Rehbock angreifen?

8 Antworten

Na klar kann ein Rehbock angreifen. Ist allerdings ein untypisches verhalten, da Rehe normalerweise äußerst scheu sind. Wenn ein Reh nicht scheu ist (oder sogar Angriffslustig), deutet es eher darauf hin, dass mit dem Tier etwas nicht in Ordnung ist. Hier würde ich mal sicherheitshalber den lokalen Förster informieren.

Lach.. Den Förster.?

1
@SiPriera

Ja, warum nicht? Er weiß zumindest, ob und welche weiteren Schritte in solchen Fällen notwendig sind.

1

Würde ich unterschrieben

Ich bin jahrelang im Wald geritten und ganzen Herden begegnet und da hat nie einer nen Versuch gemacht mich anzugriefen.

Und auch beim Wandern ist mir das noch nie passiert. Die halten immer einen gesunden naturgemäßen Sicherheitsabstand ein

0

Und was soll der Förster machen? Den Rehbock mit seiner Kettensäge verscheuchen?

0
@Luftkutscher

Bist du Förster? Nein? Dachte ich mir. Vielleicht hat das Tier ja Tollwut oder andere Beschwerden? Es geht einfach darum, dass der Förster sich im Wald deutlich besser auskennt, als man selbst. Und SOLLTE hier noch irgendjemand konsultiert werden müssen, dann weiß der Förster sicher, wer das wäre. Nicht immer nur von Zwölf bis Mittag denken, so schwer ist das nicht.

1
@baumfrosch25

Ja, ich war mal Förster und Förster kennen sich sehr gut mit Bäumen, Holzeinschlag, Holzvermarktung, Aufforstung und Waldwegebau aus. Von Tierkrankheiten haben Förster allerdings weniger Ahnung, denn eine Doppelqualifikation als Förster und Tierarzt oder Wildbiologe ist doch eher selten. Außerdem muss vor tollwütigen Tieren bei uns niemand mehr Angst haben, denn die Tollwut ist bei uns schon seit vielen Jahren völlig getilgt und kommt bei uns micht mehr vor.

0
Hier würde ich mal sicherheitshalber den lokalen Förster informieren.

Dazu gibt es überhaupt keinen Grund, hört doch bitte Alle auf, hier irgend etwas zu behautpen von dem Ihr keine Ahnung habt...

Lese bitte meine Antwort. Das war eine anhand der Beschreibung ganz klar erklärbare Sitaution und daran war nichts aggressives.

Bitte erst zu einem Thema schlau machen bevor hier irgend welche Halbwarheiten und Hörensagen verbreitet werden...

Und zum Thema "Förster informieren":

Der Förster hat nichts mit dem Wild zu tun (wenn er nicht zufällig gleichzeitig auch noch Jäger ist). Der Förster baut Bäume an, so wie der Bauer seine Feldfrüchte. Die einzige Person die für Wild zuständig ist, das ist der Jäger. Wenn der Förster nicht gleichzeitig auch noch Jäger ist, dann darf er mit dem Wild genauso wenig machen wie jeder andere Nicht-Jäger.

0
@Waldmensch70

Ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich ein Experte bin. Hab's nur gut gemeint. Wenn so ein Verhalten für jemanden, der sich nicht auskennt, merkwürdig wirkt, dann kann es doch nicht schaden, wenigstens bei jemandem nachzufragen, der sich möglichweise besser auskennt. Dass das hier eine Frage für einen Jäger ist und nicht für den Förster, hätte spätestens der Förster einem auch beantworten können. Zum Wohle des Tieres ist ja wohl nicht falsch, die einem bekannten Möglichkeiten zu nutzen. Also spiel dich bitte nicht so auf, den herablassenden Ton kannst du dir sparen. Trotzdem danke für deine Aufklärung, jetzt bin ich schlauer :)

1
@baumfrosch25
Wenn so ein Verhalten für jemanden, der sich nicht auskennt, merkwürdig wirkt, dann kann es doch nicht schaden, wenigstens bei jemandem nachzufragen, der sich möglichweise besser auskennt. 

Ich denke, das war genau der Grund, warum der Fragesteller hier seine Frage einfgestellt hat. Doch es nützt ihm/ihr ja wenig, wenn dann hier ein Haufen Leute die selber im Detail nicht bescheid wissen erst einmal ihre (teils absurden - und damit ist nicht Deine Antwort gemeint) "Vermutungen" äußern.

Deinen Rat, dann jemand zu fragen der sich damit auskennt ist vollkommen richtig.

Entschuldige bitte, wenn mein Kommentar speziell an Dich da etwas "harscher" ausgefallen ist als notwendig gewesen wäre. Das lag wohl auch daran, wie viel Unsinn ich hier als Antworten in der Frage vorher bereits lesen musste.

Mir ging es darum, dem Fragesteller hier keine falsche Idee in den Kopf zu setzen, denn an diesem konkreten Verhalten war absolut nichts aggressives. Das kannst Du hier nachlesen, wenn Du magst. Da beschreibe ich das anhand des vom Fragesteller geschilderten Ablaufs.

Nichts für ungut.

0
@Waldmensch70

Gar kein Problem, vielen Dank für eine reife Antwort dazu. Findet man hier leider nicht all zu oft. :)

1
@baumfrosch25

Ja, sorry nochmal, Du hattest ja auch Recht: Ich habe meinen ersten Kommentar an Dich nochmal gelesen und er war schon im Tonfall herablassend.

Wenn man sich nicht richtig verhält, dann sollte man auch dazu stehen. Danke Dir für Deine ebenso reife Antwort. Dein Vorwurf war durchaus berechtigt.

0

Erst einmal:

Rehbock angreifen?

Nein, keine Angst, ein Rehbock wird Dich im Normalfall nicht "angreifen". Rehe sind Fluchttiere, die laufen im Normalfall vor Dir davon, wenn Du ihnen zu nahe kommst.

Es kann höchstens passieren, dass ein Reh bereits auf der Flucht vor etwas oder jemand Anderem ist und Dich dabei versehentlich "umrennt" wenn Du ihm bei seiner Flucht zufällig im Weg stehst. Da rennen die mitunter einfach "drauflos" ohne wahrzunehmen wer oder was da vor ihnen ist.

Die einzige (seltene) Ausnahme die ich kenne sind Rehböcke, die von Menschen aufgezogen wurden und deshalb keine Scheu vor Menschen haben. Die können, wenn sie geschlechtsreif sind, ggf. auch den Menschen als "Konkurrenten" ansehen und dann versuchen den genauso mit dem Gehörn wegzuscheuchen wie sie es auch bei Konkurrenten in der Blattzeit versuchen würden (also mit anderen Rehböcken während der Paarungszeit).
Die wirst Du aber im Normalfall nie in der Natur antreffen und das ist ja auch kein "reguläres" Verhalten.

Zu der von Dir erlebten Situation:

Doch als ich gestern wieder im Wald war und eine Pause gemacht habe, habe ich in der Ferne ein lautes bellen gehört. Zuerst wusste ich nicht was das war jedoch wurde es immer lauter und irgendwann habe ich einen Rehbock zwischen den Bäumen gesehen er hat mich die ganze zeit ich sag mal angeschrien und ist immer näher gekommen (zum Schluss war er ungefähr nur noch 10 Meter entfernt)

Dieses "bellen" bezeichnet der Jäger als "schrecken". Es ist der Warnruf der Rehe, wenn sie sich erschreckt haben, weil unvermittelt eine Gefahr vor ihnen aufgetaucht ist (aus ihrer Sicht - dazu unten mehr). Dann ergreifen sie die Flucht und fangen dann normalerweise nach kurzer Strecke an, diesen Ruf auszustoßen während sie weiter flüchten.

Du sagst, der Rehbock hat bereits weiter weg geschreckt und ist dabei auf Dich zugekommen.

Dann hat er sich "dort" (weiter weg) wegen irgend etwas erschreckt und ist zufällig in Deine Richtung gerannt. Er war also noch im "Fluchtmodus" und aufgeregt. Dabei "übersehen" sie (wie oben beschrieben) gerne alles und jeden und darum ist er überhaupt nur so nah an Dich heran gekommen bevor er Dich wahrgenommen hat. Das er dann nicht weiter an Dich heran gekommen ist zeigt ja, dass er dann mitbekommen hat, das Du dort gestanden hast.

Ich vermute mal, er ist dann erst einmal "verunsichert" stehen geblieben und hat Dich ebenfalls "angebellt" (in Deine Richtung geschreckt), oder?

Das ist soweit alles ein normales Verhalten und darin lag keinerlei "Angriffswunsch".

 

Zum Thema "erschrecken und vermeintliche Gefahr":

Ich habe es erst gestern Abend beobachten können, wie ein Rehbock im Wald eine Schlafstelle ca. 40 Meter von mir entfernt aufgesucht und sich dort niedergelassen hat. Ein Reh ist ihm dann eine Weile später gefolgt und leise von hinten an ihn herangetreten. Das scheint er wohl nicht mitbekommen zu haben, denn er ist plötzlich mit dem Kopf hochgeschossen, hat das andere Lebewesen direkt hinter sich wahrgenommen, aufgesprungen und auch laut schreckend in den Wald geflüchtet und ich konnte ihn dann noch weit in der Ferne immer noch schrecken hören. Rehe erschrecken sich also ggf. auch einmal vor Artgenossen. Ihr Standardreaktion ist halt: Im Zweifel immer erstmal flüchten.

Und gerade jüngere Rehböcke scheinen dazu zu neigen, dabei anhaltend und laut zu schrecken und auch noch eine ganze Weile später immer noch den Warnruf auszustossen, obwohl sie schon ein ganzes Stück von der vermeintlichen Gefahr weggerannt sind.
:-)

Für die Mitleser: Hier kann man sich anhören, wie das klingt wenn ein Reh schreckt. Einfach die Tierstimme beim Reh abspielen: https://naturverlag.de/tierstimmen/

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Jäger

Also ich würd mich einfach auf einen Baum retten (funktioniert im Notfall immer gut).

Kann schon durchaus vorkommen, dass ein Rehbock angreift, ist aber eher selten.

Die Böcke sind gerade in der Brunft und da kann es durchaus mal sein, dass sie die Scheu etwas verlieren. Gerade wenn es vielleicht einer ist, der von Hand aufgezogen wurde, was durchaus vorkommt (Mutter verunfallt etc)

Tollwut ist ja bei uns GsD nicht mehr so ein Ding.

Die Böcke können durchaus gefährlich werden, da gerade beim Reh die Krücken recht spitz nach vorne ragen, besonders bei den Spießern, die haben nur zwei Spitzen davon.

Die Böcke sind gerade in der Brunft 

Nein. Bis dahin dauert es noch eine ganze Zeit.
Blattzeit (also die Brunftzeit der Rehe) ist Mitte Juli bis Mitte August.

Die Rehböcke haben ja (bis auf wenige ältere Tiere) noch nicht einmal ihr Gehörn gefegt, das befindet sich ja erst noch im Wachstum.

Das was die Fragestellerin da beschrieben hat ist ein klar nachvollziehbares, nicht aggressives Verhalten. Lies' meine Antwort für Details.

4
@Waldmensch70

stimmt, hab ich nicht bedacht, weil sie bei uns auch grad rumbellen, wie verrückt. Wir haben ja erst April.

1
@JackBl

Ja, das "bellen" ("schrecken" genannt) ist der Warnruf den Rehe ausstoßen, wenn sie sich vor etwas erschrecken. ;-)

0

Klar kann er das. Im Normalfall tut er es aber nicht, er ist ein Fluchttier.