Sind die Ostermärsche für Frieden im Prinzip Blödsinnig da wir in einer gewalttätigen Welt leben?

Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen

Nein 56%
Ja 44%

6 Antworten

Ja

Ja, solange neben dem Wort Frieden das Wort Freiheit fehlt, sind Friedensmärsche Unsinn, weil Frieden allein den Unterdrückten und Ausgebeuteten nicht hilft.

Ja

Dass Friedensdemonstrationen per se blödsinnig sind, kann man m. E nicht sagen. Zumindest wenn sie sich gegen einen bestimmten Krieg richten, können sie durchaus sinnvoll sein. Aber eine Demonstration gegen den Krieg schlechthin ist - meine ich - unsinnig.

Jedoch vom Standpunkt der Friedensbewegten aus, die von der Vorstellung eines vernunftgeleiteten Menschen ausgehen, womit sie die idealistische Einstellung eines Hegel teilen, dass sich die Menschheit irgendwann einem Zustand nähert, wo die Vernunft auf der Welt zu herrschen beginnt (Stichwort: Das Vernünftige wird eines Tages das Wirkliche sein und das Wirkliche das Vernünftige = Hegel), sind solche Friedensdemonstrationen sinnvoll.

Die Frage ist nur: Wer hat Recht? Hegel oder Schopenhauer? Ich meine Schopenhauer. Man schaue sich die Weltgeschichte an. Sie ist eine einzige Abfolge von Kriegen. Niemals hat eine Friedensepoche länger als ein paar Jahre oder Jahrzehnte gedauert. Dieser Planet Erde ist ein Ort, wo der Krieg die Regel ist und der Frieden die kurzzeitige Ausnahme. Es hängt mit der Natur der Lebewesen zusammen: In der Tierwelt gilt ohnehin das Recht des Stärkeren. Und in der Menschenwelt? Siehe bei Nietzsche: Die Welt ist Wille zur Macht und nichts außerdem, und ihr alle (ihr Menschen) seid auch Wille zur Macht und nichts außerdem. Und bei Schopenhauer heißt es (in der „Welt als Wille und Vorstellung“): Der Hauptantrieb aller Lebewesen ist der „Wille“, und der ist von Grund auf böse. Er hat zwei verheerende Eigenschaften: er ist unersättlich, will für das Einzelwesen nur das Beste, Größte, das Optimale; inso-fern ist er total egoistisch. Zum anderen führt dieses hemmungslose Streben dazu, dass es mit Leiden verbunden ist; denn je stärker der egoistische Wille ist, desto größer ist auch das Leiden. Die einzige Erlösung (vom Leiden) ist durch das Dämpfen des Willens zu erreichen. Diese „Dämpfung“ bringt das Mitleid hervor. Im Idealfalle kann man den Willen sogar völlig ausschalten; das aber gelingt nur dem Heiligen

Woher ich das weiß:Recherche

Jein.

Wer nimmt daran teil?

600 Erleuchtete, die wirklich Frieden in sich tragen, sie könnten den Weltfrieden erschaffen.

Aber wo hängen denn die meisten in ihren Gedanken rum, die dort mitgehen? In ihren eigenen Problemen.

Ja

Die dienen denjenigen vor allem zur Selbstbestärkung. Irgendeine weitere Wirkung zu erwarten wäre eher vermessen, da die Forderungen auf reinem Wunschdenken beruhen, das mit der Realität nichts zu tun hat.