Soll ich meinen Arbeitskollegen von meiner Angststörung erzählen?

10 Antworten

Also, deine Methode auf das Klo zu gehen, funktioniert nur so lange du merkst, wenn ein Schub kommt. Das kann sich aber auch ändern.

Ich würde es ansprechen. Du bist nicht die Erste mit einer Angst oder Panikstörung, die in einem sozialen Beruf arbeitet und wirst auch nicht die letzte sein.

Aber sie es doch mal so. Wo könntest du besser aufgehoben sein, wenn ein Schub kommt, als in einer wfbm oder einer wohngruppe, wo viele he's, arbeitserzieher, Sozialpädagogen usw gibt. Die haben das in der Regel alle schon mehr als einmal mitbekommen. Und wenn du denen erklärst, dass du das im Griff hast und nur ein paar Minuten deine Ruhe brauchst, ist eigentlich alles okay. Und als fsjlerin darfst du eh keine Verantwortung übernehmen und groß alleine mit den betreuten sein. Von daher sollte das okay sein, wenn du dich mal 10 Minuten zurück ziehst.

Wir hatten mal eine Mitarbeiterin mit Narkolepsie. Nachdem sie das öffentlich gemacht hat, war es für alle vollkommen okay, dass sie sich in jedem Dienst mal für eine halbe Stunde hinlegt.

Was man anspricht kann man auch besprechbar machen 😉😊

Behalte es für Dich. Es könnte sein, dass Du Probleme bekommst. Sie dürften Dich nicht mehr allein mit Menschen lassen, für die Du verantwortlich bist. Es ist eigentlich auch gefährlich.


LifeispainT 
Beitragsersteller
 02.11.2019, 07:46

Naja gefährlich nicht, ich weiß ja wie ich damit umgehen muss und alleine darf ich als FSJlerin sowieso nur mit einzelnen sein. Also z.B in der Pflege, aber darf jetzt nicht alleine auf die Gruppe aufpassen.

Mittlerweile kann ich es ganz gut kontrollieren. Ich nehme mir dann 10 Minuten Zeit für mich und dann ist alles wieder gut. Doch wenn keiner davon weiß, kann ich schlecht 10min Pause machen.

Nein, sprech das unbedingt an! Du bist erstens freiwillig da und zweitens arbeitet da therapeutisches Personal, die sich mit Ängsten etc. auskennen..

Außerdem nimmt es den Druck von dir, irgendwas zu überspielen/zu vedecken...

Das ist nämlich SEHR anstrengend, wenn du dein Gesicht wahren mußt, obwohl du innerlich stirbst...

Ich leide selber an Ängsten/Psychosomatik, deswegen kenne ich mich da gut aus...

Bei "normalen" Arbeitgebern wäre ich da vorsichtiger...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen: such dir ein paar wenige aus, denen du vertraust. Optimal wäre ein Kollege und einer, der vielleicht als Seelsorger oder Vertrauens-Kollege arbeitet. Denen würde ich es erzählen. So hast du immer jemand, der Bescheid weiß und musst es nicht gleich rumposaunen. Mir hat das damals sehr geholfen.

Das wäre nur fair. Ich habe auch einige Jahre in einigen WfbM gearbeitet und habe immer achon am ersten Tag meine Kollegen aufgeklärt, was mit mir los ist. Neben der Panikstörung hatte ich damals(heute nicht mehr) eine Epilepsie und ich meine, für die Kollegen ist es wichtig zu wissen, wie sie mit dir umgehen können, wenn du mal spinnst.