Soll ich meinen Arbeitskollegen von meiner Angststörung erzählen?
Ich (w/18) mache grade ein FSJ in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Bin seit 2 Monaten da.
Läuft alles super. Doch leider habe ich durch meine Angststörung häufig Panikattacken und Angstzustände. Zwar nicht auf der Arbeit aber Zuhause. Auf der Arbeit habe ich aber auch manchmal leichte Angstzustände und gehe dann für den Moment auf Toilette.
Meine Eltern wollen, dass ich das meinen Arbeitskollegen sage. Das Problem ist nämlich, dass ich während einer Panikattacke nicht reden kann und es sehr heftig aussehen kann. Heißt man würde mir einen Krankenwagen rufen, dabei bräuchte ich einfach nur 10min Ruhe. Doch ich habe Angst vor den Reaktionen.
pro: mehr Verständnis, Möglichkeit zurückzuziehen wenn ich Angst habe, kein RTW, ich fühle mich sicherer weil sie es wissen.
contra: ich könnte anders behandelt werden, als zusätzliche Belastung angesehen, man traut mir keine Aufgaben mehr an, redet schlecht über mich
Meine Kollegen sind eig super toll..
10 Antworten
Behalte es für Dich. Es könnte sein, dass Du Probleme bekommst. Sie dürften Dich nicht mehr allein mit Menschen lassen, für die Du verantwortlich bist. Es ist eigentlich auch gefährlich.
Naja gefährlich nicht, ich weiß ja wie ich damit umgehen muss und alleine darf ich als FSJlerin sowieso nur mit einzelnen sein. Also z.B in der Pflege, aber darf jetzt nicht alleine auf die Gruppe aufpassen.
Mittlerweile kann ich es ganz gut kontrollieren. Ich nehme mir dann 10 Minuten Zeit für mich und dann ist alles wieder gut. Doch wenn keiner davon weiß, kann ich schlecht 10min Pause machen.
Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen: such dir ein paar wenige aus, denen du vertraust. Optimal wäre ein Kollege und einer, der vielleicht als Seelsorger oder Vertrauens-Kollege arbeitet. Denen würde ich es erzählen. So hast du immer jemand, der Bescheid weiß und musst es nicht gleich rumposaunen. Mir hat das damals sehr geholfen.
Das wäre nur fair. Ich habe auch einige Jahre in einigen WfbM gearbeitet und habe immer achon am ersten Tag meine Kollegen aufgeklärt, was mit mir los ist. Neben der Panikstörung hatte ich damals(heute nicht mehr) eine Epilepsie und ich meine, für die Kollegen ist es wichtig zu wissen, wie sie mit dir umgehen können, wenn du mal spinnst.
Nein, sprech das unbedingt an! Du bist erstens freiwillig da und zweitens arbeitet da therapeutisches Personal, die sich mit Ängsten etc. auskennen..
Außerdem nimmt es den Druck von dir, irgendwas zu überspielen/zu vedecken...
Das ist nämlich SEHR anstrengend, wenn du dein Gesicht wahren mußt, obwohl du innerlich stirbst...
Ich leide selber an Ängsten/Psychosomatik, deswegen kenne ich mich da gut aus...
Bei "normalen" Arbeitgebern wäre ich da vorsichtiger...
Kaum ein Kollege wird dein Problem besser verstehen können, als ein "super toller" Kollege im sozialen Bereich. Glaub mir, kläre sie einfach auf. Du musst ja nicht jeden aufklären, sondern es reicht bestimmt, wenn du deine Lieblingskollegen einweihst. Das spricht sich dann schon rum, keine Angst.