Angststörung heilbar?

6 Antworten

Ich kenne alles, was du beschrieben hast auch das mit der Atmung sehr gut. Bei mir fing es an urplötzlich mit einer Panikattacke, Hyperventilieren und Tetanie (Verkrampfung)...das war der Anfang meiner generalisierten Angst (kein bestimmter Grund)...

Ich kann dich beruhigen, es wird wieder alles gut. Am Anfang muß du erstmal lernen,was mit dir los ist , wie man mit der Angst umgeht . und du mußt sie akzeptieren .Ich habs auch geschafft und bin stärker als davor!

Dein Selbstwertgefühl ist derzeit stark angeknackst und das begünstigt Ängste.

Ich habe schnell gemerkt dass Bewegung die Ängste IMMER schnell vertreibt/abbaut (mind. 60-90 Minuten walken etc.) und das Selbstwertgefühl/Stimmung aufbaut. Das war/ist mein "Medikament" der ersten Stunde. Probiers aus,es hilft! Die Dosis ist aber wichtig...: je mehr je besser

gezielte Atemübungen helfen gegen die Angst das "Atmen zu vergessen" und beruhigen

Ich bin dann aber doch nach einiger Zeit zum Arzt gegangen, weil es wichtig ist, mit einem Profi zu reden. Man fühlt sich nicht mehr so alleine mit seinen Ängsten und man hat viele Möglichkeiten (Therapie,Medis) an die Angst ranzugehen..-. Wenn du versuchst die Sache alleine zu händeln,kommst du ganz schnell in einen Teufelskreis der negativen Gedanken und es wird immer schlimmer...

Also rede mit sovielen vertrauten Menschen drüber wie du kannst,das hat mir auch geholfen...

du schaffst das !

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
OchIstDasOch 
Fragesteller
 26.05.2020, 12:59

Vielen lieben Dank❤️
Das gibt mir wirklich viel Mut!

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Ich habe ein zweistündiges Gespräch mit einer jungen Dame geführt, die von Panikattacken betroffen war. Sie gab zunächst an, sich das selbst nicht erklären zu können. Im weiteren Gesprächsverlauf kam heraus, dass sie mal zu etwas gezwungen worden war. Die Täter habe sie angezeigt. Wegen eines Schutzprogramms musste sie ihre Bundesland verlassen. Nun lebte sie in ständiger Angst von denen gefunden werden zu können. Wenn sie allein draußen war, schaute sie immer um sich, um zu prüfen, ob sie von ihnen beobachtet wird. Weil schon ein paar Jahre ins Land gegangen sind, haben sich diese Menschen verändert. Nun viel es ihr schwer, sie noch in den Massen erkennen zu können. Wenn in der Innenstadt Menschenmassen auf sie zu kamen, verlor sie den Überblick und brach in Panik aus. Sie wusste schon, dass sie glaubte verfolgt zu werden, aber sie hatte das irgendwie nicht auf dem Schirm. Als wir genau das, was ich bis hierhin geschrieben habe, herausgefunden haben, konnten wir zum eigentlichen Akt der Angstauflösung übergehen. Mit ein paar speziellen Fragen haben wir das geschafft. Eine Frage lautete beispielsweise, ob Ihre Angst dazu führen kann, nicht gefunden werden zu können. Diese wahrlich komische Frage, hatte sie total aus der Bahn geworfen. Sie erwiderte sie mit einem klaren Nein. Okay sagte ich, dann kläre mich über den Nutzen auf, Angst davor zu haben, gefunden werden zu können, wenn diese Angst nicht dazu beitragen kann, nicht gefunden werden zu können. Sie war einen Moment verwirrt. Aber sie beantwortete meine Frage damit, dass ihre Ängste keinen Nutzen für sie bereithielten. Meine dritte Frage war, welchen Nachteil sie davon hätte, diese Gedanken, gefunden werden zu können, aufzugeben, wenn sie - wie sie ja selbst festgestellt hat - damit gar keinen Einfluss darauf ausüben kann, wenn man sie tatsächlich finden will. Diese Frage musste ich ihr noch zweimal erklären. Dann sagte plötzlich, ich hätte ihr die Augen geöffnet. Sie wisse nun, dass der Löwe überall lauern kann, aber ihre Angst würde nicht dazu führen können, nicht gebissen oder gar gefressen werden zu können. Am nächsten Tag ist sie allein vor die Tür gegangen, um zu schauen, ob sich ihre Ängste aufgelöst haben. Das ist jetzt etwas länger als ein Jahr her. Letzten Monat hat sie mir geschrieben, dass sich ihr Leben nach diesem einen Gespräch verbessert habe.

Ich leide seit Jahren unter einer Panikstörung, welche ich jedoch mitterweile sehr gut im Griff habe. Es gibt verschiedene Formen von Angststörungen im Zuge derer Panikattacken auftreten können. Eine differenzierte Diagnose kann jedoch nur eine Fachperson (Psychiater oder Psychologe) stellen:

  • Als eine Panikstörung werden wiederkehrende Panikattacken bezeichnet. Diese Attacken haben keinen unmittelbaren/offensichtlichen Auslöser bzw. sind nicht an konkrete Umstände gebunden. Sie werden oft als unaufhaltsame Wellen beschrieben welche urplötzlich aus dem Nichts auftauchen.
  • Als eine Agoraphobie wird die Angst vor öffentlichen weiten Plätzen, öffentlichen Verkehrsmitteln, Menschenmassen, dem Betreten von Kaufhäusern und/oder dem Reisen (alleine oder weit weg von Zuhause) bezeichnet. Bei "Zuwiederhandlung" gegen diese Faktoren können u.a. Panikattacken entstehen. Im Extremfall geht dies so weit, dass die betroffene Person Angst davor hat das eigene Zuhause zu verlassen.
  • Als eine soziale Phobie bezeichnet man die Angst vor gesellschaftlichen Situationen. Die Betroffenen vermeiden krankhaft Situationen, in welcher sie im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen könnten. Sie haben Angst davor, dass ihnen ihre Angst und Nervosität anzusehen ist oder ihnen etwas peinliches passiert. Dies kann sich bis zu Panikattacken steigern.

Angststörungen müssen unbedingt professionell behandelt werden denn sie schränken die Lebensqualität enorm ein, mehr noch: Es ist ein absoluter Horrortrip.

Es gibt primär zwei Behandlungsmethoden die dafür in Frage kommen, welche sich gegenseitig nicht ausschliessen. Psychotherapie und Pharmakotherapie (Medikamente).

Eine Psychotherapie es elementar für jede Behandlung. Ich spreche dabei von einer richtigen Psychotherapie nach einem Konzept (z.B. Verhaltenstherapie) und nicht das Gespräch bei Arzt der einfach Medikamente verschreibt. Eine Psychotherapie sollte so intensiv wie möglich erfolgen (1-3x die Woche) und dies über längere Zeit. Es braucht viel Geduld, denn bis eine Psychotherapie wirkt kann es Monate, in gewissen Fällen sogar Jahre dauern. Dafür ist die Psychotherapie die einzige Behandlungsmethode welche das Potenzial zu heilen hat.

Bei starken Beschwerden können auch Medikamente eingesetzt werden. Es gibt diverse angstlösende Arzneimittel. Zur Dauertherapie werden primär Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI und SNRI verwendet. Diese machen nicht abhängig und wirken in der Regel ziemlich zuverlässig. Allerdings haben sie auch Nachteile: Antidepressiva müssen täglich eingenommen werden, wirken erst nach 3-5 Wochen und können zu Beginn der Therapie starke Nebenwirkungen haben. Hier eine Übersicht mit Fachinformationen über sämltiche SSRI/SNRI-Antidepressiva.

In machen Fällen verschwinden die Angststörungen wieder (meist nach wenigen Wochen oder Monaten) doch in vielen Fällen werden sie auch zum chronischen Leiden. Allerdings sind Panikattacken -so schlimm sie sich auch anfühlen- im Vergleich zu anderen psychischen Erkankungen gut therapierbar.

OchIstDasOch 
Fragesteller
 26.05.2020, 12:57

Vielen Dank

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Natürlich kann es sein das es mit Schule wider besser wird,ich habe auch Panik Attacken Bärbel mir ist es die Angst vor vielen Menschen und bei Tests oder arbeiten.An deiner Stelle würde ich mir definitiv Hilfe holen man kann lernen damit umzugehen aber richtig heilbar ist glaub ich nicht

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Was machst du denn für eine Therapie?!?

Man kann lernen mit der Angst zu leben, aber ob sie jemals verschwindet, liegt daran, was der Ursprung der Angst!

Sitzt sie tief im Inneren, oder hast du es dir quasi "antrainiert"?

OchIstDasOch 
Fragesteller
 26.05.2020, 12:59

Ich mache eine Gesprächstherapie und habe meine Angst antrainiert.

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Maleficent666  26.05.2020, 13:01
@OchIstDasOch

Dann wäre eine Verhaltenstherapie aber besser angebracht.

Der Therapeut gibt die Tipps und gewisse Hausaufgaben, wie du pö a pö, deine Ängste überwinden kannst

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OchIstDasOch 
Fragesteller
 26.05.2020, 13:43
@Maleficent666

Ich gehe bald wieder zu ihr und spreche mal mit ihr darüber, vielen Dank für den Rat🙂.

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