Sollte Deutschland die Waffenlieferung an die Ukraine einstellen, weil Steinmeier dort nicht erwünscht ist?
Und zwar meine ich Waffenlieferung und nicht die Humanitäre Hilfe.
Ich finde, dass Selenskyj so langsam unverschämt wird. Er fordert von uns Waffen, bekommt sie auch, will aber unseren Bundespräsidenten Frank Walter Steimeier nicht in seinem Land begrüßen, weil er in seinen früheren Ämtern eine russlandfreundliche Politik verfolgte.
Steinmeier räumt mittlerweile Fehler in seiner ehemaligen Russlandpolitik ein und erklärt, dass er sich im russischen Präsidenten Putin getäuscht habe.
Immerhin hält Deutschland auch seinen A* hin und man sollte nicht vergessen, dass die Ukraine kein Nato-Mitglied ist.
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4 Antworten
Dass Steinmeier nicht willkommen ist, kann ich gut nachvollziehen. Er gilt seit Gerhard Schröder als Architekt der (gescheiterten) deutschen Russlandpolitik. Er ist wie wenige andere dafür verantwortlich, dass Deutschland heute so abhängig von russischem Gas ist.
Er hat 2015 in Minsk dafür plädiert, den Regionen in der Ostukraine (Donetsk und Luhansk) einen "Sonderstatus" zu verpassen, was de facto ein Geschenk für Putin war. Putins Leute sind dort einmarschiert, haben einen Krieg angezettelt, und Steinmeier war dafür, Russland dafür Zugeständnisse zu machen.
Nun tobt der Krieg in beiden Regionen, und Russland massakriert in der Ukraine täglich Zivilisten.
Ich an Selenskyjs Stelle hätte auch keinen Bock, Steinmeier jetzt grade zu treffen. Der PR-Gag und die Selbstinszenierung des Ösi-Kanzlers Nehammer gestern war sicher auch nicht hilfreich. Selenskyj hat einfach keinen Bock mehr auf PR-Gags. Es sollen nur noch Leute kommen, die 100% zur Ukraine stehen, die nicht nur Fotos machen, sondern auch handeln.
Deutschland sollte endlich aufhören darüber zu "diskutieren", ob und wann man sofort lieferbare Waffen und Panzer in die Ukraine bringen könnte, sondern endlich machen!
Es geht bei diesem Krieg auch um Zeit! Täglich sterben Menschen in der Ukraine. Warum dauert das alles so lange mit den Waffen?!
Das wäre mal richtig von Deutschland und eine klare Ansage.Aber Deutschland kan man vergessen.
Emotional ist Selenskys Haltung absolut verständlich.
Steinmeier ist schließlich einer der maßgeblichen Architekten der Russlandpolitik der letzten 2 Jahrzehnte gewesen, deren Problemignoranz und Totalversagen einem nun in Butscha und Mariopul so drastisch vorgeführt wird.
Daran ändert erst mal auch seine späte Einsicht in seine Schuld nichts.
Andererseits ist das auch nicht wirklich hilfreich und wirkt wie kleinliches Nachtreten für einen, der es immerhin eingesehen hat und behindert, was jetzt viel wichtiger wäre: demonstrativer Schulterschluss gegen die russischen Kriegsverbrecher.
Weiter ist der Versuch der russischen Propagandaclowns, einen Spaltkeil in die breite Solidarität mit der Ukraine zu treiben, ebenso durchschaubar wie vergeblich. :-)
Ich sehe das ja wie dargestellt auch etwas problematisch. Aber Steinmeier ist nun mal kein unbeschriebenes Blatt und Selensky hat definitiv andere Probleme, als sich um Nettikette Gedanken zu machen. Durchatmen, Mund abwischen und den russischen Angreifern weiter kräftig in den Hintern treten! :-)
Auch wenn ich Selenskys Position absolut verstehe... ich hoffe, dass du auch verstehst, dass ich mich durch die Ablehnung eines Staatsbesuches des höchsten Repräsentanten Deutschlands gerade auch ziemlich Scheiße fühle?
Ich war damals bis vor 2 Monaten auch davon überzeugt, dass wir nach Corona durchstarten und alles immer besser wird... und dann bricht Russland einen Krieg vom Zaun... Wir haben uns nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert, klar... aber dem Amt des Bundespräsidenten abzusagen, dass hat mich sehr getroffen...
Ich sehe trotz dieser diplomatischen Klatsche ohne Einschränkungen die Notwendigkeit die Ukraine mit allen Mitteln zu unterstützen.