pH, kH & GH Wert im Aquarium mit Destilliertem Wasser senken?

Norina1603  02.04.2024, 10:21

Weitaus interessanter als das was Du haben willst, wären die Werte des Ausgangswassers und was für einen Besatz Du angedacht hast?

LeAidan 
Fragesteller
 03.04.2024, 00:40

Das war nur eine theoretische Frage, um mich auf ein potentielles Szenario vorzubereiten. ^^ Über Besatz spreche ich in Foren nicht, andere wissens ja oft "besser", tut mir Leid :o

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo!

Also mein Vater hatte damals sein 200L Süßwasser-Aquarium mit sauberen Frischwasser aus einer frischen Quelle, einem Wald-Bach, und/oder einer Trinkwasser-Talsperre gestartet.

Dazu hat er mehrere 30L-Kanister verwendet, um das Wasser zu besorgen.

Und dies Wasser hat er dann mit dem sehr weichen Leitungswasser gemischt. Oder weiteres Wasser aus der Natur geholt.

Ich kann mich an keine größeren Probleme mit diesem Aquarium erinnern. Der Start selbst ist aber bereits über 40 Jahre her. Und dieses Aquarium hat er bereits vor Jahren verkauft.

Aber nach ein paar Jahren Pause hat er nun zwei kleinere Aquarien im Wohnzimmer stehen.

Ich habe daran aber keinerlei eigene Interessen entwickelt.

Gruß

Martin

LeAidan 
Fragesteller
 01.04.2024, 23:02

Danke, das hilft mir tatsächlich weiter! :D

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Oh je. Da gibt es viel zu erklären.

Denn du wirst von nicht korrekten Fischlexikonartikeln verwirrt- eines der häufigsten Probleme beim Start in das Hobby.

Wenn meine Fische einen pH-Wert von 6.6 bis 7.0 benötigen

Uuuund stopp. Das hat irgendjemand erfunden. Das gibt es gar nicht. Dieser Bereich ist irre eng, tatsächlich vertragen Fische in der Regel einen Bereich von etwa 3 oder 4 oder sogar etwas mehr, so etwas wie 6-9 oder 5-8,5 in der Art.

Ein Fisch der einen so genauen Bereich braucht wäre in der Natur nicht überlebensfähig. Er würde in karstigen Gewässern sofort sterben, ebenso in anmoorigen Gebieten, es geht nicht. Er könnte da nicht mal durchschwimmen.

benötigen und einen kH-Wert von 0.0 bis 8.0 und einen GH-Wert von 3.0 bis 15.0,

Wie soll das denn bitteschön gehen?

Es ist immer und immer wieder das selbe mit solchen schwachsinnigen Lexikonangaben: Die Werte passen ja nicht einmal zueinander es sei denn man düngt stark mit CO2! Schwimmen die Fische in der Natur in gedüngtem Wasser? NEIN! KH 8 und GH 15 sind an der Natur gemessen hart bis sehr hart und gehen immer- ausschließlich! Mit einem pH über 7,7 einher. Also kann es gar nicht sein dass der Fisch eine hohe Härte aber niedrigen pH braucht. Und es ist einfach immer das selbe- diese Werte sind nicht einmal plausibel, sie sind erfundener Quatsch, abgeschrieben von Altwaseraquarianern.

, ist es möglich die Werte nach unten zu drücken, indem ich beispielsweise 30% des Leitungswassers rausnehme, und mit Destilliertem Wasser ersetze?

NIcht mit 30%, eher mit 90-100% und das auch bei jedem Wasserwechsel!

Bevor du diesen Aufwand eingehst bitte unbedingt abklären ob das überhaupt irgendetwas bringt. Da die Werte quark sind siehe oben. Um welche Fische geht es?

Ich gehe also jetzt von Wasserwerten aus, nachdem das Aquarium nach ungefähr 12 Wochen eingefahren ist. Süßwasser Aquarium mit dichter Bepflanzung ohne Soil als Bodengrund.

Die Werte ändern sich kaum.

Wenn doch dann nur so lamge du kein Wasser wechselst.

Sollte das so NICHT gehen, habt ihr andere Ideen, wie ich die besagten Wasserwerte senken kann? Liebe Grüße und danke im voraus

Höchst wahrscheinlich ist die Lösung gar nichts zu tun.

Es gibt bis pH 8 mindestens (!) keine toxische Wirkung von alkalischem Umfeld für irgendeinen Fisch.

Was es gibt ist Fische die du bei pH 8 nicht vermehren kannst oder nur schwer oder mit Hilfsmitteln zur Verhinderung einer Verkeimung des Laichs und der Jungfische. Das heißt: Niedrige Härte und pH benötigt man insbesondere wenn man vermehren sollte, d.h. für kurzlebige oder seltenere Weichwasserfische.

LeAidan 
Fragesteller
 03.04.2024, 02:22

Erstmal ein herzliches Dankeschön. Ich bin jemand, der sich viel mit den Tieren beschäftigt und daher viel durchliest. Ich plane das alles schon seit Jahren, in letzter Zeit etwas aktiver, da ich voraussichtlich noch dieses Jahr (hoffentlich) umziehen werde, um mir das Aquarium zu ermöglichen.

Das pH, kH und GH Beispiel war auch eher grob, um meine Frage bezüglich der Verminderung der Wasserwerte durch Wasserwechsel mit Destilliertem/Osmosewasser zu verdeutlichen. Diese Werte machen einem nun mal Sorgen, vor allem wenn man dann mal in einen absoluten Härtefall geraten sollte, wo das Leitungswasser abnormal schlechte Werte vorweist. Da ich wie gesagt noch nicht umgezogen bin, kann ich noch nicht wissen, wie die Wasserwerte in meiner zukünftigen Region aussehen werden, deswegen bereite ich mich auch auf die absoluten Härtefälle vor.

Ich habe einen bekannten aus der Eifel, bei dem die Wasserwerte so schlecht sind, dass ich bezweifle, dass da auch nur ansatzweise etwas empfindlichere Tiere überleben würden (unter anderem kommt das Wasser dort milchig aus der Leitung, weil es so kalkhaltig ist).

Zum Besatz möchte ich gar nicht viel sagen, da ich das in Foren seit Jahren schon immer ungerne mache. Kaum sagt man, welche Fische man haben möchte, und schon kommen die ganzen Besserwisser um die Ecke, die dir am besten noch ein 1200 Liter Aquarium mit 2 Pumpen, einer Osmoseanlage, UV-Licht und einen strikten Diät-Plan für die Fische an die Backe labern möchten. Habe das viel zu oft erlebt leider.

Ich sags mal so: der angegebene pH-Wert in den üblichen Lexikons für die Fische, die ich mir zulegen würde, liegt bei 5,5 bis 7,2 und ein GH-Wert von 3,0 bis 20. So wie ich das jetzt verstanden habe, ist der einzige Nachteil bei einem pH-Wert von 8, bei Fischen die einen etwas niedrigeren pH-Wert bevorzugen, dass man sie schlechter züchen kann?

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Grobbeldopp  03.04.2024, 02:38
@LeAidan

Also erst mal ich mach dir überhaupt keinen Vorwurf, das Problem sind solche "steckbriefartigen" Fischportraits und halt alte Mythen über Wasserwerte die einfach enorm präsent sind.

Dabei ist alles immer in Richtung "saurer pH aber mittlere Härte" verschoben. Als wäre sauer= gut.

Das pH, kH und GH Beispiel war auch eher grob, um meine Frage bezüglich der Verminderung der Wasserwerte durch Wasserwechsel mit Destilliertem/Osmosewasser zu verdeutlichen

Aber diese Werte sind absolut typisch- hohe GH, niedriger pH und bis zu hohe KH- solches Wasser gibt es in der Natur nicht.

In low tech Aquarien mit Wasserwechsel auch nicht.

. Diese Werte machen einem nun mal Sorgen, vor allem wenn man dann mal in einen absoluten Härtefall geraten sollte, wo das Leitungswasser abnormal schlechte Werte vorweist.

Hohe Werte sind nicht objektiv schlecht- sie sind halt nicht für alle Vorhaben geeignet.

Ich habe einen bekannten aus der Eifel, bei dem die Wasserwerte so schlecht sind, dass ich bezweifle, dass da auch nur ansatzweise etwas empfindlichere Tiere überleben würden (unter anderem kommt das Wasser dort milchig aus der Leitung, weil es so kalkhaltig ist).

Es geht nicht ums Überleben. Weiches Wasser ist für den Fischkörper viel strapaziöser! Das Fischblut ist immer alkalisch und salzig, ca. 9 Promille Salz und pH 7,9.

Kaum sagt man, welche Fische man haben möchte, und schon kommen die ganzen Besserwisser um die Ecke, die dir am besten noch ein 1200 Liter Aquarium mit 2 Pumpen, einer Osmoseanlage, UV-Licht und einen strikten Diät-Plan für die Fische an die Backe labern möchten. Habe das viel zu oft erlebt leider.

Also mit Technik vollabern- das ist denk ich besser geworden.

Ich sags mal so: der angegebene pH-Wert in den üblichen Lexikons für die Fische, die ich mir zulegen würde, liegt bei 5,5 bis 7,2 und ein GH-Wert von 3,0 bis 20. So wie ich das jetzt verstanden habe, ist der einzige Nachteil bei einem pH-Wert von 8, bei Fischen die einen etwas niedrigeren pH-Wert bevorzugen, dass man sie schlechter züchen kann?

Ja genau. Es gibt da jetzt durchaus auch andere Meinungen, bei bestimmten Fischarten, aber da geht es dann wirklich um Details und eher um verschiedene Methoden die halt auch gehen.

Diese Werte das möchte ich rüberbringen als Kern- die passen gar nicht zusammen. Es gibt in der Natur kein saures Wasser mit hoher GH, das gibt es nur in gedüngtrn Becken und Altwasserbecken. Diese Werte sind viele Jahrzehnte alt, und werden immer wieder abgeschrieben- damals haben insbesondere 2 Punkte solche Werte ermöglicht:

1. Kein Waserwechsel

2. Super dichter Besatz (= mehr CO2)

Ohne diese Faktoren, also in einem normalen Leitungswasserbecken mit Wasserwechsel und etwas Platz, sind diese Werte Unsinn- die kann man nicht erreichen so oder so, außer mit CO2 aber seit wann brauchen Fische Dünger?

Frag mal Stendker (ok der hat dicht gemacht) oder Simon Forkel in welchem Wasser die Diskus und Skalare gezüchtet haben.

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LeAidan 
Fragesteller
 03.04.2024, 02:45
@Grobbeldopp

Okay super, ich danke Dir! Dann mache ich mir darüber nicht mehr allzu viele Gedanken. Werde das Wasser in der neuen Wohnung dann trotzdem mal überprüfen vorher, aber allzu schlimm wird es dann ja nicht sein ^^

Mein Aquarium wird zwar Pflanzen drin haben, aber hauptsächlich eher etwas dichter im Hintergrund und nur kleinere Pflanzen im Vordergrund. Es wird also kein Dschungel oder Sumpfartiges Aquarium, was vor Pflanzen fast am überlaufen ist, sondern es wird durchaus etwas übersichtlicher, mit vielen Versteckmöglichkeiten durch großblättrige Pflanzen, kleineren dichteren Pflanzen usw.

CO2 werde ich zuführen, aber vermutlich nur über BIO-CO2, da ich persönlich die Erfahrung gemacht habe, dass solange auch nur ein bisschen CO2 im Wasser ist, die Pflanzen damit schon klar kommen, sofern das Aquarium nicht zugewuchert ist. Bedeutet eine riesige CO2-Anlage für 250 Euro ist einfach nicht notwendig meiner Meinung nach.

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Grobbeldopp  03.04.2024, 04:41
@LeAidan

Bio CO2 ist dafür halt recht ruckelig und nicht so zuverlässig... aber damit kenne ich mich nicht aus, gibt Leute die da gerne dran basteln und solche die die Nerven verlieren und sich doch lieber ne einfache Druckgasflaschenanlage holen halt ohne Extras.

Aber ist nichts für mich, ich muss auch sagen... je nach dem wie groß dein Becken wird... für ein Becken mit großblättrigen Pflanzen, etwas Rasen und Hintergrund würd ich niemals CO2 nehmen, je größer das Becken desto sicherer, also gewiss ab 300 Liter wäre mir der Zirkus zu viel vor allem auch deshalb da du deine Bepflanzungsziele ohne hinbekommst mit Cryptocoryne, Sagittaria, Echinodorus und Vallisneria - mega robusten Arten, von denen du in größeren Becken ohnehin nicht willst das sie noch schneller wachsen. Besonders Vallisneria lol vielleicht nicht mal die beste Idee.

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LeAidan 
Fragesteller
 03.04.2024, 05:46
@Grobbeldopp

Wird ein 450l - 500l Becken. Mit Vallisneria habe ich bereits Erfahrung, daher würden die ins Becken kommen, einfach da ich weiß, was ich bei denen erwarten kann und wie schnell die wachsen! Gehören zu meinen Lieblingspflanzen, werde da also echt nicht drauf verzichten wollen haha

Und ja, Bio-CO2 ist etwas schwieriger zu kontrollieren, aber auch dort gibt es inzwischen gute Wege, um das ganze unter Kontrolle und gut im Auge zu behalten! Die Bio-CO2 Anlage wird eine Kapazität für ein 110 Liter Becken haben. Wenn man mal ausrechnet wie viel unnötiger Überschuss an CO2 bei großen Anlagen ins Becken gelangt, der von den Pflanzen gar nicht aufgenommen werden kann, sollte die 110 Liter Anlage vollkommen ausreichen, vor allem da ich wie gesagt keinen Dschungel nachbaue, sondern hauptsächlich hier und da Pflanzen mit etwas größeren Blättern die auch gar nicht mal so anspruchsvoll sind, Vallisneria zusätzlich für den Hintergrund und mittleren Bereich, und kleinere aber dichterte Pflanzen im Mittel- und Vordergrund. Hatte sowas schon mal vor einigen Jahren, und das hat echt gut funktioniert - ich wiederhole also eigentlich nur etwas, was sich für mich schon problemlos bewährt hat!

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Norina1603  03.04.2024, 10:58
@LeAidan

Es ist schade, dass Du die "wischiwaschi" Antwort oben als hilfreichste ausgezeichnet hast und diese fundamentierte hier praktisch "leer" ausgeht! Dieser ist kaum etwas hinzuzufügen, außer dass eine Bio-Co2 Anlage bei einem so großem Becken nicht funktioniert! Wer sich so ein großes Becken aufbaut, sollte immer, wenn es notwendig ist auf eine Druckgasanlage zurückgreifen! Auch das

Wenn man mal ausrechnet wie viel unnötiger Überschuss an CO2 bei großen Anlagen ins Becken gelangt, der von den Pflanzen gar nicht aufgenommen werden kann,

zeigt, dass Du Dich, wenn überhaupt nur theoretisch informiert hast, denn richtige Anlagen werden optimal gesteuert und sind mit einer Nachtabschaltung ausgestattet!

Das war nur eine theoretische Frage, um mich auf ein potentielles Szenario vorzubereiten. ^^ Über Besatz spreche ich in Foren nicht, andere wissens ja oft "besser", tut mir Leid :o

Es muss Dir nicht Leid tun, @Grobbeldopp hat es alles richtig erklärt!

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