Pony das ein Trauma hat?
Es geht um ein 7 jähriges 1.30m grosses Tinker pony das absolut brav im Umgang ist und auch schon geritten wurde, bis ein Kind beinahe heruntergefallen wäre und sich dann schreiend an den Sattel geklammert hat, seit dem hat der kleine ein Trauma, er lässt sich putzen und führen und logierensatteln, jedoch wenn sich jemand draufsetzen möchte und die beine ans pferd kommen dann will er nur noch weg rennen, bekommt man so ein Pony je wieder reitbar?
9 Antworten
Ja aber das ist ein Fall für einen Profi, ihr macht hinterher mehr kaputt als ihr heile macht.
Grundsätzlich: Tendenziell ja. Aber nicht "man", sondern ein Profi.
da wo es jetzt ist, kriegt man das vermutlich gar nicht hin. so falsch, wie man es beim ersten mal gemacht hat.
ich kann dir aber sagen, was falsch gemacht wurde. das pony wurde nicht genügend auf den umgang mit kindern vorbereitet - vermutlich gar nicht. und es wurde ein anfänger draufgesetzt und kein kompetenter mensch mitgeschickt.
es ist ja "bloss" ponyreiten... die tiere brauchen nichts zu können.
das ist ein irrtum.
ein kinderpony muss so ausgebildet sein, dass es auf plötzliches schreien, unvorhersehbare reaktionen des kindes auf dem rücken, knuffen, schreien, stossen, festklammern, ungeschickent, unsachgemässen umgang und unsichere kinder im sattel, die sich festklammern, absolut gelassen reagiert
ein kinderpony ist der fels in der brandung.
wenn du mit 4 ponys am strick quer über einen abendlichen jahrmarkt laufen kannst, ohne dass auch nur eins trippelt oder mit dem ohr zuckt, weisst du, dass sich die arbeit gelohnt hat.
bis ein pony kinderfest ist, dauert es etwa 2 jahre. dazu gehört die reiterliche grundausbildung unter einem "reitfloh", also einem kleinen, geübten reiter, der in der lage ist, streng nach order zu agieren, dazu gehört doppellongenarbeit, verkehrssicherheit, gelassenheitstraining, berührungstraining bis hin zum bewerfen mit wasserbomben, bällen etc.
ein jahrmarktspony muss zusätzlich noch schussfest sein, darf auf plötzliche, unangenehme lichtreflexe nicht reagieren.
das pony muss ganz von vorne angearbeitet werden. und zwar richtig und mit allen punkten, die notwendig sind, ein kinderpony auszubilden.
wenn das tier wirklich traumatisiert ist, liegt das nicht an dem schreienden, klammernden kind, sondern daran, dass die begleitperson nicht in der lage war, dem pony in der situation die notwendige sicherheit zu geben, um seine aufgabe zu erfüllen. es fehlte die gelassenheit, die sicherheit, die kompetenz.
die person, die da dabei war, muss sich von dem tier fernhalten. es bringt auch nichts, sie später ins boot zu holen.
es gibt leider nur sehr wenig professionelle trainer, die in der lage sind, kinderponys auszubilden, wie sie ausgebildet werden müssen.
denn die ponyausbildung kostet genauso viel geld, wie ein grosspferd auszubilden und genauso wenig, wie jedes grosspferd ein grossartiges dressur- oder springpferd werden kann, kann längst nicht jedes pony ein grossartiges kinderpony werden.
gut - dafür wäre das tier dann fertig ausgebildet etwa 12.000 euro wert. was leider nicht viele bereit sind zu zahlen.
es bringt auch nichts, da mal kurz einen korrekturtrainer ranzulassen.
In der Regel bekommt man diese Tier wieder bedingt reitbar! Ob dieses vollumfänglich geschehen kann hängt ganz stark von den dilettantischen Versuchen ab.
Das sollte irgendein Profi machen, auf keinen Fall ihr selber.