Ich glaube, die Bedeutung von Kuscheln ist hier einfach anders empfunden oder gemeint. Schildkröten sind Einzelgänger. Das heißt sie brauchen keine Artgenossen für gemeinsame Aktivitäten, zum Sichern des Überlebens, zum Schutz vor Feinden oder für die Nahrungssuche. Dennoch sind Schildkröten soziale Tiere, sie brauchen Artgenossen für ein natürliches Verhalten.
Durch die Haltung in Gefangenschaft haben wir Menschen es in der Hand, wie natürlich oder unnatürlich sich die Schildkröten entwickeln und verhalten. Ein Leben in einem wilden, mediterranen Flair mit Artgenossen, wo der Mensch lediglich die Rolle des Beobachters einlegt, entwickelt sich ein natürliches Verhalten. Je naturferner die Haltung, desto naturferner auch das Verhalten. Dazu zählt die Einzelhaltung, das häufige Herumtragen, ein unzureichendes oder fehlendes Freigehege, Innenhaltung, Auslauf im Garten "unter Beobachtung" uvm.

Kuscheln in dem Sinne tun Schildkröten nicht, aber sie suchen durchaus die Nähe zu Artgenossen. Sie verbringen gemeinsam Zeit bei Sonnenplätzen, klettern gemeinsam über Bruchsteine und nutzen gemeinsame Schlafplätze. Dabei "kuscheln" sie zwar aneinander, aber vermutlich weniger des Kuschelns wegen, sondern weil beide einfach den gleichen Platz mögen. Da sie den Artgenossen in dem Moment gern haben, stört es sie nicht, dass jemand anders den gleichen Platz gerade nutzt.

Schildkröten sind ortstreue Tiere, sie orientieren sich an gewohnten Wegen, die auch durch Düfte markiert ist.

Im Gehege nutzen Schildkröten Berührungen mit Platzen, da sie sich dort sicher fühlen und ihren Panzer reinigen. Das Umherstreifen durch Gestrüpp ist ein wichtiger Bestandteil in deren Lebensweise. Bei Berührung gewisser Punkte "tanzen" Schildkröten, das beobachtet man z.B. auch im Regen. Insbesondere der hintere Rückenpanzer scheint ihr lustige Reaktionen hervorzurufen.

Schildkröten sind aber durchaus stur und egoistisch. Ist jemand anders im Weg, wird einfach vorbei gestreift oder drüber gelatscht.

Schildkröten haben einen gut ausgeprägten Geruchssinn, sie beschnuppern Neuzugänge, den Boden, Pflanzen oder vieles weitere.

Schildkröten sind durchaus lernfähig und so kommen in Bezug auf den Menschen mehrere Faktoren zusammen. Der Mensch ist derjenige, der die Tiere abends zurück "ins Bett" bringt. Der Mensch ist der, der Wasser auffüllt und ggf. Futter vorbei bringt. Somit haben Schildkröten gelernt, dass der Besitzer Gutes tut. Da der Besitzer oftmals vorher durch Wiesen gestreift ist, riechen die Schuhe oder Füße nach Wildkräutern, hier kommt also der Geruchssinn ins Spiel. Steht oder sitzt der Mensch gerade auf einem Schildkrötenpfad, geht die Schildkröte nicht vorbei, sondern versucht ihrem Weg treu zu bleiben. Dabei läuft sie über Schuhe, streift an Beinen vorbei oder je nach Position versucht sie auch, drüber zu klettern. Dieses Umherstreifen an Schuhen/ Beinen kann aber auch dem Umherstreifen zwischen Gestrüpp nahe kommen.

Dass deine Schildkröte also deine Nähe sucht ist eine Mischung aus Zufall, Sturheit, Ortstreue, Vertrauen, Gefühl von Sicherheit und Gewohnheit. Da sie kein Rudeltier ist, wird sie nicht mit dem gleichen Zweck kuscheln wie Mensch, Hund oder Katze, aber durchaus kann eine Besitzer-Schildkröte-Beziehung das Verhalten beeinflussen. Manche Schildkröten suchen die Nähe zum Besitzer und lassen sich streicheln. Wichtig ist immer, dass man die Schildkröten hierbei nicht vermenschlicht. Die Schildkröten sollten in einem naturnahen wilden Flair ihr Zuhause im Freigehege haben und natürliches Verhalten darin gefördert werden.

Was genau Schildkröten aber fühlen und wie sehr das Kuscheln als solches so gemeint ist, wie wie Menschen es wünschen oder empfinden, das weiß heutzutage vermutlich noch niemand. Vieles ist bei Schildkröten noch nicht (ausreichend) erforscht.

Hier ein Buchtipp zur allgemeinen Haltung https://landschildkroeten-shop.jimdofree.com/literatur/die-griechische-landschildkr%C3%B6te/ Auf S. 31 ist das Beobachten kurz angesprochen

Und hier ein Video zum Thema

https://youtu.be/4-kHAQD9eqc?si=Mtyh_dFOPyNT-9ya

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Ja es stimmt, europäische Landschildkröten in einem Terrarium zu pflegen ist so ziemlich das schlimmste, was man ihnen antun kann. Warum das so ist, wird in diesem Video erklärt https://youtu.be/L3MeoXoE5vQ?si=bV0zud2mb3sq9lAQ

Falls du einen Balkon oder eine Dachterrasse hast, wäre dort eine Haltung möglich, wenn auch der Garten immer die bessere Wahl ist. Je nach Größe des Balkons ist das Leben dort allerdings nur auf die ersten Lebensjahre befristet, das heißt diese Haltung stellt dann nur einen Übergang dar, keine dauerhafte Lösung. Auf einer großen Dachterrasse hingegen wäre auch das Pflegen adulter Landschildkröten möglich. Die Balkonhaltung wird in diesem Video erklärt https://youtu.be/7OgSSzYdYe8?si=zvGH5tGF8YsfFZuQ

Einen Buchtipp zur Haltung europäischer Landschildkröten findest du hier https://landschildkroeten-shop.jimdofree.com/literatur/die-griechische-landschildkr%C3%B6te/

Wenn allerdings weder Garten- noch Balkonhaltung möglich ist, dann fallen alle europäischen Arten raus.
Es bleiben allerdings ein paar Arten, die man durchaus im Haus pflegen kann. Für tropische Arten, die keine Winterruhe halten, ist es oftmals draußen zu kalt, sodass selbst bei Verwendung von Treibhaus und Technik man lange Zeit eines Jahres nicht die Temperaturen hinbekommt, die sie brauchen. In einem Terrarium, oder je nach Art auch ganzen Zimmer, kann man die nötigen Bedingungen besser nachahmen. Die Haltung setzt allerdings sehr viel Wissen und ein gutes Budget voraus, da sehr viel Stromverbrauch einzuplanen ist und Haltungsfehler deutlich schneller auf die Gesundheit gehen, nicht zu unterschätzen ist auch das Bedürfnis nach Helligkeit. Tropische Arten sind also nichts "für Anfänger" oder "zum Ausprobieren". Den Umständen entsprechend klein bleiben die Spaltenschildkröte und Ägyptische Landschildkröte. Büchertipps zu Tropischen Landschildkröten findest du hier https://landschildkroeten-shop.jimdofree.com/literatur/tropische-arten/

Da Schildkröten lange und still leiden und man Haltungsfehler und deren Folgen als Neuling daher nicht unbedingt sofort als solche erkennt, ist es sehr wichtig, dass du dich zuerst mit den Bedürfnissen befasst und das Zuhause fertig stellst, und erst dann die Schildkröten zu dir holst. Hilfreich ist hierbei bei dem Wirrwar an Informationen das Wissen rund um die Lebensweise im natürlichen Lebensraum. Damit meine ich nicht zwischen Hotelanlagen und Landwirtschaft, sondern in möglichst unberührter Natur. Wenn du verstehst, wie sie dort leben, was sie dort warum wann fressen, auf welchem Bodengrund sie laufen, wann welche Temperaturen herrschen und welche Gefahren lauern, dann kannst du leichter die positiven Aspekte nachahmen und ein Stück Habitat in dein Zuhause holen.

https://youtu.be/fggQQ0QEQ-g?si=e7PwYuWJe9mSq8t7

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In Ordnung

Das ist schwer zu sagen. "Normalerweise" ziehen sich kranke/ sterbende Tiere zurück, sie sind nicht mehr Teil der Gruppe. Aber es kommt eben auch sehr stark auf die Tierart und den Charakter drauf an. Den Charakter des Tieres darf man daher genauso berücksichtigen wie den Charakter des Menschen. Als unser Kater schwer krank war, wollte er einfach alleine sein. Wir haben zwar versucht, ab und zu mal zu streicheln, in der Nähe zu sein, ... aber er hat sich bei solchen Annäherungsversuchen immer entfernt. Er hat sich an untypische Stellen zurück gezogen. Jeder Versuch, ihn zu begleiten, hat ihn in seinem Sterbeprozess eigentlich nur gestört.
Als wir ihn allein gelassen haben, hörten wir einige Zeit später ein untypisches Miauen. Und da war es geschehen. Er ist so gestorben, wie er es wollte. An einem Platz im Haus, den er ausgesucht hat. Allein. Er wollte es nicht anders. Wir waren alle da und er hätte bei uns sein können, aber er wollte es nicht.
Auch eines unserer Kaninchen hat sich zurück gezogen. Es war allein, und konnte dort ungestört sterben.
Nun ist das Einschläfern natürlich etwas anderes. Ungewohntes Umfeld, fremde Menschen, unnatürlicher Tod. Trotzdem denke ich, dass hier viel Feingefühl für beide Seiten notwendig sind. Man darf genau hinschauen, was das Tier jetzt braucht und was nicht. Die Tierärzte sind hier auch wundervolle Begleiter, das Tier wird also nicht allein gelassen, nur eben in andere Hände gegeben. Da Tiere sehr feinfühlig sind, kann ich mir durchaus vorstellen, dass wenn der Besitzer vorher friedlich und liebevoll Abschied nimmt, das Tier dies "verstehen" kann.
Es ist einfach nicht jeder Mensch dazu gemacht, sein Tier (oder ein anderes) beim Sterben zuschauen zu können. Das ist ein sehr emotionaler Moment und manchmal ist es für die Trauerverarbeitung einfacher, beim Sterben nicht dabei zu sein. Ich denke nicht, dass man die Pflicht dazu hat. Vielmehr hat die Gesellschaft die Pflicht, nicht von sich auf andere zu schließen, sondern eine liebevolle Unterstützung zu bieten, damit jeder Mensch und jedes Tier die Begleitung bekommt, die für die jeweilige Situation in Ordnung ist. Das ist eine sehr individuelle Entscheidung, die man pauschal nicht von jedem gleich erwarten kann.

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Die Paarung ist ein natürlicher Bestandteil des Lebens und bereitet in der Regel auf Freude. Es ist daher viel natürlicher, die Paarung und deren (manchmal grobes) Balzverhalten zuzulassen, als eine völlig isolierte Haltung bei unseren Haustieren, sei es durch Einzelhaltung oder geschlechtergetrennt, ... oder bei aus menschlicher Sicht groben Verhalten sofort einzuschreiten. In Gefangenschaft haben wir die Herausforderung, dass durch Platzmangel und das Vermeiden von Nachzuchten wir nur Kompromisse bieten können. In freier Wildbahn hingegen ist Paarung notwendig für den Arterhalt. Also ja, ich finde Paarung gut, ohne Paarung keine Vermehrung, ohne Vermehrung kein Arterhalt. Und die Vielfalt der Tierwelt ist etwas Wunderbares :-)
Wir können von der Tierwelt viel lernen.

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Wenn ein Kaufvertrag geschlossen wurde, dann kannst du gegen vorgehen. Ob du es möchtest, ist dann etwas anderes.
Wenn nicht, dann kannst du entscheiden, ob du den Betrag zahlen willst oder nicht. Oder ob ihr euch freundlich und lösungsorientiert anders einigen könnt. Rein rechtlich kannst du aber nichts machen, wenn jemand seine Meinung zwischendurch ändert. Es ist zwar ärgerlich, mehr kannst du aber nicht tun. Wenn du die Schildkröten und das Terrarium nimmst, und das Terrarium wieder verkaufst, kannst du den Wert des Terrarium quasi gegenrechnen. Dann schmerzt der Betrag vielleicht nicht so stark ;-)
Ob die 350 € dem richtigen Wert entsprechen, kommt auf das Geschlecht und den Gesundheitszustand drauf an. Ein weibliches, glatt gewachsenes adultes Tier, welches kerngesund ist, kann durchaus seine 500 € Wert sein, während man beim Männchen froh sein kann, überhaupt einen Abnehmer zu finden. Je schlechter der Gesundheitszustand und/oder je jünger das Tier, desto weniger Wert ist es (finanziell gesehen). Allerdings legst letztendlich du den Wert fest. Ist es dir Wert, den Schildkröten für diesen Preis ein schönes neues Zuhause zu bieten? Und andererseits auch der Wert des Verkäufers für den Fall, mit dem Preis runter zu gehen: Ist es den Besitzern es Wert, weniger Geld zu bekommen, dafür aber einen schönen liebevollen, artgerechten Platz zu wissen? Ihr entscheidet letztendlich, was euch die Tiere und deren Zukunft Wert sind, ... abgesehen natürlich vom eigenen Geldbeutel und den eigenen Möglichkeiten. Da hilft manchmal auch der Perspektivenwechsel: vielleicht haben die Besitzer gerade finanzielle Schwierigkeiten und suchen nun nach einem Strohhalm, hier schnell für Abhilfe zu sorgen. Mit dem Kauf der Tiere kannst du dann nicht nur den Tieren helfen, sondern auch den Besitzer. Also eine "doppelt gute Tat" :-)
Kannst natürlich auch "pokern". Ihr legt einen Zeitrahmen fest, dass du in xy Wochen die Schildkröten für den von dir festgelegten Preis nimmst, falls jemand anders sie bis dahin nicht genommen hat.

Wenn du es dir nicht leisten kannst, jedoch gern würdest, könnt ihr sonst auch eine Ratenzahlung vereinbaren oder anderen Gegenwert schaffen, zum Beispiel ohne Terrarium oder im Tausch gegen etwas anderes, was die Besitzer gut gebrauchen können, ihr aber sowieso loswerden wollt.

Insgesamt ist ein freundliches Miteinander aber immer besser, als böswillig sein Recht einzufordern. Das gilt für beide Seiten.

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Es gibt viele Gründe für solche Haltung. Aber Grund zur Aufregung gibt es bei Verkaufsanzeigen eigentlich nur wenig. Denn derjenige, der die Schildkröten abgibt, hat selbst bemerkt, dass er ihnen nicht mehr gerecht werden kann. Dass sie nun die Chance auf ein neues Zuhause haben, ist daher ein positiver Lichtblick für sie. Ob sie wirklich eine Verbesserung dadurch erfahren werden, oder falsch "beraten" werden, dass weiß man natürlich nie, aber immerhin gibt es die Chance darauf.
Und wenn wir alle freundlich und lösungsorientiert uns gegenseitig unterstützen, indem wir inspirierend zur Verbesserung beitragen, können wir die Welt für diese Tiere -und deren Besitzer- ein klein wenig besser machen. Mit Vorwürfen und bloßen Behauptungen hingegen erreichen wir jedoch das Gegenteil, nämlich dass derjenige sich verschließt, sich nichts annimmt und beide Seiten empört sind.
Übrigens bringt es auch mehr, wenn man MIT den betroffenen Menschen spricht, anstelle ÜBER sie, nicht nur im Bereich der Schildkröten ;-)

Das, was mir persönlich sauer aufstößt ist die Bürokratie. Denn Artenschutz findet eigentlich nur auf dem Papier statt, nicht in der Haltung selbst, da die Mindestanforderungen an die Haltung und viele der Verbote nichts mit artgerechter Haltung zu tun haben.

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Das beschriebene Verhalten ist eine ganz klassische Folge der Einzelhaltung und einer von mehreren Gründen, weshalb eine solche nicht empfohlen wird, da daraus -wie du siehst- eine unnatürliche Fehlprägung entsteht.
Ist diese Prägung allerdings erst einmal geschehen, ist es schwer, diese Schildkröte wieder in ein natürliches Verhalten zurück zu bringen. Dennoch kann man durch ein möglichst naturnahes Leben dem ein wenig näher kommen. Unnatürliches Spielzeug oder "Ersatzpartner" fallen daher raus, sie sind nicht Teil eines artgerechten Geheges. Die Schildkröte braucht ein wildes Gehege, indem sie ausreichend Platz hat und es immer was zu tun gibt.

  • karger Bodengrund, uneben modelliert
  • Bepflanzung mit vielen verschiedenen Wildkräutern, Gras so wenig wie möglich
  • Falls Selbstversorgung nicht ausreicht, sondern Zufüttern nötig ist: Verteile die gesammelten Wildkräuter wild im Gehege, sodass die Nahrungssuche gewährleistet bleibt
  • Im Gehege wachsen neben Wildkräutern auch Versteckpflanzen für Struktur und Schattenplätze (Lavendel, Rosmarin, Thymian, Minze, Yuccalilie, ...)
  • Neben kargen Böden gibt es auch Bereiche, die etwas erdiger sind (Bepflanzung) und Bereiche, die steiniger sind (sog. Sonneninseln). Bringe außerdem große Bruchsteine ein, die größer als die Schildkröte selbst ist als Struktur und Klettermöglichkeit
  • Ergänze das wild-mediterrane Flair mit etwas Totholz
  • Im Treibhaus findet die Schildkröte Technik und wird nachts darin eingesperrt
  • Das Freigehege sollte für ein Männchen mind. 15m² groß sein und blickdicht abgegrenzt. Transparente Materialien (Glas, Zaun, ...) werden nicht als Grenze akzeptiert, besser ist daher Holz oder Stein. Das gilt auch für das Treibhause, welches auf einem blickdichten Sockel steht
  • Keine Innenhaltung, kein Auslauf im Garten "unter Beobachtung". Das Gehege ist groß und wild genug, dass die Schildkröte darin alles findet, was sie braucht. Auch nachts und bei Schlechtwetter.
  • Beobachte deine Schildkröte von außerhalb des Geheges, damit sie deine Schuhe nicht als stressigen "Ersatzpartner" empfindet oder gestalte die einen Platz im Gehege, wo sie ungestört beobachtet werden kann

Fazit: In einem großen, wild gestalteten Gehege kann die Schildkröte auf Nahrungssuche gehen, sich sonnen oder im Schatten ausruhen, klettern oder einfach spazieren gehen. Dank der Struktur ist die Sichtweite stark reduziert, es gibt daher hinter jedem Hindernis immer eine "Überraschung", die sie eben erst sieht, wenn sie daran vorbei gelaufen ist.
In einem wilden Gehege hat die Schildkröte immer etwas zu tun. Diese natürliche Beschäftigung reduziert das Stresspotenzial, das Aggressionsverhalten und Langeweile. Das wiederum reduziert das Bedürfnis nach einem "Ersatzpartner". Beschäftigung in Form natürlichen Flairs ist daher deutlich stressfreier und nachhaltiger als auf unnatürliche Gegenstände zurück zu greifen.

Hier ein Buchtipp zur allgemeinen Haltung https://landschildkroeten-shop.jimdofree.com/literatur/die-griechische-landschildkr%C3%B6te/ und hier ein Video zum Freigehege https://youtu.be/1fCuQPpttSM?si=NMCsBhV5hbg4PEsI

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Rein optisch betrachtet glaube ich nicht, dass das Auge direkt krank ist, sondern vielmehr das Auge in diesem Fall der "Spiegel des Inneren" ist. Das heißt, Nierenprobleme oder andere Erkrankungen können die Ursache sein. Denn nicht nur das Auge sieht krankhaft aus, sondern auch das Panzerwachstum lässt auf Haltungsfehler schließen, welche wiederum verantwortlich für die Ursache sein können. Auch die Schildkröten im Hintergrund scheinen nicht von artgerechter Haltung betroffen zu sein, auch wenn der Auslauf im Garten gut gemeint ist.
Ich würde dir daher empfehlen

  • Bringe die Schildkröte zu einem Tierarzt, welcher sich auf Reptilien spezialisiert hat. Die Beurteilung des äußeren Erscheinungsbildes reicht aber nicht aus, je nach Körpergewicht wäre eine Blutuntersuchung sinnvoll, andernfalls ein Röntgenbild. Auch eine Kotuntersuchung kann sinnvoll sein, auch wenn diese nicht unbedingt jetzt etwas mit dem Auge zu tun hat
  • Bedenke: Das Auge zu behandeln kann eventuell nur eine Problembehandlung sein, keine Ursachenbehandlung. Es ist also sehr wichtig, dass dein Tierarzt die Ursache heraus findet, die Behandlung beginnt und Vorbeugung empfiehlt, damit sich dies nicht wiederholt
  • Optimiere deine Haltung. Achte auch feuchte Erde im Schlafbereich und karg-mediterranen Außenbereich. Verzichte auf eine Innenhaltung und den Auslauf im Garten, biete ein eigenes wild strukturiertes Freigehege mit Treibhaus und Technik, halte Grasbewuchs so gering wie möglich (stattdessen Wildkräuter) und ernähre sie mit Wildkräutern (kein Obst, kein Gemüse, keine Salate, kein Getreide, keine tierischen Produkte)

Hier ein Buchtipp zur allgemeinen Haltung https://landschildkroeten-shop.jimdofree.com/literatur/die-griechische-landschildkr%C3%B6te/
Hier eine Kurzinformation zum Tierarzt https://www.landschildkroeten-haltung.com/gesundheit/tierarzt/

Und hier ein Video zur allgemeinen Haltung https://odysee.com/@landschildis:f/hkm:a

In dem Kanal findest du viele weitere Videos zur Haltung, Ernährung, Auslauf im Garten und Gesundheit https://www.youtube.com/@landschildis/videos https://youtu.be/IwKy2rDlGg4?si=Q2H7qCXiAwYTyAIG

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Die letzten beiden sind definitiv männlich. Bei der ersten würde ich die Bestimmung vom Gewicht abhängig machen: Ist sie schwerer als 300g, ist die Tendenz Richtung weiblich durchaus gut (aber nicht 100%ig), ist sie leichter als 300g, dann besteht eine 50:50 Bestimmung, wobei ich da leicht zum Männchen tendieren möchte.

Ich hoffe, du hast sie nicht mit deiner Breitrandschildkröte vergesellschaftet und dein Gehege so gesichert, dass sie nicht erneut ausbrechen können. Wäre gut, wenn du dir das Video meines letzten Kommentars angeschaut hast. https://www.gutefrage.net/frage/uebelebt-die-schildkroete-im-garten#answer-592085086

Beim Besuch des Tierarztes ist es wichtig, dass dieser sich auf Reptilien spezialisiert hat, siehe auch https://www.landschildkroeten-haltung.com/gesundheit/tierarzt/

In diesem Buch wird die Geschlechtsbestimmung (und weitere nützliche Infos zur Haltung) beschrieben https://landschildkroeten-shop.jimdofree.com/literatur/die-griechische-landschildkr%C3%B6te/ sowie in diesem Video

https://youtu.be/T-60GikZEvs?si=yGuFiOpWCj1Nhzyk

https://youtu.be/uK9c3846lmY?si=3mhLMNeWDkfokD96

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Das würde ich nicht empfehlen aus folgenden Gründen

  • Das adulte Männchen hat einen Platzbedarf von mindestens 15m². Würdest du ein so großes Gehege für alle Zur Verfügung stellen, was für den Schildkrötenmann wie gesagt nur ein Minimum ist, würdest du die Kleinen nie wieder finden. Das Gehege zu betreten, ohne sie zu verletzen, ... sie abends immer einsammeln bzw. überprüfen, und vieles mehr, das ist kaum möglich
  • Jungtiere brauchen nicht so viel Platz, im Gegenteil, das geringe Körpergewicht begünstigt schnelle Auskühlung. Die Gefahr, dass sie nicht (rechtzeitig) zurück ins warme Frühbeet gehen, ist stark erhöht
  • Jungtiere haben mehr tagaktive Feinde als adulte Schildkröten. Das riesige Gehege vor Feinden zu sichern ist schwerer, als die kleinen im kleinen Gehege zu schützen
  • Schildkröten sind mitunter sehr egoistisch. Wenn alle die gleiche Wärmequelle nutzen, sei es ein beliebter Sonnenplatz im Gehege oder im Treibhaus unter der Lampe, kann das Gewicht der großen, welche auf den Kleinen sitzt, belastend sein
  • Bissverletzungen: Wenn sich etwa gleichgroße Schildkröten beißen, passiert so schnell nichts. Beißt hingegen die Große die Kleine, können schwere Verletzungen entstehen. Dies kann durch Absicht, z.B. Dominanzverhalten, geschehen, oder unbeabsichtigt, weil die große am gleichen Futterplatz sitzt, wie die Kleine
  • Auch im natürlichen Lebensraum leben sie getrennt, mit ihren Geschwistern im kleinen Radius. Erst im Laufe ihres Wachstums erweitern sie ihre Kreise und begegnen dann auch größeren Schildkröten

Demgegenüber stehen keinerlei Vorteile, da die adulte Schildkröte nichts mit den Kleinen anfangen kann. Artgenossen sind wichtig, aber dein Männchen profitiert nur davon, wenn es ebenfalls adulte Artgenossen sind.

Fazit:
Eine Vergesellschaftung bringt (zu) viele Nachteile mit sich, weshalb ich davon abraten würde. Demgegenüber stehen zu wenige bis gar keine Vorteile, zumindest nicht für die Schildkröte(n).
Besser ist daher eine getrennte Haltung so lange, bis die Kleinen ein Gewicht von 400g erreicht haben. Bei artgerechter Haltung dauert das ein paar Jahre. Die große darf daher gern einen eigenen Artgenossen in etwa ähnlicher Größe bekommen. Extrem wichtig ist Struktur im Gehege: Es muss wirklich wild gestaltet sein. Mangelnde Struktur fördert Unverträglichkeit, insbesondere bei Männchen, die Gruppenhaltung nicht gewöhnt sind.

In diesem Buchtipp sind verschiedene Vergesellschaftungsfragen behandelt https://landschildkroeten-shop.jimdofree.com/literatur/die-griechische-landschildkr%C3%B6te/ (Inhaltsverzeichnis auf dem Link einsehbar) und in diesem YouTube Kanal findest du allerlei Infos, z.B. zum Gehege allgemein, zur Gruppenhaltung, Unverträglichkeit und Gehegegröße https://www.youtube.com/@landschildis/videos

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Rein rechtlich gesehen hälst du illegal eine Schildkröte, da du sie ohne Papiere erworben hast zu Zeiten, wo das Gesetz bereits in Kraft getreten ist. Da können Beschlagnahmung und hohe Geldbußen verlangt werden.

In der Praxis sieht das, zum Glück, anders aus. Die Auffangstationen quillen über und da also gar kein Platz für beschlagnahmte Tiere vorhanden ist, nützt dieser Schritt niemandem etwas.
Auch das Verlangen der Geldbußen habe ich in der Praxis noch nie gehört. Und das finde ich auch gut so, denn damit würde man vermutlich nur das Gegenteil bewirken, nämlich dass noch weniger Schildkröten gemeldet und noch mehr ausgesetzt würden.

In der Regel ist es folgendermaßen:
Es stimmt, dass Schildkröten beschlagnahmt werden. Allerdings geschieht dies nur auf dem Papier, du selbst merkst das eigentlich gar nicht. Es bedeutet lediglich, dass die Schildkröte ins Eigentum der Behörde übergeht. Du trittst -vereinfacht gesagt- in die Position einer Pflegestelle, das heißt du bekommst von der Behörde die Aufgabe, dich um das beschlagnahmte Tier zu kümmern. Das heißt, du hast die volle Verantwortung (wie jetzt auch), darfst die Schildkröte aber nicht kommerziell nutzen. Du darfst also kein Geld mit ihr verdienen. Dazu bekommst du einen Überlassungsvertrag. Auf diesem wird (auch) hinterlegt, wie lange die Schildkröte fremdes Eigentum ist. Ab Ablauf einer gewissen Frist geht sie automatisch in deinen Besitz über, das Vermarktungsverbot gilt jedoch weiterhin. Solltest du die Schildkröte irgendwann in andere Hände geben müssen oder Nachzuchten von ihr abgeben wollen, darf dies nur mit schriftlicher Genehmigung und nur mit Schenkungsvertrag erfolgen.

Damit die Behörde weiß, dass du als "Pflegestelle" geeignet bist, wird sie deine Haltung beurteilen. Manche sehen das recht locker, anderen reicht ein Foto per Mail und wieder andere kommen persönlich vorbei.

Wenn du also glaubhaft darlegst, dass du die Schildkröte legal erworben hast (also nicht illegal erworben oder aus der Natur entnommen, zum Beispiel neben persönlicher Aussage durch einen nachträglichen Nachweis desjenigen, der sie dir damals schenkte oder Alltagsfotos aus dem Laufe der Jahre mit deiner Schildkröte) und dass sie es bei dir gut hat, ist letztendlich alles nur reine Bürokratie. Du darfst sie weiter pflegen, ohne Sorge zu haben, dass du sie abgeben musst oder Strafe fällig wird. Maximal wird eine Anmeldegebühr fällig, aber die hast du so oder so. Wie hoch diese ist, kann ganz unterschiedlich sein. Bei mir in SH vor paar Jahren war das kostenlos, bei Umzug nach Österreich habe ich für meine damals rund 30 Schildkröten rund 25 € bezahlt, also halb so wild.

Die Rechtslage kann man nachlesen https://www.bfn.de/genehmigungen-und-bescheinigungen oder https://www.bayernportal.de/dokumente/leistung/7893048626134?localize=false oder wo auch immer du dich über CITES informierst. Die Sachlage ist gleich, aber die Behörden gehen unterschiedlich damit um. Manche sind sehr locker, andere (zu) streng.

Das wichtigste ist letztendlich, glaubwürdig zu sein und zum Wohle der Tiere zu handeln und natürlich die Fotodokumentation fortzuführen oder nun diese zu beginnen.
Ich selbst habe etwa die Hälfte meines Bestandes ohne Papiere, aus unterschiedlichen Gründen. Manche sind sehr alt, andere hatten beim Vorbesitzer keine.

https://youtu.be/KQc-0-LRGo8?si=UhI-rP-yf8WMRdlG

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Das müsste eigentlich derjenige wissen, der dir die Schildröte geschenkt hat. Er hätte dafür Sorge tragen müssen, dass erstens dein Wissen darüber vorhanden ist, zweitens das Zuhause voll fertig ist und wenn nicht, dass er über so viel Wissen verfügt, dass er dich jetzt voll und ganz in dieser Phase unterstützen kann, damit so schnell wie möglich dein neuer Mitbewohner artgerechte Bedingungen bekommt. Hat derjenige, der dich damit beschenkt hat, alles nicht berücksichtigt, ist es absolut verantwortungslos und genau der Grund, weshalb man immer und immer wieder warnt, dass Tiere eben kein Geschenk sein sollen. Ich hoffe, du hast ihm ausdrücklich zu verstehen gegeben, dass seine Handlung sehr unklug war und sich bitte nie wieder wiederholen soll.

Umso besser aber, dass du nun bemüht bist, deiner Schildkröte übergangsweise und langfristig die Bedingungen zu bieten, die sie braucht, um gesund zu bleiben und sich wohl zu fühlen.

Damit man deine Frage richtig beantworten kann, ist es erst einmal wichtig zu wissen, um welche Art es sich handelt, da jede Art andere Haltungsansprüche hat, wenn auch manche Arten ähnlich gehalten werden, wie z.B. europäische Landschildkröten. Da du von "Karton", "Gehege" und "Löwenzahn" sprichst, gehe ich davon aus, dass du keine Wasserschildkröte bekommen hast, sondern wir von einer Landschildkröte sprechen. Da tropische Arten eher selten gekauft, gehalten und verschenkt werden, gehe ich jetzt in meiner Antwort von europäischen Landschildkröten aus, dazu gehören Griechische Landschildkröten, Breitrandschildkröten, Maurische Landschildkröten und die Vierzehenschildkröten. Alle Schildkröten sind meldepflichtig, die ersten drei sogar CITES pflichtig. Der erste Schritt ist es also, deine Schildkröte bei der für deine Region zuständige Behörde anzumelden.

Ein Karton ist schon mal in Ordnung, besser als Übergangsgehege eignet sich eine Plastikwanne (z.B. ein großer Nagerkäfig), da Schildkröten es feucht brauchen, Pappe sich mit Feuchtigkeit aber nicht verträgt.
Dort füllst du Mutterboden ein, zur Not geht auch die Anzuchterde (nicht Blumenerde) aus dem Handel.
Statt Gras kannst du Stroh im Versteckbereich nehmen, das fault nicht so schnell.
Zum Füttern kannst du neben Löwenzahn auch weitere Wildkräuter anbieten, hier findest du eine Übersicht https://testudoland.hpage.com/fuetterung/friss-mich.html
Licht und Wärme sind enorm wichtig. Du kannst deinen Käfig auf die Terrasse stellen, oder an einem Fenster im Haus. Zumindest übergangsweise.
Technik ist sehr wichtig, allerdings kann man übergangsweise auch drauf verzichten. Schau aber trotzdem, dass deine Schildkröte Sonne bekommt. Vermeide allerdings den Auslauf "unter Beobachtung" im Garten. Es ist zu stressig für die Schildkröte und die Gefahr, dass sie plötzlich entläuft, deutlich höher als oftmals erwartet.
Vielleicht hilft dir diese Seite https://www.landschildkroeten-haltung.com/haltung/notunterkunft Das betrifft zwar Fundschildkröten, aber das "Prinzip Notunterkunft" ist bei dir ja übergangsweise leider das Gleiche.

Langfristig brauchst du zur artgerechten Haltung

  • Ein Freigehege im Garten
  • Gestaltung mit kargem Boden, uneben modelliert, mit Kalksteinschotter und -bruchstein strukturiert, mit Wildkräutern bepflanzt und mit Versteckpflanzen ergänzt
  • Der Außenbereich wird dadurch mediterran, Ziel ist ein Stück unberührten natürlichen Lebensraum in deinen Garten zu holen
  • Ein Treibhaus (16mm starke Hohlkammerplatten) dienen als "Ladestation", um sich darin jederzeit aufwärmen zu können. Der Zugang ist tagsüber geöffnet. Nachts sperrst du deine Schildkröte darin ein, damit sie wohl temperiert und vor Feinden geschützt ist. Nach unten hin ist es unterirdisch vor Feinden gesichert. Hinweis: Ein Holzhaus ist keine geeignete Alternative !
  • Das Gehege für Jungtiere (unter 400g) ist nach oben hin gesichert, nach dem Prinzip eines Käfigs (verzinkter Vogeldraht), zur Not geht auch ein Vogelnetz mit großen Maschen (damit sich nicht die ungefährlichen kleinen Singvögel verfangen)
  • Die Begrenzung im Sichtbereich ist blickdicht. Beachte: Schildkröten können raue Flächen leicht überklettern, sie sind wahre Ausbruchkünstler
  • Das Frühbeet wird mit Mutterboden befüllt
  • Eine Wärmelampe mit Zeitschaltuhr brennt tagsüber und bietet lokal 35°C
  • Eine Heizung ohne Licht (z.B. "Deckelheizung" im Schlafbereich) wird mit Thermostat gesteuert
  • Außerhalb des Bereichs der Wärmelampe findet im Frühbeet die Schildkröte Pflanzen zum Verstecken
  • Am besten gleich eine Überwinterungsgrube mit bauen oder zumindest einplanen (neben oder im Frühbeet), die kann außerhalb des Winters als Schlafplatz genutzt werden
  • Einzelhaltung hat viele Nachteile. Sorge daher dafür, dass das Gehege so schnell wie möglich fertig wird und danach dann mindestens eine weitere Schildkröte der selben Art und Unterart einziehen darf

Da dies alles nur eine grobe Übersicht ist, empfehle ich dir, die ganzen Informationen in Form von Büchern zu lesen. Hier ein Büchertipp https://landschildkroeten-shop.jimdofree.com/literatur/die-griechische-landschildkr%C3%B6te/ und hier weitere gute Bücher https://landschildkroeten-shop.jimdofree.com/literatur/ sowie ein Video aus diesem YouTube Kanal https://www.youtube.com/@landschildis/videos, wo du weitere viele Videos zur Haltung findest https://www.youtube.com/@landschildis/videos https://youtu.be/IwKy2rDlGg4?si=T66uwfwUfuX4it66

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Übelebt die Schildkröte im Garten?

Hi ihr lieben.

Wir haben seit heute ein kleines Problemchen.

Wir sind Besitzer einer kleinen Landschildkröte (Panzerdurchmesser etwa 3 cm) und diese ist nach der Überwinterung im Haus in einem Gehege im Garten.

Ursprünglich war dies ein Erdbeerfeld mit einer Größe 3x2 Meter und ist etwa 40 cm Hoch.

Wir haben, als die Schildkröte hier abgegeben wurde, das Beet mit leckeren Kräutern bepflanzt und auch der Natur ihren Lauf gelassen, so dass sich dort auch einige Brennesseln und Löwenzahn breit machen konnten. Als Wasserstelle dient ein ein eingegrabener Untersetzer für Pflanzen, etwa 2 cm tief. Zusätzlich kam ein Zaun drumherum (15 cm hoch) und seither war die Schildi da glücklich.

Nun ist sie an einer Stelle (zaun beschädigt - nicht gesehen) abgehauen - wir haben alles auf den Kopf gestellt, sie ist nicht mehr im Beet. Leider haben wir dies erst am Freitag festgestellt und eine großflächig angelegte Suche gestartet.

Unser Gelände ist etwa einen halben HA groß und ringsum eigentlich ausbruchsicher (Treppenstufen sind 15 cm hoch, Pflanzringe, Hauswände, Betonfundamente etwa 10 cm Höhe)

Kurz, die Schildi hat vermutlich einen Vorsprung von 5 Tagen (wurde am Dienstag zuletzt im Gehege gesehen und aufgrund der Wärme mit Wasser versorgt)

Anlocken muss ich vermutlich nicht mal versuchen, denn alles was sie liebt wächst im Garten in rohen Mengen (außer ich würde sie mit Kuchen locken 😅)

Besteht denn eine Chance dass sie irgendwo auftaucht ? Ich hab verboten den Rasen zu mähen - was langsam zu einem Problem wird, ich hab die Wasserfässer (1000 liter Gitterbox) umgepumpt, weggestellt, darunter geschaut, den Rasen abgesucht. Sicher, die letzten Tage waren nass und kalt, vermutlich ist sie irgendwo eingegraben, aber besteht denn eine Chance sie wiederzufinden? Sie ist schon recht klein. Aber inzwischen ist sie zwei Jahre bei uns und kaum mehr wegzudenken 😕

Lg

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Dass die Schildkröte von selbst zurück kehrt, ist sehr unwahrscheinlich bzw. selten, es sei denn sie hat sich einfach nur gut versteckt. In den meisten Fällen wird sie von der Nachbarschaft aufgefunden. Je mehr Zeit verstreicht, desto weiter ist der Umkreis.
Es ist daher sehr wertvoll, wenn du deinen Umkreis "verrückt" machst, sodass wirklich jeder von deinem Verlust erfährt. Jeder Spaziergänger, jeder online-Nutzer, jeder offline-Bevorzuger. Informiere deine Nachbarn, hänge Zettel auf in den Nachbarstraßen, Nutze schwarze Bretter, informiere Kindergärten und Schulen, involviere Hundehalter (die erschnüffeln beim Spaziergang ggf. die Schildkröte), nutze regionale und überregionale Facebookgruppe, Tiersuchzentrale. Schau auch mal hier vorbei https://www.landschildkroeten-haltung.com/vermisst-gefunden/
Je nachdem, um welche Art es sich handelt, hast du die rechtliche Pflicht, den Verlust bei der Behörde zu melden. Für den Fall, dass sie bereits aufgefunden wurde, kann der dort gemeldete Fund zu dir zurück verfolgt werden. Frage in Tierheimen nach, informiere Tierärzte und hänge Zettel bei Zoofachgeschäften auf, schalte eine Zeitungsannonce. Je mehr Wege du nutzt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Finder an dich denkt. das Hauptproblem ist nämlich, dass ein Finder denkt, sie sei ausgesetzt und behält sie einfach. Tu also alles dafür, dass dein Umfeld weiß, dass du als Besitzer sie sehr vermisst.

Das Klima ist zwar nicht für Schildkröten gemacht, bis aber wirklich gesundheitliche Schäden davon getragen werden, vergehen Monate, wenn nicht sogar Jahre. Größer ist die Gefahr durch Feinde, Straßen, Rasenmäher, Landwirtschaft uvm.

Parallel zur Suche kannst du dein Gehege überarbeiten. Die Begrenzung darf nicht rau sein, die von dir genannten Pflanzsteine können leicht überklettert werden, Zäune sind sowieso ungeeignet. Suche Schwachstellen ab und behebe diese. Ergänze dein Freigehege außerdem mit einem beheizten Frühbeet, in welches du deine Schildkröte jeden Abend einsperrst. Das hat nicht nur den Vorteil, dass die Schildkröte darin wohl temperiert und vor Feinden geschützt ist, sondern auch, dass du jeden Abend ihre Anwesenheit überprüfst. Sollte sie (wieder) entlaufen, bemerkst du es früher. Bedenke auch, dass die Einzelhaltung nicht artgerecht ist, sorge langfristig daher für ein Leben mit Artgenossen.

https://youtu.be/IwKy2rDlGg4?si=M5vBNkX6WPVYFsU3

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Wie du bereits durch die bisherigen Antworten erfahren hast, ist eine Ernährung mit "reichlich Salat" nicht gesundheitsfördernd. Im Gegenteil, Salate enthalten zu wenig Nährstoffe, zu wenig Rohfaseranteil und zu viele negative Inhaltsstoffe, sodass abgesehen von der Mangelernährung auch die Ansiedlung von Parasiten und Hefepilzen gefördert wird. Als erstes würde ich dir daher dringend empfehlen, einmal den Kot bei einem auf Reptilien spezialisierten Tierarzt untersuchen zu lassen, um bei Bedarf eine Wurmkur zu veranlassen. Je nachdem wie lange die Ernährung schon so praktiziert wird, wäre außerdem ein Blutbild sinnvoll, um zu schauen, ob bereits die Organe in Mitleidenschaft gezogen wurden und tierärztliche Unterstützung zur Genesung benötigen.

In Kot sind Vitamine und Nährstoffe drinnen, die man über "normale" Ernährung nicht erhält. Die Schildkröte versucht daher Defizite durch das Fressen dessen auszugleichen. Das Fressen von Kot ist nicht per se schlecht, setzt allerdings voraus, dass einerseits die Tiere, die den Kot abgesetzt haben, gesund sind und andererseits auch die Schildkröte eine natürliche Prägung bzgl. förderlicher/ schädlicher Nahrungsquellen entwickeln durfte. Zweiteres ist bei dir etwas durcheinander geraten.

Damit deine Schildkröte von nun an ausreichend Vitamine, Nährstoffe und Rohfaser erhält, ist es wichtig, dass du ab sofort eine Ernährungsumstellung praktizierst. Manche machen dies schonend mittels langsamer Reduzierung des Salat-Anteils, ich selbst habe mit radikaler Umstellung bessere Erfahrungen gemacht.

Nun weiß ich aber natürlich nicht, von welcher Schildkrötenart du sprichst, denn jede Art hat andere Anforderungen an Ernährung. Meine Antwort bezieht sich daher auf europäische Arten.

Büchertipps, die sich ausschließlich mit Ernährung befassen, findest du hier https://landschildkroeten-shop.jimdofree.com/literatur/ern%C3%A4hrung/
Einen Buchtipp zur allgemeinen Haltung inkl. Ernährung hier https://landschildkroeten-shop.jimdofree.com/literatur/die-griechische-landschildkr%C3%B6te/
Und ein Video zur Ernährung hier https://youtu.be/keVt6IBsAwE?si=uXE8EVMdb-s2rwag

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Sieht für mich aufgrund der Hornkegel nach einer Maurischen Landschildkröte aus, wobei man diese nicht 100% aus der Fotoperspektive erkennen kann und es auch dort verschiedene Unterarten gibt, die ich nicht bestimmen kann.

https://youtu.be/RkG7eRzBJOo?si=CAC17WcHLNY_ksup

Beim Geschlecht will ich mich nicht festlegen, da ich es bei dieser Art schwerer zu bestimmen empfinde als bei der Griechischen Landschildkröte

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Für mich sehen beide Tiere deutlich männlich aus, der Schwanz ist breit ausgeprägt und die Afterschilder schmal sowie das Schwanzschild nach innen gewölbt.

Erklärt wird es in diesem Video https://youtu.be/T-60GikZEvs?si=kj9awoE8phbLC_Nv

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Kommt natürlich auf die Art drauf an, aber empfehlenswert sind europäische Arten, zum Beispiel die Griechische Landschildkröte. Bevor du Schildkröten kaufst, muss das Gehege zu 100% fertig sein. Dazu brauchst du einen mediterran und wild gestalteten Außenbereich und ein mit Technik ausgestattetes Treibhaus mit 16mm dicken Hohlkammerplatten.
Da junge Schildkröten noch sehr versteckt leben, ist es ratsam, mit dem Kauf zu warmen, bis das Gehege dicht zugewachsen ist und nur noch kleine Sonneninseln sichtbar bleiben.

Woran du einen guten Züchter erkennst, erklärt dir dieses Video
https://youtu.be/j8sPcL1kRAo?si=YiIZl5ipxrDniTpb

Eine weitere Möglichkeit wäre, Privatpersonen, Auffangstationen oder Tierheime anzusteuern, wobei hier immer auch deine persönlichen Möglichkeiten berücksichtigt werden dürfen. Nicht jede Schildkröte ist für jeden geeignet, zum Beispiel wegen der Vorgeschichte oder der Art. Tierheime sind oft nicht auf Reptilien ausgelegt, während Auffangstationen umfangreich beraten und untersuchen.

Je besser du informiert ist, desto leichter wirst du unterscheiden können, welche Bezugsquelle für dich die richtige ist. Vielleicht gibt es in deiner Nähe ja Schildkrötenworkshops. Dort wird oft tolles Zubehör angeboten, viele Fachpersonen stehen mit Rat zur Seite und via Tombola gibts vielleicht sogar was zu gewinnen.

Hier noch eine Buchempfehlung https://landschildkroeten-shop.jimdofree.com/literatur/die-griechische-landschildkr%C3%B6te/

Und ein Video allgemein zur Haltung https://youtu.be/IwKy2rDlGg4?si=NW2LZWGgEZZawVUI

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"Mini-Landschildkröten" gibt es nicht und du hast schon selbst gut erkannt, dass mit einer kleinen Wohnung ohne Garten die Wahl der Tiere und die artgerechte Haltung sehr schwer ist.
Die einzige Möglichkeit wäre die Ägyptische Landschildkröte (max. 13cm) oder Spaltenschildkröte (15-20cm), aber einfach ist die Haltung nicht.

Leider kenne ich mich zu wenig damit aus, um weitere Details zur Haltung zu nennen, aber vielleicht helfen dir diese Bücher https://landschildkroeten-shop.jimdofree.com/literatur/tropische-arten/

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