Sind Elektronenakzeptoren immer die Ionen?
In allen meinen Chemieaufgaben sind die Ionen, also zum Beispiel Ag+ bei der Reaktion mit Zn, immer die Elektronenakzeptoren. Ist das immer so und woran liegt das?
Okay ich habe mir das nochmal genauer angeguckt und es macht Sinn, dass sie es immer sind. Steht ja auch so in der Redoxreihe.
2 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Ralph1952/1513504295251_nmmslarge__89_24_569_569_b8d04aff864195178548daf7075d6b59.jpg?v=1513504297000)
Ionen, also geladene Teilchen entstehen immer dann, wenn die Anzahl negativer Elektronen nicht mit der Anzahl positiver Protonen im Kern übereinstimmt.
Neutrale Metallatome geben leicht Elektronen ab, um dadurch mit der darunter liegenden Schale das Oktett (Edelgasstatus) zu erreichen, sind somit Donatoren, die zu Ionen werden. Neutrale Nichtmetallatome nehmen gerne Elektronen auf, um das Oktett (volle Außenschale) zu erreichen, sind somit Akzeptoren, die zu Ionen werden.
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Ergänzung: Bei Metallen unter sich nimmt das edlere Elektronen auf, ist somit der Akzeptor, das unedlere gibt sie leichter ab (wird leichter oxidiert). Beispiel: Ag+ Ionen sind in Lösung und unedleres Zn ist in reiner Form vorhanden, dann gibt Zn Elektronen ab und geht als Ion in Lösung und das Ag+ Ion nimmt diese auf (ist der Akzeptor) und wird zum reinen Metall.
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Ist also das edlere Metall als Ion vorhanden, dann nimmt immer das Ion Elektronen auf, d.h. ist somit Akzeptor.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/indiachinacook/1444747442_nmmslarge.jpg?v=1444747442000)
Nicht notwendigerweise, auch Neutralteilchen oder sogar Anionen können Elektronen annehmen, also oxidierend wirken, z.B.
I₂ + 2 e¯ ⟶ 2 I¯
ClO¯ + 2 e¯ + 2 H₃O⁺ ⟶ Cl¯ + 3 H₂O
Solange Du Dich aber auf Metalle beschränkst und nur Redoxreaktionen zwischen den Ionen und dem Element betrachtest, stimmt Deine Aussage. Aber auch in der Metallchemie gibt es kompliziertere Beispiele, z.B.
Sn⁴⁺ + 2 e¯ ⟶ Sn²⁺
CrO₄²¯ + 3 e¯ + 8 H₃O⁺ ⟶ Cr³⁺ + 12 H₂O
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/7_nmmslarge.png?v=1438863662000)
Einwertiges Kupfer kann disproportionieren (siehe z. B.https://de.wikipedia.org/wiki/Kupfer(I)-oxid) - hier stimmt zwar, dass der Elektronenakzeptor immer das Kation ist, nicht aber, dass umgekehrt das Kation immer der Elektronenakzeptor ist.