselbeziehungen mit jener Art standen, ebenfalls aus. Auf diese Weise kippt ein Ökosystem, da es nicht mehr alle nötigen Funktionen erfüllen kann. Zum Beispiel erhalten Arten - wie das Breitmaulnashorn - durch ihre Weidetätigkeit die Savanne, da sie sie vor Verbuschung "schützen" und so zahlreichen weiteren Arten das Leben in einer offenen Landschaft ermöglichen.

Das Kippen eines Ökosystems hat letztlich auch sehr gravierende Auswirkungen auf den Menschen, der nun durch das Fehlen zahlreicher Arten erheblich in seiner Ernährung eingeschränkt ist. Außerdem können weder Wasser, noch Boden an den Stellen, wo die Durchwurzelung der Pflanzen und Pilze fehlt, gehalten werden und infolgedessen kommt es zum Oberflächenabfluss des Wassers, zu Bodenerosion und einem aufgeheizten Boden. Das kann auch zur Zerstörung benachbarter Siedlungen und zum Tod einiger Menschen führen.

Letztlich reichert sich durch das Fehlen zahlreicher Pflanzen auch mehr Kohlendioxid in der Atmosphäre an, weshalb es den Menschen in der Nähe des zerstörten Ökosystems auch schwerer fällt, zu atmen.

Grobbeldopp  09.04.2023, 15:29
@Douka

Ich würde dem so nicht zustimmen. Soll ich versuchen zu erklären warum?

Douka 
Beitragsersteller
 09.04.2023, 15:48
@Grobbeldopp

Warum würdest du dem so nicht zustimmen?

Grobbeldopp  10.04.2023, 06:33
@Douka
Ja, allerdings weist jede im Ökosystem vorkommende Spezies eine ökologische Funktion auf.

Das ist grob gesehen nicht richtig, denn die vielen Arten in einem Ökosystem haben sehr unterschiedliche Grade an Bedeutung im Netz. Es gibt durchaus Arten, die wenig Auswirkungen haben und damit auch wenig Auswirkungen beim Verschwinden.

Entfernt man nun eine Art, in dem man sie aussterben lässt, oder ausrottet, sterben kurze Zeit später auch zahlreiche andere Arten, die zuvor in ökologischen Wechselbeziehungen mit jener Art standen, ebenfalls aus. 

Das trifft idr. nicht ein. Die anderen Arten arrangieren neue Wechselbeziehungen. Nur extreme Spezialisten sterben aus- aber es gibt wenig extreme Spezialisten die auf große Tierarten angewiesen sind.

Auf diese Weise kippt ein Ökosystem, da es nicht mehr alle nötigen Funktionen erfüllen kann. Zum Beispiel erhalten Arten - wie das Breitmaulnashorn - durch ihre Weidetätigkeit die Savanne, da sie sie vor Verbuschung "schützen" und so zahlreichen weiteren Arten das Leben in einer offenen Landschaft ermöglichen.

Das Aussterben solcher durchaus die Makrostruktur der Landschaft bestimmenden Arten löst starke Veränderungen aus- das Problem ist: Das haben wir in der menschengeschaffenen Kulturlandschaft Mitteleuropas längst hinter uns. Sind das darum nun minderwertige oder wüste und lebensfeindliche Gegenden? Nein. Daher ist es seltsam vom "kippen" zu sprechen. Veränderungen sind nicht unbedingt schlimm, und es ist nicht analog zum kippen eines Gewässers.

Das Kippen eines Ökosystems hat letztlich auch sehr gravierende Auswirkungen auf den Menschen, der nun durch das Fehlen zahlreicher Arten erheblich in seiner Ernährung eingeschränkt ist. 

Welches Kippen? Was ist das Kippen?

Und viel wichtiger: Der Mensch ist auf seine Nutztiere und Nutzpflanzen angewiesen. In keiner Weise löst die Veränderung von Ökosystemen durch Artenschwund eine nennenswerte Beeinträchtigung der Landwirtschaft aus. Das findet schlicht nicht statt- siehe die anthropogen völlig überformten Landschaften Europas.

Diese ist sogar durch die Einwanderung von Spezialisten der freien Landschaft heute überhaupt nicht artenärmer als zuvor.

Letztlich reichert sich durch das Fehlen zahlreicher Pflanzen auch mehr Kohlendioxid in der Atmosphäre an, weshalb es den Menschen in der Nähe des zerstörten Ökosystems auch schwerer fällt, zu atmen.

Ich möchte an der Stelle nicht ... na ja... das Problem ist halt das stimmt nicht, die Atmosphäre ist global.

Grobbeldopp  10.04.2023, 06:39
@Douka

Anders gesagt: Wir leben im Anthropozän. Der Mensch hat bereits auf einer großen Fläche den entscheidenden Einfluss auf die Lebensgemeinschaften anderer Tiere. Er hat unzählige Arten ausgerottet. Das Ergebnis ist nicht bloße Verwüstung, sondern eine Vielzahl an vom Menschen beeinflussten Artengemeinschaften, die keineswegs per se instabil sind.

In Deutschland sind alle Großtiere ausgerottet. Es gibt durch die traditionelle Landwirtschaft im Grunde mehr Lebensraumunterschiede als vorher.

Douka 
Beitragsersteller
 10.04.2023, 15:57
@Grobbeldopp

Es stimmt schon, dass durch weniger Photosynthese leistende Organismen - also Pflanzen und Cyanobakterien - weniger Photosynthese betrieben wird. Auf diese Weise wird nämlich weniger Glucose für die Pflanzen und Cyanobakterien produziert und weniger Sauerstoff produziert und an die Luft abgegeben. Auf diese Weise würde der CO2-Gehalt in der Atmosphäre um wenige ppm ansteigen. In Regionen, in denen kaum Pflanzen wachsen und riesige, CO2-ausstoßende Fabriken oder Kraftwerke vorliegen, fällt Menschen daher durchaus das Atmen schwerer, da sich eine große "Dunstglocke" über der Stadt bildet, in der überdurchschnittlich viel CO2 vorliegt und die daher zu überdurchschnittlich hohen Temperaturen in der Stadt und somit zum sogenannten Stadtklima führt. Meist kommt es in solchen Metropolen und Megacities auch zu Smog, wobei sich Rauch und Nebel vermischen und das Atmen erheblich erschweren. Dies konnte man lange Zeit sehr gut in den Metroploen und Megacities Chinas beobachten und spüren.

Bezüglich der ökologischen Relevanz verschiedener Arten lässt sich sagen: Natürlich haben nicht alle Arten dieselbe ökologische Bedeutung - das hängt eben ganz einfach davon ab, ob es sich bei den betrachten Spezies um Spezialisten oder Generalisten handelt und wie viele vergleichbare Spezies, die denselben "Beruf" in einem Ökosystem ausüben, bzw. die dieselbe ökologische Nische in einem Ökosystem füllen und daher miteinander konkurrieren, es in einem bestimmten Ökosystem gibt. Fakt ist jedenfalls: Jede Art eines bestimmten Ökosystems lebt in mehreren ökologischen Wechselbeziehungen und ist somit mit mehreren anderen Arten vernetzt. Entfernt man nun eine Art aus diesem komplexen Netzwerk, das je nach Ökosystem unterschiedlich komplex ist, hat dies erstmal größere Auswirkungen auf mehrere andere Arten, die in Wechselbeziehung mit der entnommenen Art standen. Handelt es sich nur um eine einzige oder wenige entnommene Arten, die nicht allzusehr mit anderen Arten vernetzt waren und es daher auch noch "Äquivalente" in diesem Ökosystem gibt, kann sich das jeweilige Ökosystem durchaus nach einiger Zeit von diesem Eingriff regenerieren.

Betrachten wir nun jedoch den tropischen Regenwald, sind die einzelnen, dort lebenden Arten sehr stark miteinander vernetzt und es wäre ein gravierender Fehler, auch nur eine einzige Art aus diesem hochkomplexen Ökosystem zu entnehmen. Denn im tropischen Regenwald, der sich in vielen Teilen der Welt über Jahrmillionene entwickelt hat, wobei er sich während der Eiszeiten auf wenige kleinere "Inseln" zurückgezogen hatte, sich danach jedoch wieder nahezu flächendeckend in den Tropen ausgebreitet hat, leben sehr viele Arten mit einem sehr kleinen Verbreitungsgebiet. Dieses ist oftmals nur wenige Hektar groß. Außerdem haben sich über die lange Zeit, in der zahlreiche Arten schon im tropischen Regenwald existieren, sehr viele Wechselbeziehungen entwickelt, die dafür sorgen, dass bei der Entnahme einer einzigen Art aus diesem hochkomplexen Netzwerk aus Wechselbeziehungen mitunter hunderte andere Arten ebenfalls aussterben können. In diesem Moment würde das Ökosystem dann lokal oder regional kippen.