Probleme mit Schwiegermutter?

12 Antworten

Auf eine Antwort hast du geantwortet, dass du eigentlich nicht möchtest, dass deine Tochter ohne ihren Vater aufwächst, wenn du dich jetzt von ihm trennst. Dazu würde ich gerne etwas sagen.

Ich hatte Eltern, die zwar existiert haben, sich aber nicht mit mir Beschäftigt haben. Als Kind versteht man das nicht und man lebt damit. Aber die ersten 3 Jahren sind die wichtigsten eines Kindes. Was dort ein Kind erlebt, dass vergisst es nie, auch wenn es daran sich nicht erinnern kann. Es braucht ein emotional stabiles Umfeld. Das heisst, wenn es spielt, sollte man dem Kind auch interesse zeigen. Wenn es etwas zeigen will, was es schon kann, sollte man es loben. Wenn es weint, sollte man es trösten. Wenn es krank ist, sollte man da sein. Wenn Eltern streiten, sollte das Kind niemals das Gefühl kriegen, es könnte ihretwegen sein. Wenn man mit dem Kind ein ernstes Wörtchen spricht, sollte man trotzdem liebevoll bleiben, weil das Kind nicht auseinanderhalten kann, das man wütend sein kann, aber das Kind doch lieben kann. Das muss ein Kind erfahren und lernen und dafür braucht es aber ein stabiles Umfeld. Und im Moment wie es bei euch ist, kriegt sie den emotionalen stabilen Boden nicht. Und das kann auswirkungen auf ihr späteres Leben haben.

Wenn du dich trennst, kann es gut sein, dass dein Kind für eine Zeit ohne Vater aufwächst. Aber im Moment hat es auch keinen Vater, der für sie da ist. Zudem kommt hinzu, dass es merkt, dass es weder dir, noch dem Vater gut geht.

Was du nicht wissen kannst, wie er eines Tages mit der Trennung umgeht. Manchmal muss jemand im Leben vor einer Krise stehen, um zu merken, man muss es jetzt besser machen. Vielleicht braucht das dein Freund jetzt. Eine trennung und diesen Schmerz und zu bemerken, wie es sich anfühlt, seine Tochter und dich nicht mehr täglich um sich zu haben. Er muss evtl. seine Tochter vermissen und merken, er möchte sie eigentlich aufwachsen sehen, dass er die Beziehung zu ihr dann doch anfängt zu pflegen. Gerade Männer sind nicht so früh reif, wie wir Frauen. Ich denke er ist mit der ganzen Situation überfordert und nicht zufrieden, mit der Verantwortung, die er eigentlich hat. Und man kann das nicht erzwingen.

Wenn du dich von ihm trennst, bedeutet das nicht, dass dein Kind ohne ihn aufwächst. Manchmal wird es nach der Trennung sogar besser, für das Kind, für den Vater und für dich. Bei vielen jungen Eltern die ich kenne, die sich getrennt haben, weil der Vater sich nicht um das Kind kümmerte und es nur Probleme gab, war es danach besser, weil der Vater dann das Kind nicht 24h um sich hat, sondern sich bewusst die Zeit nimmt und das Kind ab und zu für 2 oder 3 h abholt und auf den Spielplatz geht. Er weiss aber auch, er kann das Kind wieder abgeben, so prutal das eigentlich klingt, weil er selbst der Vater ist. Aber man kann es nicht erzwingen, das er sich auf der Stelle wie ein erwachsener verantwortungsbewusster Vater verhalten sollte.

Auch bedeutet die Trennung ja nicht, dass ihr nie mehr wieder zusammen kommen könnt. Aber vielleicht braucht es das jetzt für ein paar Monaten.

Und was die Mutter deines Freundes angeht. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie sich für ihn schämt und sich etwas schuldig fühlt. Sie ist schliesslich die Mutter und liebt ihren Sohn und da ist es auch für sie schwer einzugestehen, dass ihr Sohn seine Verantwortung nicht richtig übernimmt. Es ist einfacher etwas zu bestreiten als es sich einzugestehen, das ihr eigener Sohn sich daneben benimmt.

Und noch was du nicht vergessen solltest. Dein Kind ist nicht du, auch wenn es ein Teil von dir ist. Es muss nicht sein, dass dein Kind darunter leidet, vielleicht ohne Vater aufzuwachsen. Es gibt viele Kinder die Leukämie haben und im Krankenhaus ihr Leben verbringen, aber nicht alle gehen gleich mit der Situation um.

Tarosiii 
Fragesteller
 05.04.2022, 13:12

Danke für die Worte!

Bin grad bissle geflasht wie du alles perfekt auf den Punkt gebracht hast! Ich werde definitiv mit ihrem Papa reden und wenn wir uns nicht einigen können, machen wir einfach das Beste draus:)

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Viwa97  05.04.2022, 13:48
@Tarosiii

Ich hoffe, ihr findet eine gute Lösung und das es euch allen irgendwann besser gehen darf mit der ganzen Situation. Falls du jemanden zum reden brauchst oder vor weiteren Problemen stehen könntest, die dir zu schaffen machen, dann kannst du dich auch bei mir melden oder privat mal mit mir schreiben.

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Also der Tipp der Schwiegermutter ist doch super! Bevor Du Dich da mit irgendwelchen Leuten zusammensetzt, die dann keine Ahnung davon haben, wie eine gute Beziehung funktionieren kann, seid ihr bei einem auf Beziehungen spezialisierten Fachmann/frau doch viel besser beraten!

Und offensichtlich hat Dein Freund jetzt nicht so den "Sorgetrieb"! DAs Baby gefühllos plärren lassen ist jetzt nicht akzeptabel! Babys sind viel wichtiger als Zocken! Und Dich behandelt er offensichtlich auch so. Ich denke auch, dass da ein Profi Dir besser helfen kann, als irgendwer sonst, seine Mutter hat da ja 3wohl irgendwie auch nicht erreicht, ihm zu erklären und beizubringen, wie wichtig derartige Dinge für eine Beziehung, auch für die gesunde Entwicklung seines Kindes sind!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du wärst gerne getröstet worden, das verletzte dich dann zusätzlich.

Aber Grundsätzlich hat seine Mutter recht, dass ihr eine Paartherapie machen solltet, wo man dann wirklich in die Tiefe gehen kann. So dass ihr die Thematiken, die zu ständigem Streit führt, lösen könnt.

Von daher lasse dir dies nochmals durch den Kopf gehen, denn das könnte euch wirklich weiter bringen.

Tarosiii 
Fragesteller
 05.04.2022, 12:18

Gegen die Therapie hab ich nichts aber darauf hinzu weisen dass ich diejenige bin die schuld ist und dann auch noch das mit der häuslichen Gewalt war ein no go für mich

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Diesen Rat wirst du vielleicht nicht gerne hören, aber du solltest eine Trennung ins Auge fassen, denn es scheint, als ob der Vater deiner Tochter seiner Aufgabe nicht gewachsen ist. Es geht in meinen Augen gar nicht, mit einem weinenden Kind im Hintergrund weiterzuzocken, denn dieses kleine Wesen ist momentan das Wichtigste, was es für euch auf der Welt geben sollte.

Möglicherweise könnte hier sogar eine Paarberatung helfen, wo dein Freund mal von externer Stelle den Kopf zurechtgerückt bekommt. Aber da fallen dann auch schon mal Worte wie "Du wolltest das Kind doch" und so ähnliches. Ein Zuckerschlecken wird das nicht.

Vor diesem Hintergrund musst du dich schon fragen, ob du nicht alleine besser zurechtkommen würdest.

Tarosiii 
Fragesteller
 05.04.2022, 11:45

Definitiv denke ich über ne Trennung nach aber ich bin selber ohne Papa groß geworden und will das für meine kleine auf keinen Fall🙈 und das mit der Paarberatung wäre auch gut aber mich hats extrem schockiert dass seine Mama (mit der ich mich eigentlich sehr gut verstehe) auf einmal solche Sprüche fallen lässt wie "sei froh dass dein Partner dich nicht schlägt"😅

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Musslos12  05.04.2022, 12:14
@Tarosiii

Nicht ohne Vater aufzuwachsen ist keine Begründung sich sowas für Jahre anzutun. Früher oder später werdet ihr euch so oder so trennen, das ist klar wie klossbrühe, nachdem man den Text liest. Da schon ein Kind da ist würde ich aber trotzdem noch eventuell eine Beratung versuchen und auf ein Wunder hoffen. Sonst bist du alleine auf lange sicht glücklicher.

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Altersweise  05.04.2022, 14:26
@Tarosiii

Verstehst Du! Das ist eine Falle, in die du dich selber und freiwillig begibst und dein Partner spürt das natürlich. So nach dem Motto: Lieber einen faulen Vater als gar keinen, das wird ihr (also dir) schon lieber sein.

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Ach, Mütter reden sich doch immer ein, wie toll ihr Sohn ist.