Sich bei Mord selber anzeigen?
Angenommen jemand begeht ein Mord und stellt sich kurz darauf der Polizei und zeigt sich selber an, kann derjenige eine Strafmilderung erwarten und wenn ja wie viel?
9 Antworten
Über die Höhe der Strafe entscheidet das Gericht, aber bei Mord gibt es keinen Spielraum. Da kann das Urteil nur lebenslänglich lauten, was aber nicht heißt, dass man bis zum Lebensende im Gefängnis sitzen muss.
Lebenslänglich ist in Deutschland eine Freiheitsstrafe auf unbestimmte Zeit, mindestens aber 15 Jahre. Danach kann die Reststrafe zur Bewährung ausgesetzt werden.
Das stimmt nicht so ganz, da gibt es Grundsatzurteile, dass auch, wenn das Strafrecht eigentlich keinen Spielraum bei der Strafe für Mord vorsieht, die Strafe gemildert werden kann, wenn "Lebenslang" unter Würdigung der gesamten Umstände unverhältnismäßig scheint. Da ging es um eine Frau, die ihren jahrelangen Peiniger heimtückisch (Mordmerkmal!) getötet hat, weil sie keine andere Möglichkeit mehr gesehen hat, ihm zu entkommen.
Man sah da "Lebenslang" deshalb als unverhältnismäßig an, weil Sie, hätte sie ihn ohne die "Heimtücke" offen von vorne, sozusagen in einem "Kampf Mann gegen Mann" bei seiner nächsten Attacke gegen sie angegriffen und getötet, einen Freispruch hätte erwarten können. In einem derartigen Kampf wäre sie aber objektiv unterlegen gewesen und hätte den Kampf verloren, nur aus diesem Grund wählte sie die Heimtücke.
Bei Mord gibt es keine Strafmilderung!
Nein, nicht durch die Anzeige, aber vielleicht durch glaubhafte Reue.
Strafmilderung evtl ? Aber das rechtfertigt nicht die Tat an sich. Dafür gibt es die volle dröhnung.
Ja ich habs grad korrigiert. So genau weis man das ja nicht. Was das Gesetz da vorsieht. Von meiner warte aus gäbe es keine.
Strafmilderung bestimmt, wenn Reue zu sehen ist.
Wie viel jemand für eine Tat zu erwarten hat, hängt von verschiedenen Faktoren ab (Richter, Tatmotiv etc).
Nö, bestimmt nicht.