Sind wir schuld an der Armut afrikas?

14 Antworten

„Wir“ Deutschen sicher nicht, im Gegenteil. Wenn Du die Frage allerdings in Ländern wie den USA, Kanada oder Australien stellen würdest, so müssten die dort lebenden Menschen, wären sie ehrlich, in gewisser Weise schon viel eher mit „JA“ antworten.

Denn diese englischsprachigen Staaten sind so etwas wie Hirn-Vampire gegenüber allen anderen Ländern: Das heißt, sie ziehen durch hervorragende Verdienstmöglichkeiten und zugleich strengste Einreisebestimmungen die Intelligentesten und Qualifiziertesten aller anderen Staaten der Erde an und eben nur die. Sie saugen dadurch sowohl andere Industrieländer wie etwa Japan, Korea, Polen, Russland, Italien, Großbritannien und vor allem Deutschland, aber ebenso auch die weniger entwickelten Länder Lateinamerikas, der muslimischen Welt, Südostasiens sowie auch Schwarzafrikas intellektuell aus. In der Fachsprache der Soziologen nennt man das Brain Drain oder auf deutsch Talentabwanderung.

Dadurch wird Staaten wie unserem Land extrem geschadet: Deutschland geht den Bach runter, weil die Begabtesten mehr und mehr dieses heruntergewirtschaftete Land verlassen und dem Pull-Faktor der besseren Verdienstmöglichkeiten in den genannten angelsächsischen Ländern nachlaufen.

Den „Entwicklungsländern“ wird ebenfalls geschadet. Genauso wenig wie im Fußball die Nationalteams Kameruns oder Nigerias jemals Weltmeister werden können, da die besten Spieler der schwarzafrikanischen Länder nach Europa gehen, dortige Staatsbürgerschaften erwerben und dann für Nationalmannschaften wie die französische antreten, in ihrer Heimat also fehlen, so ist dies eben auch in der Wirtschaft. Die „Dritte Welt“ wird solange immer unten bleiben, wie die erwähnten englischsprachigen Ländern und noch ein paar andere durch ihren Hirnvampirismus die an sich nicht allzu zahlreichen Hochqualifizierten aus Afrika, Indien usw. absaugen und egoistisch für die eigenen Konzerne nutzen.

Somit sind nicht wir Deutschen, wohl aber die Angelsachsen verantwortlich für das Unten- bzw. Zurück-Bleiben der „Entwicklungsländer“. (Großbritannien selbst aber eher weniger, die haben dort eine ähnliche Einwanderungspolitik wie wir in der Bundesrepublik, man nimmt also jeden dahergelaufenen unqualifizierten Fremden auf, womit man nicht Afrika schadet, wohl aber dem eigenen Land.)

Teils teils. Am Ende der Kolonialzeit wurden afrikanische Völker ohne ein gewachsenes Bildungssystem sich selbst überlassen innerhalb von widersinnigen von den Engländern gezogenen Landesgrenzen mit teilweise verfeindete Volksgruppen. U.a. auch westliche Staaten haben sich danach jahrzehntelang mit Korruption den Zugang zu Bodenschätzen gesichert, deren Erlöse kaum an die Bevölkerung gingen. Und so manche Militärjunta hat(te) ein dickes Konto in der Schweiz.

Ganz ehrlich, das hat eher mit Afrika selbst zu tun. Der Westen, jedenfalls Deutschland und die nordeuropäischen Staaten, unterstützen Afrika ja in Form von Entwicklungshilfe, wo sie nur können.

Wenn die Gelder von den dortigen Machthabern nicht zum Aufbau ihres Landes, sondern ganz egoistisch zum Bau von Villen genutzt werden, so ist eine Entwicklung dieser Staaten kaum möglich.

Die ostasiatischen Länder haben auch die Industrialisierung geschafft, trotz britischer Unterdrückung über viele Jahrzehnte.

Das ganze ist ein sehr komplexes Thema. Allerdings ist eine Sache an solchen Staaten auffällig, vorallem in ärmeren Gebieten:

  • Korruption
  • Fehlende Gesetze, somit keine Ordnung
  • Banden, die die Politiker bestechen, sowie auch die Polizei
  • Entwicklungshilfen landen nicht bei der Bevölkerung, sondern gehen in die Taschen von korrupten Politikern
  • Generell fehlende Infrastruktur
  • Keine Bildung, somit auch keine Jobs / guten Fachkräfte oder Leute die sich auskennen

Nein ich würde eher sagen an der Korruption und an nicht funktionierenden Staatsformen und an Bürgerkriegen usw.