Polizeihund und andere Hunde in der Familie?

10 Antworten

Zunächst musst du die reguläre Polizeiausbildung durchlaufen, ehe du dich spezialisieren kannst. Ich hatte mal einen Nachbarn, der war Diensthundeführer in Bayern. Sein Hund war spezialisiert auf das Aufspüren von Leichen. Diesen Hund hatte er zuhause, wenn er dienstfrei war. Allerdings nicht im Haus, sondern draußen in einem Zwinger. Der Hund würde sich die Nase "verderben", würde er als Familienhund gehalten werden, denn es war ja jederzeit, auch in seiner dienstfreien Zeit, mit einem Einsatz zu rechnen, und dann könnte der Hund nicht losschnüffeln, wenn seine Schnauze noch vom Geruch eines Hackbratens betäubt wäre.

Du kannst also davon ausgehen, dass du Spürhunde nicht als Familienhund im Haus halten darfst / kannst. Bei zu Schutzhunden ausgebildeten Hunden kann es da Ausnahmen geben.

Isildur  07.02.2018, 16:44

Der Hund hätte sich ganz sicher nicht die Nase verdorben, was machen all die Schimmel-, Borkenkäfer-, Krebsspürhunde in privater Hand? All die Flächen- und Trümmersuchhune? Alle Mantrailer oder Pettrailer? Die wenigsten davon leben im Zwinger. Die Zwingerhaltung ist G.s.D. inzwischn häufig nur noch optional.

Gerade in D. werden die meisten Hunde "zweigleisig" ausgebildet, sofern die Veranlagung reicht und auf den Schutzhundlehrgang kommt die Spezialisierung drauf. Mit ins Haus dürfen sie vom Dienstherren trotzdem noch - will halt nur nicht jeder DHF

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wiki01  07.02.2018, 18:58
@Isildur

Bei diesem Diensthund, von dem ich berichtete, ist das jedenfalls so.

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Ich wüsste zwar nicht, wie du die Zeit für den 2. Hund (den du ja nicht mit zur Arbeit nehmen könntest) aufbringen willst, aber du kannst vom Gesetz her so viele Tiere halten, wie du lustig bist. Voraussetzung ist immer, dass es noch artgerecht ist.. also keine 100 Vögel in einem Zimmer o.Ä.

Hallo,
bedenke bitte das die Plätze in der Hundestaffel rar sind. Nur zur Polizei zu gehen um in der Hundestaffel zu sein, halte ich für bedenklich. Kannst du denn auch ansonsten mit dem Beruf etwas anfangen?
Was du privat für Tiere hälst dürfte grundsätzlich egal sein, du solltest aber bedenken dass dein Diensthund nicht unbedingt mit diesen verträglich ist und dann dauerhaft separiert sein muss.
Ob dann nicht anderen Bewerbern mit günstigeren Voraussetzungen der Vorzug gegeben wird, solltest du auch überlegen

wiki01  07.02.2018, 10:55
Nur zur Polizei zu gehen um in der Hundestaffel zu sein, halte ich für bedenklich

Ich nicht. Es gibt immer Polizisten, die sich eine Spezialisierung wünschen. Was ist gegen den Polizisten zu sagen, der nur zur Polizei geht, um dort einen Hubschrauber fliegen zu können? Ist das bedenklich? Im Gegenteil, er lebt seinen Traum.

Ich bin in Österreich als Berater im Polizeidienst, aber nur, weil es um Präzisions-Schießausbildung geht. Ginge es nicht darum, was meine Passion ist, würde ich diesen "Job" nicht machen.

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Isildur  07.02.2018, 11:00
@wiki01

Wenn es jemanden nur darum geht Hubschrauber zu fleigen, er aber nie in die Staffel kommt, hat er 40 Jahre einen anstrengenden Job vor sich, bei dem er viel Schrott zu sehen bekommt, den er noch nicht mal magst, im schlimmsten Fall soagr hassen lernst

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wiki01  07.02.2018, 16:18
@Isildur
  1. Hat jeder, der eine Spezialverwendung anstrebt, Rückfallpositionen für den Fall, dass man plötzlich untauglich wird.
  2. Kann jeder jederzeit sein Dienstverhältnis auflösen. Niemand muss 40 Jahre lang etwas tun, was er nicht will. Ich konnte bis zu meiner Pensionierung fliegen, und das ist eher die Regel, das Untauglich werden eher nicht. Aber meine Rückfallpositionen, die ich angeben (2 verpflichtend, aktenkundig) musste, wären auch interessant gewesen.
  3. Kann man immer z.B. für den Außendienst untauglich werden, und ist dann auf einem Innendienstposten, bis zur Pensionierung. Angst davor zu haben, dass man seinen Traum nicht bis zum Ende des Berufslebens machen kann, wird niemand haben.
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Isildur  07.02.2018, 16:41
@wiki01

Du hattest eine Lösung, wenn es nicht mehr geht mit der du zufrieden bist. Viele wollen unbedingt zur Reiter- oder Hundestaffel weil sie unbedingt etwas mit "Tieren" machen wollen, was der Job da noch mitsich bringt, ist vielen nicht bewusst.

"Bedenklich" heißt doch auch nicht, dass man es auf gar keinen Fall machen soll, sondern vllt. mal die rosarote Brille abnimmt und sich überlegt, was da noch so alles auf einen zu kommen kann - ob mit oder ohne Hund

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AssassineConno2  07.02.2018, 13:36

@wiki01 genau das was Isildur sagt. Man wird damit nicht glücklich und ist am Ende nicht produktiv bzw hat keinen Bock den Job zu machen. Und das haben dann alle Kollegen am Bein :) @Isildur: Alle Diensthunde die ich kenne vertrsgen sich absolut problemlos mit anderen Hunden. Sie sind ja auch gut trainiert ;)

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Erstmal wirst Du Polizistin, das heißt Du musst die Aufnahmeprüfung bestehen und die ganz normale Ausbildung machen - dann musst Du Berufserfahrung sammeln - dann kannst Du ggfls. in die Hundestaffel wechseln

den Hund kannst Du, wenn alles so kommen sollte, zu Hause halten wie Du möchtest

Also ich habe einmal eine Dokumentation gesehen, da hatte der Polizist einen Polizeihund, der außerhalb des Dienstes normal Zuhause in der Familie gelebt hat und es gab auch noch einen zweiten Familienhund. Kann mir schon vorstellen, dass das sogar positiv und ausgleichend auf den Polizeihund wirkt, wenn er einen Spielkameraden hat. Ist ja ein massiv anstrengender Job für den Hund.

Generell müssen ja Polizeihunde sozial gegenüber anderen Hunden sein, können ja im Dienst nicht bei fremden Hunden auszucken.

wiki01  07.02.2018, 10:49
Generell müssen ja Polizeihunde sozial gegenüber anderen Hunden sein

Das möchte ich bezweifeln, denn es gibt auch Gewalttäter, die einen Hund führen.

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Norman2016  07.02.2018, 11:26
@wiki01

Schon richtig aber wenigstens einer der beiden Hunde sollte kontrolliert beißen (können);-)

Wenn Du mit einem Gewalttäter aneinander gerätst, der ebenfalls einen Hund hat, willst Du keinen Diensthund, der auch noch zusätzlich ausflippt.

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ichbinderlukas  07.02.2018, 11:27
@wiki01

Polizeihunde dürfen nur auf Kommando ihrem Schutzdienst nachgehen, und niemals eine generelle Gefahr für andere Lebewesen darstellen! Sprich, der Hund darf nur kontrolliert andere Lebewesen, Menschen attackieren und nicht einfach so. Sonst sind sie für den Einsatz unbrauchbar und unkontrollierbar. Polizei und Militärhunde werden von klein auf auf ihre Arbeit vorbereitet und dazu gehört auch eine solide Sozialisierung mit anderen Hunden.

"Unter Ausnutzung der Prägungsphasen werden die Welpen bereits ab der fünften Lebenswoche durch eigenes Personal spielerisch auf ihre künftigen Aufgaben vorbereitet. Die umfangreiche Palette beinhaltet das Kennenlernen ihres Umfeldes und verschiedener Umwelteinflüsse sowie die Sozialisierung mit anderen Hunden und Menschen." (Militärhunde, http://www.bundesheer.at/organisation/beitraege/kdoeu/milhunde/index.shtml)

Ich habe schon öfters Polizeihunde außerhalb des Dienstes getroffen (weil ein Bekannter eine Freundin bei der Hundestaffel hatte) und die waren mit meinem damaligen Hund (aus der Rettungshundestaffel) problemlos und umgänglich.

Wenn @Dogsaremydream einen Familienhund hat und einen Polizeihund dazu bekommt, ist das nicht mehr oder weniger ein Problem als bei einem zweiten Familienhund.

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