Reagiere ich ein bisschen über oder könnt ihr den Standpunkt nachvollziehen?
Hallo ihr Lieben, ich hoffe ihr habt einen tollen Sonntag bis jetzt
Hier mal was zu meinem ''Problemchen''.
Vor ein paar Tagen sind mein Partner (24) und ich (bald 23) aufgrund eines bestimmten Umstands in einen Streit geraten. Wir sind seit fast neun Jahren beste Freunde und seit fast 1,5 Jahren verlobt. In absehbarer Zeit planen wir zu heiraten. Allerdings beschäftigt (vor allem mich) in letzter Zeit ein Thema.
Mein Partner spricht häufig über Kinder, obwohl er genau weiß, dass ich momentan aus verschiedenen Gründen noch nicht bereit bin, eigene Kinder zu haben.
Hier die Gründe
- Ich möchte meine Karriere vorantreiben und ein sicheres Standbein im Job haben
- Sichere finanzielle Verhältnisse bieten können
- Maximale Aufmerksamkeit und Liebe für das Kind
- Dem Kind das maximale bieten können in puncto Betreuung, Bildung u.a
- Eine stabile und bleibende Beziehung zwischen mir und meinem Partner, welche gut für das Kind ist
Trotz unserer langen Beziehung und zahlreicher Gespräche über dieses Thema, kommt er immer wieder darauf zurück. Mit Aussagen wie "So eine/n süße/n Kleine/n hätten wir auch mal" oder "Er/Sie sollte deine Honiglippen haben…" versucht er mich dazu zu bringen, mich erneut zu dem Thema zu äußern.
Es ist frustrierend, weil wir bereits ausführlich darüber gesprochen haben und er meine Standpunkte kennt - auch weiss er, dass aufgrund persönlicher biologischen Umstände bei mir Ängste vorhanden sind, die mit einer Geburt zusammenhängen.
Es scheint, als ob er die Tatsache, dass ich momentan keine eigenen Kinder haben möchte, nicht vollständig akzeptieren kann, was ich auch verstehen kann. Ich will ja auch Kinder, einfach nicht jetzt.
Findet ihr meinen Standpunkt zu eng gefasst? Was würdet ihr mir raten?
Vielen Dank für euer Feedback!
Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen
9 Antworten
Ehrlich gesagt bekomme ich bei deiner Begründung weshalb du "noch" keine Kinder willst eher das Gefühl, dass du auch in 10 7-8 Jahren Gründe finden wirst, auch dann keine Kinder bekommen zu wollen.
Auf mich wirkt es, als schiebst du die "Sachargumente" nur vor, um deine irrationale Angst vor einer Geburt etc. nicht wahrnehmen zu müssen.
Aber dafür kenne ich deine Lebensumstände auch zu wenig.
Ich möchte meine Karriere vorantreiben und ein sicheres Standbein im Job haben
Sichere finanzielle Verhältnisse bieten können
Maximale Aufmerksamkeit und Liebe für das Kind
Dem Kind das maximale bieten können in puncto Betreuung, Bildung u.a
Eine stabile und bleibende Beziehung zwischen mir und meinem Partner, welche gut für das Kind ist
Das sind in Sachen Hindererziehung komplett uninteressante Oberflächlichkeiten. Wir leben in einem Land, das einen sehr hohen Standard - selbst an an staatlichen Schulen bietet.. besonders bei Hochschulen, dem wohl wichtigsten Teil im Bildungssystem. Einem Absolventen der TU-München oder der Humboldt-Berlin steht einem in Harvard o.Ä in Nichts nach. Und das bei minimalen Kosten, die sich zwei Elternteil die Vollzeit arbeiten ohnehin leisten können.
Es ist frustrierend, weil wir bereits ausführlich darüber gesprochen haben und er meine Standpunkte kennt - auch weiss er, dass aufgrund persönlicher biologischen Umstände bei mir Ängste vorhanden sind, die mit einer Geburt zusammenhängen.
Ich denke mal, auch er wird merken, dass du dir doch garnicht so sicher bist, wie du selbst vielleicht glaubst. Wie häufig denkst du erlebt "Mann" Fälle wie deinen? Das man als Mann letztlich seine Zeit "verschwendet" mit Jemandem, der dann letztlich doch eigentlich garkeine Kinder mehr möchte oder einfach schon zu alt geworden ist. Deine biologische Uhr tickt deutlich schneller als seine. Du hast keine 10 Jabre mehr, ohne anschließend eine Hochrisikoschwangerschaft in Kauf zu nehmen.
Ein konkreter Handlungstipp - erzähle deinem Partner erneut von deiner Angst der Geburt und gehe in eine geeignete Therapie.
Ehrlich gesagt bekomme ich bei deiner Begründung weshalb du "noch" keine Kinder willst eher das Gefühl, dass du auch in 10 7-8 Jahren Gründe finden wirst, auch dann keine Kinder bekommen zu wollen.
Dann verstehst du mich falsch - das ist genau nicht der Fall.
Auf mich wirkt es, als schiebst du die "Sachargumente" nur vor, um deine irrationale Angst vor einer Geburt etc. nicht wahrnehmen zu müssen.
Klar habe ich Angst, aber das ist nicht der Grund es hinauszuschieben. Ist denke ich auch verständlich, wenn man unter unkontrollierten Blutstürzen leidet und dies auch nach der Geburt zum Thema (mit lebensgefährlichen Folgen) werden könnte. Ich möchte es meinem Kind nicht zumuten als Halbwaise aufzuwachsen; das wäre schrecklich. Wie dem auch sei - ist ja meine Sache, über die mein Partner Bescheid weiss.
Das sind in Sachen Hindererziehung komplett uninteressante Oberflächlichkeiten.
Das sehe ich anders.
Wir leben in einem Land, das einen sehr hohen Standard - selbst an an staatlichen Schulen bietet.. besonders bei Hochschulen, dem wohl wichtigsten Teil im Bildungssystem.
Darauf gehe ich nicht weiter ein, da mein Partner und ich da eine vollkommen andere Sichtweise vertreten als diese.
Einem Absolventen der TU-München oder der Humboldt-Berlin steht einem in Harvard o.Ä in Nichts nach. Und das bei minimalen Kosten, die sich zwei Elternteil die Vollzeit arbeiten ohnehin leisten können.
Korrekt. Aber vorher soll das Kind auch schon die absolut beste Bildung bekommen.
Das man als Mann letztlich seine Zeit "verschwendet" mit Jemandem, der dann letztlich doch eigentlich garkeine Kinder mehr möchte oder einfach schon zu alt geworden ist.
Er kann auch gehen, wenn er nicht warten kann. Das weiss er - würde mir zwar was dabei denken, ist aber sein gutes Recht. Ich halte niemanden mit Zwang an mich gefesselt.
Deine biologische Uhr tickt deutlich schneller als seine.
Das weiss ich.
Du hast keine 10 Jahre mehr, ohne anschließend eine Hochrisikoschwangerschaft in Kauf zu nehmen.
Mit der man heute schon sehr gut klarkommt in der Medizin. Aber mit dem Umstand, dass ich nach der Geburt sturzhafte Blutungen erleben könnte, die sich nicht im Griff halten lassen, kommt nicht jeder klar.
Ein konkreter Handlungstipp - erzähle deinem Partner erneut von deiner Angst der Geburt und gehe in eine geeignete Therapie.
Ja, danke.
Das Ding ist: Kinderwunsch ist eines der wenigen Themen in Beziehungen, bei denen es wirklich gar keinen Kompromiss gibt. Wenn da die Lebensplanung nicht zusammen passt, hat man ein ernstes Problem.
Warum will dein Partner jetzt schon Kinder? Ihr seid noch jung. Oder will er mit dir deswegen immer wieder darüber reden, weil er Angst hat, dass aus deinem "jetzt noch nicht" irgendwann ein "jetzt nicht mehr" wird?
Was deine Gründe angeht: eine stabile Beziehung habt ihr doch anscheinend bereits und "Maximale Aufmerksamkeit und Liebe für das Kind" hat nichts mit finanziellen Mitteln zu tun. Aufmerksamkeit und Liebe kann man geben oder eben nicht.
auch weiss er, dass aufgrund persönlicher biologischen Umstände bei mir Ängste vorhanden sind, die mit einer Geburt zusammenhängen.
Wie wahrscheinlich ist es denn, dass du diese Ängste irgendwann ablegen kannst?
Außerdem:
Den idealen Zeitpunkt für Kinder gibts ohnehin nicht und nach meiner Beobachtung ist es so, dass die meisten Menschen erst, wenn sie ihn verpasst haben, merken, wann der richtige Zeitpunkt gewesen wäre.
Sicher gibt es für alles den richtigen Zeitpunkt. Die entscheidende Frage ist aber doch: bemerkst du ihn, wenn er da ist?
Das Ding ist halt auch: je länger man wartet mit dem Kinder kriegen, umso schwieriger wird es mitunter. Das wird ja auch gerne mal unterschätzt, dass viele Menschen gar nicht so fruchtbar sind, wie sie denken.
Studien zufolge ist etwa jedes 10. Paar in Deutschland ungewollt kinderlos.
Und wovon will man es abhängig machen? Nach der lange geplanten Weltreise? Nach der Pandemie? Nach der nächsten oder übernächsten Beförderung? Wenn man endlich ein Haus gebaut hat?
Was ist, wenn man dann gleich die nächste Reise planen möchte? Die nächste Pandemie kommt? Man im Job doch noch weiter vorankommt als gedacht, aber dafür mehr arbeiten muss, bzw nicht zu lange ausfallen darf? Wenn man einfach kein Baugrundstück findet?
Vielleicht solltest du als erstes einfach mal ehrlich zu dir selbst sein: willst DU Kinder haben? Oder denkst du nur, dass du welche willst, weil es irgendwie dazugehört und weil dein Freund so einen großen Kinderwunsch hat? Frag dich mal selbst, wie wahrscheinlich es ist, dass aus deinem "jetzt noch nicht" irgendwann ein "jetzt bin ich soweit" wird.
Und wenn du zu einem Ergebnis gekommen bist, dann rede mit deinem Partner.
Er scheint mir einfach schon einen Kinderwunsch zu haben und du noch nicht. Deine Gründe dafür sind logisch nachvollziehbar und sinnvoll, das ändert aber natürlich an seinem emotionalen Wunsch nichts und das kann ja auch was hormonelles sein und dann ist das auch schwer "zu verdrängen", weshalb er es vermutlich nicht lassen kann, das Thema anzuschneiden. Kannst du dir denn schon einen konkreten Zeitpunkt/ein alter vorstellen, in dem für dich etwa der richtige Zeitpunkt wäre? Dann könntest du ihm das vielleicht mitteilen, vielleicht ist so etwas konkretes besser als einfach nur zu sagen "jetzt ist es noch nicht so weit".
Er muss es einfach akzeptieren, wenn du keine Kinder willst, vor allem, wenn du einfach nur momentan keine Kinder willst, dann kann er auch ein bisschen warten. Es gibt genügend Erwachsene, die allgemein keine Kinder wollen, da sollte es kein Problem sein, dass du noch ein bisschen abwarten willst.
Dann ist sein Verhalten einfach nicht nachvollziehbar
Nur weil er über Kinder redet, heißt es nicht, dass er jetzt Kinder will. Du übertreibst maßlos.
Wären Kinder ein komplettes No Go für dich, könnte ich deine Reaktion nachvollziehen.
So eher weniger.
Vorallem kann man das ohne Drama ja easy kontern.
"So einen Süßen hätten wir auch mal". " Ja, in ein paar Jahren bestimmt".
Er weiss, dass ich sicher noch 2 - 3 Jahre warten möchte. Auch weiss er, dass ich, wie er auch, Kinder über alles liebe und mir selbstverständlich eigene mit ihm wünsche.