Aquarium PH wert mit Essig senken?

Norina1603  22.11.2023, 10:06
Der PH wert im Aquarium beträgt 7,5 also zu hoch.

An was machst Du das fest?

Norina1603  22.11.2023, 10:08
Mein Aquarium hab ich gebraucht gekauft also sollte der eigentlich betriebsbereit sein.

Wie kommst Du auf das schmale Brett?

DerNervige43 
Fragesteller
 22.11.2023, 10:22

Da es quasi einfach nur ein wasserwechsel war

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Der PH wert im Aquarium beträgt 7,5 also zu hoch.

Diese Idee ist verbreitet aber extrem falsch. Mineralhaltiges Wasser hat einen pH um 8 und es gibt keine Süßwasserfischart bei der ein solches Wasser die erwachsenen Tiere schädigt. Das Blut aller Süßwasserfische ist selbst alkalisch.

Also gar nicht erst drüber nachdenken wie man den pH runterkriegt- es ist nicht sinnvoll.

Kann es sein das die Fische wegen dem Ph wert von 7,5 gestorben sind?

Nein, das ist absolut unmöglich. Es ist so unmöglich dass man nicht einmal diese Todesursache benennen könnte tierärtzlich betrachtet. Die gibt es eben nicht.

Weil Temperatur KH wert und nitritgehalt waren in ordung

Bei messbarer KH ist pH immer über 7. Wenn man für Neons saures Wasser verlangt ist einzig KH 0 in Ordnung... ist aber Quark.

Fische sterben zumeist an bakteriellen oder viralen Erkrankungen. Beides können sie von deinen alten Fischen in Form einer Epidemie abbekommen haben gegen die sie 0 Immunschutz haben daher der typische plötzliche Tod.

Wasserwerte messen wegen Giften hilft fast gar nichts, denn du misst nicht alle Gifte. Nitrit ist in Leitungswasser nahezu ungiftig, du misst also sogar das falsche Gift. Wassertests sind Quark.

DerNervige43 
Fragesteller
 22.11.2023, 00:49

Ich hab heute aquasafe, safetstarter und seemandelbaumblätter ins Wasser getan. Meinst du das hilft ? Ich habe bedenken neue Fische zu kaufen weil ich Angst habe dass die auch sterben. Meinen Garnelen geht es immer noch gut und die vermehren sich immer weiter eigentlich ist das doch ein gutes Zeichen oder ? Es sind wirklich nur die neonsalmler einen Tag nach dem Kauf gestorben.

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Grobbeldopp  22.11.2023, 01:01
@DerNervige43

Aquasafe hilft nur wenn das Wasser ausnahmsweise gechlort wurde.

Safestarter benutzt man wenn überhaupt am besten nur ein mal, also ab jetzt nicht mehr. Die Bakterien sind da. Sie werden nicht das Problem sein.

Seemandelbaumblätter sind gut für Neons und Garnelen aber haben nichts mit Leben und Tod zu tun.

Todesfälle direkt nach Einsetzen liegen fast immer an Immunschock. Wenn du die selben Salmler aus der selben Quelle wieder holst werden sie zu ü 50% auch sterben.

Warte einen Monat und dann besetze einen anderen Fisch oder Neons aus einer anderen Quelle.

Du kannst es auch mit einer Quarantäne versuchen. Dazu nimmst du dir ein kleines Aquarium mit Filter, Heizung und Beleuchtung aber ohne Bodengrund und hältst die neuen Fische darin 4...6 Wochen. Nach 1-2 Wochen fängst du an geringe Mengen Wasser zwischen dem kleinen und großen Becken auszutauschen als "Impfung" quasi.

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Nannostomus  22.11.2023, 17:16

Vielleicht sagt dir ja der Begriff "Osmoregulation" etwas... Demnach ist der pH bzw. die härte von dem der pH über ein dreiecksverhältnis abhängig ist nicht egal... Außer du willst dass deine Fische an organversagen o.ä. sterben, und selbst wenn es sie nicht tötet, stress ist es trotzdem. Und doch da gibt es den ein oder anderen Fisch, der nicht auf einem pH 8 überlebt, um ein beispiel zu nennen: Parosphromenus, Luciocephalus.

Und was noch dazu kommt, bei pH werten um 5 leben keine Keime mehr, sprich die meisten Weichwasser bzw Fische aus sauren Gewässern kennen diese garnicht und sterben dann wie von dir erwähnt daran.

https://www.drta-archiv.de/wasserhaerte/

https://www.drta-archiv.de/osmoseregulation/

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Grobbeldopp  22.11.2023, 23:15
@Nannostomus

Ja der Begriff Osmoregulation sagt mir etwas ich habe Biologie studiert. Das Problem ist die Art und Weise wie die Osmoregulation im drta Archiv dargestellt wird ist völlig falsch. Ich kann dir das jetzt nicht als schlecht anrechnen dass du glaubst was da steht weil das ist immer noch sehr weit verbreitet. Die Idee dass "falsche" pH-Werte oder Härtebereiche zur Organschäden führen wird beruht auf der Vorstellung dass die Osmoregulation statisch auf einen bestimmten Wertebereich eingestellt ist. In Wirklichkeit ist die osmoregulation extrem dynamisch unter anderem durch die Plastizität des Kiemenepithelgewebe, und verläuft ausgehend vom alkalischen sehr salzreichen Fisch Blut immer in dieselbe Richtung. Egal ob hart oder weich die Richtung ist immer die gleiche dadurch ist es nicht möglich das Organschäden in Klammern in "Nieren Steine " hartes Wasser entstehen es gibt auch keine Komplexität von hartem Wasser auch nicht bei extremer vielen Fischen wie Karosserie muss natürlich. Natürlich kann man die durch extrem schnelles ansteigendes BHs von vier auf acht unter Umständen schädigen oder töten aber nicht wenn du sie vorher auf pH 6,5 akklimatisiert, keine Chance

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Grobbeldopp  22.11.2023, 23:20
@Grobbeldopp

Ok Spracheingabe nochmal den letzten Teil:

Dadurch ist es nicht möglich das Organschäden (Nierensteine) durch hartes Wasser entstehen und es gibt auch keine Toxizität von hartem Wasser auch, nicht bei extremophilen Fischen wie Parosphromenus. Natürlich kann man die durch extrem schnelles Ansteigen des pHs von 4 auf 8 unter Umständen schädigen oder töten aber nicht wenn du sie vorher auf pH 6,5 akklimatisiert, keine Chance.

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Nannostomus  22.11.2023, 23:29
@Grobbeldopp

Dann würde ich gerne mal sehen wer es schafft Parosphromenus Dauerhaft auf pH werten über 7 zu halten.

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Nannostomus  22.11.2023, 23:34
@Nannostomus

Das problem der Keime besteht dann immernoch, auf den rest gehe ich morgen noch mal ein, ich muss so langsam schlafen das Dauert jetzt zu lang.

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Grobbeldopp  22.11.2023, 23:49
@Nannostomus

Das mit den Keimen ist auch nicht so ein optimales Modell. Erstens haben Fische auch komplexe Immunsysteme, zweitens ist es nicht der stark antibiotische Säurebereich der die artenreichen tropischen Fischgesellschaften beherbergt sondern eher der pH Bereich 5-6.

Wo Bakterien schon Probleme kriegen hat ein Fisch spätestens ganz erhebliche Probleme. "Je tiefer der pH desto schlechter" ist wahrer als das Gegenteil.

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Nannostomus  23.11.2023, 00:02
@Grobbeldopp

Bei dem pH thema kann ich dir nicht wiedersprechen, da ich keine fakten habe. Fachmann bin ich leider auch nicht, deiner meinung bin ich da trotzdem nicht.

Um auf mein Beispiel Parosphromenus zurück zukommen, je nach art (Hier nehmen wir mal P. deissneri) kommen diese bei extremen pH werten vor (knapp über 3) das wäre ja laut deiner aussage, wenn ich sie richtig interpretiere unmöglich.

Unter pH 4 lebt nach meinem wissenstand nichts mehr an Keimen.

Und meinen Apistogramma sp. "Abacaxis" müsstest du auf ihrem pH 3.7 Wasser auch sagen dass sie nicht leben dürfen 😅

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Grobbeldopp  23.11.2023, 07:30
@Nannostomus
Fachmann bin ich leider auch nicht, deiner meinung bin ich da trotzdem nicht.

Dass die Osmoregulation *grob gesagt* von pH 7,9 und ca. 0.9% Salinität runter verläuft und extrem variabel ist würdest du auch nicht bestreiten können. Des is halt so.

Um auf mein Beispiel Parosphromenus zurück zukommen, je nach art (Hier nehmen wir mal P. deissneri) kommen diese bei extremen pH werten vor (knapp über 3) das wäre ja laut deiner aussage, wenn ich sie richtig interpretiere unmöglich

Nein, es gibt extremophile Fischarten. Letztendlich Torfwaldbewohner; (peat swamp forests). Die graben sich unter extremem Energieaufwand und durch die aus dem Futter gewonnenen Nährstoffe in Bereiche vor, die von den meisten Wasserlebewesen und Bakterien nicht bewohnt werden können.

Das sind aber nicht die Gewässer in denen es eine extrem artenreiche Fischgesellschaft gibt und es sind keine Salmlergewässer und wenn man solche Wasserwerte kombiniert mit großer Wassertiefe und Strömung hat dann sind das lebensfeindliche Zustände; Sauerstoffmangel und fehlender Nährstoffeintrag aus dem Umland kommen dann dazu.

Das funktioniert nur weil es flache Sumpfwälder sind.

Unter pH 4 lebt nach meinem wissenstand nichts mehr an Keimen

Gar nichts mehr ist übertrieben aber stimmt schon. Nur pH 4 kannst du nicht mehr mit den meisten Salmlern empfehlen. Das ist viel schlechter als 5-6. Und schlechter als 8.

Und meinen Apistogramma sp. "Abacaxis" müsstest du auf ihrem pH 3.7 Wasser auch sagen dass sie nicht leben dürfen 😅

Einerseits kriegen wir Messprobleme bei solchen Werten, ich traue dem nicht. Ein solches Wasser müsste stark sauer schmecken, deutlich saurer als Tee. Ich denke viele Messmethoden grätschen da früher raus, vor allem alle die was mit Wasserfärbung zu tun haben.

Dann ist es halt so dass bei gutem Futter auch Fische die das überhaupt nicht mögen es aushalten.

Über die Apistos im speziellen kann ich nichts sagen. Alle handelsüblichen Salmler aus dem rio Negro Einzug sind da hart an der Grenze und ich würde es als schweren Haltungsfehler ansehen, obwohl überlebbar.

Die andere Seite der Medaille ist, ähm es kommt durch biogene Entkalkung auch mal dazu dass selbst Weichwasserfische wie Elassoma mal versehentlich bei pH 10,5 landen. Das kann auch überlebt werden.

Nur finden aus unerfindlichen Gründen Aquarianer halt traditionell saures Wasser toll.

Nein, das nehm ich zurück, die Gründe sind völlig klar: Altwasseraquaristik und Pflanzendüngung ermöglichen solche Werte und viele Salmler und Bärblinge und Killis bevorzugen einen sauren pH zur Fortpflanzung. Aber das hat nichts damit zu tun dass Neons angeblich bei pH 7,5 sterben. Das ist Quark.

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Nannostomus  23.11.2023, 15:09
@Grobbeldopp

Ich messe den pH mit einem elektronischen Labor messgerät, dem vertraue ich da schon, probieren will ich das wasser nicht 😄. Ich lande bei diesen pH werten durch huminsäuren, nix Altwasser, wöchentlicher wasserwechsel, zucht ist mein ziel, deshalb auch diese werte. Ich halte größtenteils fische die bisher nur 1-2 mal importiert wurden, da kann ich das risiko von "umgewöhnung" auch wenn ich mir immer noch nicht vorstellen kann dass man einen organismus der sich seit mehreren Jahrtausenden daran angepasst hat umgewöhnen kann (schleimhäute und ähnlichen gefällt das vermutlich auch nicht so sehr 🤔) nicht leisten.

Meine Paracheirodon innesi sind damals auf pH etwas über 7 nach 3 jahren eingegangen, ich habe das auf den pH zurück geführt, belegen kann ich das aber definitiv nicht.

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Grobbeldopp  03.12.2023, 11:57
@Nannostomus
auch wenn ich mir immer noch nicht vorstellen kann dass man einen organismus der sich seit mehreren Jahrtausenden daran angepasst hat umgewöhnen kann (schleimhäute und ähnlichen gefällt das vermutlich auch nicht so sehr 🤔) nicht leisten.

Dann hast du das Argument, dass die Osmoregulation variabel ist und von hohem pH und Brackwasser ausgehend abwärts verläuft nicht verstanden.

Es gibt sicherlich Raum dafür, dass bestimmte Fische aus irgendwelchen Gründen hohe Werte in Härte und pH nicht mögen. Aber das ist relativ selten und betrifft Nachzuchttiere kaum je.

Die Fische, die in saurem und weichem Wasser leben, sind nur daran angepasst, mit mehr ATP Einsatz das ganze auszugleichen. Sie sind nicht bzw. kaum daran angepasst wie der pH nun genau ist, das interessiert sie gar nicht. Sie haben sich evolutionär gesehen vom Brackwasser in die Sümpfe landinwärts gegraben, mit stärkeren Mechanismen zur Osmoregulation unter schlechten Bedingungen. Aber sie verlieren dadurch nur einen Bruchteil ihrer Anpassungsfähigkeit an Hartwasser und sogar Salz- und das obwohl diese Fische in alkalischem Brackwasser nicht gezüchtet werden können.

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Nannostomus  05.12.2023, 02:23
@Grobbeldopp

Nach dem ich diesen (https://native-fish.org/de/allpages/blackwater) bericht gelesen habe bin ich bei dir, dass es nicht an der Osmoregulation liegt, irgendeinen unerforschten grund MUSS es aber geben, sonst würden sie nicht sowas schreiben:

"Einige aus Schwarzwassergebieten stammende Fischarten, wie Apistogramma diplotaenia, gedeihen auf Dauer nur in weichem, saurem und keimarmen Wasser. Die Zucht gelingt bei einigen Arten überhaupt nur in solchem Wasser. Was physiologisch genau dahinter steckt, ist bisher nicht geklärt"

Obwohl sie an einer anderen Stelle folgendes schreiben:

"Es ist aus physiologischer Sicht jedoch keinesfalls so, das Schwarzwasserfische einem niedrigen pH „brauchen“."

Unter dem Reiter: "Korrelation und Kausalität"

Wird auf den von mir angesprochenen Punkt Keimdichte eingegangen:

"Besonders kleine Schwarzwasserfische „brauchen“ also primär nicht unbedingt weiches und saures Wasser, sind aber auf die sekundären positiven Effekte des Schwarzwassers wie z.B. auf die geringe Keimdichte angewiesen. Diese Keimbelastung stellt aber möglicherweise für die Gesundheit der Schwarzwasserfische eine weitaus größere Bedrohung dar als der niedrige pH und die Ionenarmut"

Das wäre zumindest für mich ein sehr plausibler grund, Dr. Uwe Römer schreibt außerdem in dem Chichliden atlas band 2 (Sinngemäß wiedergegeben) Dass Apistogramma pantalone bei hohen pH werten (in dem falle ist alles über 5.5 schon hoch) schnell zu kippen drohen, dass seie allerdings durch die zugabe von Phosphorsäure (Starke ansäurung = Keimdichte reduzieren) sehr schnell zu beheben und diese würden kurz danach wieder sehr agil weiter leben als wäre nichts gewesen.

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Essig verflüchtigt sich relativ schnell und dein PH Wert ist wieder wie vorher.

Lieber etwas Geld in die Hand nehmen und in ein Fachgeschäft ein PH down kaufen.

Woher ich das weiß:Hobby