Selber Oszilloskop bauen (OHNE BAUSATZ)?

6 Antworten

Ihr braucht keine Software, ihr braucht fundiertes elektronisches Wissen, was auch in der Hochspannungstechnik nicht zu kurz kommt....

Und was ihr vor allem braucht, ist die passende Bildröhre, denn ein Digitaloszilloskop, das auch noch gut ist, werdet ihr kaum hinbekommen...

Was habt ihr bisher gelernt, welche Mittel stehen zur Verfügung, was könnt ihr so in Sachen Elektronik ?

Woher ich das weiß:Hobby
BobbyBobbyBob 
Fragesteller
 14.09.2018, 11:01

Danke für die Schnelle antwort. Wir wollen ein Oszi bauen, der einen line-in hat, eine sinuskurve darstellen kann und einen usb-Anschlüss hat. Wir haben gute Kentnisse in Elektronik und Elektrotechnick. Platine erstellen, fräsen, bestücken und Löten schaffen wir mit links. Also es sollte nicht ein extrem guter oszi werden, ein kompakter, simpler oszi würde völlig ausreichen.

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deruser1973  14.09.2018, 12:20
@BobbyBobbyBob

Aber es sollen digitaler Oszi werden, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass ihr eine analoge Bildröhre mit dem ganzen Hochspannungsteil, auftreiben könnt...

Hier gibt es ja schon ein paar Antworten, ich denke mit einem Raspi könnte es am einfachsten sein...

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deruser1973  15.09.2018, 11:12
@BobbyBobbyBob

Ihr könnt mein altes Speicheroszi von Tektroniks haben, da ist irgendwo der Wurm in der Kalibriereinheit...

Das könnt ihr reparieren, dann seht ihr gleich, was da so alles drin steckt..

Umsonst gibts das allerdings nicht... 😏

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das ist doch ganz leicht. Ihr braucht eine Oszillografenröhre, eine gute magnetische Abschirmung, einen Hochspannungsgenerator (vielleicht 20kV , sollte in der Beschreibung der Röhre stehen), einen Sägezahngenerator zur Ablenkung der x-Richtung, einen Verstärker für die y-Richtung (für das Messsignal).
Hinzu kommt, dass der Sägezahngenerator triggerbar ist. Auch die Triggerspannung sollte einstellbar und die Flanke auswählbar sein.
Dann noch einstellbare Gleichspannungen zur Verschiebung der Grundlinie.
Vielleicht auch noch eine Konstantspannungsquelle und ein Rechteckgenerator zur Kalibrierung der Skalen.
Nicht zu vergessen ein Netzteil zur Gewinnung stabiler Betriebsspannungen. Oft sind die verstärkten Messspannungen von 50Hz -Störspannungen überlagert.
Fangt an besten vor einem Jahr an.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ein richtiges Digitaloszi besteht grob aus einem Analog Frontend( Filter, Verstärker, etc.) einem A/D Wandler und einem FPGA.

Um so ein Projekt zu realisieren braucht ihr sehr gute Kentnisse im Bereich Analog Design, Hochfrequenztechnik und Programmierung (Verilog/VHDL).

Daher würde ich empfehlen wie auch schon von anderen vorgeschlagen wurde, erstmal mit einem einfachen analogen Oszi anfangen oder eben an sowas wie dem DSO 138 orientieren, wenn es unbedingt Digital sein muss.

Bei 0 und ohne Kenntnisse anfangen ist ein Höllenritt, der aller Wahrscheinlichkeit scheitern wird. Bevor ihr euch nicht darüber im Klaren seid, was ihr damit machen wollt, sind Anleitungen sinnlos.

Wenn es nur um das Funktionsprinzip an sich geht, wäre die raspberry Gemeinde gefragt: http://www.elektronik-labor.de/Raspberry/RpiGPIO7.html

Da spielen Bandbreite und die Messgenauigkeit keine Rolle. Ansonsten denken die meisten hier an die Oskars, die sie vielleicht vor sich stehen haben.

Vielleicht tut' auch ein Bausatz: https://www.kondensatorschaden.de/2015/09/28/how2-oszilloskop-selber-bauen/

hier zu erwerben: https://www.gearbest.com/development-boards/pp_208067.html?utm_source=youtube&utm_medium=kondensatorschaden&utm_campaign=review

Das ist ein kleines Spielzeug, das euch aber schon viel abverlangen wird.

BobbyBobbyBob 
Fragesteller
 14.09.2018, 11:02

Danke für die schnelle antwort, aber Sie haben mich falsch verstanden. Wir haben durchhaus gute kentnisse im Bereich Elektronik und Elektrotechnik.

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SirKermit  14.09.2018, 11:45
@BobbyBobbyBob

Das glaube ich keinesfalls. Ich bin seit über 30 Jahren selbstständig in der Elektronik tätig. Mir ist dennoch gut in Erinnerung, was ich anfangs zu wissen glaubte und im Laufe der Zeit wird einem klar, was man eigentlich alles nicht wusste. Und das ist eine ganze Menge.

Euer Selbstbewusstsein in allen Ehren, aber ihr habt vielleicht Kenntnisse in einfachsten Schaltungen, könnt löten und eine Leiterplatte fräsen. Das ist soweit in Ordnung, aber nur das allereinfachste Grundwerkzeug.

Hier begebt ihr euch auf das weite Feld der Entwicklung. Von daher war mein Tipp zum Einstieg schon goldrichtig. Unsere Azubis Elektroniker Geräte und Systeme lernen in der Berufsschule, vorgefertigte Schaltungen umzusetzen. Aber selber sich etwas ausdenken, das ist eine ganz andere Nummer.

Nehmt vorgefertigte Baugruppen aus dem Hobby Bereich (die sind wirklich gut und werden auch industriell eingesetzt) und versucht euch. Das ist schon eine echte Herausforderung.

"Wie wollen wir den Bildschirm ansteuern?"

Selbst die Programmierer, mit denen wir zusammenarbeiten, benötigen evtl. einige Tage, um das gewünschte Ergebnis auf einem TFT Display darstellen zu können. Eine Zeichenausgabe "Hello World" ist eine Lachnummer, ansatzweise eine Linie darzustellen, wie man es vom Oskar kennt, ist schon deutlich schwieriger.

Aus meiner Sicht: ihr übernehmt euch, wenn ihr alles selber machen wollt und bei 0 anfangen müsst.

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Die Hardware werdet ihr bestimmt nicht alles selber hinbekommen. Aber hier gibt es ein paar spannende Ansätze:

https://www.instructables.com/id/Make-Your-Own-Oscilloscope/

Zum Beispiel das Handy als Bildausgabe "missbrauchen"