Seit wann leben in der Sechs-Seen-Platte in Duisburg Schildkröten?

6 Antworten

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Die meisten Schildkröten wurden ausgesetzt. Abgesehen davon, dass das Aussetzen verboten ist und daher kaum jemand die Tat mitbekommt, so ist das Klima hier nicht für die Tiere gemacht. Da sie nicht meckern oder die Mimik verziehen, leiden sie still und lange. Dieses stille Leid bezeichnet der Mensch dann als "anpassungsfähig" und verharmlost die Tat. Während beim ausgesetzten Hund jedes Jahr der Aufschrei groß ist, haben die Schildkröten leider kein Glück, dass man sich für sie einsetzt. Hier redet man die schlimme Tat sogar noch schön.
Ausgesetzte Schildkröten schädigen außerdem die heimische Flora und Fauna, sie sind invasive Arten. Also selbst wenn die Schildkröten hier mit den Bedingungen klar kämen, tut man durch das Zuschauen der heimischen Tier- und Pflanzenwelt keinen Gefallen.
Es sollte unser Bestreben sein, sowohl unseren Haustieren bestmögliche Bedingungen zu bieten, als auch die Natur vor unserer Haustür zu schützen. Nur, wenn wir uns den Nachteilen invasiver Arten bewusst werden und ins Handeln können sowie die heimische Natur schützen, werden wir ihnen Gutes tun.

Die einzige bei uns heimische Schildkrötenart ist die europäische Sumpfschildkröte, aber die ist auch nicht in allen Regionen heimisch. Da leider auch hier immer mehr ausgesetzte Exemplare dazu kommen (nach dem Motto: "ist ja eh heimisch hier"), vermischen sich die regional unterschiedlichen Genetiken was ebenfalls wiederum Nachteile mit sich bringt. Wenn du dir unsicher bist, um welche Art es sich bei deinem Fund handelt und ob es sich dabei um heimische Tiere handelt, kannst du mit dem Nabu (die setzen sich auch für Wiederansliedlung ein) oder der Reptilienauffangstation in Verbindung setzen

Bedenke jedoch auch, dass nicht alle Fundtiere ausgesetzt wurden. Manche sind ihrem Zuhause entkommen, sei es durch defekte Begrenzung, Mängel in der Begrenzung oder gut gemeinter, aber schlecht durchdachter Freilauf "unter Beobachtung" im Garten. Bei manchen Tieren gibt es daher durchaus die Möglichkeit, dass sie zuhause vermisst werden https://youtu.be/5NOTI8wTOqQ?si=25as94lKzS-EEO0a

Woher ich das weiß:Hobby – Jahrelange Erfahrung und Beobachtung

Es gibt eine heimische Art die europäische Sumpfschildkröte. Sie ist selten geworden.

Oft werden aber Zb rotwangen - Schmuckschildkröten leider einfach ausgesetzt weil sie zu groß werden und die Leute sich nicht informiert haben. Viele überleben nicht aber wenn können sie zur Gefahr für die einheimischen Art werden auch für andere Arten


PatchrinT  12.04.2025, 16:50

na so ganz schlimm muss man es nicht sehen. Es ist zwar schlimm das sie ausgesetzt werden,aber die meisten überleben unsere milden winter sehr gut. Sie kommen nicht mit unseren heimischen sumpfschildkröten zusammen und verdrängen sie. Die rotwange und oftmals auch die Gelbwange ist im jugendstadium Fleischfresser,im erwachsenenalter jedoch Vegetarier. Ausnahmen gibt es natürlich auch darunter.Gefährlich mag es für die amphibien sein,ihr Laich wird von den Schildkröten nicht verschmäht.

Chuecha  13.04.2025, 04:31
@PatchrinT

Das sehe ich nicht so. Tiere, die hier nicht heimisch sind, ÜBERleben zwar eine gewisse Zeit lang, allerdings ist die Natur und das Klima für sie nicht gemacht. Wären sie hier heimisch und das Klima für sie ideal, hätte Mutter Natur sie hier angesiedelt. Würdest du genauso reden, wenn man Hund, Katze, Meerschweinchen, Papageien, Skorpione und Schlangen aussetzt? Vermutlich nicht. Leider ist es so, dass das Aussetzen der Schildkröten verharmlost wird. Sie haben leider das Pech, dass sie als Tiere eher minderwertig gesehen werden, nicht meckern oder Mimik verziehen und der Mensch sich über sie setzt. Der Mensch sucht sich irgendwelche Phantasiegründe aus, die rechtfertigen sollen, dass das Aussetzen gar nicht so schlimm sei. Nur der Mensch wisse, was gut sei. Wie gut, dass es den Menschen gibt, denn die Natur macht so viele Fehler, nicht wahr. Was würde die unfähige Natur nur ohne uns Menschen machen?!
Die Tierart gehört nicht hierher. Sie auszusetzen schadet nicht nur ihnen, sondern auch der heimischen Flora und Fauna. Alle Schildkröten, die nicht der europäischen Sumpfschildkröte angehören, gehören daher beim Fund eingefangen und artgerecht in Gefangenschaft gepflegt. Aber selbst die Sumpfschildkröte ist nicht gleich Sumpfschildkröte. Ausgesetzte Exemplare vermischen die unterschiedliche, regionale Genetik.
Abgesehen davon ist das Aussetzen verboten.

Sogar auf „meiner“ Lieblingsinsel in Nordfriesland leben ein oder mehrere Griechische Landschildkröten und das schon seit mehr als 30 Jahren. Ich habe sie schon mehrfach gesehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Griechische_Landschildkr%C3%B6te

https://youtu.be/Aq9mirKR1DI?si=jEQTZFdumPCMZCvO


Chuecha  13.04.2025, 04:56

Oh weh, was für ein Video. Es geht um die Griechische Landschildkröte, gezeigt wird aber eine Russische Vierzehenschildkröte (0:25) sowie die Wasserschildkröte bei 0:35 und im weiteren Verlauf. Bei 0:56 wird sogar die Einzelhaltung schön geredet. Immerhin wird die Außenhaltung empfohlen, wobei die Mindestmaße wieder alles andere als artgerecht sind. Vielleicht lieber hier vorbei schauen https://odysee.com/@landschildis:f/hkm:a

iQhaenschenkl  13.04.2025, 06:03
@Chuecha

Jetzt rege Dich mal ab. Dieses Video dient nur dazu, den User hier dieses Tier zu erklären! In meiner Antwort steht auch nichts darüber, ob ich das gut finde oder nicht.

Total überzogene Reaktion!

Chuecha  13.04.2025, 04:33

Trotzdem sind sie hier nicht heimisch und gesund ist das auch nicht. Im deutschsprachigen Raum ist nur die europäische Sumpfschildkröte heimisch, aber selbst bei denen gibt es immer mehr ausgesetzte Tiere, die die regionale Genetik vermischen und dadurch gefährden.
Alle Schildkröten, die nicht dieser europäischen Landschildkröte angehören, sind ausgesetzt. Sie gehören daher bei Sichtung eingefangen, gemeldet und artgerecht in Gefangenschaft gepflegt. Insbesondere bei der Griechischen Landschildkröte handelt es sich um eine artgerechte Art mit besonderen Schutzbedingungen.
Tiere, die hier nicht heimisch sind, werden krank. Sie gefährden während ihrer Lebenszeit die heimische Flora und Fauna, ehe sie dann nach einem langen Leidensweg still sterben.

Viel zu oft sind es nicht heimische Arten, die den Weg in die Natur gefunden haben.

Somit den heimischen Arten auch zusätzlich das Leben schwer machen.

Das entnehmen von nicht heimischen unerwünschten Arten gestaltet sich als extrem schwierig. Siehe den Waschbären, der trotz enormen Aufwand kaum einzudämmen ist. Dieser wiederum eine Gefahr für heimische Tierarten darstellt.

Zum gleichen Problem wird auch der Wolf, der in einigen Gebieten eine enorme Gefahr für deutlich seltenere Tiere darstellt.