Habe ich noch nie gehört. Auch wenn man heutzutage aus ökologischen Gründen vieles digitalisiert, ist mir der digitale CITES Weg neu.
Zudem stellen die Behörden die Papiere nur für den Züchter aus. Das heißt die Vorbesitzer müssen über die CITES verfügen und sie dir überlassen mit dem Erwerb der Tiere unabhängig davon, ob sie diese digital oder auf Papier besitzen. Zusätzlich müssen sie die bisher gemachten Fotodokumentationen dir überlassen.
Ein Erwerb ohne CITES ist nicht erlaubt. Nicht du besorgst sie bei der Behörde, sondern nicht aktuellen Besitzer.

Wegen der Digitalisierung kannst du sonst auch mit der zuständigen Behörde Kontakt aufnehmen und fragen, ob die digitalen CITES wirklich üblich sind. So vermeidest du, dass jemand digital die CITES gefälscht hat und dir diese Fälschung digital übermittelt. Du könntest z.B. auch die CITES Nummer der Besitzer zum Abgleich vorab einmal der Behörde mitteilen und um Prüfung bitten.

Ich selbst habe alle CITES auf Papier, allerdings erfolgt die An-, Ab- und Ummeldung digital. Ich könnte allerdings auch den klassichen Postwege nutzen.

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Erst einmal kommt es drauf an, welche Schildkrötenart, aber grundsätzlich gilt für alle Schildkröten und Reptilien: Die Vorteile des natürlichen Lebensraumes dienen als Vorbild, um diese im natürlichen Lebensraum nachzuahmen. Vor den Nachteilen und Gefahren schützen wir sie.

Eine Haltung in der Wohnung ist genau das Gengenteil. Auch wenn sie einen Bereich hat, der mit Lampen und Bodengrund ausgestattet ist, so ist es dennoch so weit weg von einer artgerechten Haltung, dass die Nachteile den Vorteilen überwiegen. Die Folge sind zu schnelles Wachstum, stressbedingte Krankheiten, Erkrankung der Gelenke und Organerkrankungen.

Um es ganz provokant auszudrücken: Die Art der Haltung, die du hier erwähnst, ist gut gemeint, aber nicht gut durchdacht, sie fällt in die Kategorie "legale Tierquälerei".

Dass diese Aussage nicht einfach eine plumpe Meinung ist, sondern Tatsache, belegen zahlreiche Berichte von Reptilien-Tierärzten und jenen, die verstorbene Tiere obduzieren sowie jene, die die Lebensweise in Habitaten über Jahrzehnte beobachten und auswerten. Artgerechte Haltung fördert Gesundheit, aber je naturferner, desto mehr schädigt sie die Gesundheit. Da Schildkröten still und lange leiden, bekommt man davon erst etwas mit, wenn die Schildkröte stirbt oder die Erkrankung eine Schwere angenommen hat, welche sich ohne tierärztliche Intensivversorggung nicht mehr selbst heilen lassen.

Bei einer artgerechten Haltung leben europäische Landschildkröten mindestens zu zweit in einem mediterran und wild gestalteten Freigehege. Sie brauchen zudem ein mit Technik ausgestattetes Frühbeet und Schutz vor Feinden. Kein Auslauf im Garten! Tropische Arten sind nichts für Einsteiger, eignen sich aber für die Wohnungshaltung. Aber: Kein Auslauf zwischen Küche und Wohnzimmer, sondern ein eigens groß und artgerecht gestaltetes Zimmergehege. Wasserschildkröten gehören je nach Art in einen Zimmer- oder Gartenteich. Auch hier: Ein eigener naturnaher Bereich, kein Auslauf im Garten oder Wohnung!

Hier ein Buchtipp für europäische Landschildkröten https://landschildkroeten-shop.jimdofree.com/literatur/die-griechische-landschildkr%C3%B6te/

Und hier passende Videos:
https://odysee.com/@landschildis:f/hkm:a
https://odysee.com/@landschildis:f/RTL-Nord:e
und
https://youtu.be/L3MeoXoE5vQ?si=4EJ-JKesW0xAbL4l

https://youtu.be/IwKy2rDlGg4?si=b0YYo1QcA1Nt2Ot9

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In vielen Ländern ist es in Sachen Tier- und Artenschutz schwieriger nach dem Motto "Andere Länder, andere Sitten".
Aber wie bereits schon gesagt wurde, kannst du mit Einheimischen reden, um zu erfahren, wer für Tierschutz zuständig ist und dich dann an die Menschen wenden, aber vorher oder parallel würde ich mit den Besitzern in Kontakt treten. Allerdings nicht mit Vorwurf sofort überrumpeln. Die wenigsten finden es toll, wenn eine wildfremde Person einfach in den Garten spaziert und Tierquälerei vorwirft. Du könntest allerdings durch Gemeinsamkeiten und Inspiration einmal an die Tür klopfen nach dem Motto "Ich habe Ihre Schildkröte gesehen, ich liebe Schildkröten, darf ich sie mir mal anschauen?" Und dann schauen, dass du ins Gespräch kommst mit lösungsorientierten, freundlichen Worten. Zum Beispiel "Ich habe letztens ein Buch durchstöbert/ Video gesehen von Schildkröten in einem riesigen Teich, das fand ich voll schön." Und je nachdem, wie die Person antwortet, kann sich das Gespräch vertiefen. Wenn du Person auch von den Tieren schwärmt, findet ihr vielleicht eine Ebene, eine Lösung zu finden, ganz ohne Kritik. Immer mit Begründung, warum was wie besser ist und wie sich das umsetzen lässt. Denn Verständnis ist leichter als einer bloßen Behauptung zu glauben. Vielleicht bereitest du in deiner Handy-Galerie ein paar Bilder aus dem Internet vor, welche du als Inspiration zeigen könntest oder vielleicht gibt es vor Ort ein Geschäft mit guter Literatur, welches du empfehlen könntest.

Wenn die Person absolut desinteressiert ist, könntest du überlegen, ob du ein neues Zuhause für die Schildkröte hast und ob sie damit einverstanden wäre, dass du sie mitnimmst oder vermittelst. Vielleicht gibt es ja regionale Facebook-Gruppen, Foren oder ähnliches in deren Sprache, sodass du im Umkreis schauen kannst.

Nur, wenn die Besitzer absolut uneinsichtig sind, nichts verändern wollen, aber auch keine Abgabe wollen, kannst du schauen, welche Rechte die Tiere in dem Land haben und ob die Besitzer gegen diese Tierrechte verstoßen. Solange sich alles im gesetzlichen Rahmen befindet, kann man leider schwer etwas machen. Wenn die Rechte aber auf deiner Seite stehen, kannst du diesen Weg gehen.

Ich kenne mich nicht mit dem Tier- und Artenschutz in diesem Zusammenhang in Kroatien aus, aber das Beste ist oft, MIT statt ÜBER die betroffenen Menschen zu sprechen. Empathie und Lösungsbereitschaft öffnen oftmals mehr Türen als der Rechtsweg. Welche Möglichkeiten du aber hast, ist eine Mischung aus Rechtsgrundlage, Bereitschaft der Besitzern und deinen eigenen Möglichkeiten.

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Trinkgeld ist aus meiner Sicht kein Ausgleich für Unterbezahlung, sondern eine Wertschätzung für gute Arbeit. In einem Restaurant beispielsweise begrüßen wir es daher sehr, wenn es nicht nur Trinkgeld für Kellner gibt, sondern auch eine Kasse für die Köche.
Unfreundliche Kellner und schlechte Friseure bekommen daher weniger Trinkgeld, bei guter Arbeit gebe ich gern mehr. Aber auch mein Budget entscheidet.

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Ich kenne mich mit vielen Reptilien nicht aus und ich bin mir auch nicht sicher, ob die Theorie der Vergangenheit wirklich der (vollständigen) Wahrheit entspricht. In Bezug auf Schildkröten kann ich jedoch sagen, dass es sehr robuste Tiere sind, die viel aushalten (es geht nicht ums Wohlfühlen). Wenn meine Kaninchen mal ohne Wasser oder Futter sind oder Frost einkehrt, wird es schnell kritisch bis lebensbedrohlich. Meine Schildkröten hingegen können sehr viel mehr aushalten bzw. über einen längeren Zeitraum. Wochenlange Wasserknappheit, wochenlang kein Futter, Frostperioden oder hohe Temperaturen sind kein Problem. Das, was für die Evolution sehr vorteilhaft ist, kommt ihnen in Gefangenschaft zum Nachteil: Viele Schildkrötenhalter ruhen sich darauf aus zur eigenen Bequemlichkeit, nennen sie anpassungsfähig und halten sie völlig falsch nach dem Motto, sie könne sich gut anpassen, es ginge ihr gut und sie würde schon wissen, was gut ist. Dadurch ist in Gefangenschaft jahrelanges Leid völlig legal.

Schildkröten können also sehr viel aushalten. Bis die ungünstigen Lebensumstände sich auf die Gesundheit auswirken und bis dann wiederum das Leben gefährdet ist, vergehen je nach Schwere Jahrzehnte. Natürlich haben auch Schildkröten ihre Grenzen (z.B. Rückenlage in praller Sommerhitze oder Überschwemmung), aber sie halten eben sehr viel mehr aus als so manch andere Tierart, sodass sie schwere klimatischen Umstände, sofern zeitlich befristet, überstehen können.

Wenn der Mensch allerdings die Natur weiter so zerstört, wird -in Bezug auf die Schildkröten- mehr Artenvielfalt verloren gehen als vor Millionen Jahren durch Naturkatastrophen.

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Der Dottersack ist eine wichtige Energiequelle für den Start der kleinen Schlüpflinge. Sie fressen nach dem Schlupf noch nicht sondern zehren vom (eingezogenen) Dottersack. Abbinden würde ich daher gar nichts bzw. nur, wenn andernfalls eine Infektion riskiert wird. In der Regel, wenn man sie im Inkubator belässt und auf ausreichend Feuchtigkeit achtet sowie nur mit desinfizierten Fingern sie anfässt, passiert da nichts. Sie zehrt von ihrem Dottersack, welcher mit der Zeit immer kleiner wird und irgendwann ganz eingezogen ist. Wenige Tage sollten es sein. Ich denke, dass die kritische Phase vorüber sein müsste. Schwerer wäre es, wenn der Dottersack noch größer wäre.

Ob der Gewichtsverlust gravierend ist, hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel auch die Zuverlässigkeit deiner Waage. Aber auch haftende Feuchtigkeit, frischer Absatz von Kot/ Urin können das Gewicht beeinflussen, ebenso aber auch Stress. Daher lieber seltener wiegen, denn letztendlich führt die Gewichtsüberprüfung zu keinem Erfolg. Die kleinen Winzlinge kann man nur in ihrer Selbstheilungskraft unterstützen, mehr ist aber noch nicht möglich.

Um sicher zu gehen kannst du dich mit einem Tierarzt in Verbindung setzen, allerdings muss dieser auf Reptilien spezialisiert sein, um korrekt behandeln zu können. Ich würde da aber nicht "auf gut Glück" vorbei fahren, sondern vorab Fotos senden und fragen, ob ein Besuch notwendig ist. Vielleicht reicht es auch, wenn ihr der Kleinen die Fahrt erspart und ihr vom Tierarzt unterstützende Medikamente oder pflanzliche Mittel abholen könnt für die Versorgung zuhause.

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Das ist eine Rotwangen Schmuckschildkröte, sie ist bei uns nicht heimisch und gilt als invasive Art, sie schädigt stark unsere heimische Flora und Fauna. Wann immer es möglich ist gehören solche Fundtiere gemeldet (Fundbüro, Polizei, Tiersuchzentrale usw.) und eingefangen. Manchmal warten ihre Besitzer auf die Rückkehr zurück nach Hause, manchmal sind es aber auch ungewollte Geschöpfe, die durch Aufnahme und Vermittlung der Auffangstationen jedoch die Chance auf ein neues Zuhause haben.

https://youtu.be/X1FfmEDy47o?si=1SVKQzzs8yorGKxb

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Ich schätze mal, die sind noch zu leicht für eine zuverlässige Bestimmung. Wie schwer sind sie denn?
https://youtu.be/T-60GikZEvs?si=mEMdKw4GI4YytUih
Auf jeden Fall schaut die Haltung im Hintergrund nicht förderlich für ein gesundes Wachstum und Wohlbefinden aus. Vermutlich wirst du hier noch einiges verbessern müssen, hier ein Buch- und Videotipp als ersten Anhaltspunkt https://landschildkroeten-shop.jimdofree.com/literatur/die-griechische-landschildkr%C3%B6te/ https://youtu.be/IwKy2rDlGg4?si=sI2B0vxxKSu6iBbe

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Es gibt einmal die unwissende Illegalität, dann gibt es die Illegalität aus Verzweiflung und dann gibt es die boshafte Illegalität.

Die unwissende Illegalität bedeutet, dass jemand Schildkröten besitzt, eine kleine, liebevolle Haustierhaltung. Die Tiere sind nicht gemeldet, meist aus Unwissen oder Überforderung. Irgendwann müssen sie sich davon trennen, meist als Folge veränderter Lebensumstände. Jemand anders übernimmt dann die Tiere, sei es eine Freundin, der Nachbar oder über Zufall jemand Fremdes. Die Abgabe dieses Einzelfalls ist nicht bös gemeint und richtet auch bei niemandem Schaden an. Die Tiere werden einmalig in ein liebevolles, neues Zuhause vermittelt. Illegal, aber eben ohne Schaden.

Dann gibt es die, die es aus Verzweiflung tun. Zum Beispiel, wenn jemand Alttiere vererbt bekommt, die ohne Cites sind und nicht gemeldet. Die vergrabenen Eier werden nicht gefunden, es schlüpfen ungeplante Nachzuchten. Da die Elterntiere keine Cites haben, gibts auch für die Kleinen keine. Somit ist das öffentliche Inserieren verboten, ebenso der Verkauf. Aus Verzweiflung, den Tieren nicht gerecht werden zu können, überfordert mit der nachträglichen Anmeldung und der Angst vor Bußgeldern und den bürokratischen Hürden, werden sie illegal weiter gegeben. Sie werden abgegeben an Interessenten. Wie Punkt 1 illegal, aber ohne dass jemand Schaden nimmt.

Zu guter letzt gibt es den boshaften illegalen Handel. Jener, der gewerblich handelt, dem das Tierwohl egal ist, das wirtschaftliche Interesse im Vordergrund steht und bei aufgedeckten Zollkontrollen in den Medien landen. Warum solche Menschen es tun, weiß ich nicht. Ich denke, es ist eine Mischung aus fehlender Empathie, der Gier nach Geld und vielleicht auch etwas Verzweiflung, weil der illegale Handel anscheinend die einzige Möglichkeit ist, den Lebensunterhalt finanzieren zu können. Da die Strafe für solchen Handel denen vermutlich bewusst ist, muss die Verzweiflung, illegale statt legale Wege zu gehen, größer sein als die Angst, beim Erwischtwerden seine Existenz zu verlieren.

Letztendlich kann man aber sagen: Verbote fördern aus meiner Sicht den illegalen Handel. Dass bei Kleinanzeigenmärkten, Facebook & Co das Inserieren verboten wurde, hindert den illegalen Handel nicht. Die finden nämlich immer Wege. Während hingegen die liebevollen Familien, die aus der Not heraus die Tiere abgeben müssen, nun allein gelassen werden. Sind Auffangstationen voll oder zu weit weg, wirkt das Aussetzen plötzlich sehr attraktiv. Ob die Verbote also wirklich dem Artenschutz dienen, bezweifle ich. Hier werden die falschen bestraft.

Um den illegalen Handel einzudämmen muss man verstehen, warum dieser so attraktiv ist und dann die Ursache behandeln, nicht die Symptomatik. Da ich aber weder die Ursache kenne noch Einfluss auf die Lösung habe, kann ich nur Vermutungen aufstellen und jeden einzelnen inspirieren, auf die Herkunft seiner Tiere Wert zu legen. Denn Nachfrage bestimmt das Angebot. Solange es genug gibt, die auf den illegalen Handel reinfallen oder bewusst aufsuchen (z.B. mit dem Gedanken, die arme Schildkröte retten zu wollen), wird dieser weiter gefördert.

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nein, warum

Nein. Verbote fördern im Grunde nur die illegalen Wege.
Beispielsweise ist seit wenigen Jahren die Abgabe von vielen (oder allen?) Haustieren gestattet, sofern man nicht einen Haufen an Bürokratie erfüllt. Wer also überfordert ist aufgrund veränderter Lebensumstände, ist stark eingeschränkt, ein neues Zuhause zu finden. Wurde der illegale Handel durch diese Maßnahme tatsächlich eingedämmt? Mir sind dazu keine Vorteile bekannt. Das Leid von Tieren und Besitzern hingegen wurde stark gefördert.

Griechische Landschildkröten unterliegen seit den 70er Jahren dem Artenschutz. Eine Haltung ohne Cites ist verboten (zumindest, sofern man keine Genehmigung von der Behörde eingeholt hat). Wurde die Haltung dadurch eingeschränkt oder verbessert? Nein. Zwar wurde die Haltung verbessert, aber nicht wegen der Bürokratie, sondern Dank willensstarker Privatpersonen, Tierärzten und Institutionen, die durch Aufklärung und Inspiration eine Veränderung bewirken konnten. Leider sind manche über das Ziel hinaus geschossen und immer noch zu viel Tierleid völlig legal.

Vielmehr geht es beim Tierwohl um Bewusstsein und Empathie. Und das wiederum setzt Inspiration, Unterstützung und Aufklärung voraus. Wenn wir immer nur schimpfen, statt zu helfen, erreichen wir gar nichts.

Ein jeder hat daher die Möglichkeit, artgerechte Haltung umzusetzen oder auf Tierhaltung zu verzichten und sein Umfeld damit zu inspirieren. Je besser die Menschen fühlen und verstehen, warum ein Tier etwas (nicht) braucht, desto schwerer fällt es, den Tieren Leid zuzufügen durch Haltungsfehler.

Auch wenn die Gefangenschaft ihre Nachteile mit sich bringt im Vergleich zur Freiheit in der Natur, so hat die Gefangenschaft auch ihre Vorteile. Wenn wir also die Vorteile der natürlichen Bedürfnisse kombinieren mit dem Schutz vor Gefahren, können wir den Tieren ein wunderbares, liebevolles Zuhause bieten. Wer versteht und fühlt, dass ein Jagdhund nicht ganztags während der Arbeitszeit in der Dachgeschosswohnung allein sein sollte, wird sich anders entscheiden. Wer versteht, dass und warum europäische Landschildkröten nicht ins Terrarium gehören, wird ganz von selbst auf die Haltung verzichten, wenn kein Garten vorhanden ist.
Schulen, Tierhandlungen und öffentliche Institutionen können und sollten ebenfalls als Vorbild voran gehen. Schulen beispielsweise könnten mehr Tierwohl erreichen, wenn man anstelle des Körperbaus eines Elefanten die Bedürfnisse von Hund und Katze durchnimmt und mit regionalen Experten (z.B. Hundetrainer) verbindet.

Das andere ist natürlich der Artenschutz vor der Haustür. Rasen mähen, Bäume fällen, Versiegelung, .... all das senkt die Vielfalt der heimischen Tierwelt. Wer also Tieren Gutes tun will, kann bei sich selbst anfangen. Ob nun ein paar Blumen auf dem Balkon für die Bienen, Gittersteine statt Pflastersteine auf der Auffahrt oder ein gesamter Naturgarten. Je mehr wir verstehen, dass wir nicht getrennt von der Natur sind, sondern diese brauchen und schützen, desto besser können wir dies unterstützen, .. und dadurch wiederum inspirieren, Gleiches zu tun.

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Schlechte Tierheime im Allgemeinen habe ich noch nicht besucht, aber in meinem Fall (Schildkröten) merkt man das unzureichende Wissen über diese Tierart. Während Hund, Katze & Co. recht gut versorgt wurden, vegetieren Schildkröten eher dürftig vor sich hin. Schildkröten, die auf Erde leben, Wildkräuter fressen und sich unter Pflanzen verstecken sollen, werden in einem Käfig mit Sägespäne, Gemüse und ohne Unterschlupf gesteckt, manchmal ohne Quarantäne, ohne tierärztliche Untersuchung, manchmal sogar mit anderen Tierarten zusammen.
In meinem Fall, wenn ich persönlich vor Ort war, habe ich die Mitarbeiter freundlich darauf angesprochen. Da ich die finanziellen und zeitlichen Umstände mit berücksichtige, habe ich Lösungstipps gegeben, die zu den Herausforderungen trotzdem passen und somit realistisch umsetzbar sind. Zum Beispiel mit Sponsoren zusammen arbeiten, Löwenzahn von Praktikanten sammeln und Pflanzen aus dem Verschenkanzeigenmarkt holen. Ob sie es umgesetzt haben, weiß ich nicht, sie sind aber erfahrungsgemäß offener für Lösungstipps als die Zoofachhandlungen.
Dennoch gilt allgemein: mit persönlichen, freundlichen Gesprächen und Lösungstipps erreicht man mehr, als mit Vorwürfen ins Haus zu fallen oder nur ÜBER (statt mit) ihnen zu sprechen.

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Ich habe auch Schildkröten und eine Katze. Die zweite Katze ist vor wenigen Monaten nach 12 Jahren verstorben.

Vielleicht möchtest du zuerst deiner Schildkröte Gesellschaft bieten, da die meisten Arten unter Artgenossen ein besseres Sozialverhalten erlernen und aufrecht halten, je nach Art und Vorgeschichte wäre das eine gute Sache ;-) Näher erklärt hier im Video für den Fall, dass es eine europäische Landschildkröte ist https://youtu.be/iE__wPGPEZg?si=pQ9ck8yF8IPUX4Ex

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Bei der Natur geht es um Arterhalt und dass nur die stärksten überleben. Im Falle einer Tier-Familie ist es aus biologischer Sicht folgendermaßen: Eine Tiermutter kann nur dann den Arterhalt sichern, wenn sie zuerst für sich selbst sorgt. Ist sie selbst geschwächt oder krank, kann sie keine Jungen aufziehen. Somit würde nicht nur sie, sondern auch die Jungen sterben, der Arterhalt wäre nicht gesichert. Ihre Generation könnte nicht am Leben gehalten werden, sie stirbt aus. Daher versorgen Elterntiere zuerst für sich selbst und dann nur so viele Jungtiere, wie sie selbst versorgen können. Störche beispielsweise sind sehr brutal, wenn sie drei Jungen haben, aber nur zwei versorgen können. Lieber ziehen sie dann zwei starke Störche groß, als drei geschwächte. Somit erscheint die Natur ziemlich brutal. Nachkommen werden getötet, und das nicht gerade in Rücksicht auf schnellen Tod. Biologisch gesehen aber eine gute Sache, alles ist stark, gesund und im Gleichgewicht.

Übrigens verteidigen Tiermütter ihre Jungen um jeden Preis. Wer zu nah an die Jungen kommt, wird brutal bekämpft. Auch hier wieder wird der Arterhalt gesichert. Wir Menschen lassen uns mehr gefallen. Wir haben verlernt, unsere Kinder zu beschützen.

Schau dir die Menschheit an, was passiert, wenn man der Natur nicht mehr freien Lauf lässt, sondern selbst zu stark ingreift. Während die Natur aus starken Lebewesen besteht, ist es bei den Menschen anders herum. Kaum einer kann sein eigenes Haus bauen, kaum einer kommt mit seinen Kindern klar und fast kein Mensch ist gesund. Wir pflegen kranke und behinderte Menschen, dünne und adipöse Menschen bis zu ihrem Lebensende heran und vermehren diese auch noch, wir vererben somit die schwachen Gene weiter. Wir haben eine Gesellschaft an kranken Menschen, die allein nicht klar käme. Wir wissen nicht einmal, welche Pflanze vor der Tür wächst und haben Angst vor Geburt ohne Arzt. Würden wir es bei den Tieren genauso machen, würden diese keine Nester mehr bauen, krank, dünn und/ oder fett sein. Schau dir nur mal die Hunde und Katzen an, fast niemand kommt ohne Tierarzt zurecht.

In meiner Kaninchengruppe: Eines der Kaninchen hatte eine Augeninfektion und wurde von der Gruppe brutal ausgeschlossen. Fell ausrupfen bis zu blutigen Spuren, ausgeschlossen beim Fressen, ausgeschlossen aus der Höhle. Sehr brutal. Aber nur so war es möglich, dass die Infektion nicht auf die anderen überging. Das Kaninchen wurde behandelt und ist nun wieder Teil der Gruppe. Aus rein biologischer Sicht sehr gut geregelt. Empathie hätte sonst den gesamten Bestand gefährdet, so hat nur eines gelitten.

Aber: Wenn in der Tierwelt die Tiere gesund und fit sind, sind sie sehr soziale Tiere. Zumindest, wer nicht als Einzeltier lebt. All die menschlichen Probleme gibt es in der Tierwelt nicht. Deinem Hund ist es egal, ob du heute mit Jogginghose und Zottelhaare auf der Couch sitzt, oder im Anzug schick frisiert dich für die Arbeit fertig machst. Deinem Hund ist egal, ob du mit dem Fahrrad fährst oder einen Porsche. Und wenn du heute unfair zu deinem Hund bist, ist er nicht nachtragend, kurz danach freut er sich wieder über die Zweisamkeit. Was gestern war, ... egal, die liebevolle Gegenwart zählt. Und daher lieben viele Menschen Tiere mehr als Menschen. Tiere werten nach dem inneren Wesen, nach Charakter und Ausstrahlung. Nicht nach Besitz oder äußerem Erscheinungsbild. Es fühlt sich für den Menschen in der heutigen Zeit daher sehr beruhigend an, zuhause einen Tierfreund zu haben, der sie so akzeptiert, wie sie sind. Der sie liebt, wie sie sind, an guten und an schlechten Tagen.

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Ich halte Landschildkröten. Für mich ist wichtig, dass meine Tiere pflegeleicht sind. Mehrmals täglich mit einem Hund spazierengehen wäre für mich -als Beispiel- zu viel Bindung an Zeiten und Pflichten.
Schildkröten sind natürlich auch sehr zeitaufwändig, aber es ist nicht wichtig, ob ich morgens, mittags oder abends die Wasserschale sauber mache. Und ich muss sie zwar "aus dem Haus" lassen, aber ob ich es um 7 oder 8 Uhr mache, ist ebenfalls nicht ganz so wichtig -als Beispiel-.
Ein weiterer Vorteil ist, dass sie im Winter in der Winterstarre sind. So habe ich paar Monate Pause von der Arbeit und wenn so langsam das Gefühl des Vermissens kommt, ist die Freude, sie im Frühjahr wieder zu sehen, größer, als wenn ich ganzjährig immer die gleiche Aktivität beobachten würde.
Außerdem liebe ich das wild-mediterrane Flair und die Ruhe im Garten. Meine Katze ist auch toll, aber es ist eben doch etwas ruhiger, wen ich mich ins Freigehege setze zwischen Schildkröten, Schmetterlingen, Bienen und Blumen, oder ob ich im Haus die "Erwartung" meiner Katze erfüllen muss, ... und zwar jetzt sofort 😂

Dennoch ist die Bindung zwischen meinen Schildkröten und mir mehr als die Erfüllung eines pflegeleichten Haustieres. Es ist ein Gefühl der Liebe, was man nicht beschreiben, sondern nur fühlen kann. Daher sind Schildkröten (oder andere) Tiere nicht für jeden das Richtige, sondern nur für die, wo das Herz aufblüht, wo man die Welt um sich herum vergisst und einfach das Gefühl von Glückseligkeit spürt.

Bild zum Beitrag

Dennoch finde ich, dass Schildkröten gute Lehrer sind siehe Video ;-) https://youtu.be/TfbpZ2R-li0?si=iuYyA0yW0SOCNl6j

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Es sieht zwar wie Paarungsverhalten aus, ist aber Dominanzverhalten. "Schwule" Tiere gibt es nur als extreme Ausnahmefällen und überwiegend nur durch vermenschlichte Haltungsformen in Gefangenschaft. Wenn wir natürliche Verhaltensweisen fördern wollen, setzt es voraus, dass die Haltung möglichst natürlich ist. Dominanzverhalten darf ausgelebt werden und ist ein natürlicher Bestandteil des Lebens. Allerdings darf es kein Übermaß annehmen, denn dieses ständige Aufreiten schädigt nicht nur Panzer und Kloake, wodurch wiederum Infektionen, und Entzündungen entstehen können, sondern auch der Stress wirkt langfristig krankheitsfördernd. Durch eine wilde Struktur und ausreichend Platz im Gehege förderst du ein natürliches Verhalten, indem die Schildkröten sich leicht(er) aus dem Weg gehen und eher zufällig begegnen können. Ein Auslauf auf dem 500m² großen gemähten Rasen ist daher weniger zielführend als 30m² wild und mediterran, ... als Beispiel.

Die Haltung/ Gehegegestaltung wird in diesem Buch erklärt https://landschildkroeten-shop.jimdofree.com/literatur/die-griechische-landschildkr%C3%B6te/ und in diesem Video wird speziell auf die Unverträglichkeit (zu häifiges Dominanzverhalten) eingegangen https://youtu.be/dDKP6RhK3ss?si=E9yeP5G4stx_Et1B

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Ja, mehrfach. Es ist daher Routine geworden, mindestens 2x täglich die Begrenzung zu überprüfen. Denn wenn da nur eine Schwachstelle von den Tieren zuerst bemerkt wird, sind sie schnell weg. Sie scheinen miteinander zu kommunizieren, sodass eben nicht eine verschwindet, sondern die ganze Gruppe den neuen Ausgang erkunden will. Dabei macht es keinen Unterschied, ob die Begrenzung überklettert oder untergraben wird. Schildkröten werden unterschätzt, daher lieber zu oft nachschauen, als einmal zu wenig ;-)

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Da je nach Schildkrötenart unterschiedliche Bedingungen nötig sind, kann man schwer sagen, ob die Art deiner Freundin hier artgerecht untergebracht sind. "Mini Landschildkröten" gibt es jedenfalls nicht. Es gibt zwar kleinere und größere Arten, aber weder ist "mini" eine Artbezeichnung noch aussagekräftig.

Da die meisten Schildkrötenhalter europäische Arten pflegen, würde ich allgemein auf deren Bedürfnisse eingehen. Die Größe des Geheges ist in Ordnung, wenn die Schildkröten noch jung sind, also 1-3 Jahre alt. Je älter, desto mehr Platz brauchen sie.

Schildkröten brauchen Pflanzen im Rahmen der Struktur, zur Selbstversorgung, für die Panzerpflege und als Schutz sowie für das Wohlbefinden (Gefühl von Sicherheit). Hier wurde keine einzige Pflanze eingebracht, weder Versteckpflanzen noch Futterpflanzen. Es besteht hier also dringender Verbesserungsbedarf.

Sand als reiner Bodengrund ist absolut ungeeignet. Er ist viel zu weich und in Sachen Feuchtigkeitsspeicherung ungeeignet. Ein Sand-Erde-Gemisch, also ein magerer Boden, wäre definitiv besser.

Der Boden ist ebenerdig und der Weg sehr "menschlich" gestaltet. Stattdessen lieber mit Höhen und Tiefen arbeiten und den Schotter mit fließenden Übergängen in den Boden einarbeiten.

Schildkröten nutzen ungern Rampen, aber falls doch, besteht hier Ausbruchsgefahr. Sie könnte vom Haus aus die Begrenzung überklimmen, insbesondere wenn eine Schildkröte die andere als Kletterhilfe nutzt. Sag deiner Freundin, sie soll die Rampe entfernen, die hat keinen Nutzen.

Ein Holzhaus ist in Ordnung, jedoch viel zu hoch. Schildkröten lieben niedrige Verstecke, ... oder zumindest niedrigen Durchgang. Am liebsten mögen sie es, wenn sie sich gerade so durchquetschen können.

Schildkröten sind wechselwarme Tiere. Unser Klima ist nicht für sie gemacht. Daher müssen wir mit Technik und Treibhaus die Differenz zwischen unserem Klima und den des natürlichen Lebensraumes ausgleichen. Deiner Freundin fehlt also das Frühbeet mit Erde, Pflanzen und Technik.

Ich sehe keinen Schutz vor Feinden. Schildkröten sind leichte Beute für Mader, Ratten, Rabenvögel und Hunde. Insbesondere junge Schildkröten in einem ordentlichen, leicht einsehbaren Gehege werden hier schnell zur Beute. Solange die Schildkröten leichter als 400g sind, muss deine Freundin für einen Schutz nach oben sorgen. Nachts gehören die Schildkröten ins Frühbeet eingesperrt, welches nach unten hin gesichert und wie gesagt, temperiert ist.

Fazit:
Der Grundgedanke der Außen- und Gruppenhaltung ist gut. Für eine wirklich artgerechte Haltung muss deine Freundin aber noch viel verbessern. Mit deiner Hilfe und freundlicher Motivation könnt ihr vielleicht gemeinsam ein spannendes Projekt draus machen und hinterher stolz drauf sein. Macht Vorher-Nachher-Bilder und beobachtet das Verhalten der Schildkröten. Das wird toll :-)

Hier ein Buchtipp https://landschildkroeten-shop.jimdofree.com/literatur/die-griechische-landschildkr%C3%B6te/ und hier Videos zum Gehege

https://youtu.be/1fCuQPpttSM?si=Pji9F74l6du6G35j

https://youtu.be/Qp4Aq7rxyEw?si=ECYwVqzz5C8VEfSA

https://youtu.be/zg8vWRTXA3g?si=JzkcGAA-hY1C0MP2

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Ja hab welche

Ich habe Griechische Landschildkröten. Man kann ihnen durchaus wunderbare Paradiese im Garten bieten. Der häufigste Fehler ist jedoch, die Bedürfnisse zu unterschätzen, wodurch dann wiederum Zustände entstehen, die eher an Tierquälerei erinnern.

Was genau meinst du mit Meinungen? Ob man sie in Gefangenschaft pflegen kann? Ob sie spannend sind?

Also ich persönlich sage immer gern: Ob Schildkröten geeignet sind, entscheidet zuerst das Herz. Erst danach kommt der Verstand, um die Umstände zu prüfen. Aber das Herz hat das erste Wort zu sprechen. Wie fühlst du dich, wenn du Schildkröten siehst? Geht dein Herz auf und du könntest stundenlang zuschauen? Willst du sie anfassen oder reicht dir beobachten? Fühlst du bei allen Arten das Gleiche oder verändert sich dein Gefühl je nach Art?
Und wie fühlst du dich, wenn du etwas siehst, was zu Schildkröten gehören könnte? Wildkräuter am Wegesrand, mediterrane Steine im Urlaub, der freie Platz in deinem Garten? Würdest du am liebsten das "Sammeln" beginnen oder beschränkt sich dein Fokus auf die Schildkröten allein? Wie sehen deine Gespräche mit anderen Menschen aus, schwärmst du von den Tieren oder richtet sich dein Fokus auf etwas anderes? Steuerst du im Tierpark sofort die Schildkröten an, oder verweilst du dort genauso lang wie bei anderen Tieren?

Je öfter dein Herz schmilzt bei Gedanken und Sichtungen der Tiere, desto eher kannst du davon ausgehen, dass es DIE Tierart ist, die zu dir möchte ;-)

Wenn dein Herz "ja" sagt, dann muss dein Verstand prüfen, ob du ihnen gerecht werden kannst. Die Schildkrötenhaltung ist aufwändig und teuer.

Ich persönlich liebe Schildkröten. Es ist für mich ein Ort der Ruhe, Entspannung und Entschleunigung. Nach einem stressigen Alltag mich ins Gehege zu setzen und die Tiere zu beobachten, ist wie ein Ort des Friedens. Ein Kraftort. Ich liebe die Tiere. Aber die Schildkröten sind nicht jedermanns Sache. Viele finden sie langweilig oder wollen nicht so viel Platz im Garten opfern. Oder sie haben keine Zeit, sich drum zu kümmern, zum Beispiel wenn sie erst abends nach Hause kommen, die Schildkröten aber vor der Dämmerung zurück ins Treibhaus müssen. Und für manche sind Schildkröten ganz nett, aber die Berührung im Herzen fehlt.

Hier findest du Infos zur Haltung https://www.landschildkroeten-haltung.com/haltung/ und hier einen Buchtipp https://landschildkroeten-shop.jimdofree.com/literatur/die-griechische-landschildkr%C3%B6te/

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In meinem Fall geht es um Griechische Landschildkröten:

In den natürlichen Lebensräumen verbringen Schildkröten sehr viel Zeit mit Nahrungssuche. Und genau das versuchen wir, in Gefangenschaft nachzuahmen. Wildkräuter wachsen im Gehege zur Selbstversorgung oder werden -sofern Zufütterung nötig ist- wild verteilt statt an einem fixen Platz serviert.

Auf ihren Wegen begegnen sie zufällig Artgenossen. Mal bleiben sie zusammen, mal gehen sie getrennt weiter, mal gibts Dominanz-, Balz oder Paarungsverhalten. Sie laufen ebenerdige Wege, überklimmen Hügel oder überklettern sogar die 60cm hohen, rauen Steine. Sie sonnen sich oder ruhen sich im Schatten aus. Sie spazieren durchs Wasser oder trinken aus Pfützen. Je nach Jahreszeit steht dann auch die Eiablage an.
Wenn ich morgens die Tür des Treibhauses öffne, sitzen sie bereits unter den Sonnenstrahlen, die Richtung Wärmelampe bereits das Treibhaus erhellen und erwärmen. Abends gehen viele von selbst zurück, der Rest wird gelockt oder getragen.
Zur kalten Jahreszeit nimmt dann die Aktivität ab. Der Bewegungsdrang nimmt ab, der Radius wird kleiner, Sonnenbäder weniger, bis sie dann ab November/ Dezember sich vollständig in ihre Überwinterungsgrube zurück gezogen haben.

Ich persönlich finde diesen Mix aus aktiven und trägen Tagen voll schön. Die Tage und Jahreszeiten sind nicht gleich. Mal ist es voll spannend und immer etwas los, mal ist alles etwas ruhiger.
Aber in einem naturnah gestalteten Gehege sind nicht nur die Schildkröten etwas Wunderbares, auch die Vielzahl an Pflanzen, Insekten und heimischen Tiere sind etwas Tolles. Schmetterlinge, Bienen, Frösche, Eidechsen, Blindschleichen, Singvögel... hier herrscht Leben :-) Und immer blüht eine andere Pflanze, es ist immer bunt, aber nie gleich.
Nur gefährliche Tiere sind nicht erwünscht, daher ist der Schutz vor Raben, Mader, Ratten & Co. wichtig.

Auf Seite 38 in diesem Buch ist ein Tag mit Schildkröten beschrieben https://landschildkroeten-shop.jimdofree.com/literatur/die-griechische-landschildkr%C3%B6te/

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